Deutscher Raketenjäger Messerschmitt Me 163 Komet aus dem Zweiten Weltkrieg.
Geschichte, Entwicklung, Einsatz, Spezifikationen, Statistiken, Bilder und 3d-Modell.
Nesserschmitt Me 163
Typ: Raketenjäger.
Geschichte
Wenn die Me 163 auch zu spät und in zu geringen Zahlen zum Einsatz gelangte, um den Ausgang des Zweiten Weltkrieges zu beeinflussen, war die Komet trotzdem recht erfolgreich während ihres etwa neunmonatigen Dienstes in der deutschen Luftwaffe. Dies verdankte der Raketenjäger vor allem seiner Geschwindigkeit und unkonventionellen Bewaffnung, gepaart mit einem gewissen Überraschungseffekt. Das Konzept eines Abfangjägers zur lokalen Verteidigung wichtiger Ziele mit Raketentriebwerk war durchaus begründet und hätte ein tieferer Dorn im alliierten Fleisch sein können, als es dann tatsächlich war.
Wahrscheinlich das am meisten radikale und zugleich futuristischste Kampfflugzeug des gesamten Krieges, stammte es vom experimentellen Entwurf DFS 194 ab, welcher 1938 von Professor Alexander M. Lippisch entworfen wurde und später an die Firma Messerschmitt zur weiteren Entwicklung übertragen wurde.
Jedoch führten Differenzen zwischen Professor Lippisch und Willy Messerschmitt, sowie Schwierigkeiten bei der Herstellung des Raketenmotors zu einer deutlichen Verzögerung des Projektes.
Die erste Luftwaffen-Einheit, welche die Me 163 erhielt, war JG 400 und der erste Einsatz erfolgte am 16. August 1944 gegen B-17 Fliegende Festungen der 8. US-Air-Force bei Leipzig.
Die Bewaffnung bestand Anfangs aus einem Paar 20-mm-Maschienkannonen, aber die serienmäßigen Abfangjäger Me 163B-1 erhielten je eine 30-mm MK108-Maschinenkanone in jeder Flügelwurzel. Die hohe Geschwindigkeit des Raketenjägers machte es den Piloten fast unmöglich, ihre Ziele zu treffen und so wurden später zusätzlich entweder vier 50-mm R4M-Raketen in jedem Flügel, welche vertikal nach oben abgefeuert wurden, oder 12 konventionall abzufeuernde Raketen zwischen jedem Flügel eingebaut.
Obwohl bis Ende 1944 alle drei Gruppen des JG 400 mit der Me 163 Komet ausgerüstet worden waren, konnten aufgrund dieser Schwierigkeiten nur neun bestätigte Abschüsse erzielt werden.
Die dramatisch unkonventionelle Form der Me 163 ohne Schwanzflosse und einem extrem kurzen Rumpf führte jedoch nicht zu außergewöhnlichen Schwierigkeiten, denn tatsächlich hatten die Serienmaschinen die besten Flugeigenschaften aller Luftwaffen-Maschinen. Jedoch machte die Auswahl von zwei Raketentreibstoffen, welche bei Kontakt extrem reagierten, den Einsatz zu einer gefährlichen Angelegenheit. Der Walter 109-509A Raketenmotor verwendete den T-Stoff aus Wasserstoffperoxid und den C-Stoff aus Hydrazinhydrat, Methylalkohol und Wasser um den Schub von 1.700 kg zu erzeugen.
Ausspülen der Treibstoffleitungen, wo der verbliebene C-Stoff zu einer starken Rauchenentwicklung führt. Auf dem Boden war die Komet sehr gefährlich für das eigene Personal.
Obwohl nur sehr erfahrene Piloten das Flugzeug fliegen durften, gingen auf diese Weise viele verloren und der ursprünglich Testpilot, der Segelflieger-Champion Heini Dittmar, wurde schwer verletzt, als die Gleitkufe einmal nicht ausfuhr.
Bis 1945 hatte die mit einer Druckkabine und einem HWK 509C-Raketenmotor ausgerüstete Me 163C den Vorserien-Zustand erreicht und eine als Me 163D bezeichnete Version flog zum erstenmal.
Die Me 263 bzw Junkers Ju 248 war eine wesentlich verbesserte Komet, kam aber nicht mehr zum Einsatz.
Benutzer: Deutsche Luftwaffe.
Spezifikationen Messerschmitt Me 163B-1A Komet
Spezifikationen | Me 163B-1A |
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Typ | Einsitziger Raketen-Abfangjäger |
Antrieb | 1 x 1.700 kp Walter HWK 509A-2 Raketenmotor mit T- und C-Stoff |
Besatzung | 1 |
Spannweite | 9,33 m |
Länge über alles | 5,69 m |
Höhe über alles | 2,76 m |
Leergewicht | 1.905 kg |
Startgewicht | 4.110 kg |
Flügelfläche | 19,62 m² |
Maximale Flügelbelastung | 232,97 kg/m² |
Maximale Leistung | 2,53 kg/kg st |
Höchstgeschwindigkeit | 960 km/h in 3.000 m |
Steigleistung | 4.875 m/min (12.100 m in 3:35 Minuten) |
Dienstgipfelhöhe | 12.100 m |
Reichweite | abhängig von Einsatzhöhe und etwa 80-100 km |
Flugzeit | maximal 7:50 min mit Raketenantrieb; 2:50 min nach Steigflug mit 796 km/h auf Gipfelhöhe |
Spezifikatonen | Me 163B-1A |
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in Flügelwurzeln | 2 x 30-mm MK108-Kanonen [650 Schuss/min, 520 m/s Geschossgeschwindigkeit] mit je 60 Schuss |
später in/unter Flügeln | 4 x 50-mm R4M-Raketen (vertikal) oder 12 konventionelle Raketen |
Angaben | Me 163 Komet |
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Erstflug | Me 163V1 ohne Motor Frühjahr 1941, August 1941 mit Raketenmotor, Me 163B August 1943 |
Serienproduktion | Ende 1943 |
Truppenlieferung | Mai 1944 (I/JG400) |
Ersteinsatz | 16. August 1944 |
Endlieferung | Mai 1945 |
Stückzahl | über 350 (1944: 327 [davon 237 bis 31.12. abgenommen], bis März 1945: 37) |
Bestand 10.1.1945 | 46 (19 einsatzbereit) |