Tschechische Exil-Streitkräfte von 1939 bis 1945 während des Zweiten Weltkriegs. Geschichte, Stärke, Organisation und Luftstreitkräfte.
Vor 1938 war die 1,5 Millionen Mann starke tschechische Armee eine der größten in Europa. Nach dem Münchener Abkommen begannen tschechische Soldaten ihre Heimat zu verlassen und die ersten tschechischen Einheiten im Ausland entstanden in Polen. Der Kern der tschechischen Exilstreitkräfte wurde aus rund 1.000 Soldaten und 150 Fliegern gebildet, aber es dauerte nicht lange, bevor auch Polen von Deutschland überrannt wurde, und die Tschechen waren gezwungen, auch dieses Land zu verlassen. Einige gingen nach Russland, einige in den Nahen Osten und wiederum andere nach Frankreich.
Zu Beginn hatten die Franzosen darauf bestanden, dass alle Tschechen in der Fremdenlegion dienten, aber nachdem auch Frankreich sich im Krieg befunden hatte, wurde eine Vereinbarung mit der tschechischen Exilregierung in Paris ausgehandelt, welche den Dienst in der Fremdenlegion aufhob.
In der Kaserne der Fremdenlegion in Adge in Südfrankreich wurden die Tschechen in die 1. tschechische Division gegliedert, welche aus dem 1. und 2. tschechischen Infanterie-Regiment bestand. Die Organisation, Ausrüstung und Bewaffnung waren wie bei einer französischen Division, wenn auch viele Waffen Überreste aus dem Ersten Weltkrieg waren.
Während der Schlacht um Frankreich versuchte das 1. Regiment bei Coulommiers und das 2. an der Marne, die deutsche 16. Panzer-Division aufzuhalten. Sie wurden aber an den Flanken gefasst und mussten ein Rückzugsgefecht durch Frankreich kämpfen. Sie wurden schließlich in Narbonne neu gruppiert, bevor sie von Selte evakuiert wurden.
Das erste tschechische Armee-Lager in England war Cholmondeley Castle in der Nähe von Chester, wo die verschiedenen Einheiten gesammelt und neu in Bataillone motorisierte Infanterie gruppiert wurden.
Nach weiterer Ausbildung an englischen Waffen wurden sie auf neue Stützpunkte verteilt und halfen auch in den bombardierten Städten, wo sie sich besonders durch ihr schnelles Handeln nach dem verheerenden Angriff auf Coventry im November 1940 empfohlen.
Die erste tschechische Jagdstaffel (Nr.310) wurde am 10. Juli 1940 und die zweite (Nr.312) am 29. August 1940 aufgestellt. Ebenfalls im Juli wurde eine tschechische Bomberstaffel Teil der 3. Bomber-Gruppe.
Die 310. Staffel war als bald in der Schlacht um England verwickelt, während die 312. Staffel über Liverpool kämpfte. Josef Frantisek, ein tschechischer Pilot, war das Top-Ass der Alliierten.
Insgesamt waren 87 tschechische Piloten an der Luftschlacht beteiligt, von denen acht ums Leben kamen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde eine tschechische Generalinspektion eingerichtet, um die Tätigkeiten der tschechischen Luftwaffe zu koordinieren, welche nun eine teilweise selbständige Abteilung der englischen Royal Air Force Freiwilligen-Reserve war.
Quellenangaben und Literatur
The Armed Forces of World War II (Andrew Mollo)
Luftkrieg (Piekalkiewicz)
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