05-1940, Mai 1940


Kriegstagebuch des Zweiten Weltkrieges für Mai 1940.

Deutsche PzKpfw 38(t) an der Kanal-Küste.
Deutsche PzKpfw 38(t) an der Kanal-Küste.

Norwegen-Debatte im House of Commons, Kabinett-Krise in Frankreich, deutscher Angriff im Westen, Chamberlain tritt zurück und Churchill wird Premierminister, Schlacht an der Maas, Zerstörung von Rotterdam, Aufruf zur britischen Home Guard, Kapitulation der holländischen Armee, RAF-Bomberkommando beginnt mit der strategischen Luftoffensive gegen Deutschland, Panik von Paris, Gamelin wird entlassen und Weygand wird allierter Oberbefehlshaber, Hitlers Haltebefehl für die deutschen Panzerspitzen, Evakuierung von Dünkirchen, Narvik wird wieder von den Deutschen besetzt, Kapitulation der belgischen Armee.

Mai 1940

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Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Mittwoch den 1. Mai 1940:

Deutsche Fallschirmjäger in Norwegen
Der kommandierende Offizier eines deutschen Fallschirmjäger-Bataillons bei der Befehlsausgabe in Bjornfjell, südlich nahe Narvik.

Norwegen
Die britischen Truppen sind aus Alesund evakuiert.
Deutscher Gegenangriff in der Nähe von Narvik bis zum 2. Mai. Der Angriff wird zurückgeschlagen.
Deutsche Einheiten treffen zwischen Oslo und Bergen zusammen.
Kapitulation von 4.000 norwegischen Soldaten, welche bei Lillehammer eingeschlossen waren.

Westfront
Hitler befiehlt den Fall Gelb zum Angriff auf Holland, Belgien und Frankreich für den 5. Mai.

Heimatfronten
Deutschland: der Krupp-Rüstungsbetrieb in Essen wird für seine herausragenden Dienste für das Dritte Reich als ‚Nationalsozialistischer Musterbetrieb‘ ausgezeichnet.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Donnerstag den 2. Mai 1940:

zerstörtes britisches Material in Norwegen
Nach dem Abzug der britischen Truppen zurückgelassenes, zerstörtes Material.

Norwegen
Evakuierung von Namsos: Englische und französische Truppen verlassen den zerstörten Ort in der Nacht vom 2. auf den 3. Mai. Ju 87 Stukas greifen am 3. Mai an und versenken die französischen Zerstörer Afridi und Bison.
Englische Truppen gehen bei Mosjön an Land.

Seekrieg
Mittelmeer: Chamberlain kündigt in Richtung Italien an, dass eine mächtige alliierte Flotte auf dem Weg nach Alexandria in Ägypten ist.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Donnerstag den 3. Mai 1940:

norwegischer Brigadekommandeur kapituliert
Ein norwegischer Brigadekommandeur unterzeichnet die Kapitulation seiner Einheit.

Norwegen
Kapitulation der norwegischen Streitkräfte im Gebiet von Trondheim.

Westfront
Hitler verschiebt den Fall Gelb vom 5. auf den 6. Mai (weitere Verschiebungen erfolgen am 4., 5., 7. und 8. Mai).
General Huntziger, Befehlshaber der 2. französischen Armee, befiehlt den Abriss von Panzersperren und Hindernissen auf den zwei Hauptverbindungsstraßen aus den Ardennen, da sie ohne seine Anordnung errichtet wurden !


Geheimkrieg
Oberst Oster von der deutschen Abwehr informiert den holländischen Militär-Attaché Oberst Sas in Berlin darüber, dass Deutschland vermutlich am 8. Mai die Niederlande, Belgien und Luxemburg angreifen wird.

Luftkrieg
Die englische RAF bombardiert die Flugplätze von Ry (Dänemark), Fornebu (bei Oslo in Norwegen) und Stavanger.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Samstag den 4. Mai 1940:

Luftaufnahme von Narvik
Luftaufnahme von Narvik. Die besondere Wichtigkeit lag in der hier deutlich erkennbaren Eigenschaft als Endpunkt der von Lulea über Kiruna führenden Bahnstrecke und damit als Verlade-Hafen für schwedisches Erz.

Norwegen
Englische Truppen landen bei Mo, südlich von Narvik.

Seekrieg
Der polnische Zerstörer Grom wird vor Narvik bombardiert und sinkt.

Geheimkrieg
Papst Nuntios warnt König Leopold von Belgien davor, dass ein deutscher Angriff kurz bevorsteht.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Sonntag den 5. Mai 1940:

Französische Fremdenlegionäre
Französische Fremdenlegionäre bei Narvik.

Norwegen
Französische Fremdenlegionäre und polnische Truppen werden in Harstad (in der Nähe von Narvik) und in Tromsö (nördlich davon) ausgeschifft.

Geheimkrieg
Hauptmann Hermann Goertz von der Abwehr (deutscher Auslandsgeheimdienst) landet mit dem Fallschirm in der Nähe von Dublin. Er baut Kontakte zur irischen Armee und der IRA auf, wird aber im November 1941 von den irischen Behörden verhaftet.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Montag den 6. Mai 1940:

Nachtkampf norwegisches Dorf
Nachtkampf in einem norwegischen Dorf.

Norwegen
Norwegische Truppen stellen sich im Abschnitt Röros-Stören im östlichen Mittel-Norwegen zum Kampf.
Die Goldreserven von Norwegen (ca. 350 Millionen Reichsmark) kommen sicher in London an.


Geheimkrieg
Vatikan: Der Papst erzählt der Frau des italienischen Kronprinzen, Prinzessin Marie-Jose, dass Deutschland bereitsteht die Benelux-Staaten zu überfallen. Die Prinzessin informiert darüber ihren Bruder, den belgischen König Leopold.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Dienstag den 7. Mai 1940:

Panzer rollt vom Fließband
In einer deutschen Fabrik rollt ein Panzer für den Einsatz im Westen vom Fließband.

Heimatfronten
Großbritannien: NORWEGEN-DEBATTE beginnt im House of Commons (britisches Parlament). Chamberlain verteidigt die Strategie der Konservativen Regierung. Er gerät aber unter heftige Attacken von Admiral Keyes und L.S. Amery (Konservative): ‚Im Namen Gottes, gehen Sie ! ‚.

Geheimkrieg
Französische Piloten, welche in der Nacht vom 7. auf den 8. Mai von einem Einsatz zum Flugblätter-Abwurf über Düsseldorf zurückkehren, berichten das sie die Lichter einer 100 Kilometer langen deutschen motorisierter Kolonne sehen konnten, welche nach Westen in Richtung der Ardennen zieht.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Mittwoch den 8. Mai 1940:

deutsche Fallschirmjaeger springen bei Narvik ab
Deutsche Fallschirmjäger springen bei Narvik in Norwegen ab, wo sechs Wochen lang nur 6000 deutsche Gebirgsjäger rund 24.000 Alliierten gegenüber stehen.

Heimatfronten
Großbritannien: Norwegen-Debatte wird abgeschlossen. Harsche Kritik an Chamberlain durch Lloyd George: ‚der Ministerpräsident … hat an die Bereitschaft zu Opfern appelliert … er sollte seinen Stuhl opfern ! ‚.
Schlussabstimmung: 281 Stimmen für die Regierung, 200 für die Opposition (33 Konservative stimmen mit der Opposition). Chamberlain entscheidet sich daraufhin zurückzutreten.

Westfront
Hitler verschiebt letztmalig den Beginn des Falles Gelb vom 9. auf den 10. Mai.

Geheimkrieg
Die belgische Botschaft in Berlin warnt Brüssel, dass das deutsche Auswärtige Amt ein Ultimatum an Belgien vorbereitet und dass das OKW (Oberkommado der Wehrmacht) soeben den Befehl für den Angriff gegeben hat.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Donnerstag den 9. Mai 1940:

Fueherhauptquartier Felsennest
Kurzbesprechung im Führerhauptquartier ‚Felsennest‘ bei Bad Münstereifel an der Erft.

Westfront
Am Vormittag befiehlt Hitler, dass Fall Gelb – die Offensive im Westen – am 10. Mai um 5:35 Uhr morgens beginnen soll. Um 9 Uhr wird das Code-Wort ‚Danzig‘ an die Befehlshaber an der Westfront übermittelt. Hitler verlässt Berlin in einem Sonderzug in sein vorgeschobenes Führerhauptquartier Felsennest in der Nähe von Münstereifel an der belgischen Grenze.

Heimatfronten
Frankreich: KABINETT-KRISE. Reynaud prangert den französischen Oberbefehlshaber General Gamelin für sein Versagen in der Abwehr der deutschen Invasion von Norwegen an und verlangt die Ernennung eines neuen Oberbefehlshaber. Verteidigungsminister Daladier verteidigt Gamelin. Reynaud bietet seinen Rücktritt an, beschwört aber seine Kollegen zur Verschwiegenheit.

Seekrieg
Der englische Kreuzer Birmingham und 7 Zerstörer werden im Skagerrak durch 4 deutsche S-Boote angegriffen. Das deutsche S-Boot S31 torpediert dabei den Zerstörer Kelly (kommandiert durch Lord Mountbatten), welcher nach Newcastle zurückgeschleppt werden muss.
Das französische U-Boot Doris wird durch das deutsche U-Boot U-9 vor der holländischen Küste versenkt.

Luftkrieg
Deutsche Flugzeuge werfen in der Nacht vom 9. auf den 10. Mai einhundert Minen vor holländischen und belgischen Häfen ab.

Geheimkrieg
Oberst Oster vom der deutschen Abwehr teilt dem niederländischen Militärattaché Oberst Sas mit, dass der deutsche Angriff im Westen bei Morgengrauen am 10. Mai beginnen wird.
Der französische Nachrichtendienst Deuxieme Bureau meldet, dass es keine ‚unnormalen deutschen Bewegungen‘ hinter den Grenzen zur Niederlande und Belgien gibt.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Freitag den 10. Mai 1940:

Deutsche Fallschirmjäger in der Nähe von Rotterdam.
Deutsche Fallschirmjäger in der Nähe von Rotterdam.

Westfront
DEUTSCHER ANGRIFF IM WESTEN auf Holland, Belgien und Luxemburg ohne eine Kriegserklärung (Fall Gelb) mit 77 Divisionen (einschließlich 10 Panzer- und 2 Luftlande-Divisionen) sowie 3.500 Flugzeugen. Drei Panzer-Korps – Guderians XI., Reinhardts XLI. und Hoths XX. – stoßen durch die angeblich für Panzer unpassierbaren Ardennen im südlichen Belgien und Luxemburg in Richtung der Maas.
Die belgischen Truppen ziehen sich mit Ausnahme von zwei Kompanien Chasseurs Ardennais, welche den Vormarsch der 1. Panzer-Divisionen mit Straßensperren verzögern, aus den Ardennen in Richtung des Flusses Maas zurück.
Die französische 1. Heeresgruppe (32 Divisionen, einschließlich den englischen Expeditionskorps BEF) rücken gemäß dem Dijle-Plan nach Belgien ein. General Gamelin, der alliierte Oberbefehlshaber gibt als Tagesbefehl heraus: ‚Deutschland fordert uns zum Krieg auf Leben und Tod heraus … habt Mut, Kraft und Zuversicht. ‚
Hitlers Tagesbefehl beinhaltet: ‚Soldaten der Westfront ! Die Schlacht, welche heute beginnt, wird für die nächsten tausend Jahre das Schicksal der deutschen Nation entscheiden. ‚
Die holländische Armee beginnt mit den vorbereiteten Flutungen von großen Flächen in Ost-Holland. Den Holländern gelingt es, einen Entführungsversuch von Königin Wilhelmina durch deutsche Fallschirmjäger zu verhindern. Unternehmen ‚Königliche Marine‘ beginnt: 1.700 Minen werden bis zum 17. Mai im Rhein ausgelegt.

Luftkrieg
Die deutsche Luftwaffe greift im Morgengrauen Flugplätze und Ortschaften in den Niederlanden, Belgien und Nordfrankreich an. Deutsche Luftlandetruppen sichern wichtige Flugplätze und Brücken. Sturmtruppen landen mit Lastenseglern direkt auf dem belgischen Fort Eben Emael und nehmen es trotz seiner 1.200 Mann starken Besatzung.
Die holländischen Passagierschiffe Statendam (28.300 t) und Veendam (15.500 t) werden in Rotterdam bombardiert und sinken. Die niederländische Luftwaffe und englische RAF schießen mehrere Junkers Ju 52 Transportflugzeuge über Holland ab.
RAF-Bomber vom Typ Battle machen Tiefangriffe auf deutsche Panzer, welche durch Luxemburg vorrücken (16 von 32 werden abgeschossen, die anderen beschädigt).
Deutsche Flugzeuge bombardieren irrtümlich Freiburg. 57 Einwohner kommen ums Leben und Propagandaminister Goebbels beschuldigt die Franzosen.
Neun belgische Fairey Fox Doppeldecker greifen eine Gruppe von Bf 109E Jägern an: ein deutscher Jäger und drei belgische Doppeldecker werden abgeschossen, die anderen Fairey Fox werden alle beschädigt.
Die englische RAF bombardiert in der Nacht vom 10. auf den 11. Mai die deutschen Verbindungslinien im Rheinland östlich der holländisch-deutschen Grenze.

Seekrieg
Englische Zerstörer, Minenräumer und Marinesoldaten werden an die holländische Küste entsandt. Ein deutscher Truppentransporter wird vor Oslo versenkt. Britische Truppen landen auf Island. Britische und französische Einheiten landen auf den Niederländischen Antillen in der Karibik. Die Holländer besetzen 26 deutsche Handelsschiffe in den Niederländischen Antillen und Niederländisch-Ostindien (Indonesien).

Norwegen
Englische Truppen werden aus Mosjöen, 250 km südlich von Narvik, evakuiert.

Politik
Deutsches Memorandum an Brüssel und Den Haag, welches den Angriff rechtfertigen soll. Die belgische und holländische Regierung appellieren an Großbritannien und Frankreich. Königin Wilhelmina protestiert entschieden gegen die unprovozierte deutsche Aggression. Die Regierung von Luxemburg flieht nach Frankreich. Die britische und französische Regierung warnen Deutschland vor Luftangriffe auf zivile Ziele.

Heimatfronten
Großbritannien: CHAMBERLAIN TRITT ZURÜCK, CHURCHILL WIRD PREMIERMINISTER und bildet eine Koalitionsregierung.
Frankreich: Vorübergehende Versöhnung zwischen Ministerpräsident Reynaud und dem Oberbefehlshaber General Gamelin.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Samstag den 11. Mai 1940:

Deutsche Sturmtruppen überqueren den belgischen Albert-Kanal
Deutsche Sturmtruppen überqueren den belgischen Albert-Kanal unweit von Hasselt.

Westfront
Guderians Panzer-Korps zersprengt französische Kavallerie und leichte mechanisierte Kräfte in den Ardennen und zwei seiner drei Panzer-Divisionen erreichen den Fluss Semois, 16 km nördlich von Sedan.
Nach einem schnellen Vormarsch durch Belgien erreicht die französische mechanisierte 7. Armee Breda in Südwest-Holland.
Belgische Truppen setzen sich in der Nacht vom 11. auf den 12. vom Albert-Kanal in Richtung des Flusses Dijle ab.

Luftkrieg
Französische schnelle mittlere Bomber vom Typ Sud-Est LeO-451 greifen deutsche motorisierte Kolonnen in Belgien an. Sieben von acht Fairey Battle Bomber der RAF werden abgeschossen, während sie deutsche Kolonnen in Luxemburg angreifen.
Dornier Do 17 vernichten die 114. Staffel der RAF, als sie 30 Blenheim-Bomber auf dem Boden zerstören.
Belgische Fairey Battle machen selbstmörderische Angriffe auf eroberte Brücken über den Albert-Kanal.
36 RAF-Bomber vom Typ Whitley und Hampden (3 abgeschossen) bombardieren Nachschublinien im Raum von Mönchengladbach.

Politik
Der japanische Außenminister Arita warnt die kriegsführenden Mächte sowie die USA und Italien, dass Japan keine Veränderung des Status Quo in Niederländisch-Ostindien dulden wird.

Heimatfronten
Großbritannien – Ernennungen in die Regierung: Attlee als Lordsiegelbewahrer, Alexander als Erster Lord der Admiralität, Eden als Kriegs-Staatssekretär, Sinclair als Staatssekretär für die Luftfahrt.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Sonntag den 12. Mai 1940:

 deutsche Panzerdivision auf ihrem Vormarsch nach Frankreich
Eine deutsche Panzerdivision auf ihrem Vormarsch nach Frankreich. Vorne sind mehrere PzKpfw 38(t) und dahinter einige PzKpfw II mit einem PzKpfw IV zu sehen.

Westfront
Französische leichte mechanisierte Einheiten werden zurückgezogen und alle Brücken über die Maas gesprengt – mit Ausnahme bei Mezieres, wo französische Festungstruppen beide Seiten des Flusses halten sollen. Vorausabteilungen der drei deutschen Panzer-Korps, welche 120 Kilometer in drei Tagen vorgestoßen sind, erreichen die Maas im Laufe des Tages: von Dinant bis Sedan auf einer Länge von 130 Kilometern.
Die französische 7. Armee (General Giraud) kommt unter starken Druck durch die deutsche 9. Panzer-Division und Ju 87 Stukas und wird gezwungen sich von Breda und Tilburg auf Antwerpen zurückzuziehen.

Norwegen
Zwei Bataillone der französischen Fremdenlegion landen bei Bjerkvik, in der Nähe von Narvik, an.

Luftkrieg
Fünf Fairey Battles, geflogen von Freiwilligen, machen einen selbstmörderischen Angriff auf die Brücken von Vroenhoven und Veldwezelt über den Albert-Kanal in Belgien. Alle werden von der Flak abgeschossen, die Veldwezelt-Brücke wird beschädigt.

Heimatfronten
Großbritannien: 3.000 Ausländer aus Feindstaaten und 11.000 aus anderen Staaten werden interniert.
Kingsley Wood wird zum Finanzminister ernannt, Anderson zum Innenminister, Morrison zum Versorgungsminister.

Neutrale
Spanien: General Franco veröffentlicht eine Note, in der er darauf verweist, dass Spanien an der ’strikten Neutralität‘ festhalten wird, wie bereits am 5. September 1939 verkündet.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Montag den 13. Mai 1940:

Deutsche Infanterie überquert die Maas
Gesprengte Brücken vermochten den deutschen Stoß nicht wesentlich zu bremsen. In kurzer Zeit wurde diese zerstörte Maas-Brücke von Pionieren mit Flößen für die Infanterie wieder passierbar gemacht.

Westfront
SCHLACHT AN DER MAAS. Die Panzer-Korps von Guderian, Hoth und Reinhardt errichten mithilfe von starker Luftunterstützung Brückenköpfe über den Fluss Maas bei Sedan, Montherme und Dinant. Bis zum 17. Mai vernichten sie die französische 9. Armee und schlagen eine 80 Kilometer breite Bresche in die alliierte Linie.
Schlacht von Tirlemont: die französische 2. und 3. Leichte Mechanisierte Division bekämpfen das deutsche XVI. Panzer-Korps (3. und 6. Panzer-Division) nordöstlich von Namur. Nach heftigen, den ganzen Tag andauernden Kämpfen, treten die Franzosen den Rückzug an. Beide Seiten haben viele Panzer verloren.

Luftkrieg
Die erste Einheit von Dewoitine D-520 Jägern (das französische Gegenstück zur englischen Spitfire I) ist über der Front an der Maas im Kampfeinsatz und kann vier deutsche Flugzeuge ohne eigene Verluste abschießen.

Heimatfronten
Großbritannien: Churchill stellt sein Kriegskabinett im House of Commons vor: ‚Ich habe nichts anzubieten, außer Blut, Mühsal, Tränen und Schweiß.‘ Die Politik der neuen Regierung ist es, den Krieg bis zum Sieg zu führen. Bevin wird Arbeitsminister.
Kanada: Dr. Manion, Führer der geschlagenen Konservativen Partei, tritt zurück.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Dienstag den 14. Mai 1940:

zerstörte Altstadt von Rotterdam
Die zerstörte Altstadt von Rotterdam.

Luftkrieg
ZERSTÖRUNG VON ROTTERDAM: in einem Versuch den energischen holländischen Widerstand zu brechen und die laufenden Waffenstillstandsverhandlungen zu einem raschen Ende zu bringen, werden 100 Heinkel He 111-Bomber zum Angriff auf das Stadtzentrum entsandt. Die holländischen Verteidiger bieten daraufhin ihre Kapitulation an, jedoch können 60 Bomber nicht mehr rechtzeitig zurückgerufen werden. Es entstehen riesige Brände in der Altstadt, verursacht durch dort gelagerte große Mengen an Fetten und Margarine, welche tagelang brennen. Es wird Anfangs befürchtet, dass dabei bis zu 30.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Die tatsächliche Zahl der Opfer liegt dann aber bei 980, jedoch verlieren 78.000 Menschen ihre Wohnungen und Häuser.

Westfront
Guderians 1. Panzer-Division überquert die Maas bei Sedan. 150 englische und französische Bomber, einschließlich veralteter Fairey Battle und Amiot 143, machen selbstmörderische Tagesangriffe auf die deutschen Pontonbrücken bei Sedan. Messerschmitt Bf 109 E, Flak und das Feuer aus leichten Infanterie-Waffen zerstören 45 englische und 5 französische Bomber. Die Pontonbrücken bleiben unbeschädigt.
Französischer Gegenangriff mit Panzern und Infanterie im Abschnitt von Sedan schlägt fehl. General Touchon wird zum Befehlshaber der französischen Reserven ernannt, um die Lücke zwischen der 9. und 2. französischen Armee westlich von Sedan zu schließen.
Die Garnison von Rotterdam kapituliert. General Winkelman, der Oberbefehlshaber der holländischen Armee, ruft über den Rundfunk zum Waffenstillstand auf.

Heimatfronten
Großbritannien: Lord Beaverbrook wird zum Minister für die Flugzeugproduktion ernannt. AUFRUF ZUM ENGLISCHEN VOLKSSTURM (LOCAL DEFENCE VOLUNTEERS oder auch als Home Guard bezeichnet) für Männer im Alter von 17 bis 65 Jahren durch das Kriegsministerium, um mögliche Landungen deutscher Fallschirmjäger zu bekämpfen. Kriegs-Staatssekretär Eden appelliert persönlich an die Bereitschaft zur Teilnahme durch eine Rundfunkansprache.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Mittwoch den 15. Mai 1940:

eine Kolonne französischer Renault R-35 Panzer
Bild vom gleichen Tag, aufgenommen in der Nähe von Le Havre: eine Kolonne französischer Renault R-35 Panzer auf dem Weg zur näher rückenden Front, während Flüchtlinge nach Westen ziehen.

Westfront
Hoths Panzer schlagen die französische 1. Panzer-Division westlich von Dinant, welche dabei 125 ihrer 175 Panzer verliert. Bei Einbruch der Nacht befindet sich die zerschlagene französische 9. Armee in vollem Rückzug westlich der Maas und ihr Befehlshaber, General Corap, wird durch General Giraud ersetzt.
Die deutsche 6. Armee führt einen Großangriff gegen die alliierte Front in Belgien (Dijle-Line) durch, wird aber blutig abgewiesen.
FORMALE KAPITULATION DER HOLLÄNDISCHEN ARMEE. Einige isolierte holländische und französische Einheiten halten jedoch noch in Zeeland, Walcheren und Beveland bis zum 17. Mai aus.


Verluste in der Schlacht um Holland:

HolländerDeutsche
Gefallene2.890ca. 3.500 (incl. Verwundete)
Verwundete6.889
Flugzeugemehr als 160mehr als 162
Getötete Zivilisten2.500-

Besetzte Gebiete
Niederlande: Erste Ausgabe der holländischen Untergrund-Zeitung Geuzenactie. Holländische Widerstandsgruppen veröffentlichen danach bis zum Kriegsende noch etwa 1.000 illegale Zeitungen, Flugblätter und Flugschriften.

Seekrieg
Die englischen Zerstörer Valentine (versenkt) und Winchester (schwer beschädigt) werden vor der Schelde-Mündung bombardiert.

Luftkrieg
RAF-BOMBER-KOMMANDO BEGINNT MIT DER STRATEGISCHEN LUFTOFFENSIVE GEGEN DEUTSCHLAND. 99 Flugzeuge (ein Verlust) werden in der Nacht vom 15. auf den 16. Mai zum Angriff auf Raffinerien und Rangierbahnhöfe im Ruhrgebiet geschickt. Die Ziele werden nur geringfügig beschädigt.
Die Deutschen geben bekannt, dass sie Brüssel als legitimes, militärisches Ziel ansehen. Radio Brüssel wird bombardiert.

Heimatfronten
Frankreich: PANIK VON PARIS nach Berichten, dass die Deutschen bei Sedan durchgebrochen sind. Viele Tausende verlassen die Stadt, Ministerien beginnen mit der Verbrennung geheimer Dokumente. Ministerpräsident Reynaud telefoniert mit Churchill und sagt ihm: ‚Wir sind geschlagen, wir haben die Schlacht verloren !‘.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Mittwoch den 16. Mai 1940:

PzKpfw 38(t) nach einem französischen Luftangriff
PzKpfw 38(t) nach einem französischen Luftangriff, im Hintergrund das Grab eines der Besatzungsmitglieder.

Westfront
Bei Einbruch der Dunkelheit sind Guderians Panzerspitzen schon 89 km westlich von Sedan. Die alliierten Armeen der Engländer, Franzosen und Belgier beginnen mit dem Rückzug von der Dijle-Linie zur Schelde-Linie, westlich von Brüssel. Die belgische Regierung weicht nach Ostende aus.

Luftkrieg
26 LeO-451 Bomber (4 abgeschossen) mit Jagdschutz bombardieren deutsche Panzer bei Montcornet, welche gerade mit Treibstoff versorgt werden. Die Advanced Air Striking Force (vorgeschobene Angriffs-Luftwaffe) der englischen Royal Air Force wird von Basen südlich der Maas in den Raum um Troyes östlich von Paris zurückverlegt.

Politik
Churchill fliegt nach Paris um sich mit Reynaud, Daladier und General Gamelin zu besprechen.

Neutrale
USA: Präsident Roosevelt gibt der amerikanischen Flugzeugindustrie ein Produktionsziel von 50.000 Militärflugzeugen je Jahr vor.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Freitag den 17. Mai 1940:

schwer beschädigte Do 17
Unteroffizier Stephani griff an diesem Tag mit einer Dornier Do 17 einen Munitionstransporter im Tiefflug an, wobei das Fahrzeug explodierte. Der Besatzung gelang es, das Flugzeug schwer beschädigt zum Stützpunkt Vogelsang zurückzufliegen, wo diese Aufnahme entstand.

Westfront
Deutsche Truppen marschieren in Brüssel ein. Oberst de Gaulles 4. Panzer-Division führt einen Gegenangriff gegen Guderians XIX. Panzer-Korps durch, wird aber zurückgeschlagen. General von Kleist rügt Guderian für seine ‚exzessive‘ Geschwindigkeit und zu weites Vordringen ! Guderian tritt daraufhin sofort zurück, kann aber am Abend durch Intervention durch v.List und v.Rundstedt von diesem Schritt abgebracht werden.
Das XVI. und XXXIX. Panzer-Korps werden von der deutschen 6. Armee in Belgien nach Süden in Richtung der Maas abgezogen.

Luftkrieg
Deutsche Bomber zerstören Middelburg auf Walcheren (Niederlande).

Seekrieg
Der englische Kreuzer HMS Effingham läuft auf ein nicht in Seekarten eingetragenes Riff in der Nähe von Bodo (Norwegen) und kentert. Das Schiff muss am 21. Mai selbst versenkt werden.
Deutsche Flugzeuge beginnen in der Nacht vom 17. auf den 18. Mai mit dem Abwurf von Seeminen vor den französischen Kanalhäfen, von Le Havre bis Dünkirchen.
Die Marine Venezuelas besetzt zwei deutsche Handelsschiffe in Maracaibo um zu verhindern, dass diese auslaufen, was zu unerwünschten diplomatischen Verwicklungen führen könnte.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Samstag den 18. Mai 1940:

General Guderian in seiem Befehls-Schützenpanzer
General Guderian, der führende deutsche Panzer-Taktiker und Schöpfer der Panzerwaffe, führt direkt von seinem Befehls-Schützenpanzer während des Frankreichfeldzuges.

Westfront
Guderians Panzer erreichen Peronne am Fluss Somme. Hoths Panzer erreichen Cambrai, den Schauplatz des ersten englischen Panzereinsatzes der Geschichte während des Ersten Weltkrieg (1917). Deutsche Truppen erobern Antwerpen.

Seekrieg
Eine schwere Bombe einer Junkers Ju 88 durchschlägt das englische Schlachtschiff Resolution vor Narvik.

Luftkrieg
Deutscher Luftangriff auf Dieppe (Nacht 18/19. Mai).

Heimatfronten
Frankreich: Kabinettsumbildung. Ministerpräsident Reynaud übernimmt auch das Verteidigungsministerium, Daladier wird Außenminister, Marschall Petain kommt von seinem Amt als Botschafter aus Madrid zurück und wird Vize-Ministerpräsident, Mandel wird Innenminister.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Sonntag den 19. Mai 1940:

gefangengenommene französische General Giraud
Der gefangengenommene französische General Giraud trifft auf dem Flugplatz Bonn-Hangelar ein. Es gelang Giraud später, zu entfliehen und über die Schweiz und das unbesetzte Frankreich nach Französisch-Nordafrika zu entkommen, wo er dann eine führende Rolle bei den alliierten Landungen (Unternehmen Torch) spielte. Bemerkenswerterweise war dies übrigens Girauds zweite Flucht aus deutscher Kriegsgefangenschaft, denn im 1. Weltkrieg gelang ihm dies schon einmal !

Westfront
GAMELIN ENTLASSEN, WEYGAND WIRD ALLIIERTER OBERBEFEHLSHABER. De Gaulles Panzer führen einen zweiten Gegenangriff gegen Guderians Panzer-Korps im Abschnitt Laon-Montcornet. Einige französische Panzer bedrohen dabei sogar Guderians Hauptquartier und er muss Unterstützung durch die 10. Panzer-Division anfordern. Jedoch können Ju 87 Stukas den französischen Angriff zerschlagen, bevor diese eintreffen.
General Giraud, Befehlshaber der französischen 9. Armee, wird durch eine deutsche Panzereinheit gefangengenommen. Deutsche Truppen besetzten St. Quentin.

Seekrieg
Atlantik: Das deutsche U-Boot U 37 versenkt vom 19. Mai bis 2. Juni insgesamt neun Handelsschiffe nordwestlich von Spanien.

Luftkrieg
Sensationsschlagzeilen sprechen von 100.000 Menschen, welche bei dem Luftangriff auf Rotterdam am 14. Mai getötet worden sein sollen. Die RAF bombardiert Ölraffinerien in Nordwest-Deutschland.

Neutrale
Schweden: Ein Heimat-Verteidigungs-Korps (der schwedische Volkssturm) wird gegründet. Rationierung von Benzin wird eingeführt.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Montag den 20. Mai 1940:

Deutsche Panzer Kanalküste
Deutsche PzKpfw 38(t) an der Kanal-Küste.

Westfront
Guderians 1. und 2. Panzer-Division stürmen zur Kanal-Küste, trotz tapferen aber vergeblichem Widerstand von Verbänden der 12. und 23. englischen Division. Die 1. Panzer-Division erobert Amiens am Mittag und die 2. Panzer-Division erreicht Abbeville und Noyelles, an der Mündung des Flusses Somme, am Abend nach einem Vorstoß über 386 km in 11 Tagen. Deutsche Truppen erobern Laon, nur knapp über hundert Kilometer vor Paris.

Luftkrieg
Flugzeuge der englischen RAF greifen deutsche Panzer im Bereich von Arras-Cambrai an, führen einen Nachtangriff auf die Tanklager von Rotterdam durch und bombardieren deutsche Verbindungslinien bei Givet, Dinant und Charleville.

Geheimkrieg
Der Chiffre-Schreiber der US-Botschaft in London, Tyler Kent, wird von der britischen Polizei festgenommen und angeklagt, über einen Zeitraum von fünf Jahren hunderte von vertraulichen Dokumenten kopiert zu haben. Einige davon gelangten zu Nazi-Sympathisanten und von dort zur italienischen Botschaft in London.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Dienstag den 21. Mai 1940:

Matilda II Panzer des englischen Expeditionskorps
Einige der wenigen Matilda II Panzer des englischen Expeditionskorps wurden in Brand geschossen.

Westfront
Englische und französische Panzereinheiten führen einen Gegenangriff gegen Rommels 7. Panzer-Division bei Arras durch. Nach anfänglichen Erfolgen scheitern die Angriffe und enden am 23. Mai. Deutsche Truppen belagern Maubeuge am Fluss Sambre, westlich von Dinant.
Die alliierten Oberbefehlshaber Weygand, Billotte und Gort (englisches Expeditionskorps) beraten sich in Ypres. Auf der Rückfahrt zu seinem Hauptquartier wird Billotte bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt, kommt nicht mehr zu Bewusstsein und stirbt am 23. Mai. General Blanchard, Befehlshaber der 1. französischen Armee, übernimmt daraufhin das Kommando über die alliierte 1. Heeres-Gruppe.
Die belgische Regierung verlegt erneut, diesmal nach Brügge.

Luftkrieg
Intensive Tageseinsätze der RAF über den Frontlinien in Süd-Belgien und Nordfrankreich. Nachtangriffe vom 21. auf den 22. Mai auf Straßen und Eisenbahnlinien bei Namur, Dinant und Aachen sowie auf Truppenansammlungen bei Arras.

Seekrieg
Der französische Zerstörer L’Adroit wird vor Dünkirchen bombardiert und sinkt.

Heimatfronten
Frankreich: Im Senat sagt Ministerpräsident Reynaud: ‚Frankreich kann nicht sterben ! … sollte ich morgen hören, dass nur ein Wunder Frankreich retten könnte, sollte ich erwidern: Ich glaube an Wunder, denn ich glaube an Frankreich ! ‚.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Mittwoch den 22. Mai 1940:

Fairey Battle-Bomber der englischen RAF
Fairey Battle-Bomber der englischen RAF, durch französische Curtiss Hawk-Jäger geschützt, kurz vor dem Angriff auf deutsche Pontonbrücken.

Luftkrieg
Die englische RAF bombardiert deutsche Verbindungslinien und Fähren über den Fluss Maas in der Nähe von Namur und nördlich des Flusses Aisne. Versuchter Luftangriff auf das Kraftwerk in Leipzig in der Nacht vom 22. auf den 23. Mai.

Westfront
Guderians Panzer-Korps stößt nördlich von Abbeville in Richtung Boulogne, Calais und Dünkirchen vor.

Seekrieg
Französische Zerstörer geben Unterstützungsfeuer für die alliierten Streitkräfte in Boulogne.

Heimatfronten
Großbritannien: Emergency Powers Defence Act (Notstands-Verteidigungsgesetz) durch das Parlament angenommen.

Geheimkrieg
Die Code and Cipher School (Codierungs- und Chiffre-Schule) der britischen Regierung knackt den Enigma-Schlüssel der deutschen Luftwaffe vom 20. Mai. Von nun an können die verschlüsselten Nachrichten der deutschen Luftwaffe fast jeden Tag für den Rest des Krieges gelesen werden.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Donnerstag den 23. Mai 1940:

Bf109 setzt auf einem eroberten französischen Flugplatz zur Landung an
Eine Messerschmitt Bf 109 setzt auf einem eroberten französischen Flugplatz zur Landung an. Am Boden einige zerstörte Morane-Saulnier MS406, welche mit 1.037 Stück das Gros der französischen Jagdwaffe stellten.

Westfront
Deutsche Einheiten überqueren den Fluss Schelde bei Oudenaarde. Die Truppen des englischen Expeditionskorps BEF werden in Belgien nach dem Verlust ihrer Nachschubslager auf halbe Rationen gesetzt.

Seekrieg
Sechs englische Zerstörer evakuieren unter schwerem Feuer 4.400 Soldaten aus Boulogne. Die französischen Zerstörer Jaguar und Drage werden versenkt.

Luftkrieg
18 Latecoere-Wasserflugzeuge greifen im Sturzflug Brücken und Straßenkreuzungen zwischen Boulogne und der Somme an. Bf 109E-Jäger schießen drei Stück ab.

Heimatfronten
Großbritannien: Sir Oswald Mosley, der Führer der British Union of Fascists (Britische Vereinigung der Faschisten) und Hauptmann Ramsay, Präsident des Rechten Klubs und konservativer Abgeordneter, werden verhaftet. 76 IRA-Männer werden in Nord-Irland festgenommen.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Freitag den 24. Mai 1940:

deutscher Flammenwerfer
Ein Flammenwerfer, die gefürchtete Nahkampfwaffe der deutschen Pioniere, im Einsatz gegen eine französische Befestigung.

Westfront
Deutsche Infanterie erstürmt die alte Zitadelle von Boulogne. Guderian schließt Calais ein. HITLER UND RUNDSTEDT HALTEN DIE DEUTSCHEN PANZER-KORPS bei Gravelines, südwestlich von Dünkirchen, an. Die französische Festung von Maubeuge kapituliert, nachdem viele ihrer Betonwerke durch schwere Artillerie und Sprengladungen von Pionieren zerstört wurden. Fall von Gent und Tournai.

Seekrieg
Englische Kreuzer und Zerstörer geben Unterstützungsfeuer im Abschnitt von Calais. Der französischen Zerstörer Chacal wird vor Boulogne bombardiert und sinkt.

Luftkrieg
In der Nacht vom 24. auf den 25. Mai vereinzelte Luftangriffe über Yorkshire, East Anglia und Essex in England. Dabei werden acht Menschen in Middlesbrough verletzt, welche die ersten Zivilopfer von Luftangriffen auf England sind. Die RAF bombardiert in derselben Nacht den Verschiebebahnhof von Köln.

Geheimkrieg
Die Code and Qypher School der englischen Regierung beginnt mit regelmäßigen Meldungen aus den entschlüsselten deutschen Enigma-Nachrichten an das britische Oberkommando, das BEF und das RAF-Hauptquartier in Frankreich.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Samstag den 25. Mai 1940:

Karte vom Westfeldzug
Karte vom Westfeldzug in seinen vier hauptsächlichen Abschnitten mit verschiedenfarbigen Pfeilen.

Westfront
Das BEF schickt zwei Divisionen, um die Lücke zwischen Menin und Ypres zu schließen. Deutsche nehmen 5.000 englische und französische Soldaten in Boulogne gefangen. Die englische Garnison der Zitadelle von Calais wehrt einen Angriff ab und lehnt auch eine Kapitulation-Aufforderung ab. Französische Einheiten können Teile von Amiens zurückerobern.

Seekrieg
Die Kreuzer Arethusa und Galatea sowie sechs englische Zerstörer und der polnische Zerstörer Bzura geben der belagerten, kleinen englischen Garnison in der Zitadelle von Calais Feuerunterstützung. Dabei wird der Zerstörer Wessex bombardiert und sinkt.
In der Nacht vom 25. auf den 26. Mai werfen deutsche Flugzeuge Seeminen vor den Häfen der englischen Südküste ab.

Politik
Der belgische Ministerpräsident Pierlot und sein Außenminister Spaak sind in London.

Heimtfronten
Großbritannien: Munitionsfabriken arbeiten nun 24 Stunden am Tag.

Geheimkrieg
Höchst geheime Dokumente über einen deutschen Angriff mit zwei Armeekorps in die alliierte Frontlücke zwischen Menin und Ypres werden in einem erbeuteten deutschen Stabswagen entdeckt.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Sonntag den 26. Mai 1940:

Evakuierung Verwundeter aus Dünkirchen
Verwundete englische Soldaten werden mit Rettungsbooten zu den Transportschiffen vor Dünkirchen gebracht.

Seekrieg
EVAKUIERUNG VON DÜNKIRCHEN (Unternehmen Dynamo) beginnt. Der Hafen von Zeebrügge wird durch die Royal Navy sabotiert, welche vier Schiffe vor der Einfahrt versenkt.

Luftkrieg
Spitfire-Jagdmaschinen schießen 6 Messerschmitt Bf 109 E und 6 Junkers Ju 87 Stukas über Dünkirchen ab. Stukas hämmern auf die englische Garnison der Zitadelle von Calais ein. Berlin meldet fälschlicherweise, dass Calais gefallen ist. Die RAF bombardiert in der Nacht vom 26. auf den 27. Mai Eisenbahnziele im Rheinland.

Westfront
Deutsche Bodentruppen zerschlagen den hartnäckigen englischen Widerstand in der Zitadelle von Calais. Hitler genehmigt Rundstedt den Vormarsch mit ‚gepanzerten Kampfgruppen und Infanterie-Divisionen in Richtung Tournai-Dünkirchen‘ fortzusetzen.
Die deutsche 6. Armee beginnt mit einem schweren Angriff gegen die belgischen Truppen, welche die alliierte linke Flanke halten. Das englische Expeditionskorps schickt den Belgiern Verstärkungen. Franzosen und Belgier können heftigen deutschen Angriffen zwischen Courtrai und Valenciennes standhalten. Die Franzosen können mehrere deutsche Brückenköpfe über die Somme östlich von Amiens zurückerobern.

Heimatfronten
Großbritannien: General Sir Edmund Ironside wird zum Befehlshaber der Heimatstreitkräfte und General Sir John Dill zum CIGS ernannt. Tag der Nationalen Andacht.

Geheimkrieg
Admiral Schniewind, Chef des deutschen Marinestabes, prognostiziert: ‚Eine Evakuierung von Truppen (des BEF bei Dünkirchen) ohne Ausrüstung … ist denkbar durch den Einsatz einer großen Zahl kleinerer Schiffe … selbst von der offenen Küste.‘


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Montag den 27. Mai 1940:

Der erste deutsche Ritterkreuzträger aus dem Mannschaftsstand
Der erste deutsche Ritterkreuzträger aus dem Mannschaftsstand. Während der Abwehrkämpfe bei Abbeville an diesem Tag, brachte der Gefreite Hubert Brinkforth auf vorgeschobenen Posten als Richtschütze hinter seiner Panzerabwehrkanone den Angriff eines starken englischen Panzerverbandes zum Stehen. In zwanzig Minuten vernichtete er auf Entfernungen von nur hundert Metern elf Panzer.

Westfront
Panzer-General Guderian wird es von seinen Vorgesetzten gestattet, mit motorisierter Infanterie vom Fluss Lys in Richtung Dünkirchen vorzustoßen (die Panzer sollen in Reserve gehalten werden).
Französisch-englischer Gegenangriff gegen das deutsche XXXVIII. Korps, welches den Brückenkopf über die Somme bei Abbeville hält. Der Angriff bedroht die deutschen Verbände am 29. Mai ernsthaft, scheitert jedoch letztlich am 30. Mai.
LE-PARADIS-MASSAKER: 90 gefangengenommene englische Soldaten des 2. Bataillons des Royal Norfolk Regimentes werden von einer Abteilung der SS-Totenkopf-Division in der Nähe des Weilers Le Paradis am Pas de Calais erschossen.

Norwegen
Truppen der französischen Fremdenlegion, unterstützt durch leichte Panzer, überqueren in der Nacht vom 27. auf den 28. Mai den Rombaken-Fjord und stoßen entlang der Erzbahn nach Narvik vor. Die polnische Brigade rückt vom Westen auf die Stadt vor.

Seekrieg
Atlantik: Ein deutsches U-Boot versenkt das argentinische Handelsschiff Uruguay vor Kap Finisterre (Nordwest-Spanien). Argentinien protestiert am 1. Juni gegen die Versenkung und verbietet später seinen Handelsschiffen, in europäische Gewässer einzulaufen.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Dienstag den 28. Mai 1940:

Erzbahn von Narvik
Die wichtige Erzbahn am Eingang zum Rombaken-Fjord vor Narvik.

Norwegen
NARVIK BESETZT durch Einheiten der französischen Fremdenlegion und Norweger.

Seekrieg
17.800 Truppen werden aus Dünkirchen evakuiert. Der Zerstörer Windsor wird durch Bomben beschädigt, ein kleiner Dampfer durch das deutsche S-Boot S-34 versenkt.

Westfront
BEDINGUNGSLOSE KAPITULATION DER BELGISCHEN ARMEE. Feuereinstellung um 4 Uhr, mit Ausnahme einiger isolierter Abschnitte (sämtlicher Widerstand endet am 29. Mai). Der Ausfall der Belgier öffnet eine 32 km breite Bresche auf der linken Flanke des englisch-französischen Kessels um Dünkirchen. Diese kann nach heftigen Kämpfen zwischen englischen Einheiten (Panzerspähwagen der 12. Lancers und durch als Infanteristen eingesetzte Artilleristen und Nachschubpersonal) und der deutschen 256. Infanterie-Division bei Nieuwpoort abgeriegelt werden.
Die französische 1. Armee mit sechs Divisionen wird durch sieben deutsche Divisionen in der Nähe von Lille eingeschlossen.

VERLUSTE IM FELDZUG GEGEN BELGIEN:

BelgierDeutsche
Gefallene Soldaten7.550 (unbekannt, da die Gesamtverluste sich nicht getrennt zuordnen lassen)
Verwundete Soldaten15.850(siehe oben)

Luftkrieg
Französische LeO-451 Bomber, eskortiert durch englische Hawker Hurricane Jagdflugzeuge, greifen Brücken im Bereich von Aubigny an.

Heimatfronten
Belgien: Der belgische Ministerpräsident Pierlot spricht über Rundfunk von Paris aus. Er erklärt, dass die Belgier durch die Kapitulation von König Leopold (Oberbefehlshaber der belgischen Armee) überrumpelt wurden, da dieser gegen die Anweisungen der Regierung gehandelt habe. ‚Aus diesem Grunde hat er keine Regierungsgewalt mehr‘ und das belgische Kabinett übernimmt alle seine Amtsbefugnisse.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Mittwoch den 29. Mai 1940:

Boulton Paul P.82 Defiant
Boulton Paul P.82 Defiant Jagdflugzeuge der 264. Staffel des englischen Jägerkommandos. Das Konzept des behäbigen zweisitzigen Jägers war jedoch unsinnig und die Produktion von 1.060 Stück bis zum Februar 1943 ein großer Fehler. Nachdem die deutschen Piloten mit der Anordnung der Bewaffnung bei der Defiant (nämlich ausschließlich im Heck-Turm) vertraut waren und sie von vorne angriffen, waren die Tage des Flugzeuges – zumindest als Tagjäger – schnell gezählt.

Luftkrieg
Zwei Elite-Verbände mit Junkers Ju 88 Bombern nehmen nun an den Luftangriffen auf Dünkirchen teil. Die englische Staffel mit neuartigen Boulton Paul Defiant Jagdflugzeugen (Zweisitzer mit einem für die deutschen Piloten anfangs überraschenden hydraulisch angetriebenen MG-Heckturm) behauptet 37 Feindflugzeuge abgeschossen zu haben (tatsächlich sind aber insgesamt nur 14 deutsche Flugzeuge an diesem Tag verloren gegangen).

Seekrieg
47.300 Soldaten aus Dünkirchen evakuiert. Zerstörer Wakeful, Grenade und Grafton versenkt (letzterer durch das deutsche U-Boot U 62). Sechs englische und ein französischer Zerstörer durch Luftangriffe beschädigt. Die Zerstörer Mackay und Montrose kollidieren und laufen auf Grund. Acht Handels- und Hilfsschiffe werden bombardiert und sinken.

Norwegen
Die englischen Truppen werden aus Bodo (ca. 200 km südlich von Narvik) evakuiert.

Westfront
Deutsche Truppen besetzen Ostende, Ypern und Lille.

Besetzte Gebiete
Holland: Dr. Seyss-Inquart tritt sein Amt als Reichskommissar für Holland an.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Donnerstag den 30. Mai 1940:

 Hafen von Dünkirchen
Der Hafen von Dünkirchen mit zerbombten Wracks englischer und französischer Schiffe.

Seekrieg
53.800 Soldaten heute aus Dünkirchen evakuiert. Der französische Zerstörer Bourrasque sinkt nach Artillerie- und Minentreffern. Drei englische Zerstörer durch Luftangriffe beschädigt und drei große Transportschiffe versenkt.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Freitag den 31. Mai 1940:

Französische Soldaten ergeben sich
Mit erhobenen Händen gehen französische Soldaten in deutsche Gefangenschaft.

Westfront
Die französische 1. Armee kapituliert nach viertägiger Belagerung bei Lille. Das englische Expeditionskorps setzt sich in der Nacht vom 31. Mai auf den 1. Juni von den belgischen Stellungen im Kessel von Dünkirchen ab. Die Franzosen können Stadtteile von Abbeville zurückerobern.

Seekrieg
68.000 Mann werden aus Dünkirchen evakuiert. Die französischen Zerstörer Sirocco und Cyclone werden von deutschen S-Booten torpediert und sechs englische Zerstörer durch Bomben beschädigt.
Handelsschiffs-Verluste im Mai 1940: 100 alliierte Schiffe mit zusammen 285.893 Tonnen im Atlantik, 1 alliiertes Schiff mit 2.568 Tonnen in anderen Gewässern.
1 deutsches U-Boot im Atlantik, Arktis oder Ostsee versenkt.

Luftkrieg
Zwanzig französische LeO-451-Bomber (9 abgeschossen) greifen Amiens und Abbeville an, Douglas DB-7 Bomber greifen deutsche Kolonnen bei St. Quentin im Tiefflug an.

China
Das japanische Oberkommando gibt seinen Entschluss bekannt Tschungking, die Hauptstadt von Tschiang Kai-schek, täglich zu bombardieren ‚bis der Geist des chinesischen Widerstandes gebrochen ist‘.

Neutrale
USA: Präsident Roosevelt schickt einen Ein-Milliarden-Dollar Nothilfe-Nachtrags-Verteidigungshaushalt durch den amerikanischen Kongress.


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Quellenangaben und Literatur

Krieg der Panzer (Piekalkiewicz)
Luftkrieg (Piekalkiewicz)
Chronology of World War II (Christopher Argyle)
Der Grosse Atlas zum II. Weltkrieg (Peter Young)
Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht, Band 1-8 (Percy E. Schramm)


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