03-1917, März 1917


Kriegstagebuch des Ersten Weltkrieges für März 1917.

Schiessereien Petrograd
Studenten und Armeedesserteure schiessen in Petrograd auf die Polizei.

Schlagzeilen vom März 1917:


Zimmermann sagt, dass sein Telegramm wahr ist – Fall von Bagdad – Erste russische Revolution – Deutscher Rückzug zur Hindenburg-Linie – Schlacht an der Mushahida-Station (Mesopotamien) – in Russland wird die Provisorische Regierung ausgerufen – der Zar dankt ab – erster Marschtag des Unternehmens Alberich – das Sowjetische Exekutive-Komitee von Petrograd ernennt Kommissare für alle Einheiten der Streitkräfte – Maudes Proklamation in Bagdad verspricht den Arabern die Freiheit – die Russische Armee verkündet ihre Loyalität gegenüber der provisorischen Regierung – Schlacht von Jebel Hamrin in Mesopotamien – Erste Schlacht von Gaza.

März 1917

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Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 1. März 1917:

Dampfer von U-Boot torpediert
Ein Opfer der deutschen Blockade – ein Dampfer, der von einem U-Boot torpediert wurde.

Seekrieg
Im März sind pro Tag durchschnittlich 40 deutsche U-Boote auf See und maximal 57. In britischen Häfen laufen im Februar und März nur noch 25% so viele Schiffe ein, wie noch ein Jahr zuvor (Februar und März 1916). 16 britische Flotten-Tanker werden von März bis September versenkt. Deutschland kündigt die sichere Passage für Segelschiffe über den Atlantik auf.
Ärmelkanal: Das britische Lazarettschiff Glenart Castle wird durch eine Mine auf der Fahrt zwischen Le Havre und Southampton beschädigt. Weitere Minen- oder Torpedoangriffe auf die Lazarettschiffe Asturias am 20. März (14 Tote), Gloucester Castle am 30. März (keine Verluste an Menschenleben), Salta am 10. April (52 Tote), Lanfranc am 17. April (35 Tote, darunter 20 verwundete Deutsche) und das Krankenschiff (ohne Rot-Kreuz- oder anderen auffälligen Markierungen) Donegal (41 Tote). Die Deutschen sind davon überzeugt, daß Lazarettschiffe auch Munition nach Frankreich transportieren und erkannte U-Boote über Funk melden.
Mittelmeer: ​​Ab Mitte April laufen britische Lazarettschiffe im Zickzack-Kurs und erhalten eine Eskorte aus 2 Zerstörern. Die Franzosen bringen 70 gefangengenommene deutsche Offiziere vom 15. April bis Mitte August auf 5 Lazarettschiffen unter und benachrichtigen darüber Berlin, worauf die Deutschen 200 gefangengenommene französische Offiziere in Gebiete hinter die Westfront schicken, welche von alliierter Artillerie beschossen werden.

Ostfront
Österreich-Ungarn: Arz ersetzt Conrad von Hötzendorf als Generalstabschef.
Deutschland: Oberst Hentsch (verantwortlich für die Marne-Entscheidung 1914) wird zum Generalstabschef der deutschen Besatzungstruppen in Rumänien gemacht.

Neutrale
USA: Wilson händigt der Presse das Zimmermann-Telegramm aus. Im März reist D.W. Griffith nach Europa, um in zwei von den Briten unterstützten Filme an der Westfront mitzuarbeiten.
Schweiz: Reis- und Zucker-Stationierungskarten ausgegeben (2 Fleischfreie Tage pro Woche seit dem 12. Februar).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 2. März 1917:

107-mm-Feldgeschütz Modell 1910
Ein 107-mm-Feldgeschütz Modell 1910 der russischen Armee mit armenischen Kanonieren im Nahen Osten.

Naher Osten
Persien: Der russische General Baratow besetzt Hamadan, Kangavar und Sehna (5. März).

Politik
Deutschland: Zimmermann sagt, dass sein Telegramm wahr ist.

Heimatfronten
Frankreich: Die Rekruten für 1918 werden vorzeitig einberufen.
Österreich-Ungarn: Kaiser Karls Armee-Reformen.



Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 3. März 1917:

Deutscher Sturmtrupp
Deutscher Sturmtrupp mit Vollkörper-Panzerschutz.

Westfront
Somme: Britischer Vormarsch östlich von Gommecourt (bis zum 5. März).
Aisne: Die deutsche 51. Reserve-Division führt südlich von Ripont einen Überfall durch und erbeutet Nivelles Memorandum vom 16. Dezember 1916 über die neue Großoffensive.

Ostfront
Westrussland: Russische Gasangriffe nördlich des Sees Naroch bei Krevo (4. März).
Pripjet: Die deutsche 1. Landwehr-Division, welche durch 400 Feldgeschütze und Mörser unterstützt wird, greift westlich von Lutsk an und fängt 9.000 Kriegsgefangene, 15 Kanonen, 200 MGs und Mörser ein.

Naher Osten
Arabien: Hauptmann Newcombe mit Araber zerstört die Hejaz-Bahnstrecke am Bahnhof Dar-el-Hamra. Während dieser Tage fängt Cairo ein Telegramm von Djemal Pasha nach Medina ab, welches einen Evakuierungsplan beinhaltet. Lawrence drängt Feisal zum Handeln.

Politik
Japan und Mexiko: Die Regierungen widersprechen, die Vorschläge aus dem Zimmermann-Telegramm erhalten zu haben.

Besetzte Gebiete
Belgien: Der Rat der Flandern-Gruppe ist in Deutschland, trifft den Kaiser und reicht eine Petition für die Unabhängigkeit ein.

Neutrale
USA: Spezial-Vorbereitungs-Fonds und erstes Gewinn-Überschuss-Gesetz verabschiedet.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 4. März 1917:

Nahrungsmittelaufständen in Petrograd
Eine Szene von den Nahrungsmittelaufständen in Petrograd.

Heimatfronten
Russland: Nahrungsmittelaufstände in Petrograd (und am 6. und 7. März),
Frankreich: Tuberkulöser Ex-Soldaten Flaggen-Tag.
Großbritannien: Das Kriegsministerium entscheidet sich dafür, 9 Tank-Bataillone zu bilden (mit insgesamt 1.000 Pamzer).

Westfront
Frankreich: General d’Esperey (Nördliche Armee-Gruppe) bittet Nivelle vergeblich, die sich zurückziehenden deutschen Truppen angreifen zu dürfen (sowie ebenfalls am 6. März). Am 9. März fragt er nach Panzern an.
Aisne: Französischer Vorstoß zwischen den Flüssen Oisne und Aisne, südlich von Mouvron.
Somme: Die britische 8. Division (1.137 Verluste) nimmt Bouchavesnes zusammen mit 217 Kriegsgefangenen und wehrt sechs Gegenangriffe ab.
Verdun: Die deutsche 28. Division bricht beim Caurieres-Wald durch.


Ostfront
Deutschland: Hoffmann-Tagebuch-Notiz ‚Die russische Armee verschlechtert sich‘.
Rumänien: Rumänische Truppen werden in der Nähe von Calieni beschossen, verlieren am 8. März den Magyaros-Höhenrücken und scheitern am 10. und 28. März, diesen zurückzuerobern.

Südfronten
Isonzo: Die Italiener bilden das Gorizia-Verteidigungskommando aus 3 Korps für den Abschnitt vom Mt.Kuk bis zum Mt.Santo unter General Capello. Dadurch wird die italienische Zweite Armee auf das IV. Korps reduziert.
Ein österreich-ungarischer Angriff östlich von Görz wird zurückgeschlagen. Die Italiener nehmen Höhen in den Costabella-Bergen. Auch Kämpfe in den Dolomiten.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 5. März 1917:

Marschkolonne türkischer Kavallerie
Eine Marschkolonne türkischer Kavallerie zieht in Palästina an die Front.

Naher Osten
Palästina: Kress evakuiert Wadi Scheich Nuran und zieht sich auf die Gaza-Beerscheba-Linie zurück.
Mesopotamien: Maude setzt seinen Vormarsch fort. Ein Angriff der britischen 13. Husaren bleibt in einer zweiten Linie von Schützengräben liegen.

Ostfront
Russland: Rumänisch-stämmige, österreich-ungarische Kriegsgefangenen im Lager Darnitsa unterzeichnen einen Eid, um gegen die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn zu kämpfen.

Neutrale
USA: Wilson in seiner zweiten Antrittsrede ‚Wir stehen zu einer bewaffneten Neutralität.‘
Der Londoner Botschafter Page schickt ein Telegramm in die USA: ‚Frankreich und England müssen … genug Kredit in den USA haben, um den Zusammenbruch des Welthandels zu verhindern‘.

Politik
Österreich-Ungarn: Eine Antwort der Regierung an die USA unterstützt den uneingeschränkten U-Boot-Krieg.
Russland: Lord Milner kehrt aus Petrograd zurück und sagt ‚Es ist ganz falsch zu vermuten, dass es in Russland irgendwelche Kontroversen über die Fortsetzung des Krieges gibt‘.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 6. März 1917:

Airco D.H.4 Doppeldecker
Der Airco D.H.4 Doppeldecker mit dem Rolls-Royce-Eagle-Motor mit 375 PS.

Luftkrieg
Westfront: Der erste schnelle, hochfliegende DH4-Bomber mit dem ersten Constantinesco cc-MG-Synchrongetriebe tritt der 55. Squadron des Royal Flying Corps bei. 6.000 werden bis Dezember ausgeliefert.

Naher Osten
Mesopotamien: Die britischen Truppen besetzen Lajj und Ctesiphon.

Heimatfronten
Deutschland: 250 britische Kriegsgefangene werden aus Minden in die Ruhrkohle-Bergwerke geschickt (2.000 alliierte Kriegsgefangene befinden sich bereits dort).
Großbritannien: Ein Kontrolleur über die Kartoffeln wird ernannt. Ein Demobilisierung-Register für entlassene Armeeangehörige wird eingeführt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 7. März 1917:

Gotha-Bomber-Staffel
Eine Gotha-Bomber-Staffel auf ihrem Stützpunkt.

Luftkrieg
Besetztes Belgien: Die neue deutsche Gotha-Bomberbasis von Scheldewindeke im Süden von Gent ist einsatzbereit.
Großbritannien: 11 Heimat-Luftverteidigungsstaffeln haben 147 Flugzeuge anstelle von 222 gemäß der eigentlichen Sollstärke. Auch gibt es nur 113 von 198 vorgesehenen Piloten. Feldmarschall French befiehlt, kein Flak-Feuer auf feindliche Flugzeuge zu eröffnen (bis zum 7. Juni), außer in bestimmten Küstenverteidigungszonen. Deren Mannschaften werden reduziert, um Männer nach Frankreich zu schicken.

Naher Osten
Mesopotamien: Die britischen Truppen scheitern, den Fluss Diyala zu überqueren. Jedoch gelingt es ihnen, den Tigris mit einem Dampfer zum südlichen Ufer zu überqueren. Am 8. März ist eine Brücke fertiggestellt.

Seekrieg
Österreich-Ungarn: Der Marineoberbefehlshaber Njegovan fordert den eiligen Bau von U-Booten und Schnellbooten.
Nordsee: Englische Küstenmotor-Torpedoboote torpedieren einen deutschen Zerstörer, welcher Zeebrügge während eines Luftangriffs verlassen will.
Schwarzes Meer: Das russische U-Boot Kashalot versenkt 8 türkische Segelboote und 3 Schlepper östlich vom Bosporus.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 8. März 1917:

Graf von Zeppelin
Bild aus dem Jahr 1917 von Ferdinand Adolf Heinrich August Graf von Zeppelin (8. Juli 1838 – 8. März 1917)

Luftkrieg
Deutschland: Tod des Grafen Ferdinand von Zeppelin im Alter von 79 Jahren, seit 1891 Pionier der riesigen, Metall-gerahmten starren Luftschiffe für die Zivil- und Militärluftfahrt und den riesigen Zeppelin Gigant-Doppeldeckerflugzeugen.

Westfront
Frankreich: Der kanadische Ministerpräsident besucht das BEF, Haig und Nivelle (bis zum 12. März).
Champagne: Die Franzosen erobern den Großteil des am 15. Februar bei Butte de Mesnil bis nach Maisons de Champagne verlorenen Gelände zurück. Weitere Geländegewinne im östlichen Abschnitt am 12. März,
Flandern: 5 Überfälle auf britische Schützengräben nördlich von Wulverghem (Messines).

Seekrieg
Italien: Konteradmiral Mortola wird erster ‚Inspektor der Schifffahrtsverteidigung‘.
Nordsee: Die norwegischen Hilfsschiffe Storstad und Lars Fostenes (am 13. März) werden torpediert.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 9. März 1917:

Royal Aircraft Factory F.E.8
Die Royal Aircraft Factory F.E.8 ist ein einsitziger Jäger mit einem Monosoupape Gnome Druckpropeller-Motor.

Luftkrieg
Westfront: Richthofen, bei dem der Benzin-Tank und der Motor Treffer erhalten, führt die deutschen Jagdflugzeuge an, welche 4 von 9 FE8 der 40. Squadron abschießen.

Naher Osten
Mesopotamien: Gertrude Bell Briefs an den Vater ‚Das ist das Ende des deutschen Traums von der Herrschaft im Nahen Osten … ihr Platz wird nicht unter der Sonne sein‘. Hauptmann Reids 100 Männer überqueren den Fluss Diyala und wehren sechs türkische Angriffe ab; Reid erhält das Victoria Cross. Südlich vom Tigris werden die türkischen Truppen gezwungen, sich auf die innere Verteidigungslinie zurückzuziehen.
Persien: Das türkische XIII. Korps erreicht Karind. Die Russen laden die persische Regierung ein, die von ihnen zurückeroberten Orte wieder zu besetzen und Baratow erobert dazu Kermanshah am 11. März und Karind am 17. März.

Heimatfronten
Deutschland: Ludendorff warnt den Kriegsminister und Reichskanzler, dass die Heimatfront einen ‚ungesunden Einfluss auf die Moral der Armee‘ hat.
Frankreich: Überzeugt durch Estienne, bestellt das Oberste Hauptquartier 1.000 leichte Panzer Renault FT-17. Der Prototyp wird am 14. März getestet und die Bestellung wird am 10. April genehmigt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 10. März 1917:

HMS 'G 13'
HMS ‚G 13‘ gehört zur 10. Submarine Fleet und wird überwiegend zur U-Jagd in der Nordsee eingesetzt.

Seekrieg
Nordsee: Das britische U-Boot G13 versenkt UC 43 vor den Shetland-Inseln.
Ostatlantik: Episches Gefecht zwischen dem neuseeländischen Frachter Otaki mit einem 11,9-cm-Geschütz (A. Bisset Smith erhält posthum das Victoria Cross) und dem deutschen Handelszerstörer Möwe (15 Mann Verluste), 580 km östlich von den Azoren. Otaki sinkt nach etwa 30 Treffern, trifft Möwe vorher aber siebenmal.
Westliches Mittelmeer: Ein tragischer Fehler auf der Schaluppe HMS Cyclamen, welche einen Truppentransporter eskortiert, führt zum Rammen und der Versenkung des italienischen U-Bootes Guglielmotti (14 Besatzungsmitglieder kommen ums Leben) vor der Insel Capraia.

Naher Osten
Mesopotamien: Britische Truppen überbrücken den Fluss Diyala und umgehen die türkische Westflanke 5 km vor Bagdad. Khalil Pascha lässt widerwillig seine Untergebenen die Stadt evakuieren und reist mit dem Zug ab. 9.500 Türken mit 48 Kanonen ziehen sich vor 45.343 Briten mit 174 Kanonen zurück, die deutsche Funkstation wird gesprengt.

Heimatfronten
Russland: Das Kriegsrecht wird in Petrograd ausgerufen, als ein Generalstreik beginnt (bis zum 19. März). Der Sowjet von Petrograd wird gewählt.
Osmanisches Reich: Talaat Pascha erhält von der Kammer 3,5 Millionen Türkische Pfund Nahrungsmittelzuschüsse und verspricht am 24. März eine radikale Lösung des Problems.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 11. März 1917:

Britische Truppen marschieren in Bagdad ein
Britische Truppen marschieren in Bagdad ein.

Naher Osten
Mesopotamien: FALL VON BAGDAD (Bevölkerung über 150.000). Britische Truppen betreten die Stadt etwa um 9 Uhr und finden 600 kranke und verwundete türkische Soldaten vor. Maude landet von einem Dampfer um 15:30 Uhr an. Seine Truppen sind 180 km in 15 Tagen marschiert.

Westfront
Somme: Die französische Erste Armee meldet, dass hinter der deutschen Linie 40 Dörfer in Flammen stehen und das Explosionen in und im Süden von Noyon zu hören sind.
Aisne: General Boehn übernimmt die deutsche Siebte Armee (bis zum 6. August 1918) von Schubert (im Kommando seit 28. August 1916).
Maas: Fuchs ersetzt Boehn (seit 2. Februar) im Kommando der Armeeabteilung C in St. Mihiel.

Südfronten
Albanien – Frühlingsoffensive in Mazedonien beginnt (bis zum 21. Mai): Die französische 76. Division geht von Koritza auf Resna vor, aber ein Schneesturm und von den Österreichern subventionierte irreguläre Truppen erzwingen die Einstellung am 19. März. Der Schneefall geht weiter bis in den April.
Saloniki: Sarrall und Venizelos führen Besichtigungen durch.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 12. März 1917:

Schiessereien Petrograd
Studenten und Armeedeserteure schießen in Petrograd auf die Polizei.

Heimatfronten
Russland: ERSTE RUSSISCHE REVOLUTION (bis zum 15. März). Die gesamte 17.000 Mann starke Garnison von Petrograd verbrüdert sich mit der Volksmasse bei Temperaturen von -18 Grad. Die Duma vertagt sich, bildet aber eine vorläufige Regierung im Tauride-Palast. Es gibt kein Brot oder irgendeinen Verkehrstransport. Nur 2 Regimenter und die Polizei stehen treu zum Zaren, wobei es zu sporadischen Straßenkämpfen kommt.
Kanada: Die dritte Kriegsanleihe wird eröffnet.
Großbritannien: Brotbestellungen machen den Verkauf nach Gewicht obligatorisch.

Ostfront
Russland: Der Zar verlässt das STAVKA in Richtung Petrograd. Mittlerweile ist Generalstabschef Alexejew davon überzeugt, keine Offensive zur Unterstützung von Nivelle durchführen zu können – und wenn, dann nur Ende Juli.
Galizien: Erfolgreiche deutsche Überfälle in der Nähe der Eisenbahnstrecke Zloczow-Tarnopol, Brzezany und am Fluss Narajowka.

Seekrieg
USA: Das State Department kündigt an, dass alle US-Handelsschiffe, die durch Kriegsgebiete laufen, bewaffnet werden.
Atlantik: Das Q-Schiff (U-Boot-Falle) Privet versenkt U 85 (Petz) beim Start Point bei Plymouth (UC 68 läuft dort am 13. März auf eine eigene Mine und explodiert). Das US-Frachter Algonquin wird ohne Vorwarnung torpediert (sowie die amerikanische Healdton am 22. März).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 13. März 1917:

Britische und indische berittene Militärpolizei
Britische und indische berittene Militärpolizei an der Westfront, fotografiert etwa zu dieser Zeit.

Westfront
Großbritannien: In London unterzeichnen Haig und Nivelle eine Vereinbarung zur Klärung ihrer jeweiligen Befehlsbefugnisse.
Somme: Die britische Vorhut steht jetzt 18 km vor Bapaume. Weitere Geländegewinne östlich und nordöstlich von Gommecourt.
Aisne: Deutsche Truppen werden am Hügel 185 zurückgeschlagen.
Maas: Kämpfe in der Nähe von St.Mihiel.

Seekrieg
USA: Das Navy Department erlaubt bewaffneten Handelsschiffen, gegen U-Boote vorzugehen.
Frankreich: Die Parlament-Kommission de la marine de guerre drängt die Anti-U-Boot-Direktion die Priorität auf Patrouillenfahrzeuge zu legen.
OstseePetrograd: Revolutionäre ermorden den Kapitän des in Überholung befindlichen Kreuzer Aurora und die Besatzung wählt ihr erstes Schiffskomitee. Meuterei auf dem Kronstadt-Marinestützpunkt (bis 14. März), bei der etwa 40 Offiziere und Unteroffiziere getötet und 162 Offiziere verhaftet werden. Der Oberbefehlshaber der Flotte ist der erste bedeutende Militär, welcher die provisorische Regierung am 14. März anerkennt.

Heimatfronten
Großbritannien: Die Regierung übernimmt alle Steinbrüche und Minen (außer Kohle). Erste Einschreibungen in das WAAC (Women’s Army Auxiliary Corps = Frauen-Armee-Hilfskorps), vor allem durch ehemalige Mitglieder der Women’s Legion.
Russland: Das Blatt Izvesteya wird erstmals veröffentlicht und der Petrograder Sowjet am 12. März gebildet. Der Pöbel stürmt das Militär-Hotel Astoria und nur die Gegenwart der Briten rettet viele russische Offiziere.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 14. März 1917:

 Abschnitt der Hindenburg-Linie
Ein Abschnitt der Hindenburg-Linie mit seinen dichten Stacheldraht-Befestigungen.

Westfront
Somme – DEUTSCHER RÜCKZUG MIT DER MASSE DER TRUPPEN ZUR HINDENBURG-LINE beginnt (bis zum 5. April): Die deutsche Zweite und Erste Armee sind daran beteiligt. Die Fünfte Armee des BEF folgt vorsichtig, einschließlich der 4. (1. indische) Kavallerie-Division.

Naher Osten
Mesopotamien – Schlacht an der Mushahida-Station (35 km nördlich von Bagdad, westlich vom Tigris): Cobbes 7. Division (518 Verluste) mit 46 Kanonen zerschlägt die türkische Nachhut (800-1.000 Verluste) nach einem Nachtmarsch aus Bagdad und kehrt dorthin am 17. März zurück. Die britische 40. Brigade besetzt Kasirin (46 km nördlich von Bagdad, östlich vom Tigris).

Heimatfronten
Russland: Die Provisorische Regierung wird ausgerufen und trifft sich mit dem Sowjet von Petrograd. Der Befehl Nr.1 des Petrograder Sowjet demoralisiert die Armee, bestellt gewählte Komitees zur Kontrolle der Waffen und ein Vertreter des Sowjets pro Kompanie. Der militärische Gruß wird abgeschafft. Der Zug mit dem Zaren wird in Pskow angehalten.
Streiks und ein 30.000 Personen starker Marsch auf Reval (bis zum 15. März).
Frankreich: Kriegsminister Lyautey tritt wegen Feindseligkeit der Sozialisten zurück.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 15. März 1917:

Zar Nikolaus II.
Der russische Zar Nikolaus II. muss nach der Russischen Revolution abdanken.

Politik
Russland: ZAR DANKT AB. Miliukow wird neuer russischer Außenminister.

Neutrale
Schweiz: Lenin erhält die Nachrichten von der Russischen Revolution, beabsichtigt eine Zugfahrt durch Deutschland am 19. März und stellt sich öffentlich gegen die neue provisorische Regierung am 27. März.

Heimatfronten
Russland: ZAR DANKT AB in Pskow. Fürst Lwow neuer Premierminister, Kerensky Justizminister, Guchkow Kriegs- und Marine-Minister. Es wird eine politische und religiöse Amnestie erklärt sowie weitreichende Freiheiten. Sofortige Vorbereitungen für eine konstituierende Versammlung mit allgemeinem Wahlrecht werden angekündigt. Eine Ukrainische National-Rada bildete sich in Kiew.
Deutschland: Sechste Ausgabe von Kriegsanleihen.
Frankreich: Die Armee hat die ersten 160 Panzer erhalten (208 bis zum 1. April).

Seekrieg
Ärmelkanal: Zerstörer Foyle der Dover Patrol sinkt auf einer Mine; es folgen Laforey am 23. März sowie Myrmidon am 26. März.
Rotes Meer: Die britische Schaluppe Odin stellt den deutschen Prisen-Minenleger Wolf vor Aden, wo das Schiff 25 Minen gelegt hat und nimmt 16 Deutsche gefangen. Die Minen werden von mit Somalier bemannten Schleppern innerhalb von 2 Monaten für den Verlust von 1 Schiff geräumt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 16. März 1917:

Überreste vom deutschen Luftschiff 'L39'
Französische Posten bewachen die Überreste vom deutschen Luftschiff ‚L39‘.

Luftkrieg
Frankreich: Luftschiff L39 wird in der Nacht vom 16./17. März durch Flakfeuer in der Nähe von Compiegne abgeschossen.
Westfront: Guynemer erzielt als erster französischer Pilot den Abschuss von drei Flugzeugen während eines Luftkampfs. Er erhält den russischen Orden von St. George (4. Klasse) von Präsident Poincare.
Großbritannien: Abbruch eines Luftschiff-Angriffs auf London wegen ungünstigem Wetter. Erster Einsatz von 4 R-Klassen-Höhenluftschiffen in 5.200 bis 5.800 Metern Flughöhe.

Westfront
Somme: Britische Truppen besetzen den Wald von St.Pierre Vaast, welcher Peronne beherrscht. Erster Marschtag des Unternehmens Alberich: 35 deutsche Divisionen führen einen abgestimmten Rückzug in Richtung der Hindenburg-Linie durch.

Seekrieg
Ost-Atlantik: Der deutsche getarnte Handelszerstörer Leopard (der ehemalige britische Frachter Yarrowdale) sinkt 330 km nordöstlich von den Färöen während eines Ausbruchsversuchs in den Atlantik, als das Schiff vom britischen Kreuzer Achilles und dem bewaffneten Enterdampfer Dundee gestellt wird.
Schwarzes Meer: Die russische Flotte beschießt Derkos.
Ostsee: Auf den 4 Schiffen des russischen 2. Schlachtschiff-Geschwader kommt es in der Nacht vom 16./17. März in Helsinki zu einer Revolution, bei der etwa 50 Offiziere und Unteroffiziere getötet werden. Am 15. März gab es schon einen Aufstand auf den Schiffen in Reval, welcher aber unblutig war. Andernorts ebenfalls unblutige Revolutionen auf den Schiffen der russischen Flotte, welche über 89.000 Angehörige aller Ränge hat.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 17. März 1917:

1.500 britische einheimische 'Stammes-Transport"'-Träger
Etwa 1.500 britische einheimische ‚Stammes-Transport‘-Träger. Alle in Ostafrika kämpfenden Streitkräfte waren zu einem sehr beträchtlichen Anteil von diesem auf dem Kopf transportierten Nachschub abhängig. Die Träger wurden oft in den Dienst gezwungen, schlecht bezahlt und nicht immer gut behandelt.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Hoskins bittet um 15.000 Träger pro Monat, um die Abgänge zu ersetzen, sowie um 500 amerikanische leichte LKWs (200 werden für Mitte Mai versprochen). Auch verlangt er 300 neue Soldaten für das KAR (Kings African Rifles), wofür er vorwiegend ehemalige deutsche Askaris erhält, welche Morogoro mit der Bahn nach Tabora verlassen. Vom 23. März marschieren sie von dort nach Süden.

Westfront
Somme: Französische Truppen besetzen Roye, die 2. Australische Division besetzt Bapaume. Die Deutschen sprengen alle öffentlichen und gewerblichen Gebäude in die Luft und lassen eine versteckte, riesige Zeitzünderbombe unter der Mairie zurück, welche am 27. März explodiert und zwei französische Abgeordnete und einen britischen Stab tötet. Das BEF besetzt 13 Dörfer. Die britische Lucknow Kavallerie-Brigade wird nach vorn befohlen.
Aisne: Die deutsche Siebte Armee räumt Crouy und zieht sich auf neue Stellungen 8 km nördlich zurück. Die Franzosen können in Lassigny einrücken.

Seekrieg
Atlantik: Die britischen Schaluppen Migonette und Alyssm (am 18. März) werden durch Minen südwestlich von Irland versenkt.
Ärmelkanal: 16 deutsche Zerstörer überfallen Ramsgate und Broadstairs in der Nacht vom 17./18. März und versenken den Zerstörer HMS Paragon (10 Überlebende) und torpedieren den Zerstörer Llewellyn.
Ostsee: Der Oberbefehlshaber der russische Flotte, Nepenin, tritt zurück und wird von einem einzelnen Seemann niedergeschossen und ermordet. Vizeadmiral Maksimow wird an seine Stelle gewählt und stellt die Ordnung mit zwei Gesandten der Provisorischen Regierung wieder her.

Luftkrieg
Westfront: Fonck gerät in einen Luftkampf mit 5 Albatros-Jägern und zerstört einen davon, was sein zweiter Luftsieg ist.
Großbritannien: Deutsche Flugzeuge werfen 4 Bomben in der Nähe des U-Boot-Stützpunktes von Dover ab.
Arabien: Das Royal Flying Corps verlegt entlang der Küste von Rabegh nach Wejh.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 18. März 1917:

 türkischer Stabsoffizier mit einem 10 Jahre alten Kindersoldaten
Ein türkischer Stabsoffizier mit einem 10 Jahre alten Kindersoldaten, welcher das Gewehr und die Auszeichnung seines gefallenen Vaters hat, an der Kaukasus-Front.

Mittlerer Osten
Armenien: Kemal Pascha wird Befehlshaber der türkischen Zweiten Armee (Stellvertreter bereits seit dem 5. März) in der neuen Heeresgruppe Kaukasus (Ahmed Izzet Pascha), welche aber nur 40.000 Mann stark ist und immer noch von Typhus heimgesucht ist. Die Russen besetzen Van.
Mesopotamien: Die Briten besetzen Baquba, 55 km nordöstlich von Bagdad, nachdem dort bereits am 14. März 240 auf LKWs verladenen Infanteristen mit 4 Panzerwagen daran gescheiter sind, die dortige Brücke zu nehmen.

Westfront
Somme: Ein zusammenfassender Bericht des Nachrichtendiensts des BEF meldet, dass Brunnen bei Barleux südwestlich von Peronne mit Arsen vergiftet wurden. Französische Truppen besetzen wieder Noyon, welches eine Bevölkerung von 12.000 hat und wo die Straßen mit Minen und Sprengfallen versehen sind. Es kommt zu Explosionen bis Mitte April. Die britische 48. Division besetzt Peronne und das BEF Chaulnes. Die Alliierten marschieren gemeinsam in Nesle ein.
Verdun: Deutsche Angriffe im Abschnitt von Avocourt bis Mort Homme bis zum 19. März werden abgeschlagen.

Luftkrieg
Saloniki: Zwei versuchte Luftangriffe durch das KG1, welche von Jägern des Royal Flying Corps vereitelt werden. Hauptmann Murlis Green in einer BE12 schießt 1 Bomber ab und beschädigt einen weiteren.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 19. März 1917:

 französische Schlachtschiff 'Danton'
Das französische Schlachtschiff ‚Danton‘ (fertiggestellt im März 1911) wird als ‚Semi-Dreadnought‘ klassifiziert; mit 18.400 Tonnen und nur 4 x 30,5-cm-Hauptgeschützen plus 12 x 238-mm-Kanonen.

Seekrieg
Mittelmeer: U 64 versenkt das moderne französische Schlachtschiff Danton (296 Tote) südwestlich von Sardinien.
Kaiser Wilhelm II. genehmigt die Ankündigung, dass alliierte Hospitalschiffe im Mittelmeer nicht mehr verschont werden sollen, außer in einem neutralen Korridor unter strengen Bedingungen.

Ostfront
Russland: Das Sowjetische Exekutive-Komitee von Petrograd ernennt Kommissare für alle Einheiten der Streitkräfte.

Naher Osten
Mesopotamien: Maudes Proklamation in Bagdad verspricht den Arabern die Freiheit. Die Briten nehmen Falluja (westlich von Bagdad) und beenden die türkische Kontrolle über die Euphrat-Schleusentoren.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 20. März 1917:

Britische Soldaten mit französischen Kindern
Britische Soldaten mit französischen Kindern an diesem Tag im gerade befreiten Vraignes. Im Hintergrund der deutsche ‚Abschiedsgruß‘.

Westfront
Aisne: Deutsche Soldaten zerstören die unersetzliche mittelalterliche Burg von Coucy-le-Chateau, 16 km nördlich von Soissons, um diese als potenziellen Beobachtungsposten auszuschalten.
Artois: Das BEF beginnt mit dem vorbereitenden Artilleriebeschuss für die Arras-Offensive.

Ostfront
Russland: Ex-Zar Nikolaus II. besichtigt Truppen beim STAVKA und fordert deren Loyalität gegenüber der Provisorischen Regierung und verlangt die Fortsetzung des Krieges.
Rumänien: Generalstabschef Iliesca macht Russland für die militärischen Katastrophen vom Herbst 1916 verantwortlich.

Seekrieg
Deutschland: Handelszerstörer Möwe kehrt nach Kiel zurück.
China: Die chinesische Marine besetzt 2 internierte deutsche Kanonenboote vor der Kriegserklärung am 14. August 1917. 20 internierte Dampfer (zusammen 21.000 Tonnen) wurden bereits am 14. März beschlagnahmt.

Geheimkrieg
Österreich-Ungarn: Die Prinzen Sixtus und Xavier halten sich in Wien für geheime Friedensvorschläge bis zum 25. März auf.

Politik
Großbritannien: Das Imperial War Cabinet trifft sich zum ersten Mal (14 Sitzungen bis zum 17. Mai).

Neutrale
USA: Das US-Kabinett stimmt zu, dass der Krieg unvermeidlich ist. Präsident Wilson bestellt den Kongress für den 2. April 1917 ein.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 21. März 1917:

US-Handelsschiff 'Illlinois'
Bereits am18. März wurde das US-Handelsschiff ‚Illlinois‘ von einem deutschen U-Boot versenkt.

Seekrieg
Nordsee: US-Tanker Healdton versenkt (20 Tote) durch ein U-Boot in der eigentlichen Sicherheitszone von Holland.

Politik
USA: Eine französische Militärmission reist per Schiff nach New York.

Besetzte Gebiete
Belgien: Ein deutsches Dekret teilt das Land mit den Zentren von Brüssel und Namur auf. Flämisch wird Amtssprache im Westen, Französisch in den wallonischen Bezirken.

Heimatfronten
Russland: Der Ex-Zar wird bei Mogilew verhaftet und zur Zarin im Tsarskoe Selo am 22. März gebracht.
Österreich-Ungarn: Die Regierung wird ermächtigt, alle Güter zu beschlagnahmen und die Preise festzusetzen (ebenfalls in Ungarn am 23. März).

Westfront
Oise: Die französische Dritte Armee besetzt Tergnier am Crozat-Kanal, erkämpft den Übergang am 22. März.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 22. März 1917:

Ex-Zar Nikolaus im Gefängnis
Ex-Zar Nikolaus hört aus seinem Gefängnis zu, wie Lloyd George, Präsident Wilson von den USA und Ribot, Premierminister von Frankreich, rufen: ‚Wir haben nie mit einer autokratischen Regierung zusammengearbeitet, niemals‘. Nikolaus sinniert ‚Diese Schlingel waren einmal wie Brüder zu mir‘.

Politik
Russland: Als Erstes die USA und dann die Alliierten und die Schweiz erkennen die neue russische Provisorische Regierung an.

Luftkrieg
Ostfront: Ein deutsches Flugzeug schießt einen russische Morane-Parasol (Nr. 317) südwestlich von Dünaburg ab, welche in die deutschen Stacheldrähte stürzt.

Heimatfronten
Deutschland: Eine Rede des Innenministers im Reichstag lobt das Hilfsdienstgesetz, daß die Nahrungsmitteleinschränkungen nicht ernst wären, die Gesundheit überraschend gut und die Säuglingssterblichkeit niedriger als zu Friedenszeiten.
Frankreich: Ein Dekret verbietet alle Importe, mit Ausnahme von unbedingt notwendigen Lebensmitteln.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 23. März 1917:

General Robert Nivelle
General Robert Nivelle, der französische Oberbefehlshaber von Dezember 1916 bis Mai 1917.

Westfront
Die Deutschen überfluten das Oise-Tal und La Fare (französische Truppen in der Nähe der Vororte am 24. März). Nivelle gesteht dem belgischen König Albert, dass ‚viele Leute gegen die Offensive sind‘.

Ostfront
Deutschland: Eine deutsche Proklamation an die russischen Soldaten beschuldigt die Engländer für den Krieg und die Abdankung des Zaren.
Baltikum: Deutsche Truppenmassierungen an der RigaDünaburg-Front.
Rumänien: Die russischen Truppen verlieren Gräben westlich von Moinesci, in der Nähe des Flusses Trotus.

Politik
Großbritannien: Lloyd George schickt an den russischen Premierminister Fürst Lwow ein Telegramm, dass die Revolution ein Vorbild für die preußische Militärautokratie ist.

Geheimkrieg
Österreich-Ungarn: Kaiser Karl und Graf Czernin treffen die Fürsten Sixtus und Xavier auf Schloss Laxenburg und entwerfen am 24. März einen Brief an den französischen Präsidenten Poincare.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 24. März 1917:

Vereidigung russischer Truppen
Vereidigung russischer Truppen auf die neue Provisorische Regierung, welche den Krieg des Zaren fortsetzen wollte. Die Loyalität der Soldaten aber ist brüchig.

Ostfront
Russland – die Russische Armee verkündet ihre Loyalität gegenüber der provisorischen Regierung: ein Junioroffizier schreibt: ‚Es gab eine Kluft zwischen den Truppen und den Offizieren, die nicht überbrückt werden konnte‘.

Westfront
Somme: Britische Truppen besetzen Roisel östlich von Peronne.

Politik
Frankreich: Die Regierung protestiert gegenüber den Neutralen gegen die deutschen Zerstörungen in den von ihnen gerade geräumten französischen Gebieten.
Bulgarien: Zar Ferdinand von Bulgarien drängt den deutschen Botschafter, die Schwäche Russlands nicht durch ein Offensive auszunutzen (am 27. März wird keine geplant).

Neutrale
Griechenland: Die griechische Regierung fordert den Rückzug der italienischen Truppen aus Epirus. Die alliierten Botschafter kehren nach Athen zurück.
USA: Der Rat für nationale Verteidigung schafft einen kommerzielle Wirtschaft- und allgemeinen Munitions-Ausschuss (31. März).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 25. März 1917:

'Billy' Bishop
‚Billy‘ Bishop prüft das MG seines Nieuport-Jägers.

Luftkrieg
Westfront: Bishop erzielt seinen ersten von 72 Luftsiegen. Nur einer von 6 Sopwith-Zweisitzern der 70. Squadron kommt von einem Aufklärungsflug nach Valenciennes zurück, wo am 24. März schon 2 Flugzeuge verloren gingen.

Ostfront
Russland: General Alexejew wird von der Provisorischen Regierung zum Oberbefehlshaber gemacht (bis zum 4. Juni), anstatt Großherzog Nikolaus, welcher am 23. März vom Kaukasus aus eingetroffen ist und die Wahl des verhafteten Ex-Zaren war.
Westrussland: Ein deutscher Gasangriff im Gebiet von Dünaburg wird zurückgeschlagen, doch ein Angriff am 26. März südwestlich von Baranovichi gewinnt das Ostufer des Flusses Shchara mit 300 Kriegsgefangenen.

Naher Osten
Mesopotamien – Schlacht von Jebel Hamrin: Nachdem er am 24. März zwei Kanäle überbrückt hat, lässt General Keary seine 4.600 Mann starke 3. Indische Divisionen mit 26 Kanonen, das 5.650 Mann und 24 Kanonen starke türkische XIII. Korps angreifen, welches aus Persien eingetroffen ist. Der Angriff wird blutig unter dem Verlust von 1.165 Mann abgeschlagen und die Türken setzen am 29. März auf das Westufer der Diyala über.

Heimatfronten
Russland: Die Todesstrafe wird abgeschafft sowie alle Auszeichnungen außer dem St. George-Kreuz. Das Eigentum und das Einkommen des Zaren werden dem Staat übertragen.
Italien: Ein National-Ausschuss für Kriegsinvaliden wird gebildet.
Großbritannien: Das House of Commons stimmt für einen 60-Millionen-Pfund-Kriegskredit.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 26. März 1917:

Türkische Geschütze feuern auf die britischen Truppen
Türkische Geschütze feuern auf die britischen Truppen während der Ersten Schlacht von Gaza. Gerade wird ein Verwundeter auf einer Trage zurückgebracht.

Naher Osten
Palästina – Erste Schlacht von Gaza (bis zum 27. März): Dobell’s British Eastern Force (39.000 Mann mit 136 Kanonen gegen 16.000 Türken mit 74 Kanonen) schneidet Gaza mit 8500 Mann Kavallerie ab, erobert aber die Höhe Ali Muntar über Stadt zu spät und bricht den Kampf bei Einbruch der Dunkelheit ab. Die Briten haben 3.967 Mann Verluste, einschließlich 246 Kriegsgefangene und 2 Flugzeuge. Die Türken verlieren 2.447 Mann (davon 837 Kriegsgefangenen), einschließlich 48 Österreicher und Deutsche, 2 Kanonen und 1 Flugzeug.

Luftkrieg
Palästina: Deutsche Flugzeuge (8 Rumpler und einige Halberstadt-Jagdflugzeuge) verhindern die wichtigen Aufklärungsflüge das Royal Flying Corps (21 einsatzbereite Flugzeuge) in der ersten Schlacht von Gaza (bis zum 28. März).

Westfront
Starker Schnee und Regen (sowie Hagel am 27. März).
Somme: Australische Truppen erobern Lagnicourt (mit ca. 50 Kriegsgefangenen), 10 km nordöstlich von Bapaume.
Aisne: Die französische Dritte Armee drückt die deutschen Truppen hinter die Barisis-Servais-Linie und erobert Coucy-le-Chateau.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 27. März 1917:

U-155
‚U 155‘ wurde aus dem Handels-U-Boot ‚Deutschland‘ (U 151) umgebaut und war eines aus einer Klasse von 8 Langstrecken-U-Booten. Die Boote waren zwar im letzten Kriegsjahr veraltet, waren jedoch als erste Langstrecken-U-Boote bedeutend.

Seekrieg
Deutschland: Die Langstrecken-Hochsee-U-Boot-Flotillie wird mit U 155 aufgestellt und besteht bis zum 22. September aus 5 Booten. In und außerhalb der Kriegszonen können Schiffe, welche ohne Lichter laufen, nun ohne Vorwarnung versenkt werden.

Westfront
Frankreich: Ein französischer Soldat schreibt: ‚Der Sieg lächelt auf unsere Waffen.‘
Aisne: Französische Truppen erreichen den Aisne-Oise-Kanal nördlich von Soissons.

Politik
Russland: Der Sowjet von Petrograd appelliert an die Völker der Welt, Frieden zu schließen.

Neutrale
USA – Präsident Wilson sagt zu E. House, dass der Kriegseintritt beschlossene Sache sei: ‚Was kann ich sonst noch tun ?‘

Heimatfronten
Russland: Die Großherzöge und Fürsten verzichten auf ihre erblichen Rechte.
Großbritannien: Das House of Commons debattiert über die Blockade.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 28. März 1917:

Sopwith Triplane
Nur 150 Sopwith Triplane wurden gebaut und dienten nur mit Einheiten des Royal Navy Air Service als Gegenmaßnahme gegen die Albatros-Jäger. Nur im Juni 1917 zerstört der berühmte kanadische Pilot Collishaw 18 deutsche Flugzeuge.

Luftkrieg
Mazedonien: 10 Bomber vom KG 1 werden bei dem Versuch, den Flugplatz Snievche der 47. Squadron des Royal Flying Corps anzugreifen, von 4 Sopwith 1-1/2-Strutter, 1 Sopwith Triplane und 1 BE12 (Murlis Green) abgefangen und den ganzen Weg zurück zu ihrem Stützpunkt Hudova verfolgt.
Westfront: 5 Halberstadt-Jäger schießen 3 FE2b (25. Squadron) ab, welche ein BE2-Artillerie-Beobachtungsflugzeug decken.

Westfront
Frankreich: Foch übergibt das Kommando der östlichen Armee-Gruppe wieder an Castelnau.
Verdun: Französische Truppen erobern Hügel 304 zurück.

Heimatfronten
Russland: Alle Romanows haben die Treue zur Provisorischen Regierung geschworen.
Deutschland: Hindenburg und Ludendorff in Berlin zu Gesprächen mit den Österreichern zur Nahrungsmittel-Lage.
Großbritannien: Asquith kündigt die Umwandlung des Wahlrechts für Frauen an (Lloyd George kündigt ein Gesetz am 29. März an).
Indien: Der Vizekönig fragt an, ob 100.000 Mann Truppen ausgehoben werden könnten, um die Briten zu entlasten.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 29. März 1917:

Angriff deutscher Albatros-Jäger
Angriff deutscher Albatros-Jäger an der Westfront.

Luftkrieg
Westfront: Richthofen erzielt 4 Luftsiege (insgesamt 10 im März).

Naher Osten
Mesopotamien – Gefecht von Duqma (‚die brennende Marl‘): Caleys 13. Division (514 Verluste, einschließlich des Zweiten Leutnant Slim, welcher verwundet wird) besiegt zwar die 3.000 Mann starke türkische 52. Division (über 380 Verluste), es gelingt den Briten aber nicht diese gegen den Tigris zu drücken und einzuschließen.

Politik
Deutschland: Bethmann erklärt, es gebe keine deutsche Absicht, sich in russischen inneren Angelegenheiten einzumischen und es gebe auch keinen Grund, Deutschland für die chinesischen und amerikanischen Feindseligkeiten verantwortlich zu machen.
Russland: Die Provisorische Regierung erkennt die Unabhängigkeit Polens an.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 30. März 1917:

Britische Kavallerie in der Nähe von Jebel Hamrin
Britische Kavallerie in der Nähe von Jebel Hamrin.

Naher Osten
Mesopotamien: Die britische Kavallerie-Division besetzt Delli Abbas. Keary besetzt am 31. März Jebel Hamrin.
Palästina: Ein Telegramm des britischen Kriegsministeriums gibt als Ziel von Murrays Truppen Jerusalem an.

Westfront
Somme: Starke Regenfälle. Britische Truppen besetzen 8 Dörfer (4 weitere am 31. März) in Richtung Cambrai.

Südfronten
Saloniki: Nach Untersuchungen über den Geheimbund Schwarze Hand und der Internierung von 180 verdächtigen Offizieren in Bizerta (Tunesien) löst General Bojovic die serbische Dritte Armee auf und verteilt ihre Verbände auf die beiden anderen Armeen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 31. März 1917:

deutscher Stützpunkt für U-Boote und Zerstörer
Ein deutscher Stützpunkt für U-Boote und Zerstörer.

Seekrieg
Für den März belaufen sich die alliierten Handelsschiffsverluste auf 556.775 Tonnen mit 310 Schiffen (die deutschen offizielle Zahlen geben 564.497 Tonnen und 281 alliierte Schiffe an, einschließlich 61.917 Tonnen im Mittelmeer). Von 1.200 britischen Kohlenschiffen, welche im März nach Frankreich in Konvois verkehrten, gingen nur 3 Schiffe verloren. 3 deutsche U-Boote gingen verloren.

Westfront
Deutschland: Die Verpflegungsstärke der Armee beläuft sich auf 7.630.456 Mann.
Frankreich: Im März wurden 150 leichte Panzer Renault FT-17 bestellt.

Luftkrieg
Westfront: Im März verliert das Royal Flying Corps 120 Flugzeuge. Die deutschen Jagdflugzeuge melden 60 alliierte Flugzeuge im Februar und März für Verlust von 7 Maschinen abgeschossen zu haben.

Heimatfronten
Großbritannien: Nur noch Vorräte an Weizen und Getreide für 9 Wochen im Land. Es gibt jetzt 300 Kriegsrentenausschüsse (68.269 Witwenrenten). Die ersten WAAC-Mitglieder (weibliche freiwillige Helfer) treffen in Frankreich ein (6.023 bis zum 12. März 1918).
Russland: Die Roheisenproduktion ist auf 17,6 % der Menge vom ersten Quartal 1916 abgefallen.
Italien: Der Krieg kostet 30 Millionen Britische Pfund pro Monat (730 Millionen Britische Pfund bisher).


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Quellenangaben und Literatur

Der I. Weltkrieg – Eine Chronik (Ian Westwell)
Chronicle of the First World War, 2 Bände (Randal Gray)


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