04-1915, April 1915


Kriegstagebuch des Ersten Weltkrieges für April 1915.

Gazetuch
Deutsche Soldaten mit dem Vorläufer der Gasmaske, einem ‚Gazetuch‘, das vor Mund und Nase gebunden wird.

Italiensiche Forderungen an Österreich-Ungarn für Neutralität, Beginn des Völkermordes an den Armeniern, deutscher Generalstabschef Falkenhayn will nun im Osten anzugreifen, Schlacht von Shaiba, geheimes Unterbrechersystem für Flugzeug-MG fällt in deutsche Hände, erster Einsatz von Giftgas and der Westfront, britische Landung auf der Gallipoli-Halbinsel, Italien schließt sich heimlich den Alliierten an, Erste Schlacht von Krithia.

April 1915

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Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 1. April 1915:

Morane-SaulnierTyp N
Die französische Morane-Saulnier Typ N war eines der ersten wirklichen Jagdflugzeuge. Erste Modelle sind noch mit dem Deflektor-Getriebe ausgerüstet, spätere Modelle haben das fortschrittlichere Unterbrechergetriebe für das MG.

Luftkrieg
Dardanellen: Im April sind die ersten deutschen Flieger in Aktion.
Westfront: Leutnant R. Garros von Esc MS 23 in einer Morane ‚N‘ schießt einen Albatros Zweisitzer in der Nähe von Diksmuide ab. Sein zweiter Luftsieg folgt am 15. April, sein dritter am 17. April. Jean Navarre und Robert in einer Morane ‚L‘ (Ese MS 12) schießen eine Aviatik-Zweisitzer in der Nähe von Soissons mit Gewehrfeuer ab. Französische Flugzeuge bombardieren in der Nacht vom 1./2. April Bahnhöfe und Biwaks bei Vignuelles (Champagne) und in der Nähe von Soissons. Während des Aprils führen die Franzosen das Lafay-Bombenvisier ein.

Westfront
Im April führt die französische Armee ihren ersten Grabenmörser ein, welcher eine 51-mm-Waffe ist.
Flandern: Das Kloster Hoek, in der Nähe von Diksmuide, wird von deutschen Truppen besetzt.

Ostfront
Polen: Ein russischer Vorstoß in Westpolen wird zum Stehen gebracht, aber eine Niederlage der deutschen gegen die russische Kavallerie im Norden am nächsten Tag.

Südfronten
Serbien: Im April befinden sich noch 48.000 Mann serbischer Truppen im Krankenhaus wegen Typhus. Die dritte britische Unterstützungssendung für Serbien beinhaltet eine Einheit weiblicher Chirurgen mit Geräten, welche umgehend 12.000 Zivilisten behandelt.
Der Bulgare Komitadjis greift mit seinen irregulären Kämpfern die Serben bei Valandovo an.

Naher Osten
Armenien: Die Russen besetzen Tsria und besiegen die türkischen Truppen bei Oltu am 4. April.
Mesopotamien: Das II. indische Korps wird gebildet. Nixon ersetzt den kranken Barrett als Befehlshaber am 9. April.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Die deutschen Streitkräfte bestehen jetzt aus 2.275 Europäern, 7.647 Askaris, 1.858 Hilfstruppen mit 32 Kanonen und 78 MGs. Die Briten ziehen sich aus Longido bis zum 11. April über die Regenzeit zurück.
Deutsch-Südwestafrika: Die südafrikanische östliche Kampfgruppe nimmt Hasuur und Kalkfontein sowie Ukamas (am 5. April). Die südliche Gruppe nimmt Warmbad (am 3. April) und vereinigt sich mit der östlichen Gruppe am 14. April.

Geheimkrieg
Großbritannien: Im April wird die Duddell D/F-Antenne auf 5 Schlachtschiffen der Grand Fleet installiert, welche in der Lage ist, deutsche Funksignale in der Helgoländer Bucht aufzufangen. Die ersten zwei durch Ausbuchtungen geschützten Kriegsschiffe (Kreuzer der Edgar-Klasse) werden erprobt.


Seekrieg
Großbritannien: Im April werden die ersten 50 Motorlaunches (MLS) bei Elco (Bayonne, New York) bestellt. Insgesamt werden 551 dort gebaut.

Heimatfronten
Deutschland: Hundertjahrfeier zu Bismarcks Geburtstag. Rosa Luxemburg wird in Berlin für einen Angriff auf die Armee inhaftiert. Grundsteinlegung einer staatlichen Stickstoffanlage (175.000 t Kapazität per Jahr) in Piesteritz (Elbe) gelegt.
Großbritannien: Die niedrigste Arbeitslosigkeit im Königreich in den letzten 25 Jahren.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 2. April 1915:

Post sortieren hinter den Linien
Hinter den österreich-ungarischen Linien an der Ostfront wird die Post sortiert.

Westfront
Erster umfassende deutscher Versuch mit dem Einsatz von ‚milden‘ Giftgas unter Anleitung von Wissenschaftlern hinter der Frontlinie.
Argonnen: Deutscher Angriff auf Bagatelle.

Ostfront
Bukowina: Keine österreich-ungarischen Truppen mehr in Russland nach einem Vorstoß von 1 bis 2 km über die Grenze. Weitere Kämpfe am 4. April. Die Russen räumen Bojan bis zum 14. April.

Seekrieg
Nordsee: Das deutsche U-Boot U 10 versenkt 3 britische Minenräum-Trawler (226 britische Minensucher in heimischen Gewässern im Einsatz, darunter 12 neue und effektivere umgebaute Raddampfer). Deutsche Überwasserschiff-Minenleger legen 360 Minen vor der Humber-Mündung, wo 9 Dampfer und Minensucher sinken, aber 127 Minen werden im Mai weggeräumt und bis Mitte Juli zerstört.

Neutrale
USA: US-Note an Großbritannien zum Umgang mit den Schiffen der Neutralen bei der Seeblockade.

Politik
Österreich-Ungarn: Die Regierung bietet Italien territoriale Zugeständnisse im Trentino an.

Heimatfronten
Ägypten: Unruhen verursacht durch britische und ANZAC-Soldaten im Bordell-Bezirk von Kairo.



Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 3. April 1915:

Hoffmann, der Stellverteter von Generalstabschef Ludendorff
Hoffmann, der Stellvertreter von Generalstabschef Ludendorff. Er war der eigentliche Architekt der Schlacht von Tannenberg. Später spottete er bei der Besichtigung des Schlachtfeldes über Hindenburgs stoische Ruhe: ‚Hier hat der Feldmarschall vor der Schlacht geschlafen, hier hat er nach der Schlacht geschlafen und hier hat er während der Schlacht geschlafen.‘

Ostfront
Hoffmann schreibt in sein Tagebuch: ‚Jeden Tag werfen russische Flieger Flugblätter über uns ab: Kapituliert, legt eure Waffen nieder, oder eure Frauen und Kinder werden hungern !“.

Westfront
Flandern: Eine britische unterirdische Minenexplosion begräbt 100 Meter der deutschen Schützengräben in der Nähe von Cuinchy.
Maas: Französische Truppen erobern Regnieville.
Artois: D’Urbal ersetzt Maud’huy (versetzt zur Vogesen-Armee) im Kommando über die französische Zehnte Armee.

Naher Osten
Persien: Niedermayers Mission, zu welcher auch der deutsche und österreich-ungarische Botschafter gehören, trifft bei Kasri-Shirin auf Raouf Beys 3.000 türkisch-kurdische Irreguläre, welche die Stadt am 12. April besetzen. Die Deutschen halten sie aber vor Karind wegen ihrer Brutalität an. Ende Mai stellt Niedermayer fest, dass es hoffnungslos ist, Persien in den Krieg hineinzuziehen.

Afrikanische Fronten
Kamerun: Das britische War Office (Kriegsministerium) übernimmt die Kontrolle über die alliierten Operationen.

Seekrieg
Ärmelkanal: U-Boot-Sperre über die Straße von Dover fertiggestellt.
Schwarzes Meer: Überfälle der türkisch-deutschen Schiffe auf Odessa (der türkische Kreuzer Medjidieh läuft auf eine Mine und sinkt), Sewastopol und Nikolajew. Die russische Flotte verfolgt die sich unter einer Nebelwand zum Bosporus zurückziehenden Schlachtkreuzer Goeben und den Leichten Kreuzer Breslau, kann aber nicht verhindern, daß sie 2 Dampfer und 2 russische Zerstörer auf dem Weg dorthin versenken.

Luftkrieg
Westfront: Der französische Pilot Adolphe Pegoud erzielt seinen dritten Luftsieg.

Politik
Großbritannien: Asquith telegrafiert an Frankreich und Russland ‚Der Angriff … auf die Dardanellen muss zu einer Entscheidung gebracht werden‘ und fragt erneut nach einem Einsatz der Griechen, wo am nächsten Tag Venizelos das Memorandum veröffentlicht und sich am 9. April aus dem öffentlichen Leben verabschiedet.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 4. April 1915:

Wright-Martin Wasserflugzeug
Das Wright-Martin Wasserflugzeug amerikanischer Bauart.

Luftkrieg
Ägäis: Ein Wright-Wasserflugzeug von HMS Ark Royal wirft sechs 20-Pfund-Bomben auf türkische Torpedoboote in Smyrna.

Westfront
Flandern: General Putz übernimmt das Detachement de Belgique (aka Groupement d’Elverdinghe).
General Bülow von der deutschen Zweiten Armee wird nach einem Schlaganfall pensioniert, F. Bewlow ersetzt ihn (bis zum 19. Juli 1916).

Ostfront
Der österreich-ungarische Generalstabschef Conrad von Hötzendorf fordert einen deutschen Angriff im Abschnitt von Gorlice.
Karpaten: Nach Schneestürme am 2. und 3. April erreicht der russische General Brusilow Sztropkó, 25 km innerhalb von Ungarn, und das Gebiet im Westen und im Osten vom Lupkow Pass.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 5. April 1915:

Maschinengewehr 08
Das Maschinengewehr 08, im Jahr 1908 eingeführt, war die Hauptwaffe der deutschen schweren Maschinengewehrabteilungen während des Krieges und tatsächlich eine sehr wirkungsvolle Waffe. Schätzungen gehen davon aus, dass es für rund 90 Prozent der Gefallenen bei angreifenden alliierten Soldaten an der Westfront verantwortlich war.

Westfront
Meuse-Argonnen: Die französische Erste und der Dritte Armee greifen bei sehr schlechtem Wetter mit dem Ziel an, den hervorstechenden deutschen Frontbogen bei St. Mihlel einzudrücken. Wenig Fortschritte gegen MG-Feuer, Stacheldrähte und Schlamm bis zum 14. April.
Flandern: Die belgischen Truppen werden bei Driegrachten zurückgeschlagen.

Ostfront
Der österreich-ungarische Generalstabschef Conrad von Hötzendorf trifft seinen deutschen Kollegen Falkenhayn und schlägt ihm vor, Frieden mit Russland zu schließen, um Italien entgegenzutreten.

Afrikanische Fronten
Tripolitanien: Die italienischen Soldaten brechen von Jebel Nefusa in das französische Tunesien aus. Oberst Gianinazzi kehrt mit seiner Kolonne ohne Gepäck, Lebensmittel und Munition nach Mizda zurück.

Heimatfronten
Großbritannien: Zwei deutschen Kriegsgefangenen Offizieren gelingt die Flucht aus Denbigh (Wales), aber am 11. April werden sie wieder eingefangen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 6. April 1915:

deutsche Artillerie in den Karpaten
Deutsche Artilleristen machen in den Karpaten eine 150-mm-Haubitze feuerbereit.

Ostfront
Ostpreußen: Russischer Vormarsch im Grenzgebiet des Niemen und Fortschritte in der Nähe von Suwalki am 9. April.
Karpaten: Marwitzs Beskidenkorps beginnt eine Gegenoffensive mit zwei Divisionen bis zum 8. April. 6.000 Kriegsgefangene werden eingebracht, Hügel 992 erstürmt (südwestlich von Kosziowa am 9. April). Alle Teilnehmer an diesem Sturmangriff erhalten das Eiserne Kreuz.

Südfronten
Der österreich-ungarische Generalstabschef Conrad von Hötzendorf teilt seinem deutschen Kollegen von Falkenhayn mit, dass der Krieg mit Italien unvermeidlich ist. Es wird ihm aber nicht erlaubt, 7 Divisionen aus Galizien zur italienischen Grenze abzuziehen.
Serbien: Serbische Artillerie bringt den österreich-ungarischen Beschuss von Belgrad zum Schweigen, aber ein Monitor nimmt diesen am 10. April wieder auf.

Seekrieg
Ägäis: Alliierte Kriegsschiffe beschießen Smyrna (und am 22. April).

Politik
Griechische Note an Bulgarien und von diesem weiter an Serbien über Ausschreitungen von irregulären Komitadjies.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 7. April 1915:

Admiral Robeck
Der britische Vizeadmiral John M. De Robeck kommandiert die alliierte Flotte vor Gallipoli. Nachdem der Flottendurchbruch durch die Dardanellen gescheitert ist, weigert er sich, das Unternehmen ohne ausreichende Bodentruppen fortzusetzen.

Naher Osten
Ägypten: Die ersten britischen Einheiten an Bodentruppen laufen in Richtung Dardanellen aus. Hamilton folgt am nächsten Tag nach Lemnos.
Scharmützel nordöstlich von Kantara.

Westfront
Flandern: Die 1. kanadische Division wird der britischen Zweiten Armee unterstellt und übernimmt den anfälligen Nordabschnitt des Ypern-Bogens von den Franzosen.

Luftkrieg
Nordsee: Erster erfolgreicher Versuch, Schiffsartillerie per Funkanweisungen von einem Flugzeug aus auf ein Ziel außerhalb der Sichtweite zu lenken. Der Royal Navy Air Service aus Eastchurch leitet das Feuer des Schlachtschiffs HMS Revenge punktgenau auf Maplin Sands.

Heimatfronten
Deutschland: Sozialistisches Minderheits-Manifest gegen den Krieg.
Großbritannien: Das Kriegsministerium beginnt mit einer Erfassung aller Maschinen, welche für die Munitionsherstellung geeignet sind.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 8. April 1915:

Salandra
Der Rechtsaußen Salandra, der Italien in den Krieg führen will.

Politik
Italien: Die Regierung verlangt Trentino, die dalmatinischen Inseln, Gorizia und Gardisca sowie die Vormachtstellung in Albanien von Österreich-Ungarn als Preis für seine Neutralität und fordert eine Antwort bis zum 13. April.
Großbritannien: Asquith gründet einen Ausschuss für die britischen Kriegsziele im Osmanischen Reich und in Asien.

Heimatfronten
Osmanisches Reich: BEGINN DES VÖLKERMORDES AN DEN ARMENIERN. Bis zu 1 Million Armenier werden bis September umgebracht, aufgrund ihrer Zusammenarbeit mit Russland. Die Männer werden erschossen, Frauen, Greise und Kinder nach Kilikien und Syrien deportiert und ca. 200.000 zwangsislamisiert.
Ägypten: Attentatsversuch auf den Sultan.
Frankreich: Croix de Guerre (Kriegskreuz) eingeführt. Die Wehrpflichtigen für 1916 werden bis zum 12. April zu den Waffen gerufen.

Westfront
Champagne: Deutsche Truppen werden bei Beausejour abgeschlagen.
Ypern: Die deutschen Giftgasflaschen stehen bereit, aber das ungünstige Wetter (Windrichtung) führt zu einer Verschiebung des Angriffs.
Lothringen: Der französische, anti-militaristische Autor von Tiergeschichten, Louis Pergaud wird im Alter von 33 Jahren bei Marche, westlich der deutschen Linien, durch die eigene Artillerie getötet.

Seekrieg
Atlantik: Die deutschen Handelszerstörer Prinz Eitel Friedrich (versenkte 5 britische Schiffe) und Kronprinz Wilhelm (9 britische Schiffe versenkt) werden in Newport News, Virginia, interniert (am 8. bzw 26. April).

Luftkrieg
Westfront: Das zukünftige französische Flieger-Ass Nungesser tritt der Voisin Aufklärungs- und Bombereinheit VB106 bei und wird am 26. April abgeschossen.
Die britische 7. Staffel tritt dem Royal Flying Corps bei.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 9. April 1915:

August von Mackensen
General August von Mackensen, ein Veteran des Krieges von 1870/71 entwickelt den Offensivplan im Osten, mit dem die russischen Stellungen durchbrochen werden sollten.

Ostfront
Der deutsche Generalstabschef Falkenhayn beschließt, nun im Osten anzugreifen. Kaiser Wilhelm II. sanktioniert diese Strategieänderung am 13. April. 8 Divisionen von der Westfront werden am 15. April an die Ostfront verlegt. Mackensen übernimmt das Kommando über die neue deutsche Elfte Armee am 16. April.
Karpaten: Der russische Vormarsch wird wieder aufgenommen und gewinnt Bergkämme über eine Länge von 115 km vom Dukla bis zum Uzsok-Pass (die Kämpfe dauern bis zum 14. April an).

Westfront
Maas-Argonnen: Die französische Offensive wird erneuert. Französische Truppen erstürmen den Höhenkamm von Les Eparges. Erfolglose deutsche Gegenangriffe am 11. April.
Flandern: Die Franzosen versenken mit deutschen Sturmtruppen beladene Flöße, welche St. Jacques Capelle angreifen, südlich von Diksmuide.

Politik
Deutschland: Die Regierung protestiert bei der US-Regierung gegen die Lieferung von Konterbanden-Güter an die Alliierten.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 10. April 1915:

Österreich-ungarische Soldaten besetzen den Schützenauftritt
Österreich-ungarische Soldaten besetzen den Schützenauftritt eines Grabens an der Ostfront.

Ostfront
Karpaten: Der russische General Iwanow hält die Offensive wegen der Schneeschmelze an, aber weitere Angriffe südwestlich vom Rostoki-Pass bis zum 16. April, wo Gegenangriffe am 18./19. April zurückgeschlagen werden. Die Russen nehmen die Höhe 1002 am 21. April.
Der österreich-ungarische Generalstabschef Conrad von Hötzendorf zu den militärischen Kabinettschef Kaiser Franz Josephs: ‚Ich kann gar nicht ausdrücken, wie geschmacklos die Infiltration mit deutschen Truppen ist, aber das Herz hat dem Kopf zu folgen‘.

Westfront
Maas: Französischer Vorstoß bei Bois de Montmare (Woevre), welcher aber in der Nähe von Maizeray am 13. April zurückgeschlagen wird.

Südfronten
Albanien: Albanische Rebellen beschießen das von den Italienern besetzte Durazzo (und am 16. April).

Mittlerer Osten
Dardanellen: Hamilton entscheidet die Gallipoli-Landungen mit maximaler Truppenstärke durchzuführen. Der Haupttruppenkonvoi wird vom 15. bis 22. April zusammengezogen.

Afrikanische Fronten
Kamerun: 1.600 alliierte Soldaten unternehmen einen vorläufigen Vorstoß auf Jaunde und erobern die Brücken über den Fluss Kele am 14. April.

Seekrieg
Den deutschen Hochsee-U-Booten wird befohlen, nicht durch die Straße von Dover zu laufen, da die dortigen Sperrnetze und Minenfelder zu gefährlich sind (gilt bis Dezember 1916).

Politik
Frankreich: Die Regierung erkennt die russischen Ansprüche auf Konstantinopel an.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 11. April 1915:

Zeppelin-Staaken R IV
Ein früher Zeppelin-Staaken R gibt im Flug eine beeindruckende Vorstellung ab.

Luftkrieg
Deutschland: Zeppelin VGO I (Staaken RI) dreimotoriger Riesen-Bomber macht seinen Erstflug.

Westfront
Somme: Die französischen Truppen sind in schweren Kämpfen in der Nähe von Albert verwickelt.

Ostfront
Generalstabschef Yanushkevich warnt vergeblich den Oberbefehlshaber der Nordwest-Front, Alexejew, vor einer Bedrohung in West-Galizien.
Karpaten: Der russische General Brusilow behauptet, 70.000 Kriegsgefangene, über 30 Kanonen und 200 MGs seit dem 19. März erbeutet zu haben.

Mittlerer Osten
Mesopotamien: Die türkische Artillerie beschießt Qurna und Ahwaz.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 12. April 1915:

Indische Kavallerie
Indische Kavallerie der britischen Armee, bewaffnet mit Lanzen.

Mittlerer Osten
Mesopotamien – Schlacht von Shaiba (bis zum 14. April) südwestlich von Basra: 6.156 britische Soldaten (1.265 Verluste) vertreiben 12.000 Mann türkischer Truppen (3.177 Verluste und 2 Geschütze verloren). Major Wheeler von den 7. Hariana Lancers erhält (posthum) das erste Victoria Cross in diesem Feldzug.
Großbritannien: Hankeys Memorandum warnt Asquith zu Gallipoli: ‚… es ist ein Glücksspiel, welches auf den womöglichen Mangel an Nachschub und auf die minderwertige Kampfkraft der türkischen Armee setzt.‘

Westfront
Flandern: Erfolglose deutsche Angriffe in der Nähe von Diksmuide.
Elsass: Französischer Angriff südöstlich von Hartmannsweilerkopf abgewiesen.

Afrikanische Fronten
Kamerun: 80 Deutsche durchtrennen eine Telegrafenlinie in Nigeria.

Luftkrieg
Westfront: Die französischen Armee-Luftschiffe Adjt Vincent und Conte fliegen vier Nacht-Missionen im April (einschließlich am 29./30. April) und bombardieren Eisenbahnziele in Bussigny, Antoiny, Straßburg, Aulchin, Marley und Aulnoye. Adjt Vincent bombardiert auch den Bahnhof und die Eisenbahnkreuzung von Doui in der Nacht vom 11./12. Mai.

Neutrale
Griechenland lehnt es ab, seine Eisenbahnen von serbischen Truppen benutzen zu lassen.
Der Papst (Friedensgebete am 9. April) sendet eine Friedensnote an US-Präsident Wilson.

Politik
Die Alliierten bieten Griechenland Smyrna mit Hinterland an, falls es Krieg gegen das Osmanische Reich führt. Griechenland lehnt am 14. April ab.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 13. April 1915:

Britische 13-Pfünder-Flak
Die britische 13-Pfünder Flugabwehrkanone ist eine Kombination aus einem Feldgeschütz der berittenen Artillerie und einem Thornycroft J-Typ-Kraftwagen und wird erstmals 1915 eingesetzt.

Luftkrieg
Westfront: Das deutsche Heeres-Luftschiff L235 wird von Flugabwehrfeuer während der Bombardierung von Poperinghe beschädigt und wird bei der Notlandung bei Ypern zerstört.

Westfront
Aisne: Französischer Erfolg in der Nähe von Berry-au-Bac.

Seekrieg
Bulgarien: Das britische Schlachtschiff Agamemnon läuft im Hafen von Dedeagach für einen diplomatischen Besuch ein und verbleibt dort bis zum nächsten Tag.
Ärmelkanal: Konteradmiral Bacon ersetzt Hood im Kommando über die Dover Patrol.

Heimatfronten
Großbritannien: Lloyd George wird Teilnehmer beim neuen Munitionsausschuss des Kabinetts.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 14. April 1915:

Stokes-Granatwerfer
Der britische Stokes-Granatwerfer kann von seiner Mannschaft leicht in Stellung gebracht werden und erscheint letztlich 1916 doch an der Front.

Heimatfronten
Russland: Der Moskauer Militärbezirk hat bisher 500.000 Mann an die Front geschickt.
Großbritannien: Tests des Stokes-Granatwerfers sind erfolgreich, der Entwurf wird aber abgelehnt.

Westfront
Flandern: Der französische General Putz erfährt Einzelheiten des geplanten deutschen Gasangriff vom Gefreiten Jager, einem Kriegsgefangenen des 234. Reserve-Infanterie-Regiments vom XXVI. Korps, welcher in der Nähe von Langemarck gefangen genommen wurde. Aber er und die Befehlshaber des Britischen Expeditionskorps finden es fälschlicherweise verdächtig, solche detaillierten Informationen von deutscher Seite zu erhalten und nehmen eine Finte an.
Maas-Argonnen: Die Deutschen behaupten, dass die Franzosen Minen mit erstickende Giftgasen nordwestlich von Verdun einsetzen.

Geheimkrieg
Afghanistan: Die zweite deutsche Afghanistan-Mission unter Hentig verlässt Berlin.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Der britische Kreuzer HMS Hyacinth schießt den deutschen Blockadebrecher Kronborg in der Mansabucht zusammen, aber am 23. Juni erfahren die Briten, dass trotzdem 1800 Gewehre, 6 MGs und 2 Kanonen der Ladung geborgen werden konnten und Lettow-Vorbecks Truppen erreichten.

Luftkrieg
Großbritannien: Der deutsche Marine-Zeppelin L9 (Mathy) wirft 31 Brandbomben auf Wallsend im Nordwesten Englands (2 zivile Opfer).

Politik
Großbritannien: Der Kolonialminister sagt den Dominions zu, diese bei den Friedensbedingungen zu konsultieren. Japan informiert die britische Regierung über ein deutsches Friedensangebot.

Besetzte Gebiete
Belgien: Die deutsche Besatzungsmacht unterdrückt das belgische Rote Kreuz.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 15. April 1915:

Abschied italienischer Soldat von Familie
Die Debatten der Politiker sind beendet. Für Tausende von italienischen Soldaten bedeutete dies Abschied von ihren Familien, um in den bevorstehenden Krieg zu ziehen.

Südfronten
Italien: Die italienischen Truppen an der Grenze zu Österreich-Ungarn sind nun 142.000 Mann in fünf Abschnitten stark.

Politik
Österreich-Ungarn: Generalstabschef Conrad von Hötzendorf bittet den Außenminister, Italien noch mindestens 4 Wochen aus dem Krieg herauszuhalten.

Westfront
Elsass: Französische Fortschritte in der Nähe von Lauch. Ein taktischer Rückzug der deutschen Truppen erfolgt am 19. April.

Ostfront
Ostpreußisches Grenzgebiet: Die russische 1. Kavallerie-Division wird nach Grodno und Wilna für eine Rast zurückgezogen, nachdem sie nun 8 Monate im Kampf stand und 2/3 ihrer Männer eingebüßt hat.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Generalmajor Tighe ersetzt Wapshare als britischen Oberbefehlshaber.

Seekrieg
Schwarzes Meer: 3 russische Zerstörer versenken 4 türkische 4 Dampfer.

Luftkrieg
Westfront: Vaughan und Lascelles vom Royal Flying Corps in einer BE2 schießen einen Aviatik-Zweisitzer mit 24 Gewehrschüsse ab. Die erste, ausschließlich aus BE2-Flugzeugen bestehende Staffel (Nr.8), wird nach Frankreich verlegt.
Großbritannien: Die deutschen Luftschiffe L5 und L6 bombardieren Lowestoft und Maldo in der Nacht vom 15./16. April. L6 wird dabei durch Gewehrfeuer beschädigt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 16. April 1915:

Wehrhaftes Italien
Italienische Kriegspropaganda: Italien als wehrhafte Römerin tritt dem germanischen Barbaren furchtlos entgegen.

Politik
Österreich-Ungarn: Die Regierung findet Italiens Vorschläge zur Neutralität (weitreichende Gebietsabtretungen) weitgehend inakzeptabel.

Westfront
Artois: Erfolglose deutsche Angriffe auf Notre-Dame de Lorette.

Mittlerer Osten
Persien: Kalil Bey (Enver Paschas Onkel) erreicht Urmia im Nordwesten mit der türkischen 36. Division und 6 Kanonen und kann Dilman am 29. April zurückerobern.

Seekrieg
Ägäis: Das türkische Torpedoboot Demirhisar fängt den britischen Truppentransporter Manitou südlich von Skyros ab, kann das Schiff aber nicht torpedieren. Trotzdem gehen 51 Männer an Bord in einer Panik verloren. Der Kreuzer HMS Minerva und 3 Zerstörer zwingen das türkische Schiff am nächsten Tag, sich auf einen Strand von Chios zu setzen. Manitou kann Mudros erreichen.

Luftkrieg
Neutrale USA: Bei Versuchen wird ein AB-2 Flugboot (Bellinger) wird von einem Lastkahn aus in die Luft katapultiert.
Großbritannien: Das erste deutsche Heeres-Flugzeuge über England, eine Albatros BII der Flieger-Abteilung 41, wirft 8 Bomben (ohne Effekt) bei Sittingbourne und Faversham in Kent ab. 14 britische Flugzeuge unternehmen einen Abfangversuch.
Deutschland: Französische Bomber greifen die Pulverfabrik von Rottweil, die Eisenbahn-Reparaturbetriebe von Leopoldshöhe und das Kraftwerk von Mezieres-les-Metz an. 3 deutsche Aviatik-Flugzeuge werden dabei zur Landung gezwungen.
Mittlerer Osten: 2 Farmans und eine BE2 des Royal Flying Corps von Stützpunkt Ismailia bombardieren El Marra, Sinai.

Heimatfronten
Kanada: Parlamentarische Zustimmung für 100 Millionen US-Dollar für den Krieg. 101.000 Mann unter Waffen (11. April).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 17. April 1915:

E-Klassen-U-Boot
Eines der britischen E-Klassen-U-Boote.

Seekrieg
Dardanellen: Das britische U-Boot E15 strandet in der Nähe vom Punkt Kephez und geht unter dem Verlust von 24 Kriegsgefangenen verloren. Das U-Boot kann von einem Beiboot der Majestic am nächsten Tag zerstört werden. E14 gelingt jedoch als erstem U-Boot der Alliierten im Jahr 1915 wieder der Durchbruch.
Atlantik: Das britische Frachtschiff La Rosarina schlägt einen deutschen U-Boot-Angriff südlich von Irland mit ihrer einzigen Kanone an Bord ab.
Palästina: Der französische Kreuzer St. Louis beschießt ein türkisches Truppenlager südlich von Gaza, nachdem er am 16. April schon Arish beschossen hat.

Westfront
Flandern: Die britische 5. Division nimmt Hügel 60 in der Nähe von St. Eloi nach einer unterirdischen Minensprengung und wehrt deutsche Gegenangriffe am 19., 20. und 29. April ab.

Ostfront
Erzherzog Friedrich löst das tschechisch-österreichische 28. Infanterie-Regiment (gegründet 1698) wegen der Aufgabe des Duklapass am 3. April auf. Nur 256 der 2.000 Mann werden wieder zum Dienst aufgenommen.

Afrikanische Fronten
Deutsch-Südwestafrika: Rhodesische Truppen nehmen eine deutsche Stellung mit Palisaden 60 km östlich von Fife.

Politik
USA: Der ehemalige deutsche Minister Sternberg führt eine Friedenskampagne, welche inoffizielle Friedensbedingungen beinhaltet.
China: Die japanisch-chinesischen Gespräche werden am 24. Tag abgebrochen, aber Japan revidiert seine Forderungen am 26. April.

Heimatfronten
Neuseeland: Die 4. Verstärkungs-Gruppe (1761 Mann) läuft aus.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 18. April 1915:

Emmeline Pankhurst
Emmeline Pankhurst, die Anführerin der britischen Frauenbewegung.

Neutrale
Niederlande: Internationalen Frauenfriedenskongress in Den Haag (1.136 Delegierte aus 12 Ländern). Die britische Admiralität setzt die Fährverbindungen vom 22. April bis 1. Mai aus und hält so 25 britische Delegierte von der Teilnahme ab.

Mittlerer Osten
Indien: Erstes Gefecht bei Hafiz Kor (Nordwestgrenze) gegen Mohmands.

Afrikanische Fronten
Deutsch-Südwestafrika: Die südafrikanische ‚South-Force‘ besetzt den Eisenbahnknotenpunkt Seeheim. Die Deutschen evakuieren Keetmanshoop am nächsten Tag.

Seekrieg
Mittelmeer: Der italienische Marineoberbefehlshaber erhält einen Kriegsplan für die Adria.

Luftkrieg
Gallipoli: Sechs 100-Pfund-Bomben des Royal Navy Air Service zerstören bei Chanak einen Hangar mit einem deutschen Flugzeug im Inneren.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 19. April 1915:

Anthony Fokker
Anthony Fokker, der brillante Holländer, welcher so viel zur deutschen Militärluftfahrt beitrug.

Luftkrieg
Westfront: Der Morane L-Jäger von Leutnant Roland Garros wir vom deutschen Schützen Schlenstedt beim Bahnhof von Courtrai beschädigt und muss eine Notlandung hinter den deutschen Linien in der Nähe von Ingelmunster machen. Versuche, das Flugzeug abzubrennen, scheitern und das GEHEIME UNTERBRECHER-SYSTEM AUS STAHLPLATTEN AM PROPELLER FÜR DAS MG fällt in deutsche Hände. Garros erzählt bei seiner Gefangennahme, dass er damit 5 Flugzeuge seit dem 1. April abgeschossen hat.
Deutschland: Die von Garros Flugzeug erbeutete gepanzerte Luftschraube wird eiligst nach Döberitz bei Berlin schickte. Feldflugchef Thomsen befiehlt sie zu kopieren, aber ein erster Versuch durch Brunnhuber scheitert. Daraufhin wird sie an Anthony Fokker weitergegeben. Innerhalb von 6 Tagen entwerfen die Fokker-Ingenieure Luebbe, Heber und Leimberger in Schwerin ein MECHANISCHES UNTERBRECHER-SYSTEM, welches das MG nur auslöst, wenn die Propellerblätter sich aus dem Schussfeld befinden. Dieses Fokker-Gerät (für welches Anthony Fokker sich die Urheberschaft anrechnen lässt) unterscheidet sich völlig von dem erbeuteten Gerät und basiert eigentlich auf einem System des deutschen Ingenieurs Franz Schneider, welches am 15. Juni 1913 patentiert wurde.
Bei Döberitz wird ein Fokker M 5 K (EI/15) Eindecker mit einem Parabellum-MG, dem Fokker-Unterbrechergetriebe und verstellbarer Kopfstütze ausgestattet und erfolgreich getestet. Fokker EI Jagdeinsitzer, bewaffnet mit einem 7,92-mm-08-MG, werden von Fokker bestellt.
Besetztes Belgien: Leutnant LG Hawker in einer BE2 wirft Bomben auf Zeppelin-Hallen bei Gontrode.
Dardanellen: Squadron-Commander Mackworth der 1. Ballon-Abteilung des Royal Navy Air Service leitet das Feuer der Schlachtschiffe mit bemerkenswertem Erfolg. Ein türkisches Feldlager wird zerstört, das türkische Schlachtschiff Turgud Reis muss sich am 25. April zurückziehen, ein Munitionslager explodiert am 26. April und die als Truppentransporter und Nachschubfähre eingesetzte Skutari wird am 27. April versenkt.

Westfront
Sir J. French weist deutsche Vorwürfe zurück, dass die Briten Giftgas eingesetzt hätten.
Flandern: Kämpfe um den Hügel 60 bis zum 29. April.

Südfronten
Serbien: Österreich-ungarischer Monitor beschießt Sep in der Nähe vom Eisernen Tor (rumänische Grenze).

Seekrieg
Japan: Die Kaiserliche Marine stellt 2 weitere Schlachtkreuzer in Dienst und verfügt jetzt über 4 Stück.

Heimatfronten
Osmanisches Reich: Cevdet Bey befiehlt die Vernichtung der Armenier in der Provinz Van. 55.000 werden ab dem nächsten Tag ermordet.
Großbritannien: Rekordtag im Londoner zentralen Rekrutierungsbüro für Freiwillige zum Militärdienst.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 20. April 1915:

Choleraimpfung an der Ostfront
Deutsche Soldaten bei der Cholera-Impfung an der Ostfront.

Ostfront
Das österreich-ungarische Oberkommando schätzt, dass 1.001.000 österreich-ungarische und deutsche Soldaten in 11 Armeen gegen 1.540.000 Russen auf einer knapp 1.200 km langen Front stehen.

Westfront
Flandern: Testfeuer mit Gasgranaten gegen Hügel 60 durch die deutsche Vierte Armee. ‚Hass-Beschuss‘ auf Ypern tötet und verjagt Zivilisten.
Das Britische Expeditionskorps ist nun 18 Infanterie (davon 1 kanadische, 2 indische) und 5 Kavallerie-Divisionen (2 indische) stark und hält eine 60 km lange Frontlinie.
Lothringen: Deutsche Truppen erobern Emberménil zurück.

Mittlerer Osten
Armenien: Kazim Bey belagert Van (1.300 bewaffneten Armenier verteidigen gegen 30.000 Mann türkischer Truppen).

Afrikanische Fronten
Uganda: 14 Deutsche sprengen die Brücke der Uganda-Bahn (die Linie wird wieder am 27. April unterbrochen).

Neutrale
USA: Präsident Wilson erklärt die Hoffnung seiner Regierung, auf Wiederherstellung des Friedens.

Heimatfronten
Großbritannien: Asquiths Rede in Newcastle bestreitet den Mangel an Artillerie-Granaten. Lloyd George behauptet das Gleiche am nächsten Tag.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 21. April 1915:

deutsche Maxim-MG-Schützen
Deutsche MG-Schützen transportieren ihre von den Russen erbeuteten Maxim-MGs an die Front.

Ostfront
8 deutsche Divisionen beginnen mit ihrer Verlegung per Eisenbahn (60 Züge pro Tag) in den Süden von Krakau. Die Russen entdecken diese Bewegungen am 25. April. Die österreich-ungarischen Verbände werden bei Gorlice zurückgeschlagen, doch die neue deutsche Elfte Armee übernimmt diesen Abschnitt ab dem 28. April.

Westfront
Maas: Der ‚Kuh-Kopf‘, zwei deutsche Linien aus Schützengräben, wird in der Nähe von St. Mihiel durch französische Truppen genommen. Weitere französische Geländegewinne am nächsten Tag.

Südfronten
Österreichisch-italienische Grenze: Der österreich-ungarische Generalstabschef Conrad von Hötzendorf befiehlt ‚die Passagen über den Fluss Isonzo … zu schließen und die Abwehr in der Westhälfte am Kras zu organisieren.‘ Der italienische Kriegsminister gibt bekannt, dass eine Million Mann an die Front geschickt werden können.

Mittlerer Osten
Dardanellen: Der britische Befehlshaber der Landstreitkräfte, Hamilton, gibt Landungsbefehle heraus.
Mesopotamien: Gorringe (Befehlshaber der 12. indischen Division) nimmt 12.556 Männer und 17 Kanonen von Basra um Ahwaz zu sichern.

Afrikanische Fronten
Kamerun: Dobell schätzt, dass 12.970 alliierte Soldaten mit 41 Kanonen gegen 3.980 deutsche Soldaten stehen. Hauptmann Crailsheim macht mit 300 Mann einen Ausfall aus Garua durch die alliierten Linien und greift vergeblich das Fort Gurin (Nigeria) 80 km weiter südlich am 29. April an. Er kehrt am 8. Mai zurück.
Formal wird die alliierte Seeblockade erklärt (von Mitternacht dem 23. April an).

Seekrieg
Nordsee: Die deutsche Hochseeflotte unternimmt Ausfälle, da befürchtet wird, dass die britische Harwich Force Angriffe mit Wasserflugzeugen auf die Zeppelin-Hallen von Tondern unternehmen will (tatsächlich sieben gescheiterte Versuche zwischen dem 3. bis 12. Mai). Die deutschen Kriegsschiffe kehren am nächsten Tag zurück, in dem Glauben, dass der Überfall abgeblasen wurde. Room 40 warnt zwar die britische Grand Fleet über die deutschen Ausfälle, welche zum Skagerrak dampft, aber dichter Nebel zwingt sie zur Rückkehr.

Heimatfronten
Russland: Der Handels- und Industrieminister verweigert Vollmachten. Das Polizeipräsidium von Kronstadt erstellt geheime Berichte über revolutionäre Propaganda in den Fabriken von Petrograd.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 22. April 1915:

Deutsche Soldaten mit Gastuch
Deutsche Soldaten mit dem Vorläufer der Gasmaske, einem ‚Gazetuch‘, das vor Mund und Nase gebunden wird.

Westfront
Zweite Flandernschlacht (bis 13. Mai): Schlacht vom Gravenstafel(-Rücken) (bis 23. April). Dicke Bertas beschießen Ypern. ERSTER EINSATZ VON GIFTGAS AN DER WESTFRONT durch die deutsche Vierte Armee, beginnend um 17 Uhr bei Langemarck: Eine Frontlänge von mehr als 5 km ist mit 4.000 Chlor-Flaschen gesäumt. 168 t von Chlor werden innerhalb von 5 Minuten freigesetzt. 2 deutsche Divisionen greifen die französische 45. algerische Division in der Nähe von St. Julien in der Nähe von St. Julien an, welche auf ihrer rechten Flanke durch die kanadischen 1. Division unterstützt wird. Deutsche Soldaten mit Atemschutztüchern säubern vorsichtig den Pilkem-Rücken und nehmen ca. 2.000 Kriegsgefangene und 51 Kanonen. Die französischen Kolonialtruppen fliehen zurück über den Kanal und verursachen eine 800 Meter breite Lücke in der alliierten Linie. Heftige Kämpfe um den ‚Kanadischen Wald‘ westlich von St. Julien, welcher schließlich von den Deutschen gesichert werden kann.

Südfronten
Serbien: Ein dampfgetriebenes Boot der Royal Navy feuert in der Nacht vom 22./23. April zwei Torpedos auf den Ankerplatz der österreich-ungarischen Donau-Flottille ab. Die Briten glauben, den Monitor Koros versenkt zu haben, es handelte sich aber nur um eine Schiffs-Attrappe.

Mittlerer Osten
Mesopotamien: Townshend, der neue Befehlshaber der 6. indischen Division, trifft in Basra ein.

Politik
Britisch-norwegisches Öl-Abkommen.

Heimatfronten
Großbritannien: Admiral Lord Beresford kritisiert das Dardanellen-Unternehmen im House of Lords.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 23. April 1915:

Kanadier in der Zweiten Flandernschlacht
Kanadische Truppen in der Zweiten Flandernschlacht von Ypern.

Westfront
Ypern – Zweiter deutscher Gasangriff. Deutsche Truppen nehmen Langemarck, die Steenstraate-Brücke und Stellungen südlich von Lizerne, als ein alliierter Gegenangriff zusammenbricht.
Erstes Victoria Cross des Krieges für einen Kanadier, an Korporal-Leutnant F. Fisher (13. Bataillon).

Südfronten
Die italienischen Truppen im Grenzgebiet zu Österreich-Ungarn sind nun verstärkt auf 8 Korps, eine Bersaglieri-Division und 2 Alpini-Gruppen.

Mittlerer Osten
Dardanellen: Unterleutnant Rupert Brooke, ein Kriegs-Poet, stirbt im Alter von 27 Jahren an Blutvergiftung an Bord eines Lazarettschiffs vor Skyros.

Seekrieg
Ost-Atlantik: Die britische Seeblockade von Kamerun beginnt formell (wird aufgehoben am 29. Februar 1916).
Britische Heimatgewässer: Fisher teilt Churchill mit, dass deutsche U-Boote in der Lage sind, bei Tag und Nacht Funksprüche über 300 Seemeilen zu empfangen und zu senden.
Ägäis: Die alliierte Landungsflotte (200 Schiffe) trifft verspätet ein. Nach dem Scheitern des alliierten Durchbruchsversuch mussten die Transportschiffe zur Umladung nach Ägypten zurückgeschickt werden.
Ostsee: U 26 (Berckheim) stoppt und versenkt den russischen Frachter Frack. Das U-Boot E1 der Royal Navy wird von einem Eisbrecher auf See geschleppt.

Heimatfronten
Osmanisches Reich: Die Polizei von Konstantinopel verhaftet 235 führenden Armenier zu einem Exil im Landesinneren.
Großbritannien: Nun auch Pensionen für Angehörige von getöteten Zivilarbeitern, welche für das Kriegsministerium arbeiteten.
Österreich-Ungarn: In Wien Brot nur von schlechter Qualität und Mehl kaum vorhanden.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Samstag den 24. April 1915:

Giftgasangriff auf französische Soldaten
Ein französischer Graben wird nach einem Giftgasangriff überrannt.

Westfront
Ypern – Schlacht von St. Julien beginnt: um 4 Uhr ermöglicht eine Gaswolke über den alliierten Linien den deutschen Truppen die Einnahme von St. Julien. Die französischen und belgischen Truppen halten westlich von Luzerne. Erfolgreiche kanadische Gegenangriffe bei Luzerne. Der britische Frontabschnitt wird südlich von Ypern erweitert.
Maas: Erfolglose deutsche Gegenangriffe bei Les Eparges.

Politik
Der Katholikos Kevork schickt US-Präsident Wilson ein Telegramm über die Massaker an den Armeniern. Der russische Botschafter in Washington fordert auch die US-Intervention.
Besetztes Belgien: Die Deutschen beschlagnahmen die gesamte Kohleproduktion für ihre Armee und Eisenbahnen.

Heimatfronten
Osmanisches Reich: Noch immer armenische Staatstrauer.
Russland: Zweite Kriegsanleihe (1 Milliarde Rubel).
Großbritannien: Die Zeitung Oxford Times prophezeit nur noch 893 Studenten für das Sommersemester (es waren 3.000 vor dem Krieg).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 25. April 1915:

River Clyde auf dem Strand von Gallipoli
Der englische Truppentransporter ‚River Clyde‘ hat sich direkt auf den Strand von Gallipoli gesetzt.

Mittlerer Osten
BRITISCHE LANDUNG AUF DER HALBINSEL GALLIPOLI: 33.000 alliierte Soldaten landen um Kap Helles herum, bei Anzac Cove (irrtümlicherweise) und bei Kum Kale in Asien (3.000 französische Soldaten zur Ablenkung bis zum nächsten Tag). Verluste: ca. 4.178 alliierte und ca. 4.730 türkische Soldaten.

Seekrieg
Ägäis und Dardanellen: Die Landung der Alliierten auf der Gallipoli-Halbinsel wird durch 18 Schlachtschiffe, 2 Kreuzer, 29 Zerstörer und 8 U-Boote unterstützt, welche dabei 8.010 Granaten abfeuern. Das zum Landungsschiff umgebaute ehemalige Kohleschiff River Clyde kann nicht wie geplant am V-Strand eingesetzt werden, aber ihre Mannschaft wird mit 5 Victoria Cross ausgezeichnet. Das australische U-Boot AE2 versenkt ein türkisches Kanonenboot in der Enge und ist das erste alliierte U-Boot, welches ins Marmarameer eindringt.
Ostafrika: Ein Short-Wasserflugzeug der Royal Navy fotografieren den Leichten Kreuzer Königsberg in seinem Versteck, ist aber nicht in der Lage das Schiff zu bombardieren.
Nordsee: Das erste Hochsee-U-Boot, U 21 (Hersing) läuft aus Wilhelmshaven in Richtung Mittelmeer aus (wird aber mit falschem Heizöl vor Nordwest-Spanien am 2. Mai betankt).
Schwarzes Meer: Ein russisches Geschwader beschießt die Festungen am Bosporus (am 2., 3. und 4. Mai wiederholt).

Westfront
Ypern: Luzerne wieder in deutscher Hand. Die britische 10. Brigade verliert 2.419 Mann bei dem vergeblichen Versuch, St. Julien zurückzuerobern.

Afrikanische Fronten
Deutsch-Südwestafrika: Smuts (welcher in Kalkfontein am 10. April angekommen ist, um den Befehl über die südafrikanische südliche Kampfgruppe zu übernehmen) fügt der deutschen Nachhut bei Gibeon an der Zentral-Eisenbahnlinie bis zum nächsten Tag schwere Verluste zu.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 26. April 1915:

Landung am Strand von Gallipoli
Alliierte Streitkräfte bei der Anlandung am Strand von Gallipoli.

Mittlerer Osten
Gallipoli: Die Alliierten erstürmen Hügel 141 und sichern den V-Strand. Türkische Angriffe auf die Anzac- und Y-Strände werden zurückgeschlagen, aber letzterer wird nach einer Panik aufgegeben.

Westfront
Kitchener erklärt, dass ‚Deutschland auf Handlungen (Gasangriffe) zu verzichten hat, welche wie die der Derwische (Türken gegen Armenier) aussehen.‘
Ypern: 15.000 britische Soldaten führen einen Gegenangriff durch. Die Lahore-Division löst die Kanadier ab, welche schon 5.200 Mann Verluste haben. Die Deutschen antworten mit dem Einsatz von Gas. Die 149. Northumberland-Brigade sichert und hält vergeblich das südliche Ende von St. Julien und erleidet dafür 1.964 Mann Verluste, einschließlich ihrem kommandieren Brigade-General Riddell, welcher getötet wird. Insgesamt 4.000 Mann britische Verluste.
Deutscher Gasangriff auf französische und belgische Truppen südlich von Diksmuide.
Elsass: Hin und her wogender Kampf um Hartmannsweilerkopf. Die Franzosen können den Kamm sichern, nachdem sie ihn zuvor zusammen mit 4 Kompanien verloren haben.

Südfronten
Österreichisch-italienische Grenze: Der Italienisch-alliierte Vertrag von London löst die Verschiebung von 3 österreich-ungarischen Korps (XV. und XVI. mit ca. 282 Kanonen von der serbischen Front und das VII. Korps mit 162 Kanonen von der Ostfront) an die italienische Grenze aus. Die bisher dort schon vorhandenen Truppen werden in 5 neue Divisionen gegliedert (90. bis 94. Division), insgesamt ca. 81.400 Mann mit 324 Kanonen, ohne die Festungstruppen und Festungsartillerie.

Afrikanische Fronten
Deutsch-Südwestafrika: Der südafrikanische General Botha wehrt deutsche Truppen bei Trekopjes ab, hauptsächlich wegen seiner neuen Panzerwagen, welche deutsche Aufklärungsflugzeuge mit Feldküchen verwechselt haben.
Ostafrika: Kommandeur Spicer-Simson übernimmt den Befehl über eine Marine-Afrika-Expedition zum Tanganjikasee, nachdem der Großwildjäger J. Lee die Admiralität am 21. April davon überzeugt hat.
Senegal: Schwarze für den Militärdienst zugelassen.

Seekrieg
Deutschland: Das erste UC-Klassen Küsten-Minenleger-U-Boot läuft in Hamburg von Stapel (10 Stück bis zum 15. Juli, welche alle im Krieg verloren gehen).

Luftkrieg
Westfront – erste Auszeichnung eines britischen Fliegers mit dem Victoria Cross: Leutnant Rhodes-Moorhouse vom Royal Flying Corps fliegt mit seiner BE2 einen Angriff mit einer 100-Pfund-Bombe auf den Bahnhof von Courtai. Schwer verwundet durch intensives Feuer aus Flak und Handfeuerwaffen fliegt er 60 km zurück zu seiner Bais Merville, wobei er weitere Verwundungen erleidet. Posthum wird er mit dem Victoria Cross am 22. Mai ausgezeichnet.
7 BE2 und 2 RE5 werfen Bomben aus Züge im Bereich von Gent, mit denen das Royal Flying Corps versucht, Truppenverschiebungen von dort nach Ypern zu stören. 11 BE2c und 2 RE werden zu 7 Bahnhöfen und Zügen auf der Strecke Staden-Cortemarck-Roulers geschickt.

Politik
LONDON-PAKT: ITALIEN SCHLIESST SICH HEIMLICH DEN ALLIIERTEN AN, nach Gesprächen seit dem 23. April.

Heimatfronten
Osmanisches Reich: Der deutsche General Posseldt informiert von Erzerum aus den deutschen Botschafter: ‚Die Armenier wären vollkommen ruhig geblieben, wenn sie nicht belästigt und provoziert worden wären …‘.
Großbritannien: Kitchener und Asquiths Ansprache an das Parlament zu angeblichen deutschen Kriegsverbrechen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 27. April 1915:

britisches Feldlazarett
Ein britisches Feldlazarett in Belgien während der Kämpfe um Ypern. Sanitäter versorgen die Leichtverwundeten.

Westfront
Ypern: Alliiertes Vorrücken, französische Truppen erobern Lizerne zurück. Feldmarschall French ersetzt Smith-Dorrien durch Plumer im Kommando über die britische Zweiten Armee wegen dessen ‚Pessimismus‘.

Ostfront
Galizien: Heeresgruppe Mackensen gebildet, welche auch die österreich-ungarischen Armeen beinhaltet.
Polen: Die zur Ablenkung gedachte Neunte Armee (neuer Befehlshaber der 69-jährige Prinz Leopold von Bayern) greift im Nordwesten an.
Baltikum: Strategische Ablenkungsmanöver durch Lauensteins 3 Kavallerie und 3 Infanteriedivisionen (Gruppe am 22. April gebildet) in Richtung Shavli entlang der Libau-Dvinsk-Eisenbahnstrecke, welche am 30. April zwei Bahnhöfe nimmt.
Karpaten: Russische Kavallerie schlägt die österreich-ungarische Siebte Armee bei Gorodenko bis zum nächsten Tag.

Südfronten
Österreichisch-italienische Grenze: Die österreich-ungarischen Truppen beginnen mit dem Bau einer improvisierten Verteidigungslinie.

Mittlerer Osten
Gallipoli: Die alliierten Truppen graben sich auf der Helles-Halbinsel ein, aber nur 28 Kanonen befinden sich an Land.
Armenien: Erste Schlacht von Tortum (bis zum 12. Mai).

Seekrieg
Adria: Das österreich-ungarische U-Boot U 5 (Georg Baron Trapp) versenkt in der Nacht vom 26./27. April den französisch Kreuzer Leon Gambetta (Admiral Senes) in Straße von Otranto. Senes und alle Offiziere sind unter den 684 Ertrunken, nur 137 Überlebende. Alle französischen Kreuzer werden jetzt von Otranto-Blockade zurückgezogen sowie alle U-Boote von dem Stützpunkt Navarino (Griechenland).
Die österreich-ungarische Flotte erhält eine Warnung vor einem wahrscheinlichen Krieg mit Italien.
Dardanellen: Das britische U-Boot E14 versenkt ein türkisches Kanonenboot im Marmarameer und am 29. April ein Transportschiff. Das australische U-Boot AE2 versenkt sich selbst, nachdem es vom türkischen Torpedoboot Sultanhisar beschädigt worden ist (32 Kriegsgefangene).
Das Schlachtschiff Queen Elizabeth versenkt ein türkisches Transportschiff mit 4 Schüssen auf einer Entfernung von 11,5 km.
Viele türkische Truppen, welche für Gallipoli vorgesehen sind, werden nun auf den Landweg umgeleitet.

Heimatfronten
Deutschland: Der Vorsitzende des Großdeutschen Vereins teilt dem Kronprinzen mit, falls es zu einem unbefriedigenden Frieden kommen würde, ‚… ist eine Revolution nur eine Frage der Zeit.‘
Großbritannien: Die schlechten Nachrichten von Gallipoli werden veröffentlicht. Kitchener bekommt vom Kabinett die Erlaubnis, ebenfalls mit Gasangriffen zurückzuschlagen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 28. April 1915:

Landungspier Kap Helles
Eine türkische Granate explodiert knapp neben einem der britischen Landungspiers am Kap Helles an der Spitze der Gallipoli-Halbinsel.

Mittlerer Osten
Gallipoli – Erste Schlacht von Krithia: 14.000 alliierte Soldaten stoßen knapp über 3 km vorwärts unter dem Verlust von 3.000 Mann. Die Anzac-Truppen erhalten 2 Bataillone der Royal Marines zur Verstärkung.
Jemen: Britischer Vertrag mit dem Stammesführer Idrisi gegen die Türken.

Westfront
Flandern: Deutsche Artillerie in der Nähe von Dixmude beschießen Dünkirchen.
Champagne: Deutsche Truppen erstürmen französische Stellungen bei Les Mesnils.

Afrikanische Fronten
Deutsch-Südwestafrika: Der südafrikanische General Botha setzt seinen Vormarsch fort.
Südliches Tripolitanien: Die Senussi-Krieger verjagen Oberst Mianis 3.750 italienische Soldaten in der Nähe von Sidra und erbeuten 5.000 Gewehre, 8 Kanonen und MGs.

Luftkrieg
Westfront: Hauptmann de Bernis (Pilot) und Unterleutnant Jacottet (Beobachter) von der Escadrille MS 12 in einer Morane Parasol schießen eine Aviatik mit Gewehrfeuer südlich von Reims ab.
Deutschland: Die französische Bombereinheit MF29 greift Friedrichshafen an.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 29. April 1915:

Haus durch Luftschiff bombardiert
Schaulustige versammeln sich vor einem Haus, welches durch ein deutsches Luftschiff bombardiert worden ist.

Luftkrieg
Großbritannien: Erster Angriff durch deutschen Heeres-Zeppelin: LZ38 (Linnarz) wirft in der Nacht vom 29./30. April Brandbomben auf Ipswich und Bury St. Edmunds (Suffolk), welches Ausweichziele waren. Einige Schäden, darunter 3 Personen.

Westfront
Flandern: Foch bittet Sir J. French vom Britischen Expeditionskorps, das Ergebnis des bevorstehenden französischen Angriffs abzuwarten, bevor ein Rückzug auf neue britische Linien beginnt. Belgische Geschütze zerschlagen 3 deutsche Bootsbrücken über die Yser.

Mittlerer Osten
Sinai: 100 Mann des Bikanir Camel Corps verursachen 42 Opfer unter ca. 250 Türken und Beduinen östlich des Suez-Kanals.

Heimatfronten
Großbritannien: Lloyd George bestimmt Limits für den Alkoholverkauf und höhere Abgaben.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 30. April 1915:

Liman von Sanders
Der deutsche General Liman von Sanders, der Befehlshaber der türkischen 5. Armee auf Gallipoli.

Mittlerer Osten
Enver Pascha befiehlt Liman von Sanders, die ‚Invasoren wieder in das Meer zu werfen‘, 2 Divisionen werden zur Verstärkung aus Kleinasien herangeholt. Die alliierten Verluste betragen bis jetzt schon insgesamt ca. 11.000 Mann, nachdem das britische Kriegsministerium zuvor geschätzt hat, dass für die gesamten Operationen nur ca. 5.000 Mann Verluste anfallen werden.

Westfront
Ypern: Foch startet einen unschlüssigen Angriff.
Elsass: Die französische Vogesen-Armee hat bisher im Jahr 1915 Verluste von 20.300 Mann.
Lothringen: Der französische Kriegs-Dichter Antoine Dujardin (geb. 1887) stirbt an seinen Verletzungen in Toul, seine Dans Les Tranchées 1914-1915 werden noch im selben Jahr veröffentlicht.

Ostfront
Galizien: Deserteure der österreich-ungarischen Armee aus Gorlice offenbaren den Russen das Datum der geplanten Offensive vom 2. Mai.

Seekrieg
Dardanellen: Das Schlachtschiff Lord Nelson setzt Chanak in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai unter Licht.

Luftkrieg
Deutsch-Südwestafrika: Die ersten britische Flugzeuge – 3 Farman und 2 BE2 – landen in der Walfischbucht, als wertvolle Aufklärungsergänzung für die Expeditionstruppen der Südafrikanischen Union gegen die deutschen Kolonisten.
Nordsee: Das patrouillierende deutsche Luftschiff L9 (Mathy) greift 3 britische U-Boote an, von denen D4 beschädigt wird.

Heimatfronten
Großbritannien: Der König und Kriegsminister Kitchener besuchen die Royal Small Arms Factory in Enfield.

Besetzte Gebiete
Ostfrankreich: Einführung von Lebensmittelkarten für Brot in Lille im April.


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Quellenangaben und Literatur

Der I. Weltkrieg – Eine Chronik (Ian Westwell)
Chronicle of the First World War, 2 Bände (Randal Gray)


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