Bristol Blenheim


Englischer leichter Bomber Bristol Blenheim.
Geschichte, Entwicklung, Einsatz, Spezifikationen, Statistiken, Bilder und 3d-Modell.

Modell einer Bristol Blenheim I
Modell einer Bristol Blenheim I der 60. RAF-Staffel in Lahore (Indien), 1940.

Bristol Blenheim I-VD, IF und IVF
Typ: Leichter Bomber, schwerer Jäger, Nachtjäger

Geschichte:

Der Zeitungsverleger Lord Rothermere beauftragte die Bristol-Werke, ihm ein 390 km/h schnelles Geschäfts­flugzeug für einen Piloten und sechs Passagiere zu bau­en. Das war erheblich schneller als jeder RAF-Jäger im Jahre 1934. Es entstand der Typ 142, der erste britische Eindecker mit mittragender Außenhaut, mit einziehbaren Fahrgestell, Landeklappen und amerikanischem Verstellpropeller. Die Flugleistungen erstaunten selbst den Konstrukteur Bamwell.

Bei einem Test für das Luft­fahrtministerium erreichte die Maschine etwa 494 km/h. Die logische Folge war der Blenheim Bomber als Mittel­decker mit neu konstruiertem Rumpf und Bombenschacht. Pilot und Navigator/Bombenschütze saßen im verglasten Bug. Hinter den Tragflächen wurde auf dem Rumpf ein teilweise einziehbarer Waffenturm unterge­bracht.

Die hohen Auftragszahlen für die Blenheim waren für ein Werk, dem die Aufträge fehlten, recht erfreu­lich. Es wurden 1.134 Bristol Blenheim gebaut, mit denen Anfang des Krie­ges viele Angriffe geflogen wurden.
Sie wurden dann als IF zu Jägern umgebaut und manche hatten als Nachtjäger das AI Mk III-Ra­dar, das erste in einem schweren Jäger verwendete Radargerät der Welt.

Der neue Schnellbomber wurde in die Türkei, nach Finnland, Jugoslawien, Litauen, Rumänien und Griechenland ex­portiert.
Um den Bombenschützen vor dem Piloten platzieren zu können, wurde der Bug um knapp einen Meter verlängert. Diese Versionen hießen Bolingbroke, ein Name, der auch für alle in Kanada gebauten Blenheim übernommen wurde (Bolingbroke Mk III war ein Wasser­flugzeug).
Für die schnelle Mk IV wurde ein asymmetri­scher Bug entwickelt. Sie wurde mit Jägerbewaffnung zur IVF, mit rückwärts feuerndem Bug-MG zur IVL und hatte schließlich einen Bugstand mit Doppel-MG. Bei Bri­stol, Avro und Rootes produziert, wurde die Mk IV zum Hauptmodell der RAF. Es wurden 3.297 geliefert, die Ta­gesangriffe auf vielen Kriegsschauplätzen flogen.

Die schwer bewaffnete zweisitzige Bisley ging nicht in Serie, dafür jedoch die dreisitzige Blenheim V. Die 902 schwe­ren und untermotorisierten VD wurden in Nordafrika und Fernost eingesetzt.

Benutzer: Kanada, Finnland, Frankreich. Griechenland, Jugoslawien, Litauen, Portugal, Rumänien, Türkei, Großbritannien (RAF).


Bilder Bristol Blenheim


Spezifikationen Bristol Blenheim

Spezifikationen:

SpezifikationBlenheim IBolingbrokeBlenheim IVLBlenheim V
TypLeichter Bomber
Antrieb 2 x 840 PS Bristol Mercury VII 2 x 840 PS Bristol Mercury VII (IV: 2 x 750-920 PS Twin Wasp Junior, Cyclone oder Mercury XX) "2 x 920 PS Mercury XV" 2 x 950 PS Mercury XXX
Besatzung3333
Spannweite 17,17 m 17,17 m 17,17 m 17,31 m
Länge über alles 12,11 m 14,10 m (III) 13,0 m 13,38 m
Höhe über alles 3,91 m 5,49 m (III) 3,91 m 3,91 m
Leergewicht3.946 kg3.946 kg4.441 kg4.990 kg
Startgewicht5.557 kg6.078 kg6.531 kg7.711 kg
Höchstgeschwindigkeit459 km/h394-419 km/h428 km/h (frühe IV: 475 km/h)394-419 km/h
Steigleistung457 m/min457 m/min457 m/min457 m/min
Dienstgipfelhöhe9.600 m7.925 m (III)9.600 m9.600 m
Reichweite1.811 km2.898 km3.138 km2.576 km

Bewaffnung:

TypSpezifikation
Blenheim I 1 x 7,62-mm Browning Bugstand, 1 x 7,62-mm Vickers K Rückenturm
Blenheim IVL 1 x 7,62-mm Vickers im Bug, 2 x 7,62-mm Brownings im Bugstand, 2 x 7,62-mm Brownings im Rückenturm
Blenheim IF, IVF (Jäger, Nachtjäger) 4 x starre 7,62-mm Brownings unter dem Rumpf zusätzlich, keine Bomben
Bombenzuladung intern 454 kg, manchmal zusätzliche Unterflügelstationen für 2 x 225-kg-Bomben

Einsatzstatistik:

Bristol BlenheimAngaben
Erstflug 25. Juni 1936 (Blenheim I)
Truppenlieferung November 1936
EndlieferungJuni 1943 (VD)
Stückpreis unbekannt
Stückzahl 5.213 + ca. 120 Wasserflugzeuge (1.134 I, 3.297 Bolingbroke und IV, 902 V)


Quellenangaben und Literatur

Luftkrieg (Piekalkiewicz)
Das große Buch der Luftkämpfe (Ian Parsons)
Technik und Einsatz der Kampfflugzeuge vom 1. Weltkrieg bis heute (Ian Parsons)
Combat Aircraft of World War II (Bill Gunston)


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