02-1917, Februar 1917


Kriegstagebuch des Ersten Weltkrieges für Februar 1917.

Ein U-Boot läuft aus,
Ein U-Boot läuft aus, mit Girlanden geschmückt, dem Tribut des deutschen Volkes im Glauben an seine zerstörerische Kraft. Fast alle Zeitungen und die Leute glaubten, ebenso wie die Oberbefehlshaber, daß der uneingeschränkte U-Bootkrieg England in die Knie zwingen könnte.

Deutschland beginnt endgültig mit dem uneingeschränkten U-Boot-Krieg – der Kaiser unterzeichnet den Befehl zum Rückzug auf die Siegfried-Linie – Groß-Visier Said Halim tritt im Osmanischen Reich zurück, der Jungtürke Talaat Bey wird Nachfolger – Die National Service Volunteer (Freiwilliger Landesdienst)-Regelung beginnt in Großbritannien – Unternehmen Alberich – erstes erfolgreiches Nachtgefecht zwischen Flugzeugen – französische und italienische Verbände schließen bei Herseg in Albanien auf und stellen eine durchgehende, 400 km lange alliierte Front von der Adria bis zur Ägäis her – Room 40 der Royal Navy entschlüsselt das Zimmermann-Telegramm mit vollständigem Text – erster großer Überfall auf die Hejaz-Eisenbahn – Hauptüberquerung des Tigris durch die Briten – ‚Overt Act‘ durch die Versenkung der Laconia – Calais-Abkommen.

Februar 1917

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Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 1. Februar 1917:

Ein U-Boot läuft aus,
Ein U-Boot läuft aus, mit Girlanden geschmückt, dem Tribut des deutschen Volkes im Glauben an seine zerstörerische Kraft. Fast alle Zeitungen und die Leute glaubten, ebenso wie die Oberbefehlshaber, dass der uneingeschränkte U-Bootkrieg England in die Knie zwingen könnte.

Seekrieg
DEUTSCHLAND BEGINNT ENDGÜLTIG MIT DEM UNEINGESCHRÄNKTEN U-BOOT-KRIEG: 105 U-Boote stehen im Einsatz (sowie 42 in Reparatur und 51 gingen bisher verloren), davon 49 bei der Hochseeflotte, 23 in Flandern, 2 in der Ostsee, 24 in der Adria (einschließlich von Österreich-Ungarn) und 3 in Konstantinopel. 51 weitere U-Boote werden bestellt. Maximal 44 sind an jedem Tag auf See. Der britische Marinebefehlshaber Irland verfügt über 10 Q-Schiffe (U-Boot-Fallen), welche in den Heimatgewässern und den Bermudas operieren.
Großbritannien: 4 neue Wasserflugzeug-Stützpunkte sollen das südwestliche Seegebiet (Southwestern Approaches) gegen U-Boot decken. Über 600 neutrale Schiffe weigern sich, von und nach Großbritannien auszulaufen.
Nordsee: Der britische Spezialdienst SmackI’ll Try (ex- G & E) erzielt zwei Treffer auf U-Boote. Während des Februars wird der Super-Dreadnought Queen Elizabeth zu Beattys Flaggschiff in der Grand Fleet.
Ägäis: Während des Februar richtet der Royal Navy Air Service einen Wasserflugzeug-Stützpunkt für 4 Flugzeuge an der Suda-Bucht auf Kreta ein, um Patrouillen gegen U-Boote zu fliegen.

Westfront
Deutschland: Im Februar verfügt die deutsche Armee mittlerweile über 15 Angriffsbataillonen und 2 Kompanien Stoßtruppen (im März erhalten sie die Bezeichnung Grenadiere und Abzeichen der Garde). Jede deutsche Infanterie-Kompanie hat nun 3 Bergmann-Maschinenpistolen.
Großbritannien: Das BEF bildet die 1. Tank-Brigade (die 2. am 15. Februar, die 3. am 24. April), zentrale Reparaturwerkstätten und Lager wurden seit dem 7. Januar angelegt.
Die britische 57. Division (am 6. Februar) und 59. Division (am 21. Februar) treten zum BEF.
Flandern: Deutsche Infanterie mit weißer Wintertarnkleidung greift erfolglos britische Stellungen in der Nähe von Wytschaete an. Starker Frost auf dieser und mehreren aufeinanderfolgenden Nächten. Diese Woche fällt die Temperatur auf unter 17 Grad Minus.
Somme: Erfolgreicher deutscher Grabenüberfall bei Grandcourt. Ein britischer Überfalltrupp auf deutsche Gräben in der Nähe von Gueudecourt bringt 56 Kriegsgefangene ein.
Besetztes Frankreich: Im Februar besuchen deutsche Befehlshaber und Stabsangehörige die deutsche ‚Taktische Militärschule‘ bei Solesmes, um neue Verteidigungsmethoden zu erlernen. Die Schule in Sedan öffnet im März.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 2. Februar 1917:

Ananas mit allem !
Ananas mit allem ! Sie sind im Februar 1917 in England billiger als Kartoffeln.

Heimatfronten
Großbritannien: Die Lebensmittel-Kontrolleure appellieren für eine freiwillige wöchentliche Rationierung (der Fleischkonsum in London fällt im Februar um 15%).
Deutschland: U-Boot-Werftarbeiter, Eisenbahner (am 12. Februar) und andere wichtige Sektoren werden unter das Hilfsdienste-Gesetz gestellt, da weit verbreitet das Arbeitsverhältnis gewechselt wird. Die Kohleverwendung wird am 3. Februar beschränkt.
Neutrale
USA: Wilson sagt zu seinem Kabinett, er möchte, dass keine Seite gewinnt.
Ostfront
Baltikum: Deutsche Angriffe östlich von der Kalutsem-Hauptstraße (westlich von Riga) werden abgewiesen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 3. Februar 1917:

 Inneren eines deutschen U-Bootes
Im Inneren eines deutschen U-Bootes.

Seekrieg
Östlicher Atlantik: U 53 versenkt den US-Getreidefrachter Housatonic vor den Scilly-Inseln; ein britisches Schiff rettet die Mannschaft.
Adria: Der Herzog von Abruzzen legt sein Amt als italienischer Marine-Oberbefehlshaber nieder, Admiral Cutinelli wird sein Nachfolger bis zum 23. Juni. Vize-Admiral Thaon di Revel wird wieder Marinestabschef sowie Oberbefehlshaber der gesamten italienischen Marine am 16. Februar.
Italien schafft eine Inspektion für Verteidigung des Nationalen Seeverkehrs (27. Februar) gegen U-Boote mit Befehlsrecht über die Verteidigung des Schifffahrtsverkehrs. Nachtfahrten, Nutzung von neutralen Gewässern und Fahrten entlang der Küsten, Bewaffnung von Handelsschiffen und Begleitschutz bei Tageslicht werden intensiv genutzt. 3 experimentelle Drei-Schiff-Konvois laufen aus Gibraltar am 27. Februar aus. Am Ende des Krieges gibt es 392 Geleiter, 103 Flugzeuge (60 Angriffe auf U-Boote), 7 Luftschiffe, 702 Küstengeschütze (letztere feuern 167 mal auf U-Boote).

Westfront
Frankreich: Das Portugiesische Expeditions-Korps trifft ein (die ersten von 55.084 Mann) unter General Tamagnini de Abreu.
Somme: Britischer Vorstoß von ca. 450 Metern östlich von Beaucourt, über 100 Kriegsgefangene werden eingebracht.

Politik
USA: Die Regierung beendet ihre Beziehungen zu Deutschland, nachdem U 53 das amerikanische Frachtschiff Housatonic vor den Scilly-Inseln versenkt hat.
Russland: Die alliierte Delegation speist mit dem Zaren in Zarskoje Selo.
Frankreich: Portugiesische Truppen landen in Frankreich.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 4. Februar 1917:

Abschnitt der Siegfried-Linie
Abschnitt der Siegfried-Linie bei Honnecourt im August 1917.

Westfront
Deutschland: DER KAISER UNTERZEICHNET DEN BEFEHL ZUM RÜCKZUG AUF DIE SIEGFRIED-LINE (Hindenburg-Linie; Unternehmen Alberich). Die ganze Zone zwischen der vorhandenen Kampflinie an der Somme und der mit Kampfständen bestückten neuen Linie (ca. 100 km von nahe Soissons nach Arras mit einer durchschnittlichen Tiefe von 30 km) wird einer kräftigen ‚Verbrannte Erde‘-Taktik unterzogen. Die neue Linie verkürzt die Westfront um 40 km und ermöglicht die Überführung von 13 Divisionen in die Reserve. Den Briten ist die Bedeutung der Hindenburg-Linie bis zum 25. Februar nicht voll bewusst.


Naher Osten
Mesopotamien: Türkische Truppen räumen das Hai-Dreieck östlich des Kanals zugunsten einer neuen Linie in Dahra Bend, welche die Lakritze-Fabrik am Südufer von Kut mit einschließt. Die britischen Verluste belaufen sich seit dem 13. Dezember auf 8.524 Soldaten; die türkischen Verluste müssen höher sein und schließen 2.006 Tote in Gräbern und 578 Kriegsgefangene ein.

Heimatfronten
Osmanisches Reich: Groß-Visier Said Halim tritt zurück, der Jungtürke Talaat Bey wird Nachfolger und wird zum Pascha gemacht.
Ein Gesetz legt die allgemeine Wehrdienstzeit auf 20-45 Jahre fest.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 5. Februar 1917:

credito italiano
Werbeplakat für italienische Kriegsanleihen.

Heimatfronten
Großbritannien: Die National Service Volunteer (Freiwilliger Landesdienst)-Regelung beginnt mit der Einschreibung von 18 bis 61-jährigen Personen (100.000 bis zum 3. März, darunter 15.000 Frauen in 3 Tagen, welche Taxifahrer werden dürfen).
Osmanisches Reich: Die ersten Drogenprofiteure werden bestraft (Hunderte werden im Mai verhaftet).
Italien: Vierte Kriegsanleihe eröffnet.
Neuseeland: Schaffelle unter staatliche Kontrolle gestellt.

Politik
Deutschland: Die Regierung bezieht sich auf den amerikanischen Abbruch der Beziehungen und teilt mit, dass ‚dies ein Kampf um unsere Existenz ist. Für uns kann es keinen Rückzug (vom unbeschränkten U-Boot-Krieg) geben.‘

Neutrale
Mexiko: Pershing und die letzten 10.000 US-Kavalleristen verlassen das Land.
USA: Präsident Wilson verbietet den Verkauf, die Vermietung oder Charter von amerikanischen Schiffen an ausländische Flaggen.

Geheimkrieg
Großbritannien: Der Leiter des Marineabwehrdienstes, Captain Hall von der Royal Navy, trifft sich mit dem Auswärtigen Amt wegen der geplanten Veröffentlichung des Zimmermann-Telegram.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 6. Februar 1917:

Frauenarbeit deutsche Waffenfabrik
Frauen bei der Arbeit in einer deutschen Waffenfabrik.

Heimatfronten
Deutschland: Ludendorff befiehlt den Bau aller neuen Fabriken (mit Ausnahme von Nitrat-Anlagen) zu stoppen, welche nicht bis Mai fertiggestellt werden können.

Westfront
Somme: Britische Truppen besetzen einen knapp 1.000 Meter breiten Abschnitt der deutschen Gräben in der Nähe von Grandcourt, südlich vom Fluss Ancre. Die Deutschen evakuieren das Dorf, die Briten besetzen es am 7. Februar.


Politik
Deutschland: Zimmermann schickt an den österreich-ungarischen Botschafter ein Telegramm mit dem Inhalt ‚Wir können selbst unsere moderaten Friedensbedingungen nur als Sieger durchsetzen‘.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 7. Februar 1917:

Russische Arbeiter erheben sich
Russische Arbeiter erheben sich – von einem bolschewistischen Maler.

Heimatfronten
Russland: 125.000 Menschen nehmen in Moskau und Petrograd an politischen Streiks teil (20 Führer werden vom 10. bis 11. Februar verhaftet).
Großbritannien: Der König eröffnet das Parlament. Benzin-Lizenzgenehmigungen werden ausgesetzt, dadurch wird der Verkehr von Privatfahrzeugen praktisch eliminiert (331.897 Lizenzen wurden im Jahre 1916 ausgestellt).

Politik
Brasilien und Argentinien: Die Regierungen drohen die Beziehungen abzubrechen, wenn Deutschland ihre Schiffe angreift.
Deutschland: Alle US-Bürger werden als Regierungsgeiseln genommen (bis zum 17. Februar).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 8. Februar 1917:

Schlachtkreuzer 'Hood' 1920
Der Schlachtkreuzer ‚Hood‘ wird erst 1920 fertiggestellt und ist hier bei einer Probefahrt zu sehen.

Seekrieg
Adria: Großadmiral Baron Anton von Haus, Oberbefehlshaber der österreich-ungarischen Flotte, stirbt im Alter von 65 Jahren an Lungenentzündung auf dem Flaggschiff Viribus Unitis. Kaiser Karl wohnt der Beerdigung bei. Senior-Vizeadmiral Njegovan vom 1. Geschwader wird Nachfolger und am 30. April zum Befehlshaber über die Marine gemacht.
Nordsee: Zerstörer HMS Thrasher versenkt UC 39 mit Wasserbomben vor Flamborough Head.
Ärmelkanal: Das Minenfeld über die Straße von Dover wird durch britische Minenleger fertiggestellt, muss aber im Juni/Juli wieder geräumt und neu verlegt werden. Der britischer Zerstörer Gurkha läuft auf eine Mine und sinkt. UC 46 wird vom Zerstörer HMS Liberty südöstlich von Goodwin Sands gerammt und versenkt.
Großbritannien: Das Kriegskabinett beschließt, nur noch den Bau des Schlachtkreuzers Hood fortzusetzen. An 3 Schwesterschiffen wird der Bau am 9. März eingestellt, da bekannt geworden ist, dass auch die Deutschen alle Arbeiten an neuen Großkampfschiffen eingestellt haben.

Luftkrieg
Westfront: Das französische Flieger-Ass Guynemer erzielt einen geteilten Abschuss über einen aus Freiburg kommenden Gotha-Bomber bei Bouconville. Dies ist sein 32. Abschuss und die Maschine wird in Paris ausgestellt.

Politik
USA: Wilson schlägt Großbritannien vor, dass sich die Alliierten gegen die vollständige Zerschlagung von Österreich-Ungarn aussprechen, aber Lloyd George lehnt dies am 11. Februar ab.

Geheimkrieg
Großbritannien: Entschlüsselung aus dem Zimmermann-Telegramm durch Room 40 der Royal Navy ‚… Es wird gewünscht … dass sie eine Allianz beim Präsidenten [Carranza von Mexiko] ansprechen … Der Präsident könnte, noch jetzt … klingt wie Japan‘.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 9. Februar 1917:

Unternehmen Alberich
Unternehmen Alberich: ein Bahnhof und Abstellgleise werden von den Deutschen gesprengt.

Westfront
Maas: Französische Truppen wehren deutsche Angriffe ab.
Somme – Unternehmen Alberich: Die Deutschen beginnen mit den Zerstörungen und der planmäßigen Räumung aller Vorräte, Güter, Materialien und der Zivilisten zwischen der Hindenburg-Linie und der aktuellen Frontlinie.

Südliche Fronten
Italienische Front: Die österreich-ungarischen Truppen geben an, bei einem Angriff östlich von Görz 1.000 Kriegsgefangene eingebracht zu haben. Aber die Italiener erobern die Schützengräben zusammen mit 100 Kriegsgefangenen am 9. Februar zurück. Der italienische Nachrichtendienst meldet neue österreich-ungarische Artillerie und Truppen am Asiago und der oberen Adige (Südtirol).

Naher Osten
Mesopotamien: Die britische 13. und 14. Division erstürmen die Lakritze-Fabrik bei Kut bis zum 10. Februar.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 10. Februar 1917:

 Batterie britischer 60-Pfünder-Geschütze
Eine Batterie britischer 60-Pfünder-Geschütze im Einsatz im Nahen Osten.

Naher Osten
Mesopotamien: Eine britische 60-Pfünder-Batterie setzt der türkischen Shumran-Brücke auf einer Entfernung von 9.600 Meter zu und erzwingt deren Verlegung nach Westen.

Westfront
Somme: Britische Truppen nehmen einen 1.150 Meter breiten Abschnitt des Grabensystems vom Serre-Hügel (am Fluss Ancre) und bringen 215 Kriegsgefangene ein. Ein deutscher Gegenangriff am 11. Februar scheitert.

Südfronten
Saloniki: Etwa 600 britische Soldaten (davon 158 Mann Verluste) führen einen Grabenüberfall auf ‚Petit Couronne‘ westlich vom See Doiran durch und bringen 27 Kriegsgefangene ein. Ein kleinerer Überfall auf das deutsche 59. Regiment östlich von Vardar am 21. Februar.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 11. Februar 1917:

D.F.W. Typ C.V
Ein D.F.W. Typ C.V Aufklärungs-, Foto-Patrouillen und Artillerie-Beobachtungsflugzeug, welches sehr erfolgreich bis Kriegsende im Einsatz steht.

Luftkrieg
Westfront – Erstes erfolgreiches Nachtgefecht zwischen Flugzeugen: Die deutschen Flieger Peter und Frohwein in einer DFW CV zerstören 2 französische Bomber beim Landeanflug auf Malzeville in der Nacht vom 11./12. Februar.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Kraut greift britische Außenposten bei der Johannesbrücke und Nyamasi auf der Songea-Lake Nyasa-Versorgungsroute an, um seinen Rückzug auf die portugiesische Grenze (Moçambique) zu decken.
Äthiopien: Judith (Zawditu) wird zur Kaiserin in Addis Ababa gekrönt. Die Vertreter der Mittelmächte sind nicht eingeladen.

Politik
Deutschland: Die Regierung versucht, die Gespräche mit den USA über deren Botschafter in der Schweiz wieder aufzunehmen. Wilson lehnt dies am 13. Februar ab, solange die Maßnahme vom 1. Februar (unbeschränkter U-Boot-Krieg) nicht aufgehoben ist.

Geheimkrieg
Frankreich: Prinz Sixtus trifft Jules Cambon wegen des österreich-ungarischen Friedensangebots und kehrt in die Schweiz zurück. Er trifft am 13. und 21. Februar in Neuchâtel den Gesandten des österreich-ungarischen Kaisers.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 12. Februar 1917:

Kaiser Wilhelm II. von Deutschland (links) und Kaiser Karl I. von Österreich-Ungarn (rechts
Kaiser Wilhelm II. von Deutschland (links) und Kaiser Karl I. von Österreich-Ungarn (rechts). Unter dem deutschen Übergewicht sinkt die Donaumonarchie immer mehr zu einem Befehlsempfänger Deutschlands herab.

Politik
Österreich-Ungarn: Kaiser Karl trifft Kaiser Wilhelm II. In Wien und weigert sich, die Beziehungen zu den USA abzubrechen.

Westfront
Somme: Erfolgreicher britischer Grabenüberfall südlich von Souchez.

Ostfront
Bukowina: Deutsche Truppen nehmen russische Stellungen in der Nähe von Jakobeny mit über 1.200 Kriegsgefangenen, aber am 21. Februar schlagen die Russen einen weiteren Angriff ab.

Südfronten
Serbien: In der Crna-Reka-Flusslaufschlinge führt ein überraschender deutscher Angriff mit Flammenwerfern zur Rückeroberung von Hügel 1050 mit 92 italienischen Kriegsgefangenen und 5 Maschinengewehren. Die Italiener erobern am 27. Februar einige der verlorenen Gräben mit etwa 70 Kriegsgefangenen zurück, scheitern aber den Gipfel wieder zu nehmen. 400 Mann italienische Verluste insgesamt.

Heimatfronten
Großbritannien: Das House of Commons stimmt für einen neuen 200-Millionen-Pfund Kriegskredit. Der Krieg kostet die Briten nun täglich 5,7 Millionen Pfund.
Ein 4-Pfund-Brot kostet jetzt 11 Pence.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 13. Februar 1917:

Tänzerin Mata Hari
Die holländische Tänzerin Mata Hari soll für Deutschland spioniert haben.

Heimatfronten
Frankreich: Mata Hari wird in Paris verhaftet.

Westfront
Artois: Britischer Grabenüberfall nordöstlich von Arras, welcher 40 Kriegsgefangene einbringt.

Afrikanische Fronten
Süd-Algerien, Sahara: 150 Rebellen werden bei Ain El Hadjadj abgewehrt, südlich von Fort Flatters.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 14. Februar 1917:

Bernstorff, der 'gute Deutsche'
Bernstorff, der ‚gute Deutsche‘, aber der Mann der Damen – ein diplomatischer Skandal. Aber der deutsche Botschafter war im Allgemeinen ein kompetenter Diplomat, dem die amerikanische und deutsche Regierung hätten zuhören sollen.

Neutrale
USA: Der deutsche Botschafter Bernstorff verlässt das Land per Schiff von Hoboken, New Jersey, aus. Er trifft in Deutschland am 14. März 1917 ein.
Der US-Kongress stimmt für Mittel für Befestigungen und für 3,6 Millionen US-Dollar für Luftschiffe.

Seekrieg
Schwarzes Meer: 2 russische Zerstörer und ein Minenleger aus Batumi versenken 15 türkische Schoner zwischen Amasra und Sinope.

Politik
Großbritannien: Das House of Commons verpflichten sich dazu, die Rückkehr von Elsass-Lothringen an Frankreich zu einem Kriegsziel zu erklären.
Russland: Geheimer russisch-französischer Vertrag in Petrograd unterzeichnet über territoriale Kriegsziele.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 15. Februar 1917:

Körperpanzerschutz für den Grabenkrieg
Deutscher Sturmtrupp-Soldat mit Körperpanzer für den Grabenkrieg.

Westfront
Flandern: Deutsche Grabenüberfälle in der Nähe von Laos, westlich von Messines und nordöstlich von Ypern.
Champagne: Nivelles Anweisungen für die Großoffensive werden herausgeben. Ein deutscher Angriff erbeutet sie, nimmt 858 Kriegsgefangene und Schützengräben von der französischen Frontausbuchtung westlich von Maisons de Champagne.

Mittlerer Osten
Mesopotamien: Britische Truppen säubern Dahra Bend bis zum 16. Februar, nehmen 1.995 Kriegsgefangene für 503 Mann Verluste. Starker Regen am 17. Februar verhindert weitere Operationen auf dem Südufer.
Arabien: Lawrence geheimer Bericht über ‚Feisals Tischgespräche‘ erscheint im Arab Bulletin.

Seekrieg
Östliches Mittelmeer: U 39 (Forstmann) versenkt westlich von Kap Matapan den auf dem Weg nach Saloniki befindlichen italienischen Truppentransporter Minas (870 von 1.000 Mann an Bord kommen ums Leben). Am 17. Februar wird ebenfalls der französische Truppentransporter Athos durch U 65 (Fischel) 200 Seemeilen östlich von Malta versenkt.
Deutschland: Der Bau des leichten Kreuzers Nürnberg II wird in Kiel abgeschlossen. Es ist der letzte einer 4 Schiffe starken Klasse, welche seit dem 12. August 1916 fertiggestellt wurde, um bei den Aufklärungsstreitkräften der Hochseeflotte zu dienen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 16. Februar 1917:

Kriegsversehrte erlernen neue Arbeit
In Deutschland erlernen Kriegsversehrte eine neue Tätigkeit.

Westfront
Frankreich: Nivelle besucht Haig in Montreuil, letzterem ist nicht bewusst, dass Lloyd George direkt mit Nivelle kommuniziert. Nivelle besichtigt die britische 7. Division am 17. Februar.

Ostfront
Deutschland: Hoffmann schreibt in sein Tagebuch, ‚Es gibt sehr ermutigende Nachrichten aus dem Inneren Russlands. Es scheint, dass es nicht länger durchhalten kann, als bis zum Herbst.‘

Luftkrieg
Westfront: Luftschiff LZ 107 bombardiert Calais und überfliegt dabei Deal, was einen Fehlalarm in London in der Nacht vom 16./17. Februar verursacht.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 17. Februar 1917:

Trupp eines Arbeits-Bataillon des BEF
Ein Trupp eines Arbeits-Bataillon des BEF macht Mittagspause im Abschnitt an der Ancre.

Westfront
Somme: 3 Divisionen der Fünften Armee des BEF gewinnen unter dem Verlust von 3.000 Mann 450 bis 900 Meter mit 773 Kriegsgefangenen bei zwei Angriffen auf Miraumont nördlich und südlich der Ancre in der Nacht vom 17./18. Februar.
Elsass: Ein französischer Überfall auf den deutschen Frontvorsprung nordöstlich von Altkirch verursacht schwere Verluste.

Südfronten
Albanien: Französische und italienische Verbände schließen bei Herseg auf und stellen eine durchgehende, 400 km lange alliierte Front von der Adria bis zur Ägäis her.

Naher Osten
Mesopotamien: Die 7. Indische Division (über 500 Mann Verluste) scheitert und gerät in Panik während eines Angriffs auf die türkischen Stellungen von Sannaiyat am Nordufer, welche mit 3.000 Mann besetzt sind.

Seekrieg
Atlantik: Das torpedierte Q-Schiff (U-Boot-Falle) Farnborough (Campbell erhält das Victoria Cross) versenkt U 83 (Hoppe, 2 Überlebende) südwestlich von Irland mit 25 Kanonenschüssen über 275 Metern.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 18. Februar 1917:

 britische Arbeitsgruppe mit Schaufeln
Eine britische Arbeitsgruppe mit Schaufeln steht im Schlamm in der Nähe von St. Pierre Divion.

Westfront
Somme: Britische Truppen wehren einen deutschen Angriff auf ihre neuen Stellungen oberhalb der Farm Baillescourt ab (nördlich vom Fluss Ancre).

Heimatfronten
Russland: General Khabaiow werden im Militärbezirk von Petrograd besondere Befugnisse erteilt, um die Ordnung aufrechtzuerhalten.

Seekrieg
Indischer Ozean: Der Handelszerstörer Wolf legt 58 Minen vor Ceylon, welche von 6 Trawlern bei einem Verlust von 2 großen Schiffen geräumt werden.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 19. Februar 1917:

Das entschlüsselte Zimmermann-Telegramm
Das entschlüsselte Zimmermann-Telegramm an den deutschen Botschafter in Mexiko.

Geheimkrieg
Großbritannien: Room 40 der Royal Navy entschlüsselt das Zimmermann-Telegramm mit vollständigem Text und gibt es an die US-Botschaft weiter. Balfour gibt Hall am 20. Februar freie Hand für eine Veröffentlichung.

Westfront
Flandern: Britische Soldaten nehmen 114 deutsche Kriegsgefangene bei einem Grabenüberfall östlich von Ypern.
Somme: Deutsche Soldaten mit Flammenwerfern nehmen einen britischen Posten mit 30 Kriegsgefangenen südlich von Le Transloy ein.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Das NRFF verwickelt Krauts Nachhut bei Litembo in ein Gefecht und Hauptmann Wintgens 500 Mann mit 3 Kanonen und 13 MGs retten in der Nähe von Tandala diesen Posten. Anschließend unternimmt Wintgens auf eigene Faust einen Marsch in Richtung Norden bis zum 2. Oktober.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 20. Februar 1917:

Spenden für Kriegswaisen
Ein ungarisches Plakat ruft zu Spenden für Kriegswaisen auf.

Geheimkrieg
Österreich-Ungarn: Eine Note lädt Prinz Sixtus nach Wien für Friedensgespräche ein. Kaiser Karl weist auf einen möglichen Separat-Frieden hin.

Naher Osten
Arabien – Erster großer Überfall auf die Hejaz-Eisenbahn: 50 Araber unter Hauptmann Garland aus Wejh sprengen Motor und Brücke in Toweira.
Sinai: Ein britischer Überraschungsangriff nimmt türkische Posten bei Nakhi und Bir-el-Hassana.

Seekrieg
Westliches Mittelmeer: Der französische Kreuzer-Minenleger Cassini sinkt auf einer Mine von UC 35 in der Bonifacio-Strasse.

Neutrale
USA: Wilson bittet um Befugnisse vom Kongress.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 21. Februar 1917:

Posten am Ausgang eines Gletscherstollens
Posten am Ausgang eines Gletscherstollens. Stromleitungen führen in das Innere. Das ewige Eis wurde in den Alpen ebenso in die Kampfhandlungen einbezogen wie steile Felsentürme.

Südfronten
Trentino: Italienische Artillerie zerstört den österreich-ungarischen Eisenbahnendpunkt bei Tarvis.
Mazedonien: General Lyautey genehmigt Sarrails Plan für eine Frühjahrsoffensive, welcher dieser am 8. Februar mit dem Endziel Sofia vorgestellt hatte. Sarrail konsultiert am 28. Februar schließlich Milne und sie stimmen einen britischen Angriff im Bereich des See Doiran ab.

Geheimkrieg
Palästina: Die britische Yacht Managam läuft in Athlit ein und nimmt Kontakt mit dem jüdischen Spionagering NILI auf und übergibt diesem Geldmittel.

Politik
Großbritannien: Neue Blockadeanordnungen bestehen darauf, dass Schiffe, welche in ein neutrales Land mit Zugang zu Feindstaaten fahren, zuvor in einen britischen Hafen zur Untersuchung einlaufen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 22. Februar 1917:

FT-17
FT-17 fahren durch die Straßen einer französischen Stadt.

Heimatfronten
Frankreich: 150 leichte Panzer Renault FT-17 werden bestellt.

Südfronten
Isonzo: Hauptmann Mussolini auf dem Kars (Sektor 144) wird in einen Granaten- oder Mörsergeschoss-Unfall verwickelt, bei dem 4 von 20 Soldaten getötet werden. Es müssen 44 Granatsplitter aus seinem Körper entfernt werden. Er erhält Besuch vom König im Krankenhaus von Ronchi. Er geht nach Mailand und läuft auf Krücken im August.

Naher Osten
Mesopotamien: Die 7. indische Division (1.332 Mann Verluste) erstürmt und hält die ersten beiden der Sannaiyat-Linien gegen sieben Gegenangriffe als Ablenkungsmanöver, um türkische Reserven zu binden. 88 Punjabs überqueren den Tigris für einen Überfall in 11 Pontons, 6 1/2 km östlich von Kut.

Seekrieg
Ärmelkanal: U 21 (Hersing) auf der Heimfahrt aus dem Mittelmeer versenkt 6 von 8 holländischen Dampfern (einschließlich des Holt-Liners Perseus) in einem Konvoi vor Falmouth, ohne zu wissen, dass dieser ‚leichten Beute‘ durch Berlin eigentlich ‚freie Passage‘ gewährt wurde.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 23. Februar 1917:

Könglich-Irisches Regiment in Mesopotamien
Britische Infanterie vom Königlich-Irischen Regiment auf dem Vormarsch in Mesopotamien.

Naher Osten
Mesopotamien – Hauptüberquerung des Tigris: Die 14. Indische Division (350 Verluste) überquert den Fluss in der Dämmerung zur Shumran-Halbinsel 10 km westlich von Kut, baut eine Pontonbrücke und nimmt 544 türkische Kriegsgefangene. Kiazim Karbekir räumt darauf in der Nacht vom 23./24. Februar Sannaiyat.

Seekrieg
Nordsee: Ein deutsches U-Boot versenkt einen norwegischen und 4 britische Dampfer.
Schwarzes Meer: 30 Landungsschiffe werden für die russische Flotte bestellt, von den 3 bis April 1918 fertiggestellt werden.

Heimatfronten
Irland: 28 Sinn Fein Agitatoren werden verhaftet und verbannt wegen einer angeblichen Zusammenarbeit mit den Deutschen.
Großbritannien: Der Premierminister warnt in einer Rede vor weiteren Einfuhrbeschränkungen (14. Liste herausgegeben), kündigt Mindestpreise für Weizen und Hafer bis 1922 und 25 Schilling pro Woche Mindestlohn in der Landwirtschaft an.
Russland: Duma-Präsident Rodzianko drängt in seinem letzten Bericht den Zaren, einen neuen Minister zu ernennen und trifft auch Generalstabschef Gourko am 24. bis 25. Februar. Die Duma eröffnet wieder am 27. Februar.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 24. Februar 1917:

Britische Soldaten marschieren in Kut ein
Britische Soldaten marschieren wieder in Kut-el-Amara ein.

Naher Osten
Mesopotamien: Die türkischen Truppen verlassen Kut, ziehen sich nach Westen auf Bagdad zurück und verlieren dabei 1.730 Mann als Kriegsgefangene und 4 Kanonen. Jedoch versagt die britische Kavallerie-Division, die Verfolgung tatkräftig durchzuführen, obwohl 2 Panzerwagen am 25. Februar einigen Schaden unter den türkischen Truppen verursachen. Das britische Kanonenboot Mantis hisst wieder die britische Flagge über Kut.
Persien: Die türkische 6. Division fällt vom Hamadan zurück nach Kermanshah, die 2. Division folgt am 26. Februar.

Westfront
Somme: Rückzug der deutschen Truppen aus dem Serre-Frontvorsprung. Sie räumen Serre, Miraumont, Petit Miraumont, Pys und Warlencourt.

Politik
USA: Der amerikanische Botschafter in London, welcher das entschlüsselte Zimmermann-Telegramm von Balfour erhalten hat, telegrafiert es nach Washington weiter zusammen mit den Nachrichten. Er erhält als Antwort von Wilson, dass dieser es mit ‚großer Entrüstung‘ gelesen hat, aber auf die Rückkehr seines Staatssekretärs warten will.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 25. Februar 1917:

Herzog Albrecht von Württemberg
Herzog Albrecht von Württemberg, Feldmarschall des Deutschen Reiches, mit den Pour le Merite, den er am 27. August 1915 erhielt.

Westfront
Frankreich: Ministerpräsident Briand schlägt vor: ‚Um die Einheit des Kommandos an der Westfront zu gewährleisten, wird der französische Oberbefehlshaber ab dem 1. März 1917 Autorität über die britischen Streitkräfte haben … in allem, was die … Operationen … Dispositionen … Zuteilung von Material und Ressourcen für die Armee … betrifft. Haig und Robertson protestieren (der Plan wird am 27. Februar abgeändert).
Somme: Die 2. Division des BEF und das ANZAC-Korps kämpfen um Thilloys bis zum 2. März; südwestlich von Bapaume.
Flandern: General Sixt von Arnim übernimmt die Vierte Armee von Herzog Albrecht von Württemberg, der nun seine eigene Flandern-Heeresgruppe befehligt. Beide verbleiben im Kommando für die restliche Dauer des Krieges.

Seekrieg
Ärmelkanal: 11 deutsche Zerstörer (Tillessen) überfallen in der Nacht vom 25./26. Februar die Dover-Sperre, einschließlich eines 10-minütigen Beschusses von Margate und Broadstairs, wobei es 4 zivile Opfer gibt.
Ostatlantik – der ‚Overt Act‘: Der Cunard-Liner Laconia wird durch ein deutsches U-Boot vor Fastnet versenkt (12 Tote, darunter 4 Amerikaner). US-Präsident Wilson beschließt, diesen letzten Vorfall als schlüssigen Beweis für das perfide und bösartige kaiserliche Deutschland anzusehen.

Ostfront
Baltikum: 100 britische Kriegsgefangene der Royal Navy Division treffen im Straflager Reiskatte (ca. 5 km hinter der Front) zum Bau von Gräben bis zum 10. Juni ein und geraten öfters unter russisches Feuer. Weitere 500 Kriegsgefangene treffen noch im Lager ein.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 26. Februar 1917:

britische 13-Pfünder Fla-Kanone
Eine britische 13-Pfünder Flugabwehr-Kanone.

Luftkrieg
Mazedonien: 20 Flugzeuge von KG 1 (überführt aus Bukarest) fliegen einen Überraschungsangriff gegen den französischen Flugplatz Gorgop und zerbomben 8 Flugzeuge und beschädigen 4 weitere. Das KG 1 bombardiert später den Flugplatz Yanesh des Royal Flying Corps sowie britische Nachschubs- und Truppenlager (28 Mann Verluste).

Naher Osten
Mesopotamien: Die britische 13. Division vertreibt die türkische Nachhut verspätet aus Sheikh Ja’ad, aber 3 britische Kanonenboote (2 Treffer erhalten) zerstören die türkische Flottille (4 Schiffe und 1.500 Kriegsgefangene) und erobern HMS Firefly wieder zurück.

Politik
Frankreich: Die alliierte Kriegskonferenz von Calais (bis zum 27. Februar) legt die nächste Offensive an der Westfront fest.

Neutrale
USA: Wilson fordert vom Kongress das Recht, Handelsschiffe bewaffnen zu lassen. Das Gesetz wird am 28. Februar vorgelegt, wird aber im Senat bis zum Ende der Sitzung am 3. März obstruiert.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 27. Februar 1917:

Browning M1917 Maschinengewehr
In einer verhältnismäßig kurzen Zeit wurde das Browning M1917 Maschinengewehr in großen Stückzahlen in den USA hergestellt.

Neutrale
USA: John M. Browning führt sein neues kurzes, wassergekühltes Maschinengewehr vor.
Präsident Wilson sagt, dass die Versenkung der Laconia (am 25. Februar, wobei vier Amerikaner ertrinken) ‚der eindeutige Vorfall war, auf den er gewartet hat‘.

Westfront
Frankreich – Calais-Abkommen: Lloyd George und der französische Kriegsausschuss (Briand und Lyautey) sind sich einig über den Operationsplan von Nivelle und Haig. Die Briten stimmen (widerwillig) zu, dass der allgemeine Befehl bei dem bevorstehenden Feldzug nur in den Händen des französischen Oberbefehlshaber liegen soll, wobei Haig aber über den üblichen Weg über London in einzelnen Fragen Beschwerde einlegen könnte.
Somme: Am 26. und 27. Februar erobern britische Truppen die Dörfer La Barque – südwestlich von Bapaume – und Ligny. In der vergangenen Woche wurden Geländegewinne auf einem 18 km breiten Frontabschnitt (südlich von Gommeccourt bis östlich von Gueudecourt) bis zu einer maximalen Tiefe von 5 km erzielt.
Flandern: Erfolgreicher britischer Grabenüberfall östlich von Armentieres.

Naher Osten
Mesopotamien: Britische Kavallerie klärt Aziziyeh bis zum 28. Februar auf, 80 km westlich von Kut. Aber Versorgungsmangel zwingt sie, sich zum Fluss zurückzuziehen. Die türkischen Verluste seit dem 23. Februar belaufen sich auf einschließlich 4.300 Kriegsgefangene, 39 Geschütze, 22 Mörser und 11 MGs. Maude schickt dem Oberbefehlshaber in Indien ein Telegramm und fragt nach einer Vorabgenehmigung zum weiteren Vormarsch an, nach einer notwendigen Versorgungspause bis zum 5. März.

Luftkrieg
Saloniki: Das KG 1 bombardiert das britische Lager Sommerhill nördlich von Saloniki (376 Opfer). Die Angreifer werden von den Jägern der britischen 17. und 47. Squadron abgefangen, welche einen Halberstadt-Begleitjäger zur Notlandung zwingen und den Piloten gefangennehmen. Allerdings werden die meisten Jäger der 47. Squadron dabei beschädigt.

Heimatfronten
Deutschland: Reichskanzler Bethmann begrüßt die U-Boot-Erfolge und rechtfertigt den Bruch mit den USA.

Geheimkrieg
USA: Wilson dankt Balfour für die ‚Informationen von solch unschätzbarem Wert‘ (bezüglich des Zimmermann-Telegramm).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 28. Februar 1917:

Frauen transportieren Rohlinge für 15-cm-Granaten
Frauen transportieren Rohlinge für 15-cm-Granaten in einer staatlichen deutschen Munitionsfabrik.

Heimatfronten
Deutschland: Nur 60.000 Freiwillige (hauptsächlich Frauen) anstelle von 200.000 erhofften aus dem Hilfsdienst-Gesetz.
Russland: Das Duma-Mitglied Kerenski fordert ein Ende des ‚mittelalterlichen Regimes‘.
Indien: Ein Gesetz bildet die Indian Defence Force (eine Art indischer Heimwehr), zu der auch alle Briten mit ständigem Wohnsitz in Indien zwangsverpflichtet werden.

Westfront
Frankreich: Nivelles Brief an die Regierung warnt vor ‚pazifistischer Propaganda‘, welcher die Truppen erreicht.
Somme: Die Briten haben im Februar 11 Dörfer erobert und 2.133 Kriegsgefangene eingebracht.

Geheimkrieg
Westfront: Ende Februar werfen die Briten erstmals Brieftauben aus einem Ballon ab, welche drei Agenten erreichen sollen. Bis Kriegsende kehren durchschnittlich 40 % der Brieftauben wieder zurück.

Seekrieg
Atlantik: Während des Februar wird die britische 10. (Minenräumer) Schaluppen-Flottille von Immingham an der Ostküste (Humber) nach Queenstown verlegt, um der Bedrohung durch Minen vor Südirland zu begegnen. Im März verliert sie 2 Schiffe.
7 Kreuzer der Arethusa-Klasse von der Harwich Force und der Grand Fleet werden von Februar bis November umgebaut, um 70 bis 74 Minen verlegen zu können. Sie führen 35 Unternehmungen bis November 1918 durch und verlegen insgesamt 2.553 Minen.
Alliierte Handelsschiffsverluste im Februar 1917: 254 Schiffe mit 500.673 Tonnen versenkt (deutsche Angaben 520.412 Tonnen), einschließlich der Rekordzahl von 105 britischen Schiffe mit zusammen 313.486 Tonnen. Im Mittelmeer beliefen sich die Verluste auf 105.670 Tonnen.


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Quellenangaben und Literatur

Der I. Weltkrieg – Eine Chronik (Ian Westwell)
Chronicle of the First World War, 2 Bände (Randal Gray)


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