05-1915, Mai 1915


Kriegstagebuch des Ersten Weltkrieges für Mai 1915.

Gräben hoch über dem Isonzo
Österreichisch-ungarische Soldaten besetzen Gräben hoch über dem Isonzo.

Österreich-ungarische-deutsche Offensive in Galizien und Schlacht von Tarnow-Gorlice, Italien kündigt den Dreibund auf, Zweite Schlacht von Krithia auf Gallipoli, Lusitania wird versenkt, Alliierte Frühjahrsoffensive im Westen, Schlacht von Festubert bei Ypern, Erste Seelord Lord Fisher tritt wegen des Dardanellen-Fiaskos zurück, ersten deutschen Fokker E.I Jagdflugzeuge mit MG-Unterbrechergetriebe treffen ein, Italien tritt in den Krieg ein, Erster Lord der Admiralität Churchill tritt zurück.

Mai 1915

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Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 1. Mai 1915:

Vormarsch im Osten
Vormarsch im Osten während der Schlacht von Tarnow-Gorlice.

Ostfront
Galizien – österreich-ungarische-deutsche Offensive: Schlacht von Tarnow-Gorlice (bis zum 5. Mai) beginnt mit einem Beschuss aus 610 Geschützen, einschließlich Gasgranaten.
Baltikum: Lauenstein besetzt Shavli und nähert sich Libau (nimmt es am 5. Mai, trotz sieben russischer Gegenangriffe).
Karpaten: Österreich-ungarischer-deutscher Angriff in Richtung Uzsok-Pass.

Westfront
Im Mai verfügt das deutsche Heer über 171 Divisionen (für Juni 1916 sind es 172 bzw 173), davon 106 im Westen. Die französische Armee hat eine Stärke von 1.525.000 Mann Infanterie, 102.000 Mann Kavallerie, 395.000 Kanoniere; 104.000 Pioniere und 8.000 Mann beim Flugdienst.
Im Mai wird die britische Mills-Bomb-Granate zunächst als Handgranate Nr. 5‘ ausgegeben.
Maas-Argonnen: Im kleinen Maßstab, aber fast kontinuierliche Grabenkämpfe im Wald von Woevre bis zum 20. Juni.
Ypern: Ein Gasangriff auf Hügel 60 scheitert. Die Briten beginnen mit dem Rückzug auf neue Linien bis zum 4. Mai, nachdem der französische Gegenangriff scheitert.
Champagne: Im Mai übernimmt der Afrikaforscher General Marchand das Kommando über die Elite 10. Kolonial-Division, welche er während des Krieges zweimal kommandiert.

Südfronten
Serbien: Im Mai (bis September) beginnt Major Primavesi vom österreich-ungarischen Geheimdienst mit der Feststellung der gesamten serbischen Armee. Dies geschieht durch Hinzufügen von Fragen in Briefen des Roten Kreuzes an serbische Kriegsgefangene in Österreich-Ungarn.
Österreich-Ungarn reduziert seine Kräfte auf dem Kriegsschauplatz um 5 Divisionen, welche aber teilweise durch 3 neu aufgestellte deutsche Divisionen ersetzt werden.
Deutschland: Dem italienischen Militärattaché in Berlin werden bewusst 2 Briefe Hindenburgs zugespielt, in welchen dieser behauptet, den Oberbefehl gegen Italien führen zu werden und den Kampfwert der italienischen Streitkräfte verachtet.

Naher Osten
Gallipoli: Die 29. indische Brigade landet im Helles-Brückenkopf an, ein vergeblicher türkischer Nachtangriff.
Persien: Der Russe Nazarbekow zwingt 10.000 Mann türkischer Truppen nördlich von Dilman wieder über die Grenze zurück.

Afrikanische Fronten
Kamerun: Der alliierte Vorstoß auf Jaunde beginnt unter heftigem Regen.
Deutsch-Südwestafrika: Südafrikanische Truppen besetzen Kubas und nehmen Otimbingwe am nächsten Tag.

Seekrieg
Erstes US-Handelsschiff torpediert ohne Vorwarnung: U 30 versenkt den Tanker Gulflight vor den Scilly-Inseln, wobei 3 Personen sterben.
Nordsee: 4 Zerstörer der Harwich Force versenken 2 deutschen Torpedoboote (42 Überlebenden). Das deutsche U-Boot U 16 versenkt den Zerstörer Recruit vor dem Galloper Feuerschiff.
Deutschland: Im Mai werden 10 neuen UE-Typ Hochsee-Minenleger-U-Boote mit 15-cm-Kanonen geordert (Stapelläufe ab dem 16. Juni).
Großbritannien: Im Mai ist die Royal Navy in der Lage, U-Boote innerhalb von 20 Seemeilen an ihrer Bugwelle zu erkennen. Im Mai werden 11 neue Monitore vom Stapel gelassen, von denen 9 im Juni fertig sind.
Dardanellen: Das britische U-Boot E14 versenkt ein türkisches Kanonenboot in Marmarameer (E11 ebenfalls am 23. Mai) und am 10. Mai den 5.000-t-Transporter Guj Djemal mit 6.000 Soldaten und einer Artilleriebatterie an Bord, nördlich von der Kalolimno-Insel. E14 kehrt am 18. Mai zurück, sein Kommandant Boyle wird mit dem Victoria Cross ausgezeichnet.
Das französische U-Boot Joule läuft auf eine Mine und sinkt mit seiner gesamten Besatzung.

Luftkrieg
Frankreich: Im Mai stellen De Goys und Happe die erste französische und gleichzeitig auch alliierte strategische Bomber-Gruppe GBI auf.
Großbritannien: Im Mai stehen 500 Mann auf der Warteliste zur Aufnahme in das Royal Flying Corps.


Politik
China: Die Regierung fordert die ehemalige deutsche Kolonie Tsingtao von Japan zurück.

Neutrale
USA: Deutsche U-Boot-Torpedos versenken den US-Tanker Gulflight vor den Scilly-Inseln, wobei 3 Personen sterben. Deutschland entschuldigt sich dafür am 1. Juni.

Heimatfronten
Österreich-Ungarn: Zweite Kriegs-Anleihe.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 2. Mai 1915:

Der neue deutsche Soldat
Der neue deutsche Soldat. Diese Karikatur von Raemaekers erscheint im Frühjahr 1915, kurz nach den ersten Gasangriffen.

Westfront
Flandern – Ypern: Deutsche Gas-Angriffe in der Nähe von St. Julien-Fortuin. Diese und ähnliche am nächsten Tag werden zurückgeschlagen.

Ostfront
Galizien: Nach einem vierstündigen Beschuss (700.000 Granaten) nehmen die österreich-ungarischen-deutschen Truppen Gorlice und Ciężkowice (deutsch Hardenberg) und überschreiten den Fluss Biala.

Naher Osten
Gallipoli: Alliierte Gegenangriffe scheitern (ca. 4.800 Gefallene).

Neutrale
USA: Deutsche Anzeigen in der Presse von New York Presse warnen davor, Schiffe zu benutzen, die unter alliierten Flaggen laufen, da sie Ziele im Kriegsgebiet sind.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 3. Mai 1915:

Die Intervention
Die Intervention: ein ironisches Gemälde von Aldo Carpi. Die rote Fahne des Sozialismus und die weiße Fahne der Reaktion begrüßen den Eintritt Italiens in den Krieg gegen seine ehemaligen Partner im Dreibund.

Politik
ITALIEN KÜNDIGT DEN DREIBUND AUF.


Westfront
Artois: Der französische vorbereitende Artillerie-Beschuss beginnt. Die Deutschen erwarten die Offensive für den nächsten Tag.

Ostfront
Galizien: Eine 20 km breite Lücke in der russischen Frontlinie. 3 Divisionen von Sacharows russischem X. Korps wurden in dem Vorstoß über 13 km seit dem Vortag vernichtet.

Naher Osten
Gallipoli – Helles-Brückenkopf: Die Franzosen wehren türkische Nachtangriffe ab.
General Gouraud ersetzt d’Amade. Kitchener versichert dem britischen Kabinett, dass ‚kein Zweifel daran besteht, dass wir durchbrechen werden.‘

Afrikanische Fronten
Kamerun – Erstes Gefecht bei Wumbiagas bis zum nächsten Tag: ca. 600 nigerianischen Truppen überqueren den Fluss Mbiia.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 4. Mai 1915:

Französisches 75-mm-Feldgeschütz
Französisches 75-mm-Feldgeschütz im Einsatz.

Westfront
Das Oberste deutsche Hauptquartier zieht von der Westfront nach Pless in Schlesien um.
Artois: Französischer Beschuss aus 1.073 Geschützen (690.000 Granaten) und 92 Mörsern beginnt.
Flandern – Ypern: Schlacht von St. Julien endet. Der Befehlshaber des Britischen Expeditionskorps, Sir J French, weist das Kriegsministerium darauf hin, dass das deutsche Oberkommando definitiv beschlossen hat, Giftgase wie eine übliche Waffe einzusetzen. Rückzug der Briten in die neue Linie abgeschlossen, welche von der Mausefallen-Farm über den Frezenberg-Höhenrücken zum Huuge-Zillebeke-Rücken bis zum Hügel 60 verläuft.
Französischer Vorstoß zwischen Lizerne und Het Sas.
Die 1. kanadische Division wird als britische Hauptquartier-Reserve zurückgezogen, welche mit 1.500 Mann abgesessener Kavallerie am 8. Mai ergänzt wird.

Ostfront
Galizien: Der russische General Radko hält kurzzeitig am Fluss Wisloka stand; bis zum am nächsten Tag.

Südfronten
Österreichisch-italienische Grenze: Die italienischen Truppentransportzüge laufen, aber die Mobilisierung dauert 48 Tage – und nicht 23 Tage, wie eigentlich geplant.

Naher Osten
Gallipoli – Anzac-Strand: 2 Bataillone der Royal Marines fangen einen türkischen Durchbruch auf. Die türkischen Verluste erreichen nun 14.000 Mann.

Politik
Großbritannien: Der Katholikos der Armenier appelliert an König Georg V., die Intervention von neutralen Staaten zu erreichen.

Heimatfronten
Großbritannien: Der zweite Kriegshaushalt wird mit höheren Abgaben verabschiedet.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 5. Mai 1915:

General Cadorna
General Cadorna kommadiert die italienische Armee. Er bevorzugt einen Krieg gegen Frankreich als Verbündeter Deutschlands, trotzdem führt er den Krieg gegen die Mittelmächte mit ebenso großer Begeisterung.

Südfronten
Österreichisch-italienische Grenze: General Cadorna erfährt, dass Italien sich verpflichtet hat, ab dem 26. Mai in den Krieg einzutreten.
Der österreich-ungarische Generalstabschef Conrad von Hötzendorf hat seine Meinung geändert und räumt ein, dass zu diesem Zeitpunkt ‚ein Krieg mit Italien unbedingt vermieden werden muss‘.

Westfront
Flandern: Hügel 60 fällt nach einem schweren deutschen Gasangriff.

Ostfront
West-Russland: Die Deutschen beschießen Grodno.

Naher Osten
Gallipoli – Helles-Brückenkopf: die britisch 42. Division trifft aus Ägypten kommend ein (komplett am 7. Mai).

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Brigade-General Malleson entkommt mithilfe seines Autos der Gefangennahme in der Nähe von UbuyunL

Luftkrieg
Deutschland: Der Kaiser erlaubt es der Obersten Heeresleitung, Docks und ‚Kriegs-Fabriken‘ im Osten Londons angreifen zu lassen. Die OHL befiehlt daraufhin am 11. Mai Zeppelin-Angriffe.

Neutrale
Italien: Der Poet D’Annunzio hält eine Pro-Kriegs-Rede vor 150.000 Menschen in Genua, welche er am 12. Mai in Rom wiederholt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 6. Mai 1915:

Automobil aus dem Schlamm ziehen
Der Mangel an geeigneten Wegen ist der größte Gegner der Truppen der Mittelmächte bei Gorlice-Tarnow. Mit vereinten Kräften versuchen hier österreich-ungarische Soldaten ein Automobil aus dem Schlamm zu ziehen.

Ostfront
Galizien: Die österreich-ungarische Vierte Armee besetzt Tarnow und nimmt 30.000 Kriegsgefangene bis zum 8. Mai.
Karpaten: Kornilow mit seiner russischen 48. Division wird abgeschnitten und muss sich den österreich-ungarischen Truppen ergeben.

Westfront
Flandern: Die Briten können einige Gräben auf Hügel 60 zurückerobern.
Aisne: Geringer französischer Vorstoß östlich von Foret de l’Aigle.

Naher Osten
Gallipoli – Helles-Brückenkopf: Zweite Schlacht von Krithia bis zum 8. Mai. 25.000 alliierte Soldaten mit 105 Kanonen gewinnen nur 550 Meter Gelände für 6.500 Opfer.
Mesopotamien: Die britische Royal Navy schickt 12 Flusskanonenboote.

Afrikanische Fronten
Deutsch-Südwestafrika: Botha nimmt den Eisenbahnknotenpunkt Karibib nach einem Marsch von 65 km durch die Wüste.
Ostafrika: Die 25. Royal Fusiliers (1.166 Freiwillige) landen in Mombasa an.

Seekrieg
Ionisches Meer: Der österreich-ungarische Kreuzer Novara entkommt französischen Kriegsschiffen vor Kefalonia, nachdem er erfolgreich das deutsche Küsten-U-Boot UB 8 dorthin geschleppt und freigegeben hat. Der österreich-ungarische Zerstörer Triglar schleppt in der Nacht von 15./16. Mai UB 7 durch die Straße von Otranto. UB 3 wird am 23. Mai von Pola aus abgeschleppt, verschwindet aber spurlos.

Politik
Frankreich: Churchill in Paris für geheime englisch-italienische Marine-Gespräche (das Treffen endet am 10. Mai).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 7. Mai 1915:

Liner Lusitania
Der britische Liner Lusitania, der von New York über Großbritannien nach Italien verkehrt, wird vor der irischen Küste von einem deutschen U-Boot versenkt. Sein Verlust verhärtet die amerikanischen Ressentiments gegen Deutschland.

Seekrieg
Irische See: Der alleine laufende und unbewaffnete Cunard-Liner LUSITANIA (32.000 t) sinkt innerhalb von 20 Minuten vor Old Head of Kinsale (Südwest-Irland), nachdem das Schiff aus 700 Meter Entfernung ohne Vorwarnung durch das deutsche U-Boot U 20 (Schwieger) torpediert wird. 1.198 Tote, darunter 124 Amerikaner.
Nordsee: Der britischen Zerstörer Maori läuft auf eine Mine und sinkt.
Ostsee: Russische Kreuzer greifen den deutschen Kreuzer München vor Libau an, welches die Russen gerade evakuieren. Der neue deutsche Zerstörer V107 wird am nächsten Tag beim Einlaufen in den Hafen durch eine Mine zerstört.
Der neue U-Boot-Stützpunkt der britischen Royal Navy wird auf die Insel Dago im Golf von Riga verlegt. Der deutsche Vormarsch zu Land hat zur Räumung von Libau gezwungen. Das britische U-Boot E9 greift einen deutschen Geleitzug an und behauptet fälschlicherweise, ein deutsches Transportschiff versenkt zu haben, nach dem es 5 Torpedos auf 3 Transporter und den eskortierenden Kreuzer Roon abgefeuert hat.

Westfront
Artois: Französisches Zerstörungsfeuer auf die deutschen Stellungen bis zum nächsten Tag, was aber durch die ungenügende Artilleriebeobachtung behindert wird.

Ostfront
Karpaten: Die Russen ziehen sich zurück zum Fluss Wistok und sprengen den Lupkow Pass-Tunnel.

Politik
Japan: Die Regierung stellt ein Ultimatum an China, was am letzten Tag der Frist akzeptiert wird.

Heimatfronten
Großbritannien: Ein dreijähriger Zollverschluss ersetzt die erhöhte Schnaps-Steuer.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 8. Mai 1915:

Luftschiff der britischen Royal Navy
Ein SS-Klassen-Luftschiff der britischen Royal Navy vor dem Start.

Luftkrieg
Großbritannien: Das britische Luftschiff SS1 streift Telegrafendrähte und stürzt in Flammen ab. Erste Küstenstation für Luftschiffe der U-Boot-Patrouillen bei Capel (Folkestone) eröffnet.

Westfront
Ypern – Schlacht von Frezenberg (bis zum 13. Mai): die deutschen Truppen nehmen den Grat nach schweren Bombardement der Front des britischen V. Korps seit 5:30 Uhr. Die Briten leisten tapferen Widerstand, deren 84. Brigade wird nahezu ausgelöscht, aber die Front gibt nur rund 900 Meter bis zum 13. Mai nach.
Artois: In einem vorbereitenden Schlag bringen die Franzosen in der Nacht vom 8./9. Mai fünf unterirdische Minen unter den deutschen Stellungen zur Explosion, verpassen aber den richtigen Zeitpunkt, dies auszunutzen.

Ostfront
Karpaten: Nach einem Gegenangriff in der Nähe des Dukla-Pass ist das russische XXIV. Korps nur noch 1.000 Mann stark. Die Preußische Garde bricht in Richtung Norden durch.

Heimatfronten
Kanada: Kriegs-Einkaufskommission gebildet.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 9. Mai 1915:

Schlacht um die Hügel von Aubers
Deutsche Verwundete und Gefangene suchen zusammen mit ihren britischen Bewachern Zuflucht in einem Granattrichter während der Schlacht um die Hügel von Aubers.

Westfront
Die Alliierte Frühjahrsoffensive beginnt: Nach französischen Schätzung gibt es nur noch 4 1/2 deutsche Reservedivisionen an der Westfront (eigentlich 7 1/2, aber davon nur 2 im Norden). Die Franzosen massieren 15 Divisionen gegen 4 deutsche Division auf einer Frontlänge von 13 km.
Großbritannien: Die erste der neuen Heeres-Divisionen geht nach Frankreich, die 9. (Schottische) Division. Die 12. (Eastern) Division folgt am 29. Mai.
Flandern – Schlacht bei den Hügeln von Aubers: britischer Infanterieangriff um 5:30 Uhr, nach einem ungenügenden, 40-minütigen Beschuss durch 637 Geschütze, welche nach wie vor unter einem Mangel an Granaten leiden. Der Angriff kostet die Briten unter den Augen ihres Oberbefehlshabers 4.000 Mann, als sie die in V-Linien angeordneten, geschützten Kampfstellungen mit MGs alle 20 Meter angreifen. Trotzdem erobern sie Wieltje östlich von Ypern zurück.
Artois – Zweite Schlacht von Artois: Nach 4 Stunden Artillerievorbereitung durch 1000 Geschütze stürmt Petains Korps mit der marokkanischen (einschließlich des 2. Regiments der Fremdenlegion) und der französischen 77. Division innerhalb von 90 Minuten bis zu 5 3/4 km auf einer 6 1/2 km breiten Front auf die Vimy-Höhe. Sie werden jedoch wieder zurückgeworfen und verlieren Souchez, bevor sie durch die 18. Division verstärkt werden können. Die französische 70. Division schneidet Carency ab und das XX. Korps erstürmt La Targette. Das französische X. Korps hat 3.000 Mann Verluste in 10 Minuten nordöstlich von Arras.

Luftkrieg
Westfront: Das Royal Flying Corps (9 Staffeln mit 103 Flugzeugen) versucht, die Taktik der Kontakt-Patrouillen bei den Hügeln von Aubers zu verfeinern. Die britische Infanterie erhält optimistisch 210 x 60 cm große Streifen aus weißen Tuch, welches auf die Brüstungen der eroberten Gräben ausgelegt werden soll, um 3 in einer Höhe von 1.200 m fliegenden und mit Funkgeräten ausgerüsteten B.E.2-Flugzeugen die eigenen Stellungen anzuzeigen. Diese Flugzeuge können 42 Funksignale absetzen.

Ostfront
Kaiser Wilhelm II. trifft in Pless im Hauptquartier der Obersten Heeresleitung ein.
Baltikum: Lauenstein wird bei Krakinow geschlagen, zieht sich am nächsten Tag zurück und evakuiert Shavli am 11. Mai.

Naher Osten
Gallipoli: Nachricht von Jack Churchill an Winston Churchill: ‚Es hat sich wieder zu einem Belagerungskrieg wie in Frankreich entwickelt‘. Hamilton fragt bei Kriegsminister Kitchener für 2 weitere Divisionen an. Am nächsten Tag wird ihm die britische 52. Division gewährt, er fordert aber 4 mehr.

Neutrale
USA: Oberst House fordert Präsident Wilson auf, den Krieg zu erklären (wegen der Versenkung der Lusitania).
Italien: Teilmobilisierung ausgerufen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 10. Mai 1915:

Take-up-the-sword-of-justice
Britisches Poster zum Untergang der ‚Lusitania‘. Das ‚Schwert der Gerechtigkeit‘ wird den USA hingehalten.

Neutrale
USA: Präsident Wilson Lusitania-Rede: ‚Es gibt so etwas wie einen Menschen, der zu stolz ist, um zu kämpfen‘. Deutschland versichert den USA, dass neutrale Schiffe nicht angegriffen werden.

Heimatfronten
Großbritannien: Die Versenkung der Lusitania führt bis zum 12. Mai zu anti-deutschen Unruhen in London und Liverpool.
British Industries Fair in London bis zum 12. Mai: 620 Firmen stellen ehemalige Import-Güter aus Feindstaaten aus.

Westfront
Flandern: Feldmarschall French vom Britischen Expeditionskorps gibt nur ungern 22.000 Granaten nach Marseille ab, von wo sie aus nach Gallipoli verschifft werden sollen. Ein weiterer britischer Angriff auf die Hügel von Aubers scheitert ebenfalls blutig und bringt die britischen Verluste auf 11.619 Mann.
Artois: Der Friedhof von Neuville-St-Vaast und Teile von Carency (Arras) werden von Petain Korps und dem XX. Korps genommen, aber die marokkanische Division ist aufgerieben (Fremdenlegion 1.939 Verluste) und General Barbot von der französischen 77. Division wird durch eine Granate getötet.

Ostfront
Radko berichtet, dass seine russische Dritte Armee am Ende der Schlacht von Sanok ‚verblutet ist‘ und es wird ihm am nächsten Tag gewährt, sich zum Fluss San zurückzuziehen. Die Armee hat fast 210.000 Mann und 200 Kanonen verloren.
Bukowina: Die zur Ablenkung vorgesehene russische Neunte Armee eröffnet eine Offensive über den Fluss Dnjestr (bis zum 14. Mai), nimmt Nadworna und ca. 20.000 Kriegsgefangene.

Seekrieg
Mittelmeer – Geheime Anglofranzösisch-Italienische-Marinekonvention: eine ‚Erste alliierte Flotte‘ unter einem italienischen Befehlshaber mit der Basis Brindisi soll aufgestellt werden. Darunter befinden sich auch 4 britische Schlachtschiffe und 4 Kreuzer, 12 französische Zerstörer und 6 U-Boote. Eine womöglich ‚Zweite alliierte Flotte‘ soll dann einen französischen Befehlshaber erhalten.
Italien: Der neue Dreadnought (Schlachtschiff) Duilio ist fertiggestellt.
Schwarzes Meer: Schlachtkreuzer Goeben wird in einem einstündigen Gefecht mit 6 russischen Schlachtschiffen (zwei beschädigt) und 11 anderen Kriegsschiffen vom Bosporus abgeschnitten und beschädigt (zwei Treffer). Goeben kann seine Gegner jedoch ausmanövrieren und mit einer Geschwindigkeit von 30 Knoten den Stützpunkt Stenia Creek erreichen.
Deutschland: Großadmiral Tirpitz beschließt, die Küsten-U-Boote UB 1 und UB 15 zu den Österreichern nach Pola transportierten zu lassen. Ebenfalls sollen die Küsten-Minenleger-U-Boote UC 14 und UC 15 nachgeschickt werden. Enver Pascha appelliert für mehr Boote für die Dardanellen am 23. Mai, worauf hin Tirpitz antwortet, dass bisher schon acht U-Boote losgeschickt wurden.

Luftkrieg
Großbritannien: Das Heeres-Luftschiff LZ38 bombardiert in der Nacht vom 10./11. Mai Southend, wobei es 3 Opfer gibt. In der Nacht vom 26. zum 27. Mai verursacht es dort nochmals 6 zivile Opfer.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 11. Mai 1915:

General Townshend
Dem britischen General Sir Charles Townshend wird trotz eines Mangels an Truppen und Versorgungsgütern der Angriff auf Bagdad befohlen.

Naher Osten
Mesopotamien: Nixon befiehlt eine Offensive entlang des Tigris nach Bagdad. Der Vizekönig von Indien erklärt den Plan gegenüber London am 23. Mai.

Westfront
Flandern: Deutsche Artillerie beschießt die Straße Ypern-Menin, vergast dabei aber 2 eigene Bataillone.
Artois: Das französische XXI. Korps nimmt schließlich die Festung und die Kapelle Notre-Dame de Lorette, aber dem XXXIII. Korps gelingt es nicht, die Höhen 119 bis 140 zu nehmen. Petain empfiehlt, keine weiteren Frontalangriffe durchzuführen.

Südfronten
Serbien: Der britische Militär-Attaché in Nis, Generalleutnant A.P.B. Harrison teilt London mit, dass die Überschwemmungen des Flusses Save und der Mangel an Futter für die Pferde, die geplante serbischen Offensive verschoben haben. Auch gibt es keine Pläne, mit Italien zusammenzuarbeiten.
Italienisch-österreichische Grenze: Kaiser Franz Joseph befiehlt die Verstärkung der Grenzbefestigungen und die 5. Division an die Isonzo-Linie. Standschützen und Freiwillige werden am nächsten Tag mobilisiert. Eine österreich-ungarische Division von der serbischen Front wird zum Isonzo verlegt.

Afrikanische Fronten
Kamerun: 600 französische Soldaten erobern den Eisenbahn-Kopfbahnhof von Eseka.

Seekrieg
Dardanellen: 17 alliierte Truppentransporter werden nach Imbros zurückgezogen, wegen einer Warnung auf U-Boot-Gefahr vom Room 40 an den britischen Admiral Robeck.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 12. Mai 1915:

Rast deutscher Truppen
Rast deutscher Truppen auf dem Vormarsch von Gorlice nach Przemysl in Polen.

Ostfront
Polen: Woyrsch nimmt Kielce beim allgemeinen österreichisch-ungarischen-deutschen Vormarsch im Osten.

Westfront
Artois: Die französische 70. Division nimmt Carency zusammen mit 1.000 Kriegsgefangenen.
Ypern: Die britische 1. und 3. Kavalleriedivision müssen als Infanterie zur Entlastung der 28. Division (15.533 Verluste im Kampf) in der Nacht von 12./13. Mai in die Frontlinie eingeschoben werden.

Naher Osten
Armenien: Erste Schlacht von Tortum endet mit einem türkischen Erfolg.
Gallipoli – Helles-Brückenkopf: Gurkha-Truppen nehmen Kap Tekeh (Gurkha Bluff). 2.900 Mann berittener ANZAC-Truppen kommen als Infanterie zur Verstärkung an.

Afrikanische Fronten
Deutsch-Südwestafrika: Der südafrikanische General Botha nimmt die Hauptstadt Windhoek (ca. 8.000 Einwohner), der deutsche General-Gouverneur Seitz fordert Verhandlungen.

Seekrieg
Dardanellen: Das neue Super-Schlachtschiff Queen Elizabeth wird für die Grand Fleet zurückgezogen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 13. Mai 1915:

erste britische Gasmasken
Die ersten Gasmasken für die britischen Soldaten sind diese Atemschutzmasken.

Westfront
Ypern: Schlacht von Frezenberg endet. Schwerer deutscher Artillerie-Beschuss. Die MG-Mannschaften des Britischen Expeditionskorps erhalten erste primitive Gasmasken aus Flanell-Beuteln. Französische Truppen erobern Bois le Prêtre vollständig.

Ostfront
Die Granaten-Vorräte der russischen Südwestfront belaufen sich nur noch auf 100.000 Stück. Kosaken besetzen Sniatyn in der Nähe vom Fluss Pruth.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: 200 Mann rhodesischer Truppen wehren 200 deutschen Truppen am Fluss Tsavo ab. Ein britischer Versuch, Esel-Transportkolonnen aufzustellen, schlägt fehl.

Seekrieg
Dardanellen: Das britische Linienschiff Goliath (570 Besatzungsmitglieder gehen verloren) wird vom türkischen Torpedoboot Muavenet-i-Millet (Kommandant der deutsche Leutnant Firle) um 01:16 Uhr bei dichten Nebel versenkt.
Das deutsche U-Boot U 21 (Hersing) erreicht Cattaro mit der Hälfte des Kraftstoffs und hat 3 Angriffe alliierter Kriegsschiffe überstanden. Es läuft weiter in Richtung Dardanellen.

Neutrale
USA: Erster Protest der Regierung wegen der Versenkung der Lusitania.
Italien: Ministerpräsident Salandra tritt zurück, aber der König weigert sich, dies zu akzeptieren.

Heimatfronten
Großbritannien: Die Regierung beschließt, alle Ausländer aus feindlichen Staaten im wehrfähigen Alter zu internieren. Feindliche Kaiser und Fürsten verlieren ihre britischen Titel, Auszeichnungen und Ansprüche (Kinght of Garter usw.)
Die Errichtung der Granatenfabrik Leeds Nationale Shell Factory wird genehmigt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 14. Mai 1915:

Österreich-ungarische Soldaten in der Nähe von Jaroslav
Österreich-ungarische Soldaten in der Nähe von Jaroslaw in Galizien.

Ostfront
Galizien: Das deutsche Garde-Korps erobert Jaroslaw (ca. 150 km von Gorlice). Der englische Romanautor Hugh Walpole wird russischer Offizier in Otriad bei einem mobilen Krankenhaus des Roten Kreuz und erreicht Lemberg am 24. Mai.

Westfront
Ypern: Vorstoß französischer und belgischer Truppen in der Nähe von Het Sas und Steenstraate. Britische Verbände entlasten die Franzosen 3 Meilen (ca. 5 km) südlich vom La-Bassee-Kanal (Nacht vom 14./15. Mai), als 400 Geschütze Haigs nächsten Schlag vorbereiten.

Südfronten
Österreichisch-italienische Grenze: Vorausabteilungen von 3 österreich-ungarischen Divisionen aus Polen entsteigen Zügen an der Isonzo-Linie. Die Masse des VII. Korps erreicht Agram.

Naher Osten
Mesopotamien: Gorringe erobert eine arabische Festung im persischen Arabistan, aber seine türkischen Truppen ziehen sich nach Amara zurück. 2 britische Flugzeuge treffen in Basra ein und unternehmen die ersten Flüge am 27. Mai.

Seekrieg
Ostsee: Das russische U-Boot Drakon greift zweimal vergeblich den deutschen Kreuzer Thetis an, welcher zuvor das deutsche U-Boot U 4 abgeschleppt hatte.

Heimatfronten
Großbritannien: Der Kriegsrat tagt und Kriegsminister Kitchener greift die Admiralität an, da er eine Invasion befürchtet. Churchill versteift sich in seiner Entschlossenheit, Gallipoli zu erobern.
Der Kriegs-Korrespondent der Times hebt den Mangel an Granaten für das Britische Expeditionskorps hervor, wozu er von Feldmarschall French aufgefordert worden war. Die Presse beschuldigt nun Kriegsminister Kitchener.
Venetia Stanley teilt dem erschüttert Asquith mit, dass sie E. Montague heiraten wird und die Korrespondenz beenden wird.

Neutrale
Portugal: Die Marine und Demokraten stürzen den ‚Diktatur‘ von General Castro (1.150-1.300 Tote bis zum 18. Mai). Castro wird auf die Azoren deportiert, kann aber später nach Deutschland fliehen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 15. Mai 1915:

Einsamer Soldat bei Festubert
Ein einsamer Soldat schaut über das Niemandsland des Schlachtfeldes von Festubert.

Westfront
Ypern – Schlacht von Festubert (bis zum 25. Mai) beginnt um 23:30 Uhr: erster großer britischer Nachtangriff mit 3 Divisionen, welcher 5 km Gräben bis zu einer Tiefe von 800 Metern nimmt. Unteroffizier Barter wird mit dem Victoria Cross ausgezeichnet, nachdem er mit 8 Mann knapp 500 Meter Gräben und 105 deutsche Kriegsgefangene genommen hat. Französische Rückeroberung von Het Sas und Zurückgewinnung des Ostufers des Kanals.

Ostfront
Die Russen ändern mal wieder ihren Geheimcode für Funknachrichten ohne Erfolg.
Polen: Österreich-ungarische Verbände werden zwischen Kielce und Ostrovyets unter dem Verlust von 7.000 Mann geschlagen und ziehen sich bis zum 17. Mai mehr als 20 km zurück.

Südfronten
Serbien: Ein russisches 15-cm-Marinegeschütz in der Belgrader Festung versenkt ein österreich-ungarisches Patrouillenboot.

Naher Osten
Gallipoli: Die Generale Birdwood und Bridges (Kommandeur der 1. australischen Division) werden von Scharfschützen verwundet, letzterer stirbt am 18. Mai.

Heimatfronten
Großbritannien: Lord Fisher, Erste Seelord, tritt wegen des Dardanellen-Fiaskos zurück. Nachfolger wird Admiral Sir H. Jackson.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 16. Mai 1915:

Österreich-ungarische Soldaten beim Bau einer Brücke
Österreich-ungarische Soldaten beim Bau einer Brücke während des Vormarschs nach Przemysl.

Ostfront
Schlacht am San (bis zum 23. Mai): Die österreich-ungarischen-deutschen Truppen überschreiten den Fluss über 15 Brücken und nehmen Sieniawa am 18. Mai.

Westfront
Ypern – Schlacht von Festubert: Britischer Vorstoß zur Straße La Quinque Tue-Bethune, um Geländegewinne weiter zu konsolidieren.
Artois: D’Urbal befiehlt der Zehnten Armee, nur die Flankenstellungen von den deutschen Truppen zu säubern.
Champagne: Das französische Kolonialtruppen-Korps erobert Gräben zurück, nachdem 2 deutsche Regimenter in Folge von drei unterirdischen Minenexplosionen angegriffen haben.

Südfronten
Ein italienisch-russisches Militärabkommen verpflichtet Italien dazu, zu versuchen, eine Verbindung nach Serbien mit der Isonzo-Offensive herzustellen.

Afrikanische Fronten
Victoria-See: Ein Flottille der Royal Navy kann das Dampfboot Sybil abschleppen (siehe 6. November 1914).

Seekrieg
Nordsee: Deutsche Minenleger legen 480 Minen in der östlichen Doggerbank aus.

Luftkrieg
Großbritannien: LZ38 bombardiert Ramsgate und Dover in der Nacht vom 16./17. Mai und ist der erste Zeppelin, welcher von Suchscheinwerfer angestrahlt wird und von britischen Piloten gesehen werden kann.
Westfront: Markierungen mit Streifen auf den Rudern beim Royal Flying Corps von den französischen Flugzeugen übernommen.

Politik
Österreich-Ungarn: Die Regierung bietet Italien Konzessionen an.
Italien: Patriotische Demonstration vor dem Quirinial Palast der königlichen Familie in Rom.
Bulgarien: Die Alliierten bieten der Regierung Kavalla an, falls das Land weiterhin neutral bleibt.

Heimatfronten
Großbritannien: Der König besucht Fabriken, Schiffsbau-Werften und Krankenhäuser in Nordbritannien bis zum 21. Mai.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 17. Mai 1915:

Gruppe britischer Soldaten mit der 'Graben-Mütze'
Gruppe britischer Soldaten mit der ‚Graben-Mütze‘ und dem langen Einreiher-Mantel der Infanterie

Westfront
YpernFestubert: 450 deutsche Soldaten ergeben sich während des Artilleriebeschusses des Britischen Expeditionskorps. Die Briten erobern den ‚Viereck‘-Stützpunkt, aber Regen und Nebel erschweren die Ausnutzung des Erfolges, bis deutsche Reserven aus dem Nordabschnitt den britischen Einbruch abriegeln können.
Artois: Fayolle über Petain ‚… der beste General, den ich bisher in dem Krieg getroffen habe.‘

Naher Osten
Armenien: Die Russen besetzen Ardjiche am See Van. Die türkischen Truppen haben zuvor die Stadt verlassen. Oganovski nimmt Malazgirt.

Seekrieg
Schwarzes Meer: Russische Zerstörer beginnen mit einer Blockade des Bosporus und verheeren die türkische Küstenschifffahrt.
Ägäis: Das Küsten-Unterseeboot UB 8 trifft in Smyrna ein versenkt den britischen Frachter Merion vor Mudros, welcher als Attrappe für den Schlachtkreuzer Tiger eingesetzt wurde.

Luftkrieg
Westfront: 9 britische Flugzeug des Royal Navy Air Service steigen von Dünkirchen aus auf, um den Zeppelin LZ38 abzufangen, finden stattdessen aber LZ39. Die Piloten Grey, Warneford und Meddis greifen an und durchlöchern die Hülle mit zwei 11-mm-Brandgeschossen. Bigsworth mit einer Avro 504 wirft über Ostende eine Bombe auf das Luftschiff, wobei ein Mann der Besatzung getötet wird und mehrere verletzt werden.
Gallipoli: Marix Flugzeug vom Royal Navy Air Service beobachtet die Anlandung türkischer Verstärkungen und die Errichtung eines Lagers bei Ak Bashi Liman. Später fliegen Samson und Marix in einer Breguet-Michelin dorthin und bombardieren das Lager (57 Tote) und die Arbeiter, welche gerade Boote entladen, geraten in Panik.

Heimatfronten
Russland: Teilnehmer eines bolschewistischen Treffens in einem Steinbruch in der Nähe von Odessa werden verhaftet.
Großbritannien: Lloyd George überredet Asquith, eine Koalitionsregierung zu bilden.
7.000 London Straßenbahner streiken bis zum 4. Juni erfolglos für einen zusätzlichen Kriegsbonus.
Kriegsminister Kitchener bittet um weitere 300.000 Mann für die Armee.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 18. Mai 1915:

Britischer Schützengraben Gallipoli
Britischer Schützengraben auf der Halbinsel Gallipoli.

Naher Osten
Gallipoli: Der britische Oberbefehlshaber Hamilton bekommt ein pessimistisches Telegramm von Kriegsminister Kitchener, interpretiert dies aber als Anweisung, nicht um eine Evakuierung zu ersuchen.

Ostfront
Galizien: Österreich-ungarische Truppen besetzen wieder die galizischen Ölfelder nordöstlich von Uzsok.

Seekrieg
Nordsee: Deutsche Torpedoboote kapern 3 britischen Fischerboote an der Nordwestecke der Dogger Bank.
Östliches Mittelmeer: Ein Schiff der Royal Navy kapert den 1.000 t großen griechische Frachter Proton, welcher von den Deutschen als U-Boot-Versorgungsschiff angeheuert wurde. Das Schiff wird in Alexandria interniert.

Heimatfronten
Osmanisches Reich: Das Innenministerium befiehlt die Deportation der Armenier aus Erzerum nach Urfa und Mosul.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 19. Mai 1915:

ANZAC-Infanterie
Australische Solaten des ANZAC-Korps auf Gallipoli.

Naher Osten
Gallipoli: 17.356 Mann ANZAC-Truppen wehren 40.000 Türken ab.
Armenien: Der russische General Nikolajew marschiert in Van ein, befreit die Armenier, welche vom Zaren seine Dankbarkeit ausgesprochen bekommen.

Westfront
Flandern: Praktisch ein vollständiges Patt bei Festubert, als die 1. kanadische Division wieder in die Linie einrückt und die britische 1. und 7. Division ablöst.

Ostfront
Galizien: Mackensen zerschlägt den russischen Frontbogen bei Radymno westlich des Flusses San und beschießt Przemysl ab dem nächsten Tag, während 3 neue russische Korps einen Gegenangriff gegen die österreich-ungarische Vierte Armee durchführen.

Seekrieg
Adria: 4 österreich-ungarische U-Boote zusammen mit Kreuzern und Zerstörern werden auf See entsendet, um einen italienischen Überraschungsangriff zu verhindern.

Luftkrieg
Gallipoli: Durch die Frühwarnung durch Aufklärungsflugzeuge des Royal Navy Air Service können die ANZAC-Truppen den fanatischen türkischen Gegenangriff abwehren.

Heimatfronten
Großbritannien: Asquith kündigt die bevorstehende Koalitionsregierung an.
Das Rekrutierungsalter für Soldaten wird bis auf ein Alter von 40 angehoben, und die Mindestgröße auf 1,575 m reduziert.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 20. Mai 1915:

Fokker im Sturzflug
Ein Fokker E geht im Sturzflug zum Angriff über. Dieser an sich mittelmäßige Jäger hat ein starres MG, das durch den Propellerkreis schießen kann und wütet verheerend unter den alliierten Flugzeugen.

Luftkrieg
Westfront: Die ersten 2 deutschen Fokker E.I Jagdflugzeuge mit MG-Unterbrechergetriebe treffen ein.
Die erste britische FE2b wird nach Frankreich geflogen. Die 6. Squadron des Royal Flying Corps verfügt über 4 Stück bis September und 32 befinden sich bis Dezember im Dienst.
Ostfront: Der Zeppelin LZ30 verbrennt versehentlich in Posen in seinem Hangar.

Westfront
Flandern: Der erste britische Aufklärungs-Ballon von der Royal Navy steigt in der Nähe von Poperinghe auf.

Afrikanische Fronten
Südwestafrika: Der südafrikanische General Botha trifft den deutschen Gouverneur Seitz bei Giftkop (ca. 50 km nördlich von Karibib) während einem 48-stündigen Waffenstillstand. Seitz schlägt einen Waffenstillstand und eine neutrale Zone bis zu einem allgemeinen Friedensabkommen vor. Botha besteht auf die bedingungslose Kapitulation. 4.000 Mann deutscher Truppen sind noch verfügbar und befinden sich auf dem Weg nach Norden.

Seekrieg
Russland: Tod von Admiral Essen im Alter von 55 Jahren, dem Befehlshaber der russischen Ostseeflotte. Vizeadmiral Kanin wird sein Nachfolger.

Neutrale
Italien: Die Regierung erhält außerordentliche Rechte für den vorgesehenen Krieg und veröffentlicht ein ‚Grünbuch‘ über die Verhandlungen. Die Mobilisierung wird für den 22. Mai angeordnet.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 21. Mai 1915:

Soldat der Gebirgs-Artillerie
Ein Mitglied der deutschen Gebirgs-Artillerie-Batterie Nr. 2.

Südfronten
Österreichisch-italienische Grenze: Das deutsche Alpenkorps wird für den Einsatz in Tirol aufgestellt. Der österreich-ungarische Generalstabschef Conrad von Hötzendorf teilt des Kaisers Adjutant mit: ‚… eine italienische Offensive wird das Hauptziel haben, das Isonzo-Tal zu nehmen. Alle Abwehrmaßnahmen sind getroffen worden.‘

Heimatfronten
Großbritannien: Churchill akzeptiert seine endgültige Entlassung nach einem vergeblichen Appell an Asquith: ‚Lassen Sie mich stehen oder fallen je nach Ausgang der Dardanellen-Operation.‘ Er akzeptiert die Kanzlerschaft über das Herzogtum Lancaster und bleibt im Kriegsrat.

Westfront
Artois: Französische Truppen nehmen den ‚Weißen Weg‘ in der Nähe von Souchez (Vimy).

Ostfront
Galizien: Russische Gegenangriff bis zum 24. Mai, um die Evakuierung von Przemysl zu decken. Das österreich-ungarische VII. Korps besteigt Züge, um zur italienischen Front verlegt zu werden.

Mittlerer Osten
Persien: Eine kleine russische Streitmacht landet bei Enzeli am Kaspischen Meer, nach dem der russische Vizekonsul in Isfahan am 18. Mai ermordet wurde.

Politik
Italienisch-deutscher Vertrag über die gegenseitige Sicherheit von Bürgern und Eigentum.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 22. Mai 1915:

Schlachtschiff Pantelimon
Das russische Schlachtschiff Pantelimon.

Seekrieg
Schwarzes Meer: Das russische Linienschiff Pantelimon wird torpediert, sinkt aber nicht.

Westfront
Flandern: Britischer Vorstoß südlich von Quinque Rue.

Südfronten
Österreichisch-italienische Grenze: Erzherzog Eugen wird Befehlshaber der neuen Südwestfront gegen Italien, Hauptquartier in Laibach mit dem fähigen General Krauss als Generalstabschef. General Tersztyanski bleibt als Befehlshaber gegen Serbien zurück.

Mittlerer Osten
Mesopotamien: Nureddin Pascha trifft in Bagdad mit Verstärkungen ein.

Heimatfronten
Großbritannien: Schlimmste Katastrophe in der britischen Eisenbahngeschichte, bei einer Kollision mit drei Zügen in Schottland. 226 Menschen sterben, darunter 214 Männer von der 52. Division auf dem Weg nach Gallipoli.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 23. Mai 1915:

Italien im Krieg
Italien im Krieg: auf der Titelseite einer italienischen Zeitung stürmen italienische Soldaten über die österreich-ungarische Grenze.

Südfronten
ITALIEN TRITT IN DEN KRIEG EIN. Österreich-ungarische Geschütze in den Karnischen Alpen feuern die ersten Schüsse kurz vor Mitternacht ab.

Politik
ITALIEN ERKLÄRT ÖSTERREICH-UNGARN DEN KRIEG.
Siehe auch: Italienische Armee.
Die Alliierten warnen das Osmanische Reich wegen der Massaker an den Armeniern.

Westfront
Flandern: Erfolgloser deutscher Gegenangriff bei Festubert.

Seekrieg
Dardanellen: Das britische U-Boot E11 (Nasmith) torpediert das türkische Torpedo-Kanonenboot Pelngi Deria (kann aber geborgen werden) vor dem Serail-Punkt bei Konstantinopel. Am 25. Mai torpediert es den türkischen Transporter Stambul im Hafen von Konstantinopel, eines von insgesamt 8 Opfern dieser Kreuzfahrt.

Luftkrieg
Italien: Die italienischen Luftstreitkräfte verfügen über 6 Staffeln Bleriots, 4 Staffeln Nieuports, 4 Staffeln Farmans (insgesamt 79 einsatzfähige Flugzeuge), sowie auch 3 Wasserflugzeuge.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Montag den 24. Mai 1915:

Krupp 15cm FH
Krupp 15-cm-Feldhaubitze an der Westfront beim Verschießen von Gasgranaten. Die Artilleristen tragen Gasmasken.

Westfront
Ypern – Schlacht von Bellewaarde (bis zum 25. Mai): 4 deutsche Divisionen greifen an und erobern die ‚Mause-Fallen-Farm‘, verlieren aber wieder das eroberte Gelände gegen die britische 28. Division und 4. und 1. Kavallerie-Division, welche als abgesessene Infanterie kämpft – trotz einer 7,5-km breiten Gaswolke um 4:25 Uhr.

Ostfront
Galizien: Mackensen wird wieder offensiv, zerstört das V. Kaukasus-Korps und steht 18 km hinter dem Fluss San am nächsten Tage. Er nimmt 21.000 Kriegsgefangene, 39 Kanonen und 49 MGs. Die Südarmee gestaltet die Schlacht von Stryj (endet am 11. Juni) gegen die russische Elfte Armee bis zum 31. Mai erfolgreich.

Südfronten
Österreichisch-italienische Grenze: Die italienische Karnische Gruppe nimmt den Plöchen-Pass und Grenzgipfel, kann dies aber nicht gegen das österreich-ungarische VII. Korps ausnutzen.

Mittlerer Osten
Gallipoli: 10-stündiger Waffenstillstand beim ANZAC-Korps, damit 3.000 türkische Gefallene begraben werden können. Im Brückenkopf Helles bilden 3 britische Divisionen ein Korps, welches am 5. Juni als VIII. bezeichnet wird.

Afrikanische Fronten
Marokko: Lyautey erhält ein arabisches Schreiben mit einem deutschen Aufruf zur Revolte am 29. Mai. Rebellen-Chef Abt el-Selam reicht ein Gesuch an ihn im Juni ein.

Seekrieg
Adria: Die österreich-ungarische Flotte beschießt Ancona, Porto Corsini, Rimini, Senigallia und Eisenbahnstrecken und Brücken an der italienischen Küste, während Flugboote die Luftschiffhallen in Venedig und Chiaravalle angreifen. Der italienische Zerstörer Turbine wird vor der Insel Pelagosa durch den Kreuzer Helgoland und 3 österreich-ungarische Zerstörer versenkt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 25. Mai 1915:

HMS Majestic
HMS Majestic war das Namensschiff der zahlenmäßig stärksten, jemals gebauten Schlachtschiff-Klasse. Sie setzte neue Maßstäbe im Kriegsschiffbau als sie im Januar 1895 von Stapel lief. Sie war das erste Schiff, was man nach 1905 als ‚Pre-Dreadnoughts‘ bezeichnete und wird von U21 vor Gallipoli torpediert und versenkt.

Seekrieg
Dardanellen: Das deutsche U-Boot U 21 (Hersing) versenkt die britischen Schlachtschiffe Triumph (73 Tote) vor Gaba Tepe und Majestic (am 27. Mai, 43 Tote) vor dem Weststrand, welches innerhalb von 7 Minuten kentert. U 21 läuft weiter nach Konstantinopel, nach einer Reise über 6.600 km.
Atlantik: Ein deutsches U-Boot torpediert das amerikanische Handelsschiff Nebraskan, welches aber noch Liverpool erreichen kann.

Westfront
Flandern: Die Zweite Schlacht von Ypern endet mit der Schlacht von Festubert. 16.648 Mann Verluste für das Britische Expeditionskorps gegenüber 5.800 Deutschen (davon 800 Kriegsgefangene) und einem Vorstoß über 1.000 Meter auf einer 3.000 Meter breiten Front.

Südfronten
Österreichisch-italienische Grenze: Die italienische 6. Infanterie-Division greift im Chiese-Tal westlich des Gardasees an, wird aber leicht aufgehalten. 4 österreich-ungarische Forts in Lavarone (südöstlich von Trento) werden beschossen. Die italienische Vorhut kommt am Isonzo an.

Mittlerer Osten
Persien: Die Russen erobern Urmia zurück und besetzen Miandab.
Gallipoli: Das erste verbessert Anzac-Periskop-Gewehr (von Korporal-Leutnant Beech) wird erstmals am Quinns-Posten verwendet.

Afrikanische Fronten
Kamerun: 1.290 alliierte Truppen beginnen mit ihrem Vormarsch von Wumbiagas aus, kämpfen 3 Hauptgefechte und gewinnen 20 km in 19 Tage, bis sie am 13. Juni blockiert werden. Am 28. Mai schneiden die deutschen Truppen ihre Versorgungsroute ab und 60 britische Kranke werden bis zum 31. Mai evakuiert.

Politik
Die Chinesisch-japanischen Verträge gewähren Japan neue Häfen und einen 99-Jahres-Pachtvertrag über Port Arthur.

Heimatfronten
Großbritannien: Koalitionsregierung aus 12 Liberalen und 8 Tories gebildet, Lloyd George wird Munitions-Minister. Die 2. kanadische Division wird aufgestellt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 26. Mai 1915:

Royal Engineers mit  Dampf-Zugmaschine
Zwei Mitglieder der britischen ‚Royal Engineers‘ mit einem der vielen Fahrzeugtypen, welche von diesem vielseitigen Korps verwendet werden – einer Dampf-Zugmaschine.

Westfront
Flandern: Ein zweijähriger Stellungskrieg (d.h. ein vollständiges Patt und Grabenkrieg) an der Yser beginnt. Tod von Hauptmann Grenfell, einem britischen Kriegsdichter (Gedicht ‚Into Battle‘ im April), im Alter von 27 Jahren in Boulogne an einer Verwundung vom ‚Eisenbahn-Hügel‘ bei Ypern.

Südfronten
Isonzo: Italienische Truppen besetzen Brado.

Ostfront
Baltikum: Die deutsche Niemen-Armee wird aus Lauensteins Streitkräften gebildet.

Mittlerer Osten
Gallipoli: Churchill fordert Kriegsminister Kitchener auf, Gas einzusetzen und schickt seinem Bruder Jack ein Telegramm: ‚… habe Angst, dass sich unsere Truppen so langsam vorwärts bewegen, das Du die ganze türkische Armee nacheinander bekämpfen musst‘.

Seekrieg
Adria: Italien kündigt die Seeblockade von Österreich-Ungarn an.
Östliches Mittelmeer: Alliierte Kriegsschiffe beschießen Alexandretta, Haifa, Bodrum und Makri.

Heimatfronten
Osmanisches Reich: Enver Pascha schreibt an Talaat über die Details der armenischen Deportation, welche ‚mündlich entschieden‘ sind.
Großbritannien: Alkohol-Aufsichtsbehörde gebildet.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 27. Mai 1915:

Gräben über dem Isonzo
Österreichisch-ungarische Soldaten besetzen Gräben hoch über dem Isonzo.

Südfronten
Italienische Front: General Boroevic (von der Dritten Armee außerhalb Przemysl an der Ostfront) übernimmt die neue österreich-ungarische Fünfte Armee und befiehlt, dass ‚die Truppen ihre Stellungen befestigen sollen, Hindernisse davor errichten sollen und dort bleiben sollen.‘ Der italienische König warnt in einem Tagesbefehl vor dem zu erwartenden harten Widerstand der österreich-ungarischen Truppen.
Isonzo: Die italienische Zweiten Armee greift am Berg Sabotino fünfmal bis zum nächsten Tag an, um zu versuchen, Gorizia zu erreichen.
Trentino: Die Italiener besetzen Ala und Grado vor der österreich-ungarischen Verteidigungslinie.

Westfront
Artois: In der Nähe von Souchez erobern französische Truppen Les Quatre Bouquetaux und Ablains-St. Nazaire.
Maas: Kämpfe in Bois-le-Prêtre.
Flandern: Feldmarschall French vom britischen Expeditionskorps teilt London mit, dass weitere Angriffe nicht mehr möglich sind, bis die Vorräte an Artillerie-Munition wieder aufgefüllt sind. Die deutsche Vierte Armee meldet das gleich nach Berlin.

Ostfront
Baltikum: Die Russen erobern Kindowary in der Nähe von Shavli und Bubie am nächsten Tag zurück.
Galizien: Obwohl das III. Kaukasus-Korps nur noch über 4.000 Mann verfügt, gelingt ihm die Rückeroberung von Sieniawa.

Seekrieg
Nordsee: Der britische Minenleger Princesss Irene wird nach einer Explosion im Schiffsinneren in Sheerness an der Themse-Mündung zerstört.
Adria: Ein Schlachtgeschwader der Royal Navy (4 Schiffe) vereint sich mit der italienischen Flotte und die alliierten Admirale treffen sich in Tarent.

Heimatfronten
Großbritannien: Der Erster Lord der Admiralität, Churchill, tritt zurück. Nachfolger wird Balfour.

Luftkrieg
Deutschland – erster großer französischer Bombenangriff: 18 Voisin-Bomber greifen die Giftgas-Fabrik in Ludwigshafen an, wo 90 Bomben Brände verursachen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 28. Mai 1915:

Reichskanzler von Bethman Hollwe
Reichskanzler von Bethman Hollweg (links in Uniform) mit dem Vizekanzler Dr. Karl Helfferich und dem Staatssekretär des Äußeren von Jagow.

Politik
Deutschland: Reichskanzler Bethmann Hollweg prangert das Verhalten Italiens im Reichstag an. In der deutschen Antwort wegen der Vorwürfe zur Versenkung der Lusitania wird die Verantwortung dafür auf Großbritannien abgeschoben.

Heimatfronten
Deutschland: Erster Debatte im Reichstag über mögliche Annexionspläne.
Ceylon: Unruhen bis zum 5. Juni.

Westfront
Artois: Die französische 53. Division stößt bis zum 1. Juni in einem wilden Nahkampf in das ‚Labyrinth‘ nördlich von Arras vor.

Südfronten
Italienische Front: Das österreich-ungarische Fort Lusern (Trient) kapituliert beinahe, aber das Unterstützungsfeuer benachbarter Stellungen versteift seinen Widerstand. Die Italiener greifen bis zum 4. Juni vergeblich die Sleme und Mrzli-Massive südlich vom Berg Nero an. Dabei verliert alleine die Modena-Brigade 1.237 Mann.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Samstag den 29. Mai 1915:

Minenleger-U-Boot UC 1,
Das Minenleger-U-Boot UC-1, das erste einer Klasse von 15 Booten. Es transportiert 12 Minen, die unter dem Kiel durch Luken ausgesetzt werden.

Seekrieg
Ärmelkanal: Das erste UC-Typ Minenleger-U-Boot UC 11 (Schmidt) läuft zur ersten Patrouille aus Zeebrügge aus. Das Boot legt 12 Minen vor South Foreland, Downs, die ersten von 420 Minen in 46 Felder bis September bzw. 648 Minen (150 vor Dover, 180 vor der Themse-Mündung, 306 vor Lowestoft, 12 vor Grimsby) bis zum 31. Dezember. Die Royal Navy findet das erste Minenfeld vor South Foreland am 2. Juni.

Südfronten
Albanien: Die Italiener verstärken Valona.

Südfronten
Gallipoli: Nach einer unterirdischen Minenexplosion können die Türken Quinns Post nehmen, verlieren ihn anschließend aber wieder.

Poltik
Bulgarien: Die Alliierten bieten der Regierung viel Territorium an, wenn Bulgarien das Osmanische Reich angreift.
Serbien: Österreich-Ungarn bietet der Regierung Mazedonien für dessen Neutralität an. Serbien informiert darüber am 27. Mai, aber protestiert gegen das Angebot zusammen mit Griechenland.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 30. Mai 1915:

7,7-cm Feldgeschütz des deutschen Heeres
7,7-cm Feldgeschütz des deutschen Heeres an der Ostfront im Einsatz.

Ostfront
Galizien: Die österreich-ungarischen-deutschen Truppen beschießen die Festungen von Przemysl. Der amerikanische Kameramann John A. Everets filmt dies.

Westfront
Flandern: Deutsche Angriff auf Hooge.
Artois: Französische Geländegewinne in der Nähe von Souchez.

Afrikanische Fronten
Südost-Kamerun: 400 Mann französisch-belgischer Truppen nehmen die deutschen Stellungen am Fluss Monjo bis zum 1. Juni.
Malawisee – Sphinxhaven-Übefall: 2 Dampfer der Royal Navy landen 180 Mann der King African Rifles an der Ostseite des Sees an. Sie erstürmen das deutsche Fort und sprengen den Bug des Kanonenboots Hermann von Wissmann.

Luftkrieg
Adria: Die Italiener bombardieren erstmals Pola.

Heimatfronten
Irland: Der nationale Untergrund votiert gegen den Vorschlag eines sofortigen Aufstandes irischer Freiwillige.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 31. Mai 1915:

Blinder amerikanischer Passagier
Deutsche Karrikatur über den ‚blinden‘ amerikanischen Passagier auf einem ‚unbewaffneten‘ Schiff.

Politik
USA: Die Regierung ist mit der deutschen Antwort zur Versenkung der Lusitania unzufrieden. Der britische Botschafter behauptet, die Lusitania hätte nie Geschütze mitgeführt (was unwahr ist).
Deutschland: Baron Wangenheim teilt Berlin mit, Einfluss auf die Türken auszuüben, die Maßnahmen gegen die Armenier ‚abzumildern‘, aber nicht zu behindern.

Westfront
Trotz der alliierten Offensive werden 2 deutsche Divisionen während des Mais an die Ostfront abgezogen. Die Verluste des Britischen Expeditionskorps beliefen sich auf 65.730 Soldaten während des Mais, der höchste Wert bis Juli 1916. Die Zuckerraffinerie von Souchez wird durch französische Truppen erstürmt.

Ostfront
Polen: Die deutsche Neunte Armee führt bis zum nächsten Tag einen Gasangriff nördlich von Bolimow durch und verursacht 1.000 Mann Verluste beim sibirischen VI. Korps, aber 56 deutsche Soldaten werden auch vergast.
Galizien: Mackensens Truppen erstürmen 3 Forts nördlich von Przemysl und die Südarmee nimmt Stryj. Die russische Südwestfront hat 412.000 Mann Verluste (davon 153.000 Kriegsgefangene) und büßt 300 Kanonen ein.

Südfronten
Trentino: Die bayerische Elitetruppe Alpenkorps (13 Bataillone mit 11 MG-Kompanien und 36 Kanonen) verstärkt die österreich-ungarische Erste Armee (Dankl) in diesem Abschnitt.

Mittlerer Osten
Gallipoli: Das alliierte Hauptquartier landet auf der Insel Imbros an. 38.000 Mann alliierte Verluste bisher.
Mesopotamien – Zweite Schlacht von Qurna: Die ‚Townshend-Regatta‘ mit 372 einheimischen Rundbooten (beladen mit 2.560 Mann Infanterie und 17 Kanonen) sowie 7 Schiffen der Royal Navy schlägt Halim Beys türkische Truppen und nimmt 4 Hügel, 3 Kanonen und 271 Kriegsgefangene für 24 Mann Verluste.

Afrikanische fronten
Nord-Kamerun: 1.834 alliierte Soldaten mit 71 Kanonen und 12 MGs beschießen überraschend Garua bis zum 10. Juni.

Luftkrieg
Großbritannien: Das Royal Flying Corps hat bisher 134 Mann verloren und hat jetzt eine Stärke von 5.147 Mann in 23 Staffeln. Bisher wurden 530 Flugzeuge in Dienst gestellt, von denen ca. 300 verloren gingen oder unbrauchbar wurden. 2.260 weitere Flugzeuge sind bei 31 Firmen bestellt. 234 Piloten und Beobachter befinden sich an 11 Plätzen in der Ausbildung.
Der Heeres-Zeppelin LZ38 wirft in der Nacht vom 31. Mai auf den 1. Juni 120 kleinere Bomben auf Ostlondon (42 Tote und ein Schaden von 18.596 Britischen Pfund) und kann sich auf einer Höhe von 3000 m 15 Abfangversuchen entziehen, wobei ein Vickers Gunbus abstürzt.


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Quellenangaben und Literatur

Der I. Weltkrieg – Eine Chronik (Ian Westwell)
Chronicle of the First World War, 2 Bände (Randal Gray)


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