Vickers Mk VI


Britischer leichter Kampfpanzer Vickers Mark VI.
Geschichte, Entwicklung, Einsatz, Spezifikationen, Statistiken, Bilder und 3d-Modell.

Vickers Mk VIC
Vickers Mk VIC der 8. Armoured Division im Jahr 1940.

Vickers Mark I-VI, VIA, VIB, VIC.
Typ: Leichter Kampfpanzer.

Geschichte:


Viele leichte Panzer wurden direkt aus den verschiede­nen Carden-Loyd Tanketten entwickelt, die während der zwanziger Jahre herauskamen. 1928 übernahm Vickers die Firma Carden-­Loyd und konzentrierte die Arbeit auf einen Entwurf, der sowohl für das britische Heer als auch für den Export bestimmt war. Der MK I, der 1929 vom britischen Heer in Dienst gestellt wurde, war der erste leichte Panzer mit Drehturm, den die Firma baute. Damit war der Maßstab für die Folgemodelle gesetzt, wenn es auch noch viele Veränderungen gab, bis das Endmodell akzeptiert wurde. Die gesamte Serie dieser leichten Panzer hatte die Horst­mann-Aufhängung mit Spiralfedern und einfachen oder Zwillingsradgestellen sowie eine oder mehrere Stützrol­len. Alle hatten auch den Motor vom neben dem Fahrer. Der MK VI war schwerer, schneller und schlagkräftiger als seine Vorläufer, doch nach den Erfordernissen von 1940 zu leicht gepanzert und zu wenig geländegängig.
Meistens wurden sie als Spähpanzer eingesetzt, doch wurden einige in Ägypten zu Artilleriebeobachtungspan­zern umgebaut. Die Indische Armee sandte 1941 einige MK VI nach Persien, als es erobert wurde.

Der MK I (Modell 1929) war den Carden-Loyd MK VIII sehr ähnlich. Das Laufwerk war mit Blattfedern abgefe­dert, der Turm war rund. Der MK IA mit Spiralfedern und seitlich versetztem Turm kam 1930 heraus.
Der MK II von 1931 hatte als erstes Modell einen Rolls-­Royce-Motor. Der Turm war rechteckig mit schrägen Seiten und Blende sowie einer gepanzerten Muffe über der Kanone. Kommandant und Fahrer hatten viereckige Ausstiegsluken und sahen durch Sehschlitze und Sicht­blöcke nach außen. Die MK II hatten je zwei Zwillingsrad­-Gestelle an jeder Seite sowie ein hochgezogenes Leitrad hinten. Diese Anordnung wurde für die Folgemodelle nicht übernommen. Der MK IIA war ein verbesserter MK II, von dem er sich äußerlich nur wenig unterschied. Er wurde 1933 in Dienst gestellt.

Vom MK III, der 1934 herauskam, wurden nur wenige gebaut. Der Turm war flacher und enger als der des MK II. Er hatte vorn einen Kühlergrill.
Ebenfalls 1934 kam der MK IV heraus, der gegenüber den Vorgängern deutlich besser war. Es war einer der ersten britischen Panzer, bei denen die Wanne über die Ketten gezogen wurde, um mehr Innenraum zu gewinnen. Der Turm war wieder rund. Das hintere Leitrad wurde wieder nach unten verlegt und das Fahrgestell bestand wieder aus Zwillingsradgestellen und einem Einzelradgestell an jeder Seite. Er war etwas kleiner als die MK II und III und konnte entweder mit einem 12,7-mm-Vickers oder ei­nem 7,7-mm-Vickers bewaffnet werden.
Der MK V (1935) war der erste leichte Panzer mit drei Mann Besatzung. Die Wanne wurde verlängert, und die Kette konnte dadurch gestreckt werden, dass man das Leitrad hinter das letzte Laufrad legte und gleichzeitig abfederte. Der Turm war größer und an den Seiten stark abgeschrägt.
Durch die zwei MG im Turm wurde es für die zwei Mann darin recht eng, doch erhielt der Komman­dant eine kleine runde Kuppel. Rechts am Turm war eine Rauchpatrone montiert, die durch Bowdenzug ausgelöst wurde. Die Luke für den Fahrer war kleiner, das Deck vor dem Turm größer als zuvor. Es wurden zwar nur 22 MK V gebaut, doch bildeten sie die Grundlage für den MK VI. Viele der in diesem Fahrzeug erprobten Ideen wurden später Standard.


 

Der MK VI (ab 1936) war der letzte der Serie – und auch der größte und schwerste. Der Turm wurde vergrößert, um ein Funkgerät aufnehmen zu können. Die Kuppel war sechseckig. Beim MK VIA wurde die Anordnung der Stützrollen geändert und der MK VIB hatte wieder eine runde Kuppel. Viele hatten außen eine Stütze für ein Bren-Flak-MG.

Der MK VIC hatte ein schweres 15-mm-BESA-MG und ein 7,92-mm-BESA-MG koaxial dazu. Zwei halbkugelförmige Luken statt der Kommandantenkuppel gaben der Mannschaft etwas mehr Kopffreiheit, wenn es auch auf Kosten des Kommandanten ging. Der MK VI hatte ein Wilson-Vorwahlgetriebe. Der Meadows-Motor wurde laufend verbessert. Der Motorkühler hatte statt zwei nur noch einen Lufteinlass. Die meisten Modelle hatten Abweisbleche vor dem Sichtblock des Fahrers, um Granatsplitter abzulenken.

Die meisten leichten Panzer wurden nach 1940, als sich herausstellte, dass sie keine Chance gegen die deutschen Panzer hatten, für die Ausbildung eingesetzt. Es gab keine Möglichkeit, in die kleinen Türme schwere Waffen einzu­bauen, und auch die Panzerung reichte für den modernen Krieg nicht aus. Als sie ausgedient hatten, wurden sie verschrottet, und Radpanzer übernahmen die Aufklärung.

Benutzer: Großbritannien, Australien, Kanada, Südafrika, Italien.


Animation 3d-Modell Vickers Mk VI, Nordafrika


Spezifikationen Vickers Mk VIB

Spezifikationen:

Mk VIB Spezifikation
TypLeichter Kampfpanzer
Antrieb Meadows wassergekühlter 6-Zylinder-Benzinmotor mit 88 PS
Getriebe ?
Besatzung3
Turm-Besatzung 2
Länge 3,99 m
Breite 2,05 m
Höhe 2,23 m
Gewicht 5.283 kg
Bodendruck ?
Leistungsgewicht ?
Straßengeschwindigkeit56 km/h
Geländegeschwindigkeitca. 41 km/h
Verbrauch/100 km ?
Kraftstoffvorrat?
Straßen-Fahrbereich208 km
Gelände-Fahrbereich?
Kletterfähigkeit 0,61 m
Grabenüberschreitung 1,52 m
Watfähigkeit 0,61 m
Wendekreis ?
Steigfähigkeit60°


Panzerung:

Mk VIB mmWinkel
Turm Vorn 15 ?
Turm Seite 15?
Turm Hinten 12?
Turm Oben10?
Wanne Vorn 12?
Wanne Seite 8-14?
Wanne Hinten 8-14?
Wanne Oben10?

Bewaffnung und Ausrüstung:

Mk VIB Spezifikation
Hauptbewaffnung 12,7-mm-Vickers MG im Turm
Schuss400
Schwenkbereich 360°
Höhenbereich ?
Sekundär-Bewaffnung 1 x 7,7-mm-Vickers-MG koaxial (2500 Schuss)
Funkgerät vorhanden, Typ unbekannt
Zieloptik ?

Herstellung:

Mk VI Angaben
Produktion 1936-1940
Truppenlieferung1936
Stückpreis ?
Stückzahl ca. 1.000


Quellenangaben und Literatur

Panzer und andere Kampffahrzeuge von 1916 bis heute (Christopher F. Foss, John F. Milsom, Colonel John Stafford Weeks, Captain Georffrey Tillotson, Richard M. Ogorkiewicz)
Krieg der Panzer (Piekalkiewicz)
British and American Tanks of World War II (Peter Chamberlain, Chris Ellis)


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