Kampfkraft der Wehrmacht


Die Kampfkraft der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Die letzte Zigarette vor dem Angriff
Die letzte Zigarette vor dem Angriff während der Ardennen-Offensive im Dezember 1944.

Definition von Kampfkraft und die Effektivität der Wehrmacht gegen die Westalliierten an der Westfront 1944/45.

Was ist Kampfkraft?


In der Militärgeschichte gab es immer wieder herausragende Streitkräfte. Die Griechen unter Alexander dem Großen, die Römer unter Cäsar, die Mongolen des Dschingis Khan, die Franzosen unter Napoleon.
Zum Teil spielte der Genius der hier aufgeführten, großen Anführer eine Rolle, aber in allen Fällen war es auch eine Frage der Organisation dieser Heere.
Für die Beurteilung einer Armee kann der endgültige Sieg in einem Krieg auf gar keinen Fall das entscheidende Kriterium sein, denn eine zahlenmäßig deutlich unterlegene Armee kann natürlich von überlegenen Massen besiegt werden.

Deshalb ist die Stärke einer Armee das Ergebnis aus ihrer Quantität, multipliziert mit der Qualität ihrer Ausrüstung und Bewaffnung, multipliziert mit der ‚Kampfkraft‘. Die Kampfkraft ist die Bereitschaft und Fähigkeit des einzelnen Soldaten, sich im Kampf auszuzeichnen und auch notfalls zu sterben.
Obwohl besserer Waffen und größere Zahlen an Soldaten die Kampfkraft bis zu einem gewissen Grad ausgleichen können, ist eine Armee ohne Kampfkraft nicht viel wert.
Dagegen hat der Fortschritt die Waffen, Taktiken und Methoden der Kriegsführung geändert, jedoch niemals die Kampfkraft des Soldaten. Deshalb wird die Kampfkraft einer Armee immer noch wie zu Cäsars Zeiten vor über 2000 Jahren bestimmt!

In der Geschichte geht es um Reputation und wenn der Ruf einer Streitmacht der Maßstab für Qualität ist, so ist die Wehrmacht mit Sicherheit die Nummer Eins!
Meistens wird dieser Umstand bei den Historikern oder anderen Gruppen – wie z.B. Spieledesignern – ohne weitere Überlegung stillschweigend vorausgesetzt. So wurde er als Erklärung bei Autoren benutzt, welche darum verlegen waren, warum durch ‚Ultra‚ – also dem Mitlesen der deutschen Befehle und Pläne – keine kriegsentscheidende Wirkung erzielt wurde.
Es ist auch interessant festzustellen, dass Strategiespiele über den Zweiten Weltkrieg verschiedene Methoden einsetzen, um den größeren deutschen Kampfwert bei den Einheiten in ihren Spielen zu berücksichtigen, damit das Ergebnis in etwa dem tatsächlichen Verlauf des Krieges entsprach.
Auch für alliierte Veteranen der US Army oder Britischen Armee, welche während des Zweiten Weltkrieges gegen deutsche Truppen gekämpft hatten, war die Erkenntnis nicht neu. Die Reaktion der meisten von ihnen war: ‚Na und? Was ist daran neu? Natürlich waren die Deutschen bessere Soldaten als wir – wie hätten sie sonst so lange unter solchen Schwierigkeiten weiterkämpfen können?‘

Der hohe Kampfwert der Wehrmacht hat dazu geführt, dass mit ihr alle weniger erfolgreichen Streitkräfte verglichen werden. Die Siege der Wehrmacht von 1939 bis Ende 1941 waren so sensationell und ihr zäher Widerstand bei den Rückzugskämpfen bis 1945 so überragend, dass ihre hohe Bewertung in der Militärgeschichte gerechtfertigt ist.

Die bedeutendsten Erfolge errang die Wehrmacht ohne jegliche materielle Überlegenheit, sondern häufig unter beträchtlicher zahlenmäßiger und logistischer Unterlegenheit.
Historiker sind sich einig, dass die Wehrmacht im September 1939 überhaupt nicht auf einen Krieg vorbereitet war. Es hatte keine Tiefenrüstung oder den Aufbau einer kräftigen Rüstungsindustrie gegeben, sodass ein Großteil der Ausrüstung veraltet war und mehr als achtzig Prozent der Verbände Pferde als Transportmittel verwendeten.
Auch die legendären Panzer-Divisionen waren zu drei Viertel mit Panzern ausgerüstet, welche gerade mal zu Ausbildungszwecken – wie der PzKpfw I oder PzKpfw II – geeignet waren oder wie der PzKpfw 38(t) und 35(t) soeben noch in der Tschechoslowakei erbeutet worden waren.

Diesen Nachteil, über keine standesgemäße Menge oder Qualität beim Material zu verfügen, glich die Wehrmacht nur durch ihre überragende Kampfkraft aus. So war es ihr möglich, Frankreich trotz zahlenmäßiger und materieller Unterlegenheit in nur sechs Wochen im Westfeldzug zu besiegen. Dagegen benötigten die weit überlegenen alliierten Streitkräfte 1944 vier Monate, um die deutschen Truppen wieder aus Frankreich zu vertreiben.
Im Osten benötigte eine weit unterlegene Wehrmacht beim Unternehmen Barbarossa 1941 fünf Monate, um vor Moskau zu stehen, während die Rote Armee trotz gewaltiger Überlegenheit zweieinhalb Jahre brauchte, um sie wieder auf diese Ausgangsstellungen zurückzuwerfen.

Kampfkraft der Wehrmacht im Westen 1944/45

Vorgehende deutsche Soldaten Ardennen
Vorgehende deutsche Truppen neben einem ausgefallenen US-Halbkettenpanzer in den Ardennen.

Nach Berechnungen der US-Army waren die Ergebnisse der Gefechte im Zweiten Weltkrieg nur möglich, wenn die Soldaten der Wehrmacht – jeder Mann oder jede Einheit – um 20 Prozent bis 30 Prozent effektiver waren als die anglo-amerikanischen Truppen, welche ihnen gegenüberstanden.

Wenn wir die Anzahl der Truppen gegeneinander aufrechnen, so verursachten die deutschen Bodentruppen bei den anglo-amerikanischen Verbänden immer Mann für Mann um etwa 50 Prozent höhere Verluste zu, als sie selbst erlitten. Als Verluste gelten im übrigen immer Gefallene, Verwundete und Kriegsgefangene auf dem Schlachtfeld, jedoch keine Kranken u.ä.


Dies war der Fall, obwohl die Wehrmacht bei der Gesamtstärke zahlenmäßig weit unterlegen war und dies traf sowohl bei der Verteidigung als auch beim Angriff der deutschen Truppen zu. Dazu spielte es auch keine Rolle, ob die Wehrmacht in dem lokalen Gefecht zahlenmäßig überlegen war, oder – wie üblicherweise – unterlegen; ob sie Luftunterstützung oder Luftüberlegenheit hatte oder wie zumeist keine; ob sie als Sieger oder Verlierer daraus hervorging.

Ebenso traf dies auch für alle Gefechtsbedingungen zu. Dabei gilt für:

  • Angriff der Basis-Faktor von 1,0
  • Verteidigung mit ausgesuchten Stellungen und Sichtfeld: 1,3
  • Verteidigung aus vorbereitenden Stellungen: 1,5
  • Verteidigung aus Feldbefestigungen: 1,6

Diese Faktoren bedeuten, dass bei exakt gleicher Qualität der Truppen, z.B. 1.000 Mann in vorbereitenden Stellungen (Faktor 1,5) den gleichen Kampfwert haben, wie 1.500 Angreifer.

arrow Siehe: Militärische Leistungsfähigkeit Westfront.



Kampfkraft der Wehrmacht im Osten, im Polenfeldzug 1939 und Auswirkungen von Taktik und Waffen

Deutsche 'Landser' an der Ostfront
Deutsche ‚Landser‘ an der Ostfront.

Kampfkraft der Wehrmacht im Osten

In Russland war die deutsche Kampfkraft gegenüber der Roten Armee noch überlegener, sogar selbst in der Zeit der Niederlagen und Rückzüge.

Zu Beginn des Unternehmen Barbarossa konnte es eine deutsche Division ohne weiteres mit drei zahlenmäßig gleichstarken russischen Divisionen aufnehmen.
Unter günstigen Bedingungen in der Verteidigung konnte sich eine deutsche Division sich etwa gegen sieben gleichstarke russische Divisionen halten.

Im Jahr 1944 betrug diese Kampfwertüberlegenheit noch immer etwa 2:1, und für jeden gefallenen deutschen Soldaten verlor die Rote Armee im Schnitt 7,78 Mann (im Kampf Mann gegen Mann).
Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Wehrmacht sich 1944 im Osten fast nur in der Defensive stand und trotzdem eine relativ bessere Mobilität hatte. Dazu waren die deutschen Waffen bis zu diesem Zeitpunkt besser, als die in der Roten Armee waren.
Wenn man diese Punkte berücksichtigt, so ergibt sich immer noch eine Überlegenheit von 4:1 für die Wehrmacht bei der Zufügung von Verlusten. Die deutsche Effektivität war somit um mindestens 50 % größer. Dadurch konnten der deutsche Soldat im Kampf Mann gegen Mann immer noch etwa dreimal (3:1) so viele Verluste zufügen, wie ein Russe.

t_arrow1Siehe: Militärische Leistungsfähigkeit an der Ostfront



Kampfkraft im Polenfeldzug von 1939

Deutsche Infanterie auf dem Vormarsch
Deutsche Infanterie auf dem Vormarsch in Polen.

Aus den vorliegenden Zahlen vom Polenfeldzug 1939 ergibt sich im übrigen auch, dass die Leistung der polnischen Armeen statistisch besser als die der Roten Armee an der Ostfront 1941 bis 1945 waren.
Dazu hatten die Polen, im Gegensatz zu den Russen, den Nachteil der begrenzten Rückzugsmöglichkeiten. Hinzu kommt ebenso, dass sie trotz eines Nichtangriffspaktes von den Russen im Rücken angegriffen wurden.

Da die polnischen Truppen sich 1939 fast immer in der Verteidigung befanden und damit den Faktor für Verteidiger von 1,3 hatten, so verursachten 100 Polen pro Tag der Wehrmacht 0,4 Verluste. Ebenfalls pro Tag verursachten 100 deutsche Soldaten bei den Polen 1,52 Mann Verluste.

Somit bedeutet dies für das Zufügen von Verlusten eine deutsche Überlegenheit von 4:1 und nach den Ergebnissen anderer statistischer Erhebungen aus dem 2. Weltkrieg eine Kampfwertüberlegenheit von nahezu 2:1 für die Wehrmacht.


Auswirkungen von Taktik und Waffen auf die Kampfkraft

Königstiger mit aufgesessener Infanterie
Königstiger mit aufgesessener Infanterie, welche teilweise mit Sturmgewehr 44 bewaffnet ist, während der Ardennen-Offensive.

Der Unterschiede zwischen der vorweg bezeichneten höheren Effektivität der Kampfkraft (Kampfwert-Plus von 20 % bis 30 % im Westen, über 50 % im Osten) und den zugefügten Verlusten (150 % im Westen, 300 % im Osten aufgrund der zusätzlichen, rücksichtslosen russischen Massenangriffen) ergibt sich neben dem Einfluss durch die Gefechtsbedingungen und Luftunterstützung auch aus der zumeist besseren Ausrüstung der Wehrmacht (vor allem beim PzKpfw V Panther gegenüber dem Sherman-Panzer, 88-mm-Flak, Nebelwerfer, Sturmgewehr, Panzerfaust und wahrscheinlich vor allem durch das bis heute noch verwendete Maschinengewehr MG 42 sowie MG 34) und hat zu diesen Teilen nichts mit der Kampfkraft des einzelnen Soldaten oder der einzelnen Einheiten zu tun.

Die Tatsache, dass die entscheidenden strategischen Fehler von Hitler und auch seinen eingesetzten Oberkommandos gemacht wurden, beeinträchtigt die Analyse über die Kampfkraft nicht.

Die Soldaten der Wehrmacht kämpften ungebrochen noch Jahre weiter, nachdem alle reale Hoffnung auf einen ‚Endsieg‚ im Zweiten Weltkrieg vergangen war. Ihre Kampfkraft blieb auf dem gleichen Niveau, egal ob in den siegreichen Jahren der Blitzkriege oder in den hoffnungslosen und ohne Aussicht auf Entkommen geführten Schlachten von Tunesien und Stalingrad. All dies geschah, obwohl Hitlers Krieg in Deutschland niemals populär war.

Der Wert der Kampfkraft der Wehrmacht zeigte sich nicht bei den Siegen – so überragend diese auch waren -, sondern vor allem bei den Abwehrkämpfen. Zumeist unterlegen von eins zu drei bis manchmal eins zu sieben, lösten sich die deutschen Verbände nicht auf oder entledigten sich ihrer Offiziere, wie dies in anderen Armeen unter diesen Umständen so oft vorgekommen ist.
Stattdessen kämpften sie weiter, obwohl viele der deutschen Generäle und später die Historiker ihren Oberbefehlshaber nur noch als ‚rasenden Geisteskranken‘ einschätzten.

Selbst im April 1945, so eine alliierte nachrichtendienstliche Übersicht, kämpften die deutschen Truppen überall dort ungebrochen weiter, wo immer die örtliche taktische Lage überhaupt noch erträglich war. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits zwei Millionen deutsche Soldaten gefallen und über eine Million in Gefangenschaft geraten, aber trotzdem leisteten Einheiten, welche manchmal kaum noch aus mehr als zwanzig Mann bestanden, weiter Widerstand.

Aber gerade diese konstant hervorragende Leistung bei der Kampfkraft ist das außergewöhnliche einer herausragenden Streitmacht.

Auch die Tatsache der endgültigen Niederlage im Zweiten Weltkrieg schmälert diese Leistung nicht, denn diese hat nichts mit der eigentlichen Kampfkraft einer Armee zu tun, sondern hatte andere Gründe.

button goWEITER ZUM NÄCHSTEN TEIL: Überlegene Kampfkraft der Wehrmacht.


Quellenangaben und Literatur

Kampfkraft (Martin van Creveld)
Der Genius des Krieges (Trevor N. Dupuy)
Den Krieg denken – Die Entwicklung der Strategie seit der Antike (Beatrice Heuser)


Zum teilen:

Weitere interessante Beiträge:
englischer Fallschirmjäger zielt mit seiner Sten Mk 5 während der Schlacht von Arnheim
Englische Maschinenpistole Sten Gun. Geschichte, Entwicklung, Einsatz, Spezifikationen, Statistiken, Bilder und 3d-Modell der britischen Standard-Maschinenpistole Sten MP im Zweiten Weltkrieg. Read more
US-Selbstladekarabiner M1
Selbstladekarabiner M1, häufigste amerikanische Waffe im Zweiten Weltkrieg. Geschichte, Entwicklung, Spezifikationen, Statistiken, Bilder und 3d-Modell vom US Carbine cal .30 Read more
Belgische Soldaten 1940
Belgische Armee, Luftwaffe und Marine beim deutschen Angriff im Mai 1940. Organisation, Uniformen, Stärke und Ausrüstung. Im Jahre 1914 wurde Read more
Eiserne Kreuz 1939
Eisernes Kreuz und Gefallen an der Ostfront. Bilder vom Onkel des Autors in verschiedenen Wehrmachts-Uniformen der Panzer-Divisionen. Er erhielt als Read more
Panzerbüchse PTRD-1941
Sowjetische Panzerbüchsen PTRD-1941 und PTRS-1941 zur Panzerabwehr. Geschichte, Entwicklung, Spezifikationen, Statistiken, Bilder und Modell. PTRD-1941 Typ: Panzerbüchse zur Panzerabwehr. PTRD-1941 Read more
Gewehr 43
Deutsches Selbstladegewehr 43, Vorgänger G-41 und erste vollautomatische Karabiner. Geschichte, Entwicklung, Spezifikationen, Statistiken und Bilder. Selbstladegewehr 43 (Md.43, G-43), Md. Read more

36 Kommentare zu „Kampfkraft der Wehrmacht“

  1. Die Armee und eigentlich jeder Deutsche hatten damals eine Mentalität wir sind arm in der Heimat Frau und KInd oder eventuell sogar mit Kind an der Front daher hatte die armee einen Erhöhten durck und hat nartürlich 2Fach so stark angegriffen um diese Kinder zu schützen daher könnte ich mir diese Extreme Moral erklären.

  2. Bitte das hier lesen

    https://archive.org/details/gerd-schultze-rhonhof-gerd-schultze-rhonhoff-der-krieg-der-viele-vaeter-hatte-ku

    Gerd Schultze Rhonhof Der Krieg Der Viele Vaeter Hatte ( Kurzfassung Compact Magazin)

    Die Vorgeschichte des Zweiten Weltkriegs von ihren Anfängen um 1900 bis zum Kriegsausbruch 1939. Die Kernaussage dieses Buches lautet, dass Deutschland, beziehungsweise Adolf Hitler, den Zweiten Weltkrieg ausgelöst, jedoch nicht allein verursacht hat. Mit verursacht haben ihn acht ausländische Regierungen und ein paar Hundert Politiker, Presse- und Geheimdienstleute, Wirtschaftsführer, Beamte und andere Akteure in Europa, Amerika und Asien. Die Spuren, die zur Kriegseröffnung führen, entspringen Deutschlands Wiederaufstieg und Hitlers Versuch, Deutschland als Hegemonialmacht in Mittel- und Südosteuropa zu etablieren, Präsident Roosevelts Weltmachtstreben für die USA, Stalins Zielen der Weltrevolution und der Rückgewinnung der polnischen Eroberungen von 1920-21, Englands selbstherrlichem Anspruch, die Machtverteilung auf dem europäischen Festland durch Kriege selbst zu entscheiden, Frankreichs Willen, die deutschen Land- und Bevölkerungsverluste von 1918-21 zu verewigen, Polens Expansionsdrang seit 1918 und der Unterdrückung der nationalen Minderheiten in der Tschechoslowakei sowie Italiens und Japans Kolonialkriegen.

    https://archive.org/details/gerd-schultze-rhonhof-1939-der-krieg-der-viele-vater-hatte-der-lange-anlauf-zum-zweiten-weltkrieg

  3. Carsten timmann

    Deutschland hatten Krieg mit Eintritt der USA verloren das ist Fakt aber es ist nicht entscheidend wer den ersten Schuss abgegeben hat sondern was ist dem ersten Schuss vorausgegangen . Da liegt ganz klar der Versailler Vertrag mit seinen Folgen bis heute hin .

  4. Die Gründe warum Deutschland erst erfolgreich und später den Arsch versohlt bekam sind historisch belegt.

    Die Deutschen haben sich schlichtweg gut auf den Krieg vorberreitet und die Gegner haben erst mobil gemacht als der Krieg bereits lief. Es dauert halt 1-2 Jahre ehe Truppen ausgehoben, trainiert und ausgerüstet sind. Lest einfach mal die Bücher von Churchill. Dort wird aufgeführt, wie es beispielsweise um die englischen Heere und die Flotte bei Kriegsausbruch bestellt war.

    Dann hatten die Deutschen noch für 1-2 Jahre den Vorteil, dass Ihre Truppen aus den ersten Kriegjahren heraus Veteranen waren. Als sich diese Vorteile aufgezehrt hatten, gewann man auch keine Schlachten mehr.

    Und ob Moskau nun gefallen wäre oder nicht, hätte den Krieg auch nicht verändert. Die Russen bauten mit Hilfe der Amerikaner eine Waffenindustrie in Sibierien auf, die die späteren Unmengen an Material lieferten. Und Russland hat gegen Napoleon trotz Verlust von Moskau nicht kapituliert und hätte es garantiert auch gegen Deutschland nicht getan. Es ist nämlich Teil des Vaterlandmhytos, das egal wie weit der Gegner kommt, das Land Ihn fressen wird. Könnt Ihr in Krieg und Frieden nachlesen.

    Die Deutschen haben nach den Anfangserfolgen auf einen Friedenvertrag mit England gehofft. Als diese hart blieben hatte man schon verlohren. England hat ein fast unerschöpfliches Reservoir an Mannkraft in der Welt (Indien, Australien, Neuseeland, Kanada, Südafrika und und und) und freien Zugang zu allen Resourcen, U-boot-Krieg hin oder her. Das man auch noch Russland angriff, verstehe wer wolle. Spätestens als Amerika hinzukam muss selbst dem letzten Idioten klar gewesen sein, das der Krieg verlohren war. Und die Amerikaner hatten erst Ende 44 größere Mengen wirklich gut ausgebildete Einheiten im Kampf.

    Die Legende vom überlegenen deutschen Soldaten stammt vorwiegend aus der Zeit als man auf unvorbereitete (Frankreich, Russland) oder schlichtweg haushoch unterlegene Armeen (Skandinavien, Balkan, Griechenland) traf. Sobald man auf ausgebildete und vorbereitete Truppen traf, war es vorbei mit der überlegenen Kampfkraft.

    1. Nicht ganz richtig: Die Kampfkraft der Wehrmacht 1939-45 war immer gleich; die zahlenmäßige Überlegenheit der Gegner hat sich erhöht und natürlich auch deren Qualität – bis zu einem gewissen Grad unterhalb der deutschen – durch Übernahme modernerer Prinzipen (siehe im Text zu Beginn und in der Mitte vor dem Vergleich).

    2. „Die Deutschen haben sich schlichtweg gut auf den Krieg vorberreitet und die Gegner haben erst mobil gemacht als der Krieg bereits lief.“

      Diese Behauptung ist doch haltlos. Die Deutschen haben ihre Armee 6 Jahre lang aufgebaut, alle Alliierten seit dem ersten Weltkrieg – und das ununterbrochen.

      „Die Legende vom überlegenen deutschen Soldaten stammt vorwiegend aus der Zeit als man auf unvorbereitete (Frankreich, Russland)“

      Die uneinnehmbare Maginot-Linie und die zahlenmäßig größte Armee der Welt mit den damals besten schweren Panzern der Welt – das sind unvorbereitete Armeen. Deutschland, das 6 Jahre vor dem Krieg noch keine richtige Armee hatte, war natürlich besser vorbereitet. Sehr interessant…

      Und die Wehrmacht war in der Lage selbst bei aussichtloser Lage Siege zu holen – wie bei der Ardennenoffensive – oder zumindest erbitterten Widerstand zu leisten – wie in Budapest.

      1. „…Diese Behauptung ist doch haltlos. Die Deutschen haben ihre Armee 6 Jahre lang aufgebaut, alle Alliierten seit dem ersten Weltkrieg – und das ununterbrochen…“ Das Argument ist ziemlich schräg; geben Sie sich bitte etwas mehr Mühe: Frankreich hatte schon vor Beginn an der Westfront bzw. 1938/1940 Trägerfahrzeuge, die gut „klettern“ konnten und mit denen man leichte Geschütze ziehen konnte. Ich bin leider schon 83 Jahre alt, mithin 1940 geboren. Wir hatten dann nur das Kettenkrad, das bedeutend schmaler war… Und der Typenwirrwar bei uns? Adolf der Verbrannte hielt sich für den Größten, was nicht daran lag, das er nur Gefreiter war… Endlos könnte man über alles diskutieren; theoretisch habe ich Zeit, weil im Altenpflegeheim vegetierend… Ich gab u.a. einen Wälzer heraus: „Schicksale deutscher Soldaten“ mit jeder Menge noch nie veröffentlichter Fotos, der nur bei mir erhältlich ist…

        Mit freundlichen Grüßen allerseits,
        Gustav Rust, 1975 legale Ausreise nach West-Berlin,
        aus Baruth/Mark stammend. http://www.gustav-rust-berlin.de

  5. D. hätte 1941 weiter nach Moskau stürmen und es einnehmen sollen. Dann wäre der Krieg 1942 für D. gewonnen und aus gewesen. Doch A. Hitler wusste es besser als alle seine Generäle und hat u.a deswegen den Krieg auf Zeit verloren.
    Jeder mit etwas Ahnung vom 2.WK. wird dies bestätigen.

    1. Guck dir die Karte von Russland an, dann weißt du, dass es gar nichts gebracht hätte Moskau einzunehmen. Selbst wenn Deutschland Moskau und Stalingrad eingenommen hätte, würde der Krieg noch jahrelang gehen und der Ausgang wäre trotzdem ungewiss. Napoleon hat Moskau eingenommen. Was hat das ihm gebracht? Nichts. Hitler wollte die Ölversorgung aus den Kaukasus abschneiden und das wäre ihm fast gelungen.

    2. „GOGI“, ich muß feixen: „…weiter nach Moskau stürmen…“ Du/wir müssen uns mit dem Spruch von Hund und Hase „trösten“. Mussolini war noch „bescheuerter“, indem er Albanien angriff, weshalb der Rußland-Feldzug verschoben wurde. Dann hätten Hund und Herrchen einen Hasen brutzeln können…

  6. ich find es ziemlich lustig, wie jeder hier seine meinung kund tut und diese als wahrheit verkauft.
    — der krieg wurde durch verrat verloren!
    am anfang des krieges mögen wir wirklich besser dagestanden haben. aber frankreich und russland wurde nicht nur durch militärische überlegenheit, sondern vorallem durch eine unfähige generalität seitens f und r verschuldet. den verrat den sie meinen ist bestimmt eine panzerdivision vor dem d-day. nazi propaganda wie die dolchstoßlegende!
    die usa haben ewig gebraucht ihre wirtschaft auf krieg umzustellen, aber als es soweit war, haben diese an einem tag mehr als 10 mal soviele flugzeuge, schiffe oder panzer produziert als die gesamte achse zusammen. diezahl der deutschen „super panzer“ war sehr überschaubar. die zahlen:ru: 11.000 T-34/85 & 40.000 T-34/76; us: über 40000 M4 Sherman; d: Panzer IV 8500, Panzer V 6000, Panzer VI etwas 1500.
    die staaten hätten noch 10 jahre weiter panzer bauen koennen. die deutsche produktion versorgung und ressourccen waren ab 44 am ende.
    nicht einmal england konnte eingenommen werden. nordafrika nicht gehalten werden und die ostfront war ein riesen dilemma.
    Regel nummer eins: kämpfe niemals an zwei fronten gleichzeitig.

    1. Ich stimme dir da komplett zu. Die französische Generalität lebte mehr oder weniger noch im 2.Weltkrieg und wurde gnadenlos aus ihren Träumen gerissen.
      Auch die Sache mit den tollen deutschen Panzern ist eher eine Legende, den uralten französischen Renault B1 Panzern gelang es mühelos dutzende moderne Panzer IV der Deutschen zu vernichten.Und bis zum Tiger und Panther hatte die Wehrmacht auch kein Gerät das es mit den T-34 der roten Armee aufnehmen konnte. Und selbst diese legendären deutschen Panzer waren extrem schlecht gebaut und waren viel zu fehleranfällig.

      Das die Deutschen den 2.WK durch Verrat verloren haben ist also wohl genauso Propaganda wie der 2.Weltkrieg.

      1. der B1 war über einen langen Zeitraum der stärkste Panzer der Welt…. das ist Fakt.
        Für 1940 ein sehr guter Panzer .
        Ach sie leben im 2 weltkrieg ………—-.

        Vor dem Tiger und Panther gab es geräte die es mit dem T34 aufnehmen konnten.

        das waren…. Flak 36/37/38 88mm,5 cm Pak, 3,7 cm Pak mit Hohlladung 500 meter Reichweite.7,5cm Pak, 105mm lefh,150 mm sfh, diverse andere geschütze,105 mm flak, stuer emil,alle Hohlladungen in allen kalibern. Stukas, und zig andere Flugzeuge. Beutegeschütze………….. tja da kommt was zusammen Napoleon —–

        Mensch Mensch………………..

      2. Also insgesamt stimmt deine Aussage, dass die ersten Deutschen Panzermodelle von Pz. I – III nichts gegenüber den meisten Allierten Panzern jener Zeit (1939 – 1941) wirklich etwas anhaben konnten, diese Erfolge (selbst im Frankreichfeldzug waren der Zusammenwirkung von Luftwaffe und Heer zu verdanken. Jedoch war der Panzer IV weit voraus. Dieser war 1942 mit der Version F2 sowie den darauf folgenden Versionen jedem Alliertem Model gewachsen. Grund dafür war die verängerte PzKpfwK 7,5cm L43 und später im sleben Jahr L48. Mit dieser konnte selbst der Panzer IV russische T34er auf mehr als 800m Entfernung ausschalten, während der T34/76 (Meistegebaute Version) bis auf unter 500m und näher an den Panzer IV heran musste (Ebenfalls geschuldet der verstärkten Panzerung von 30 auf 50 und spätere Modelle mit 80mm Frontpanzerung). Die Shermans konnten soweit ich es in Erinnerung habe auf ca. 1000m und mehr ausgeschaltet werden.
        Interessant wäre gewesen, wie die Entwicklung verlaufen wäre, wenn Deutschland mehr auf Wert auf Pz.IV produktion gelegt hätte, als auf Tiger und Panther, welche bis einschließlich 1944 noch nicht einmal annähernd ausgereift waren. M.E. sind Legenden der Niederlage aufgrund von Verrat nicht zu halten, da die massive Überzahl an Feindstärke viel zu hoch war. Ebenso die Ressourcenkapazitäten und Produktionsleistung, welche 1944 massiv abnahm.

    2. Moin

      Du wirfst alles durcheinander und obendrein unlogische sätze………..

      und deine Regel nummer eins: ist schwachsinn………

      und was der eine User meint mit verrat ! Ist Richard Sorge…. das sollte man eigentlich wissen.

      ich meins wirklich nicht böse,aber der ww2 ist vielschichtiger als der normale Bundesbürger denkt.

  7. Sascha Pukrischkin

    Martin van Creveld vergleicht in seinem Buch Kampfkraft die Leistungsfähigkeit der deutschen
    Wehrmacht mit der amerikanischen Armee.
    Er bestätigt die Überlegenheit der deutschen Streitkräfte. Nicht allein die Waffensysteme, sondern auch die Psyche und kollektives Bewußtsein sind hierfür entscheidend.
    Dies bedeutet auch nach einem verlorenen Krieg und
    auch bei Bejahung des heutigen Rechtssystems, eine
    kritische Wachsamkeit des mündigen Bürgers gegenüber
    politisch motivierten Destabilisierungsversuchen des deutschen Geistes.

  8. Matthias Bünte

    Zu berücksichtigen ist auch noch das die Alliierten den Deutschen Enigma Funkverkehr entschlüsseln konnten und an allen Kriegsschauplätzen dadurch einen entscheidenden Vorteil besaßen.

  9. Ich denke das es das Militärische System,Disziplin und er wille zu Siegen war.Denn den Deutschen ging es ja in den 20íger Jahren schlecht und wussten wie und wem sie es zu verdanken hatten der alles aufgebaut hatte.Ausserdem hatten sie ein Sieg nach dem anderen eingefahren.Das hat natürlich beflügelt.Dann immer neue Waffen kamen.Aber der Hauptgrund war denke ich der Intilligenz der Deutschen Soldaten die alle einen Beruf gelernt hatten.Also schlichtweg Schule, Berufliche Ausbildung,Militärische Ausbildung waren für die besser Effizens verantwortlich denke ich.

  10. GM d.S. KD Frhr v H.

    Interessanter Beitrag, aber dennoch sind historische Fehler zu erkennen: 1) Hitler war kein selbsternannter Feldherr, das „Deutsche Volk“ hat ihn berufen, nicht er sich selbst, 2)die taktische, wie strategischen Endscheidungen waren richtig & leider von bestimmten Kreisen in der Wehrmacht bewußt boykottiert. Hitler hatte bezüglich Ostfeldzug einen anderen Plan vorgelegt…. durch Krankheit mit Beginn des Feldzuges… haben Generale die Wehrmacht in eine Unsinnigkeit geführt. Statt Zangenbewegung und Stillstand vor den Sümpfen, trieben diese später am Putsch beteiligten Generale die Wehrmacht in den Winter. Meine Kenntnisse der Lage beruhen auch auf den Aussagen meines Vaters, der den Anfang und das Ende miterlebt und dies hautnah. Es gibt noch mehr auszuführen, aber…. ich lasse es lieber.

    1. Doch, Hitler war selbsternannter Feldherr. Er war vom Volk lediglich als Reichskanzler gewünscht, woraufhin Hindenburg, durch ständiges Drängen der Bürger eingeengt, ihn 1933 in dieses Amt erhob, welches Hitler nach Hindenburgs Tod mit dem des Reichspräsidenten vereinte. Dieser Posten befugte Hitler jedoch zu keinerlei militärischer Entscheidungsgewalt, was er in den ersten Kriegsjahren auch noch berücksichtigte, sich jedoch mit Vorranschreiten des Konfliktes immer mehr in die Kriegsplanungen einmischte und der Obersten Heeresleitung regelmäßig und Handwerk putschte, weshalb der Krieg auf deutscher Seite auch bei weitem nicht mit maximaler Effektivität geführt werden konnte.

    2. Ebenso nicht korrekt.
      Der Titel für A. H. „Größter Feldherr aller Zeiten“ stammte von OKW Chef W.Keitel nach der Niederwerfung Frankreichs 1940.
      Das Volk hat daraus später etwas defätistisch die Abkürzung „Gröfaz“ abgeleitet.

    3. ach du ziehst die aussagen deines Vaters der gesammten Fachliteratur vor ???

      die entscheiden Leute waren Halder und Jodel,Keitel die haben die Plannung zuveranworten. Der kardinalfehler mit zuwenig divisionen zu rechnen. Was auch garnicht so schlimm war. Entscheidner oder viel entscheidner ist der Balkan und Griechenland + afrikafeldzug um die Italiener aus der scheisse zu helfen. Man spricht von 2 Monaten verlust dadurch ….. und verlust von 2 x Panzerdivisonen für afrika. Also ich denke hier gibt es keine zwei Meinungen in der frage.

    1. Was hat Kampfkraft mit dem Ergebnis eines Krieges zu tun – oder nehmen Sie auch an, daß die Armeen Spartas, Roms, Napoleons, der Konföderierten oder die US Army in Vietnam lediglich durch ‚Verrat‘ und nicht durch erdrückende feindliche Übermacht letztlich verloren haben ?
      (Allerdings wenn man ‚Ultra‘ auch dem ‚Verrat‘ zuordnen würde, kämen sicherlich noch einige Prozentpunkte an Kampfkraft-Überlegenheit dazu, insofern haben Sie natürlich Recht)

  11. Miloud C.. Fil

    Der artikel ist wirklich sehr vorsichtig und ausgewogen.Es wird zwar erwähnt das deutsche waffensysteme meist technisch ausgereifter bzw. schlicht besser waren.Es wird allerdings nicht erwähnt das dank der zu der zeit unübertrefflichen US industriekapazitäten alle siegermächte bestens ausgerüstet waren.So stand ein Panther einem dutzend oder mehr Sherman Panzern gegenüber.Die lange vollständige Luftüberlegenheit die daraus resultierte das die Luftwaffe kein Kerosin mehr hatte,kostete die Wehrmacht viel von der verbliebenen Kampfkraft.Der beste Beweis dafür ist die ardennen offensive.Eine der besten Armeen es je gab wurde durch von einem Irren Gefreiten geführtes Oberkommando,amerikanisches geld und russisches blut zerstört bzw. besiegt.

  12. Magnus Schwerdtfeger

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    das klingt meiner Meinung nach sehr beeindruckend. Bloß da habe ich mich gefragt, wo die Quellen sind, die das belegen! Wenn mir jemand zuverlässige nennen könnte, wäre ich sehr dankbar!
    Mit freundlichen
    Magnus Schwerdtfeger

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Nach oben scrollen
Einen Moment bitte noch - das hier ist bestimmt auch interessant:

Pak 36 in Frankreich 1940
Der Westfeldzug 1940 und die Kriegsgliederung der deutschen Wehrmacht vom 8. Juni 1940. Phase 1 des Westfeldzugs: Überfall auf die Read more

VIELEN DANK FÜR DIE AUFMERKSAMKEIT!

Available for Amazon Prime