P-40 Curtiss Hawk


Curtiss P-40 Hawk-Jäger der Flying Tigers in China, US-Air-Force und RAF.
Geschichte, Entwicklung, Spezifikationen, Statistiken, Bilder und 3d-Modell.

P-40 Kittyhawk der RAF
Eine P-40 Kittyhawk der RAF kehrt von einer Jagdbomber-Mission in Nordafrika Anfang 1943 zurück.

Curtiss P-40
Typ:
US-Jagdflugzeug, Erdkampfflugzeug und Jagdbomber.

Geschichte:


Es war zwischen Dezember 1941 und Juli 1942, dass die Flying Tigers (Fliegenden Tiger), eine Einheit amerikanischer Freiwilliger, welche in China kämpfte, die Curtiss P-40 bekannt machten. Eine große Anzahl der Curtiss P-40 wurden in der Folge während der langen Dienstzeit dieses Flugzeuges gebaut. Insgesamt 13.740 P-40 in einem Dutzend unterschiedlicher Versionen kam zwischen 1939 und 1944 aus den Fabriken. Sie wurden an jeder Front eingesetzt: in Europa, Afrika, über dem Pazifik und an der Ostfront.
Die Curtiss P-40 war nie ein herausragendes Flugzeug gewesen. Wie auch die amerikanische Bell P-39 Airacobra war es mittelmäßig in großer Höhe, und zwar aus dem gleichen Grund: dem Motor.
Obwohl die Gesamtleistung nicht überragend war, war es das wichtigste US-Kampfflugzeug in den ersten zwei Jahren des 2. Weltkrieges. Es war das einzige Jagdflugzeug, welches in großen Mengen und zudem zu einem günstigen Preis bei akzeptablen Lieferzeiten, verfügbar war.

Die erste Bestellung des US Kriegsministerium über 524 P-40 am 27. April 1939 war eine Sensation in Kreisen der amerikanischen Luftfahrtindustrie. Es war der größte Auftrag für ein Kampfflugzeug seit 1918 mit einem Wert von 12.872.898 US-Dollar.
Die Anwärter auf den Auftrag waren Bell, Lockheed, Republic und Curtiss. Das Unternehmen Curtiss erhielt den Auftrag für seinen Jäger, weil die Firma schon weitgehende Vorbereitungen für eine Massenproduktion eingeleitet hatte.
Das P-40-Programm belegte alle Ressourcen von Curtiss und 1941 begann die Curtiss Airplane Division ein Ausbauprogramm ihres Fabrikgeländes um das Vierfache und beschäftigte bis zu 45.000 Angestellte.

Serienbau P-40
Serienbau von P-40.

Das XP-40-Projekt war im März 1937 in Gang gekommen. Die Grundidee war, einen flüssigkeitsgekühlten Allison V-1710-Motor mit 12 Zylindern in eine Zelle der P-36A, welche sich zu dieser Zeit gerade in der Produktion befand, einzubauen. Die zehnte P-36A wurde dementsprechend geändert und erstmals im Oktober 1938 in der Luft erprobt.

Die Gesamtleistung bei den Testflügen war gut, wenn auch nicht überragend: Es wurde eine Höchstgeschwindigkeit von 544 km/h in 3.750 m Höhe bei einem Gewicht von 2.840 kg erzielt.
Das war besser als die Hawker Hurricane, aber nicht so gut wie die Supermarine Spitfire oder Messerschmitt Bf 109E.

Die ersten Serien-P-40, modifizierte Prototypen, waren im Frühjahr 1940 fertig und etwa 200 wurden bis September an US-Einheiten ausgeliefert. Im gleichen Zeitraum wurden auch 140 Export-Modelle gebaut, welche ursprünglich von Frankreich bestellt, dann aber nach England geliefert wurden.
Diese wurden als Tomahawk Mk I bezeichnet und zur Ausbildung verwendet, da die RAF sie in Bezug auf Bewaffnung und Panzerung als unzureichend für den Kampfeinsatz hielt.

Die zweite Version war die P-40B (Tomahawk Mk II bei der RAF) und erschien 1941. Sie hatte zwei Maschinengewehre mehr, ein gepanzertes Cockpit und selbstschließende Kraftstofftanks. Sie waren die ersten P-40, welche Kampfeinsätze sahen. Die Engländer benutzen sie in Nordafrika und die Amerikaner in Pearl Harbor und China. Die bekannte Bemalung mit dem Haifischmaul der P-40 von General Clair Chennaults Flying Tigers (Fliegenden Tiger) in China stammte ursprünglich von der 112. Squadron der RAF aus Nordafrika.

Chinesisches Bodenpersonal arbeitet an einer P-40
Chinesisches Bodenpersonal arbeitet an einer P-40 der 76. Jagdgruppe in Kumming.

Die ersten 100 P-40, welche nach China gesendet wurden, waren ursprünglich Teil eines Auftrages für England. In etwas mehr als sechs Monaten, als die ‚Fliegenden Tiger‘ diese Jagdflugzeuge flogen (zusammen mit etwa 30 P-40E), zerstörten sie 286 japanische Flugzeuge. In diesem Zeitraum gingen 23 Piloten der ‚Fliegenden Tiger‘ verloren.
Insgesamt wurden 131 P-40B gebaut sowie ein paar der weniger effektiven P-40C.

Im Mai 1941 war die erste Maschine der wesentlich geänderten P-40D-Version erschienen. Sie erhielt einen neuen Motor, der Rumpf und das Fahrwerk waren kleiner, der Kühler wurde neu angeordnet und der vordere Teil des Rumpfes geändert. Fast alle der 582 P-40D die gebaut wurden, wurden an die RAF geliefert, welche diese Version P-40 Kittyhawk I nannte.
Das zweite Hauptmodell war die stärker bewaffnete P-40E, von der 2.320 seit 1941 gebaut wurden. Die P-40E war die erste Version, welche von der USAAF im Mittelmeer-Raum eingesetzt wurde.


Die P-40 Warhawk F, von der 1.311 gebaut wurden, erschien ebenfalls 1941. Angetrieben von einem englischen Rolls-Royce Merlin-Motor der Spitfire, welcher unter Lizenz von der Firma Packard in den USA gebaut wurde, war dies die erste Version, mit der das Motoren-Problem gelöst wurde. Diese P-40 Warhawk-Version war viel besser in großen Flughöhen. Jedoch waren nicht viele Merlin-Motoren verfügbar, da diese vor allem für die North American P-51 Mustang verwendet wurden. Spätere Versuche, die Leistung trotzdem zu steigern, führten zur Entwicklung der P-40K, P-40L und P-40M.

Wartung an einer P-40 F Warhawk
Wartung an einer P-40 F Warhawk, wahrscheinlich in Tunesien oder Sizilien. Dieses Modell hatte den Packard V-1650 Motor (englischer Merlin von der Spitfire).

Die letzte und zahlenmäßig stärkste Version war die P-40N Warhawk von 1943, von der 5.219 gebaut wurden. Mit einem leichteren Flugzeugrumpf und einem leistungsfähigeren Allison-Motor mit 1.360 PS, konnte die P-40N Warhawk Geschwindigkeiten von 608 km/h in einer Flughöhe von 3.200 m erreichen. Die letzten ihrer Art im Einsatz bei der USAAF waren P-40N Warhawks. Die meisten wurden aber nach England, Russland, Südafrika, Australien und China geliefert.


Bilder von Curtiss P-40


Spezifikationen für Curtiss P-40 E (Kittyhawk)

Spezifikationen:

Curtiss P-40 E (Kittyhawk)Spezifikation
Antrieb 1 x 1.150 PS Allison V-1710-F3R 12-Zylinder wasser-gekühlter Motor
Besatzung1
Spannweite 11,36 m
Länge über alles 9,55 m
Höhe über alles 3,75 m
Leer-Gewicht 2.704 kg
Höchstgewicht 3.900 kg
Höchstgeschwindigkeit 570 km/h
Steigleistung 807 m/min
Dienstgipfelhöhe 8.840 m
Reichweite 1.360 km

Bewaffnung:

Curtiss P-40 E (Kittyhawk)Spezifikation
in den Flügeln 6 x 12,7-mm-MGs (800 Schuss/min, 856 m/s Mündungsgeschwindigkeit) mit je ca. 280 Schuß
Zuladung 317 kg Bomben

Einsatzstatistik:

Curtiss P-40 E (Kittyhawk)Angaben
Stückpreis ca. 24.600 $ = 55.000 Reichsmark (P-40A)
Serienproduktion P-40A Januar 1940, P-40B 1941, P-40D Mai 1941, P-40E 1941, P-40F Ende 1941, P-40N 1943
Endlieferung Dezember 1944
Stückzahl 340 P-40A, 131 P-40B, 582 P-40D, 2.320 P-40E, 1.311 P-40F, 5.219 P-40N. Insgesamt: 13.733 (über 3.000 für englische RAF, 2.367 an Russland)
US-Einsätze Europa 1942-1945 67.059
US-Bombenabwurfmenge Europa 1942-1945 11.014 t
US-Verluste Europa 1942-1945553
US-Feindabschüsse Europa 1942-1945481
Feindflugzeuge durch US auf dem Boden zerstört, Europa 1942-194540


Animation 3D-Modell Curtiss P-40 C der Flying Tigers (Fliegende Tiger) in China


Quellenangaben und Literatur

Luftkrieg (Piekalkiewicz)
Das große Buch der Luftkämpfe (Ian Parsons)
Combat Aircraft of World War II (Bill Gunston)
World Aircraft World War II (Enzo Angelucci, Paolo Matricardi)
The Encyclopedia of Weapons of World War II (Chris Bishop)


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