Kriegsgliederung der Wehrmacht vom 5. April 1941 beim Angriff auf Jugoslawien und Griechenland, Luftlandetruppe und Luftwaffe.
Um seine Südflanke für den geplanten Angriff auf Russland abzusichern, hatte Hitler den jugoslawischen Prinzregenten Paul in das Achsen-Bündnis gedrängt. Als dann aber anti-deutsche Putschisten die Regierung in Belgrad stürzten, befahl Hitler die Besetzung von Jugoslawien und die Vertreibung der Engländer aus Griechenland.
Kriegsgliederung der Wehrmacht im Balkanfeldzug
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Unternehmen Marita, die Invasion Jugoslawiens begann am 6. April 1941, nach einer erstaunlich kurzen Vorbereitungszeit von nur 10 Tagen. Es wurde zu einem vollen Erfolg, denn bei einem Verlust von 558 Mann wurde die jugoslawische Armee völlig zerschlagen und über 300.000 Mann gerieten in Gefangenschaft.
Gleichzeitig griffen 5 Divisionen von Lists 12. Armee Griechenland an und eroberten das Land bis Ende April, wenn auch die Verluste hier mit knapp über 5.000 Mann viel höher waren. Der schnelle Sieg der Wehrmacht auf dem Balkan beruhte auf dem perfekten Umgang mit den Panzer- und Luftstreitkräften gegen die Armeen eines unorganisierten Gegners.
Aus der Kriegsgliederung weiter unten ist zu sehen, dass die deutschen Armee-Korps eine sehr flexible Zusammensetzung hatten, wodurch eine Vielzahl von unterschiedlichen Formationen für die jeweiligen, örtlichen Gegebenheiten verwendet werden konnte. So verfügte das XVIII. Korps beispielsweise über 2 Gebirgsdivisionen und eine Panzerdivision, speziell für den Einsatz in dem schwierigen Gelände dort.
Die Divisionsgliederung der Wehrmacht war die gleiche wie aus dem Jahr 1940, mit Ausnahme der Panzerdivisionen, welche neu zusammengesetzt wurden, um ein ausgewogeneres infanteristisches Element zu erhalten. Im Frankreich-Feldzug 1940 trat nämlich des Öfteren das Problem auf, dass Panzerverbände ohne die Unterstützung der anderen Waffengattungen durch das Feindesland rasten, während die zu Fuß marschierende Infanterie überhaupt nicht mehr hinterherkam. Die Panzer-Divisionen hatten daher jetzt nur noch ein Panzer-Regiment bei weiterhin zwei motorisierten Infanterie-Regimenter sowie stärkere Unterstützungseinheiten, welche Selbstfahrlafetten für die PAK und Artillerie beinhalteten. Die Division war nun 15.600 Mann stark und hatte eine Sollstärke von 211 Panzern, wobei die PzKpfw III und PzKpfw IV nun deren hauptsächliche Schlagkraft bildeten.
Luftlandetruppe
Nach dem Erfolg der Fallschirmjäger in Holland und Belgien wurde das XI. Luftlande-Korps im Sommer 1940 unter dem Kommando von Kurt Student offiziell aufgestellt. Dieser neue Verband war erstmals in Aktion während der deutschen Invasion Griechenlands, als das 2. Fallschirmjäger-Regiment über Korinth absprang, um die einzige Brücke über den Kanal intakt zu sichern, was allerdings letztlich fehlschlug.
Die Kontrolle über Griechenland war jedoch nicht gleichzeitig die Kontrolle über das Mittelmeer und so wurden schnell Pläne erstellt, um die strategisch wichtige Insel Kreta zu erobern.
Das XI. Luftlande-Korps war die Speerspitze dieses Angriffs. Die Luftlandung auf Kreta mit 22.000 Mann und mehr als 500 Transportflugzeugen, sowie Kräften welche über See anlanden sollten, begann am 20. Mai 1941 und nach 11 Tagen erbitterter Kämpfe evakuierten die Alliierten die Insel.
Die Verluste waren jedoch hoch und die Deutschen hatten 3.250 Gefallene und Vermisste sowie 3.400 Verwundete, während 10.000 alliierte Soldaten gefangengenommen werden konnten. Die Eroberung Kretas nur aus der Luft war einer der größten Triumphe der Luftlandetruppe, während deren hohe Verluste Hitler dermaßen schockierten, das diese Eliteverbände von nun an praktisch nur noch in der Infanterie-Rolle zum Einsatz kamen.
Die Landung auf Kreta wurde von der 7. Fallschirmjäger-Division, unterstützt durch die 5. Gebirgs-Division, durchgeführt. Die 7. Fallschirmjäger-Division war wie folgt gegliedert:
- 3 Fallschirmjäger-Regimenter zu je 3 Bataillonen,
- Luft-Nachrichten Kompanie,
- Transport-Kompanie,
- Sanitätskompanie,
- leichte Flak-Batterie,
- PAK-Kompanie,
- Motorrad-Zug.
Nach der Eroberung der Insel wurde die 7. Fallschirmjäger-Division abgezogen und später der Ostfront zugeführt, während die hochwertige 22. Luftlande-Division, welche nicht am Angriff beteiligt war, stattdessen als Besatzungstruppe auf Kreta verblieb. Die 22. Luftlande-Division war eine soweit normale Infanterie-Division, welche für den Lufttransport trainiert war und eine entsprechende Ausrüstung erhalten hatte.
Luftwaffe
Der erste Einsatz der deutschen Luftwaffe über dem Mittelmeer erfolgte nach der Ankunft des X. Fliegerkorps aus Norwegen im Dezember 1940. Es sollte Unterstützung für die Bodenkämpfe in Nordafrika liefern und die englischen Versorgungsrouten durch das Mittelmeer abschneiden. Für einige Zeit beherrschte die deutsche Luftwaffe den dortigen Himmel, was auch an der Überlegenheit der Messerschmitt Bf 109 über die dort nur vorhandene Hawker Hurricane der RAF lag.
Der Balkan-Feldzug wurde von der Luftflotte 4 mit 1.200 Flugzeugen mit großem Erfolg unterstützt, was auch die Eroberung Kretas ermöglichte. Jedoch wurden anschließend eine große Anzahl der Flugzeuge, sowohl vom X. Fliegerkorps als auch von der Luftflotte 4, zurückgezogen und zur Unterstützung der Invasion Russlands verwendet. Dies hatte zur Folge, dass die deutsche Luftwaffe im Mittelmeerraum von nun an der Zahl der Flugzeuge hoffnungslos unterlegen war.
Schematische Kriegsgliederung der deutschen Wehrmacht, Stand 5.4.1941
Heeres-Gruppe A:
Armee | Korps | Divisionen |
---|---|---|
zugleich OB West in Norwegen, Frankreich, an der Kanal-Küste | ||
AOK Norwegen | Geb.Korps Norwegen | 2. Gebirgs, 3. Gebirgs Div |
XXXIII. Korps | 196., 181. Inf Div | |
XXXVI. Korps | 163. Inf, 69. Inf, 214. Inf Div | |
Befehlshaber Niederlande | 82. Inf Div | |
16. Armee (Reserve: XXIII. Korpsstab) | V. Korps | 12. Inf, 30. Inf Div" |
VII. Korps | 7. Inf, 267. Inf, 208. Inf Div" | |
IV. Korps | 58. Inf Div" | |
XXXXII. Korps | 95. Inf, 96. Inf, 45. Inf Div | |
XXXVII. Korps | 17. Inf, 35. Inf, 24. Inf Div | |
9. Armee (Reserve: 444., 253., 78. Inf Div) | VIII. Korps | 8. Inf, 28. Inf Div |
XXXVIII. Korps | 26. Inf, 34. Inf, 254. Inf Div | |
XXXII. Korps | 295. Inf, 227. Inf, 93. Inf Div | |
XXXXIII. Korps | 57. Inf, 225. Inf, 216. Inf Div |
Heeres-Gruppe D:
Armee | Korps | Divisionen |
---|---|---|
1. Armee | XXVII. Korps | 15. Inf, 52. Inf, 20. mot.Inf., 79. Inf, 94. Inf, 85. Inf Div |
XXXXV. Korps | 260. Inf, Polizei-Div, 86. Inf, 215. Inf Div | |
6. Armee (Reserve: 403. Inf Div) | XXVIII. Korps | 212. Inf, 251. Inf, 83. Inf Div |
XXV. Korps | 211. Inf, 205. Inf Div | |
7. Armee | LIX. Korps | 246. Inf, 81. Inf, 223. Inf Div |
XXXIX. mot.Korps | 4. Panzer, SS-Totenkopf (mot) Div | |
XXXI. Korps | 88. Inf, 263. Inf Div |
Heeres-Gruppe C:
Armee | Korps | Divisionen |
---|---|---|
(Reserve: 29. mot.Inf., 10. Panzer, 7. Panzer Div) | ||
11. Armee (Reserve: 102. Inf, 3. mot.Inf, 18. mot.Inf, 3. Panzer, 12. Panzer Div) | XXXXVIII. mot.Korps | 18. Panzer, 14. mot Inf Div |
XXXXVII. mot.Korps | 189. Inf, 19. Panzer, 20. Panzer Div | |
LV. Korps | 101. Leichte (1/2), 100. Leichte, 113. Inf, 187. Inf, 112. Inf, 99. Leichte, 87. Leichte, 167. Leichte Div | |
LII. Korps | 106. Inf, 110. Inf, 111. Inf, 126. Inf (1/2), 170. Inf Div | |
? | 126. Inf (1/2), 170. Inf Division | |
? | 10. mot.Inf, 25. mot.Inf.Div" | |
XXIV. mot.Korps | 36. mot.Inf, 15. Panzer, 17. Panzer, SS Wiking mot. Div | |
7. Armee (Reserve: 213. Inf, 218. Inf, 221. Inf, 239. Inf) | XXV. Korps | 557. Inf, 555. Inf Div |
XXXIII. Korps | 554. Inf, 556. Inf Div |
Heeres-Gruppe B:
Armee | Korps | Divisionen |
---|---|---|
zugleich Mil.Bef. im General-Gouvernment, in Polen | ||
18. Armee (Reserve: 87. Inf Div) | XXVI. Korps | 291. Inf, 217. Inf, 161. Inf, 61. Inf Div |
Panzer-Gruppe 4 | 1. Panzer, 6. Panzer Div | |
X. Korps | 123. Inf, 122. Inf Div | |
I. Korps | 1. Inf, 21. Inf, 11. Inf, 290. Inf, 269. Inf Div | |
II.Korps | 32. Inf, 121. Inf Div | |
VI. Korps | 6. Inf, 5. Inf, 256. Inf Div | |
XX. Korps | 129. Inf Div | |
4. Armee | XXXV. Korps | 23. Inf, 258. Inf, 131. Inf, 162. Inf, 292. Inf |
XXXXIV. Korps | 268. Inf, 1. Kav, 252. Inf Div | |
XII. Korps | 293. Inf, 31. Inf Div | |
XIII. Korps | 134. Inf, 137. Inf Div | |
17. Armee | III. mot. Korps | 62. Inf, 75. Inf Div |
XVII. Korps | 298. Inf, 297. Inf, 44. Inf Div | |
XXXIV. Korps | 68. Inf, 257. Inf, 71. Inf, 162. Inf Div | |
IX. Korps | 299. Inf, 296. Inf, 255. Inf, 56. Inf Div | |
XXIX. Korps | 9. Inf, 168. Inf Div |
Aufmarsch Balkan-Feldzug:
Armee | Korps | Divisionen |
---|---|---|
2. Armee (in Österreich und Ungarn gegen Jugoslawien; Reserven: 79. Inf, 169. Inf, 197. Inf Div) | XXXXIX. Gebirgs-Korps | 1. Gebirgs Div |
LI. Korps | 132. Inf, 183. Inf, 101. Leichte Div (1/2) | |
XXXXVI. mot. Korps | 8. Panzer, 14. Panzer, 16. mot.Inf Div | |
LII. Korps | 125. Inf Div | |
12. Armee (in Bulgarien gegen Jugoslawien und Griechenland; Reserven: 16. Panzer Div) | XVIII. Gebirgs Korps | 5. Gebirgs, 6. Gebirgs, 72. Inf, 2. Panzer Div, Inf.Reg. 125 |
XXX. Korps | 50. Inf, 164. Inf Div" | |
XXXX. mot. Korps | 9. Panzer, SS Adolf Hitler mot., 73. Inf Div" | |
XI. Korps | 76. Inf, 198. Inf Div | |
L. Korps | 46. Inf Div | |
Panzer-Gruppe 1 (der 12. Armee unterstellt; Reserven: 4. Gebirgs, 294. Inf Div) | XIV. mot. Korps | 5. Panzer, 11. Panzer Div, 60. mot. Inf Div |
XXXXI. mot. Korps | SS Das Reich mot. Div, Inf.Reg (mot) Grossdeutschland |
Sonstige:
Armee | Korps | Divisionen |
---|---|---|
Befehlshaber Heeresmission Rumänien | 13. Panzer Div | |
Deutsches Afrika-Korps | 5. Leichte Div | |
in Dänemark (im Urlaub) | 218. Inf Div | |
in Deutschland (im Urlaub) | 207., 213., 221. Inf Div (alle in Umgliederung zu Sicherungs-Div.), 206. Inf, 239. Inf Div | |
Ersatzheer und Chef der Heeres-Rüstung | 13. Welle | 302., 304., 306., 319., 323., 327., 305., 320., 321. Inf Div |
14. Welle | 332., 333., 335., 337., 340., 342., 336., 339. Inf Div |
Zahlenmäßige Übersicht der vollständig aufgestellten und einsatzbereiten Divisionen der deutschen Wehrmacht, Waffen-SS und Luftwaffe:
Pz | mot.Inf | Kav. | Inf | Geb | Luftl. | insg. | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Heeres-Gruppe A | - | - | - | 32 | 2 | - | 34 |
Heeres-Gruppe D | 1 | 2 | - | 20 | - | - | 23 |
Heeres-Gruppe C | 9 | 11,5 | - | 21 | - | - | 41,5 |
Heeres-Gruppe B | 2 | - | 1 | 44 | - | - | 47 |
2. Armee | 2 | 1,5 | - | 6 | 1 | - | 10,5 |
12. Armee | 5 | 3,33 | - | 8,33 | 3 | - | 19,66 |
Afrika | - | 1 | - | - | - | - | 1 |
Reserven | 1 | - | - | 6 | - | 2 | 9 |
INSGESAMT | 20 | 16,33 | 1 | 137,33 | 6 | 2 | 182,66 |
Pz = Panzer; mot.Inf = motorisierte Infanterie; Kav = Kavallerie; Inf = Infanterie; Geb = Gebirgsjäger; Luftl. = Luftlande
Ungefähre Soll-Stärke der wichtigsten Divisions-Typen des Feldheeres im Jahr 1941:
Infanterie Division | motorisierte Infanterie Division | Gebirgs Division | Panzer Division | Luftlande-Division | |
---|---|---|---|---|---|
Offiziere | 500 | 500 | ? | 400+ | 500 |
Beamte | 100 | 100 | ? | 100 | 100 |
Unteroffiziere | 2.500 | 2.500 | ? | 2.000+ | 2.500 |
Mannschaften | 13.400 | 13.400 | ? | 9.300+ | 13.400 |
Gesamtstärke | 16.500 (35 Divisionen der 1.Welle 18.000 Mann) | 16.500 | ? | 15.600 | 16.500 |
Infanterie-Regimenter | 3 mit je 3.000 Mann | 3 mit je 3.000 Mann | 2 mit je 3.000 Mann | 2 mit je 3.000 Mann | 2 oder 3 mit je 3.000 Mann |
Maschinen-gewehre MG34 | 500 | 500 | 220 | 220 | 500 |
Granatwerfer | 140 (54 x 8,1cm, sonstige 5cm) | 140 (54 x 8,1cm, sonstige 5cm) | 90 | 50 | 140 (54x8,1cm, 86x5cm) |
Infanterie-Geschütze | 25 (6 x 15cm, sonstige 7,5cm) | 25 (6 x 15cm, sonstige 7,5cm) | 14 (2 x 15cm, 12 x 7,5cm) | 10 | ? |
3,7 cm PAK 36 | 75 | 75 | 48 (6 x 4,7cm) | 50 | 36 |
Haubitzen und Kanonen | 48 (12 x 15cm, sonstige 10,5cm leFH ) | 48 (12 x 15cm, sonstige 10,5cm leFH) | 32 (16 x 7,5cm, 8 x 10,5cm leFH, 8 x 15cm) | 28 | 24 (10,5cm rückstoss-freie) |
Flak 2cm | 12 | 12 | 12 | 12 | 12 |
Panzer-spähwagen | 3 | 30 | - | unter 100 | - |
Panzer | - | - | - | 211 | - |
LKWs | 500 | 1.700 | - | 1.400 | - |
PKWs | 400 | 1.000 | - | 560 | - |
Krafträder | 500 | 1.300 | - | 1.300 | - |
Beiwagen | 200 | 600 | - | 700 | - |
Pferde | 5.000 | - | ? | - | - |
Bespannte Wagen | 1.000 | - | ? | - | - |
Siehe auch: Wehrmachts-Verbände Organisation 1939-41.
Überblick Balkanfeldzug
Die Invasion von Jugoslawien
Am 6. April 1941 begann die Sicherung des deutschen Einflussraumes auf dem Balkan durch die Invasion von Jugoslawien durch die Wehrmacht. Dessen Regent, Prinz Paul, war bis zum 25. März 1941 dazu gedrängt worden, den Dreimächte-Pakt zu unterzeichnen.
Durch einen schon seit längerem geplanten Putsch wurde er durch anti-deutsche, serbische Kräfte abgesetzt, welche den jungen König Peter auf den Thron erhoben und eine Regierung bildeten, welche aber nur wenige Tage bestehen sollte.
Hitler befahl den Angriff mit 33 Divisionen auf Jugoslawien und ein schwerer Luftangriff traf Belgrad in einer neuen Eskalation des Blitzkrieges. Gleichzeitig wurde die jugoslawische Luftwaffe ausgeschaltet, bevor sie überhaupt zur Verteidigung eingesetzt werden konnte.
Der deutsche Angriffsplan sah den Einfall der 12. Armee aus Bulgarien vor, welcher nach Süden in Richtung Skopje zielen sollte, um Monastir zu nehmen und die Vereinigung mit den griechischen Streitkräften zu verhindern. Von dort aus sollte die Armee – wie schon seit dem letzten Jahr geplant, als Jugoslawien noch als Verbündeter galt – nach Griechenland eindringen.
Zwei Tage später führte General Paul von Kleist seine Panzer-Gruppe 1 gegen Nis und Belgrad selbst, wo sie mit der deutschen Zweiten Armee aus Österreich sowie italienischen und ungarischen Truppen zusammentreffen sollte.
Der Angriffplan funktionierte hervorragend und es gab nur wenig Widerstand der jugoslawischen Armee zwischen dem 6. und 17. April 1941, als ein Waffenstillstand vereinbart wurde, nachdem König Peter und seine Anhänger aus dem Land geflohen waren.
Interne Zwietracht unter den verschiedenen jugoslawischen Volksgruppen war eine Hilfe für die Deutschen, die insgesamt weniger als 200 Mann während dieses Feldzuges verloren. Ein weiterer Faktor zu ihren Gunsten war die Strategie der Verteidiger, nämlich eine ineffektive, lang aufgereihte Verteidigungslinie entlang der Grenze Jugoslawiens zu bilden, welche völlig unzureichend gegen die an Schwerpunkten eingesetzten deutschen Truppenmassierungen war. Und schließlich besiegelte die deutsche Luftüberlegenheit das Schicksal Jugoslawiens.
Der Angriff auf Griechenland
Der Sturz der jugoslawischen Regentschaft und Regierung am 27. März 1941 änderte Hitlers Szenario für Südosteuropa. Bisher hatte er geplant, seinen italienischen Verbündeten in dessen unglücklichen griechischen Feldzug durch die Überredung Bulgariens und Jugoslawiens zu helfen, in dem diese Länder seinen Truppen den freien Durchgang nach Griechenland gewähren.
Zwischenzeitlich hatten auch die Briten 50.000 Mann angelandet, um ihre Garantie von 1939 für Griechenland umzusetzen.
Mussolinis Streitkräfte hatten die griechische Grenze in Albanien am 28. Oktober 1940 überschritten, aber ihr Kriegsglück ging schon seit November steil bergab. Die Griechen mobilisierten schnell und drängten die Italiener zurück, bis sie die Hälfte von Albanien erobert hatten und die britische Hilfe im März 1941 eintraf.
Die Aussicht einer Niederlage seines Verbündeten, verbunden mit der britischen Nähe zu den Ölfelder von Rumänien, veranlasste Hitler drei vollständige Armeekorps mit starken Panzerstreitkräften gegen Griechenland einzusetzen.
Der Angriff gegen Griechenland begann am 6. April 1941, gleichzeitig mit der Invasion von Jugoslawien.
Die alliierten Streitkräfte in Griechenland umfassten sieben griechische Divisionen – keine von ihnen besonders stark – und weniger als zwei Divisionen aus Australien und Neuseeland, sowie eine britische Panzer-Brigade. Dazu kamen noch die Streitkräfte an der Front in Albanien.
Der britische Befehlshaber drängte auf die Verteidigung auf der Aliakmon-Linie, wo das Gelände die Alliierten bevorzugen würde, sowie ausreichend Truppen zum Schließen der Pforte von Monastir. Aber der griechische Oberbefehlshaber hielt für einen vergeblichen Versuch, Griechisch-Mazedonien zu schützen, viele Truppen an der weniger gut zu verteidigenden Metaxas-Linie fest.
Der deutsche Angriff nutzte die Möglichkeit, die Metaxas-Linie direkt zu durchdringen und zu zerschlagen, während andere Verbände durch die Lücke bei Monastir durchstießen, um die alliierten Verteidigungslinien zu umgehen.
Am 10. April war die deutsche Offensive im vollen Gang und rollte über die Aliakmon-Verteidigungslinie hinweg, die aufgegeben werden musste. Eine Woche später lehnte es General Archibald Wavell ab, weitere britische Verstärkungen aus Ägypten zu schicken, was ein sicheres Zeichen dafür war, dass er den Kampf um Griechenland aufgegeben hatte.
Etwa 43.000 Mann wurden nach Kreta evakuiert, bevor die deutschen Truppen auch den letzten Hafen auf dem Peloppones, Kalamata, genommen hatten. 11.000 britische Soldaten mussten zurückgelassen werden.
Quellenangaben und Literatur
The Armed Forces of World War II (Andrew Mollo)
Der Grosse Atlas zum II. Weltkrieg (Peter Young)
Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht, Band 1-8 (Percy E. Schramm)
Der 2. Weltkrieg (C. Bertelsmann Verlag)
A World at Arms – A Global History of World War II (Gerhard L. Weinberg)
Zweiter Weltkrieg in Bildern (Mathias Färber)
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