06-1918, Juni 1918


Kriegstagebuch des Ersten Weltkrieges für Juni 1918.

deutsche 21-cm-Haubitze
Eine deutsche 21-cm-Haubitze wird während des Unternehmens Gneisenau feuerbereit gemacht.

Juni 1918

Seiteninhalt:

Schlagzeilen vom Juni 1918:


AUSBRUCH DER GROSSEN GRIPPE-EPIDEMIE IN INDIEN UND GROSSBRITANNIEN – nach einem Vorstoß über 50 km erreichen die Deutschen wieder die Marne – Großbritannien, Frankreich und Italien unterstützen die nationale Unabhängigkeitsbestrebungen von Polen, Tschechen und Jugoslawen – Clemenceau zu Abgeordneten-Kammer ‚Ich werde vor Paris kämpfen … in Paris … hinter Paris.‘ – DRITTE SCHLACHT AN DER AISNE ENDET – Zweite Registrierung von Wehrpflichtigen in USA – Schlacht beim Wald von Belleau – Sowjetische Regierung befiehlt den alliierten Streitkräften, das Land zu verlassen – Osmanische Regierung erkennt ein unabhängiges Armenien und Georgien mit Friedensverträgen an – DEUTSCHE GNEISENAU-OFFENSIVE GEGEN DIE FRANZOSEN AN FLUSS MATZ – Türkische 9. Kaukasische Division stößt mit deutsch-georgischen Truppen zusammen – Mangins 4 Divisionen und die 2. und 3. US-Division führen in der deutschen Flanke einen Gegenangriff an der Aisne – Militärische und politische Pressezensur in der Türkei abgeschafft – Erste Bombermission der USA – SCHLACHT AN DER MATZ ENDET – erste umfangreiche Verwendung von Senfgas durch die Alliierten – ZWEITE SCHLACHT AN DER PIAVE – General Franchet d’Esperey trifft in Saloniki ein und wird am 18. Juni alliierter Oberbefehlshaber – Alle Männer geboren 1895-1897 in Großbritannien werden einberufen – Teilweise Streiks und Aufstände in Wien – Irische ‚Home Rule‘ und Einberufungen zum Militärdienst von der britischen Regierung aufgegeben – Erster abgeschossener Jagdpilot, der erfolgreich mit dem Fallschirm aussteigt.

zurück Zurück zu Mai 1918.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 1. Juni 1918:

Amerikanische Soldaten marschieren durch eine französische Ortschaft
Amerikanische Soldaten marschieren durch eine französische Ortschaft an die Front.

Westfront
Marne: Die deutschen Verbände werden zwischen der Oise und Marne zum Stehen gebracht (MG-Bataillon der 3. US-Division im Einsatz, weitere 5 Divisionen treffen ein, einschließlich der 2. US-Division), erreichen aber den Rand des Waldes von Villers-Cotterets, nur 65 km von Paris entfernt.
Champagne: Französische Truppen verlieren und erobern dann wieder Fort de La Pompelle zurück, südöstlich von Reims.
Deutschland: Im Juni 1.000-2.000 Grippefälle in jeder deutschen Division.

Südfronten
Saloniki: Während des Juni werden 10.000 Franzosen und 10.000 Briten für die Westfront abgezogen (12 britische Bataillone vom 16. Juni an verlegt). Die griechische 2. (Athen) Division wird einsatzbereit und rückt am 26. Juni in die Front ein. 28 bulgarische Soldaten desertieren zu den Briten Mitte des Monats und warnen vor einer bevorstehenden Offensive, welche aber wegen Meutereien abgesagt wird. 80.000 Tonnen Nachschubgüter werden pro Woche in Saloniki angelandet und 10.109 britische Verletzte befinden sich in den Lazaretten.
Italienische Front: Diaz warnt seine 7 Armeekommandeure davor, die jüngsten englisch-französischen Fehler an der Westfront zu wiederholen und ihre Reserven falsch zu verwenden. Im Juni wird eine tschechoslowakische Division aufgestellt.

Luftkrieg
Frankreich: 3 deutsche Bomber greifen Paris an (14 Bomben, 28 Opfer), einzelne Fliegerangriffe vom 3. bis 7. Juni, am 15. und 26. Juni und Angriff durch drei weitere Flugzeuge am 27. Juni (2 abgeschossen, 25 Opfer).
Mazedonien: Im Juni zerstören die Anglo-Franzosen 12 bulgarische Flugzeuge.
Westfront: Die Deutschen melden den Abschuss von 32 alliierten Flugzeuge für den Verlust von 12 eigenen. Hauptmann P.L.Weiller wird Kommandant der Groupe des Escès de Grande Reconnaissance (Breguet-Aufklärungsflugzeuge zur Artillerie-Aufklärung und für Bombereinheiten).
Adria: Im Juni schicken die Deutschen 6 Wasserflugzeuge für den Kurier- und Postdienst.

Heimatfronten
IM JUNI AUSBRUCH DER GROSSEN GRIPPE-EPIDEMIE IN INDIEN UND GROSSBRITANNIEN.
Großbritannien: Anstieg der Lebensmittel-Preise um 108 % (Februar-Wert). Zuckerproduktion auf 25 % von 1915 für das Jahr reduziert. O.W. Griffiths Hearts of the World (mit Lillian Gish) wird im Juni in London uraufgeführt.
Frankreich: Lebensmittelkarten werden obligatorisch. Im Juni veröffentlicht Andre Maurois Les Silences de Colonel Bramble.
Deutschland: Krupps Fabriken in Essen haben jetzt 75.000 Männer und 23.000 Frauen als Arbeiter. Im Juni werden die Wehrpflichtigen für 1920 einberufen.
USA: Der Lebensmittelverwalter warnt vor dem Boykottieren von Sauerkraut. Kriegsminister Baker autorisiert Ermittlungen gegen Kriegsdienstverweigerern, 130 Memoniten werden inhaftiert.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 2. Juni 1918:

Hermann Göring mit dem Pour le Merite
Hermann Göring mit dem Pour le Merite (Blauen Max) um den Hals.

Luftkrieg
Westfront: Oberleutnant Göring wird mit dem Pour le Merite ausgezeichnet. Die Deutschen melden 38 alliierte Flugzeuge für den Verlust von 17 eigenen abgeschossen zu haben.

Westfront
USA: Pershing fordert im Juni und Juli monatlich 250.000 Mann an.
Marne: Französischer Gegenangriff zwischen Ourcq und Marne, welcher Faverolles am 3. Juni zurückerobert.


Seekrieg
Beim Obersten Alliierten Kriegsrat verkündet Admiral Revel mit Stolz, dass kein größeres italienisches Kriegsschiff den Hafen in den letzten 6 Monaten verlassen hat und keine Verluste entstanden sind ! Die US-Marine hat nun 150 Kriegsschiffe in europäischen Gewässern.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 3. Juni 1918:

Nachschub an die Aisne
Französische und US-Soldaten bringen während der Kämpfe an der Aisne Munition an die Front.

Westfront
Churchill besucht das Hauptquartier des BEF, Paris und die Front bis zum 13. Juni. Heftige Kämpfe zwischen Soissons und Noyon. Französischer Rückeroberung des Choisy-Hügels zum fünften Mal. Nach einem Vorstoß über 50 km erreichen die Deutschen die Marne: Die 2. und 3. US-Division blockieren den Vormarsch bei Chateau-Thierry. US-Hauptmann Lloyd S Williams vom US-Marinekorps schreibt: ‚Hölle, ziehe dich zurück ! Wir sind jetzt angekommen !‘. Französische und amerikanische Truppen eliminieren den deutschen Jaulgonne-Brückenkopf (100 Kriegsgefangene). Petain organisiert verstärkte französische Postenlinien rund um den Aisne-Frontbogen.
Aisne: Die Fremden-Legion verstärkt die französische Verteidigung nordwestlich von Villers-Cotterets (Nacht vom 5./6. Juni bis etwa 14. Juni). 27 alliierte Divisionen sind seit dem 28. Mai zur Verstärkung eingetroffen.

Geheimkrieg
Westfront – ‚Le radiogramme de la victoire‘: Die Franzosen fangen eine Nachricht der deutschen Achtzehnten Armee für Munitionslieferungen ab, welche den Hinweis auf eine Offensive bei Montdidier für den 9. Juni geben.

Ostfront
Japan: Die Regierung genehmigt die Intervention der Alliierten in Sibirien.
Ostsibirien: Der Weiße Trans-Baikal-Kosak Oberst Semenow zieht sich auf Borsia zurück, nachdem er die Roten besiegt hat. In ähnlicher Weise nimmt er Gurks, 150 km nordöstlich am 6. Juni, zieht sich aber am 10. Juni ebenfalls zurück.

Naher Osten
Georgien: 2 deutsche Bataillone der 217. Division landen von der Krim aus in Poti an.
Palästina: Eingeschränkte Einfuhren über Ägypten werden erlaubt.

Seekrieg
Westatlantik: U-Boote versenken 9 Schiffe vor New Jersey. Am 8. Juni wird das Frachtschiff Pinar del Rio vor Maryland versenkt.

Luftkrieg
Großbritannien: Auszeichnung Distinguished Flying Cross (DFC) eingeführt.
Palästina: RAF-Flugzeuge greifen Amman an (und am 4., 11. und 18. Juni).

Politik
Großbritannien, Frankreich und Italien unterstützen die nationale Unabhängigkeitsbestrebungen von Polen, Tschechen und Jugoslawen.
Churchill fliegt erstmals nach Frankreich, besucht Haig und die Front bis zum 13. Juni.



Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 4. Juni 1918:

 'Tiger' Clemenceau
Der alte ‚Tiger‘ Clemenceau (zweiter von links) zu Besuch bei einer französischen Flieger-Einheit.

Heimatfronten
Frankreich: Clemenceau zu Abgeordneten-Kammer ‚Ich werde vor Paris kämpfen … in Paris … hinter Paris.‘ gewinnt 337 gegen 110 Stimmen.
Großbritannien: Männer im Alter von 18 Jahren verlieren grundsätzlich jede Wehrdienstbefreiung.

Ostfront
Nord-Russland: 150 Royal Marines landen in Pechenga an.
Baltikum: Litauen verkündet eine königliche Verfassung; der Herzog von Württemberg nimmt den Thron an (gewählt am 31. August).

Geheimkrieg
Russland: Lockhart an das britische Außenministerium ‚Wenn Sie nicht innerhalb von … Tagen oder Wochen eingreifen, haben wir eine goldene Chance vertan‘.

Naher Osten
Osmanisches Reich: Die Regierung unterzeichnet einen Frieden mit Armeniern, Aserbaidschanern und Georgiern.
Persien: Dunsterville geht von Kazvin aus mit anglo-russischen Streitkräften am 5. Juni vor. Seine 1.000 Mann motorisierte Truppen mit 2 Geschütze und 500 Fahrzeuge formieren sich in Hamadan (2 Duncars treffen am 6. Juni ein).

Luftkrieg
Frankreich: Der britischen Dover Patrol wird das 82. Wing aus 7 Staffeln zugeteilt, um Bombenangriffe auf die belgische Küste fortzusetzen. Deutsche Flugzeuge bombardieren Flugplätze bei Dünkirchen (in den Nächten vom 4./5. und 5./6. Juni). 200 Bomben aus 24 Flugzeugen setzen am 6. und 7. Juni 52 RAF-Flugzeuge außer Gefecht und erzwingen die Aufgabe des Flugplatzes Couderkerque.
Nordsee: Großer, 50-minütiger Luftkampf zwischen Wasserflugzeugen vor der Insel Terschelling. 2 von 5 RAF-Flugzeugen gehen in dem Gefecht gegen 10 deutschen Wasserflugzeugen verloren (1 an Land gespült).
Westfront: Kommandant Vuillemins 120 französische Bomber von GB6 und GB9 zerschlagen einen Angriff der deutschen Neunten Armee östlich des Waldes von Retz. Die Deutschen melden 18 alliierte für den Verlust von 1 eigenen Flugzeug abgeschossen zu haben.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 5. Juni 1918:

 Handley-Page-Bomber
Ein Handley-Page-Bomber beim Landeanflug. Mehr als 400 Stück wurden bis Kriegsende an die RAF geliefert.

Luftkrieg
Frankreich: Unabhängige Luftstreitmacht gebildet (offiziell am 6. Juni) unter Trenchard, welche mit Operationen von Nancy aus beginnt. Organisiert als 8. Brigade der RAF, zunächst mit 4 Staffeln (wächst auf 9 an): 216. Squadron (Handley Page), 55. Squadron (D.H.4), 99. Squadron (am 3. Mai angekommen) und 100. Squadron (F.E.2). Nur die Handley-Page-Bomber und DH4 haben eine strategische Reichweite und hohe Leistung, aber trotzdem werden 74 Angriffe im Juni durchgeführt.
Westfront: Die Deutschen melden 31 alliierte Flugzeuge für den Verlust von 7 eigenen abgeschossen zu haben. Die Luftkampf-Tätigkeit verringert sich bis zum 9. Juni.

Westfront
Aisne: DRITTE SCHLACHT AN DER AISNE ENDET mit erschöpften deutschen Truppen und einem weiteren, die Kräfte überbeanspruchenden Frontbogen.

Seekrieg
Mittelmeer: Der bewaffnete Enterdampfer HMS Snaefell wird durch ein U-Boot versenkt.

Heimatfronten
Ungarn: Graf Tisza sagt vor dem Parlament, die Doppelmonarchie müsse verlängert werden (Anti-Regierungs-Aufstände am 22. Juni).
USA: Zweite Registrierung von Wehrpflichtigen, welche 750.000 21-Jährige auf die Liste für den Einzug zum Militär hinzufügt.
Großbritannien: Debatte im Unterhaus über das amerikanische Madsen-Maschinengewehr. Robertson wird Oberbefehlshaber der Heimatarmee.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 6. Juni 1918:

US-Soldaten im Gefecht 1918
US-Soldaten im Gefecht im Sommer 1918.

Westfront
Marne – Schlacht beim Wald von Belleau (bis 25. Juni): Die 2. US-Division und 4. US-Marine-Brigade führen einen Gegenangriff westlich von Chateau-Thierry und nehmen Vaux, Bourdes und den Wald von Belleau Wood (1.087 Gefallene, 7.000 Verwundete). Der Kronprinz befiehlt die Konsolidierung der gewonnenen Frontlinie. Die Briten erobern die Höhe beim Dorf Fligny, südwestlich von Reims bis zum 7. Mai. Clemenceau löst d’Esperey von der Nördlichen Armee-Gruppe ab, schickt ihn jedoch am 11. Juni nach Saloniki. Der alliierten Oberste Kriegsrat legt den Streit zwischen Haig und Foch um die Reserven bei. Französisch-amerikanische Truppen erobern Veuilly-La Poterie und Vinly zurück.

Ostfront
UdSSR: Lenin akzeptiert das deutsche Ultimatum für die Rückkehr der Schwarzmeer-Flotte nach Sewastopol.
Wolga: Stalin kommt in Zarizyn mit dem Zug an, zusammen mit 2 Panzerwagen und 400 Rotgardisten.

Seekrieg
Nordsee: Das holländische Lazarettschiff Köningen Regentes (4 Tote), welches bei der Rückführung von ausgetauschten Kriegsgefangenen zwischen England und Den Haag eingesetzt ist, wird durch ein U-Boot versenkt.

Luftkrieg
Deutschland: 6 Handley Page Bomber und 10 F.E.2 greifen in der Nacht vom 6./7. Juni die Eisenbahnverbindungen bei Thionville und Metz an.
Westfront: Die 9. RAF-Brigade (200 Flugzeuge, Staffeln am 3. Juni geschickt) verstärkt die 1.000 französischen Flugzeuge bei den heftigen Luftkämpfen über Roye, Montdidier und Noyon.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 7. Juni 1918:

Panzerzug des Tschechischen Legion
Panzerzug des Tschechischen Legion in Sibirien.

Ostfront
UdSSR: Erster Kongress der Roten Militärkommissare.
Nord-Russland: 250 Royal Marines landen in Kern am Weißen Meer an. Lenin befiehlt dem Murmansker Sowjet, sich den Alliierten zu widersetzen.
Sibirien: Die Tschechen besetzen Omsk.
Don: Inzwischen haben die Deutschen Bataisk südlich von Rostow besetzt.

Seekrieg
Mittelmeer: Die meisten der ersten 36 U-Boot-Jäger der USA treffen ein, zusammen mit dem Tender Leonidas in Korfu, nachdem sie den Atlantik unter eigener Kraft überquert haben. Erste U-Jagd bis zum 9. Juni von insgesamt 37 Jagd-Operationen, bei denen der Befehlshaber annimmt, dass 19 U-Boote versenkt wurden – tatsächlich aber gar keins.

Luftkrieg
Deutschland: 13 D.H.4 greifen Bahnziele in Conz und Thionville an. Die 55. Squadron konnte das primäre Ziel nicht erreichen, da Koblenz unter einer Wolkendecke lag. Gleiches am 8. und 13. Juni.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 8. Juni 1918:

Flugzeugträger HMS Eagle
Der Flugzeugträger ‚HMS Eagle‘ wurde aus dem Rumpf eines Schlachtschiffs aus dem 1. Weltkrieg umgebaut und hatte daher auch die Eigenschaften dieser Periode: massives Gewicht und geringe Geschwindigkeit.

Seekrieg
Großbritannien: Die Ehefrau des US-Botschafters tauft den 26.000-Tonnen-Träger HMS Eagle (ex-chilenisches Schlachtschiff Almirante Cochrane, welches bis Ende 1917 zum ersten Flugzeugträger mit einer Insel umgebaut wurde) beim Stapellauf in Newcastle.
Nordsee: Die Verlegung von Minen in den Zonen A und C der Nordsee-Sperre beginnt.

Ostfront
Wolga: Die Tschechen nehmen Samara, wo eine Weiße Komuch-Regierung (‚Komitee der Mitglieder der konstituierenden Versammlung‘) gegründet wird.
Nord-Russland: Die sowjetische Regierung befiehlt den alliierten Streitkräften, das Land zu verlassen. 3.000 Soldaten werden von Petrograd nach Norden geschickt, während am 14. Juni Arbeiter und Bauern aus Moskau und der Wolga-Region einberufen werden.

Naher Osten
Osmanisches Reich: Die Regierung erkennt ein unabhängiges Armenien und Georgien mit Friedensverträgen an. Armenien gewährt den türkischen Truppen den Durchmarsch. Ludendorff weigert sich am 10. und 11. Juni, die Verträge anzuerkennen.
Palästina: Die 7. Indische Division (267 Mann Verluste) erstürmt zwei niedrige Hügel, 1,5 km vom Meer entfernt und nimmt 110 Kriegsgefangene und 7 MGs.
Arabien: Arabischer Überfall auf die Hedschasbahn in der Nähe von Toweira (170 km nordwestlich von Medina). Am 28. Juni nehmen die Araber Kalaat-el-Almar, 320 km nördlich von Medina.

Luftkrieg
Deutschland: Ludendorff erhält den Ausbauplan für die Luftstreitkräfte vom 1. Juli 1918 bis zum 1. April 1919. Er genehmigt 300 weitere Flugzeuge pro Monat zu bauen (auf 2.300), aber die tatsächliche Produktion beträgt im Durchschnitt 1.088 pro Monat.
Die 104. Squadron (am 20. Mai eingetroffen) schließt sich dem strategischen Luftkrieg der RAF mit einem Angriff von 10 Maschinen auf die Metz-Sablon-Eisenbahnen an. Dabei Abfangeinsätze deutscher Jäger (1 abgeschossen) und schweres, genaues Flugabwehrfeuer über dem Ziel. 23 Airco D.H.4-Einsätze gegen Hagendingen am 8., 9. und 13. Juni, dabei das Zementwerk stark beschädigt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 9. Juni 1918:

deutsche 21-cm-Haubitze
Eine deutsche 21-cm-Haubitze wird während des Unternehmens Gneisenau feuerbereit gemacht.

Westfront
(VIERTE) DEUTSCHE GNEISENAU-OFFENSIVE GEGEN DIE FRANZOSEN AN FLUSS MATZ (bis 14. Juni) zwischen Noyon und Montdidier (auch bekannt als Erste Schlacht von Lassigny) beginnt um Mitternacht mit Sperrfeuer, wovon die Franzosen 10 Minuten zuvor dank der Berichte von deutschen Deserteuren erfahren. Die deutsche Artillerie verfeuert 750.000 Granaten (15.000 t) Senfgas, Phosgen und Diphenylchlorarsen, wobei bis zum 15. Juni 3.918 Mann vergast werden (darunter 32 Tote). Hutier greift mit 11 Divisionen ab 03:00 Uhr an und macht Fortschritte von 10 km, nimmt 8.000 Kriegsgefangene, zerschlägt 3 Divisionen und setzt den Angriff in der Nacht fort.
Frankreich: Clemenceau beruft die Generale Duchene, (Degoutte ersetzt ihn als Befehlshaber der Sechsten Armee am 10. Juni), Maud’huy und Chretien (Korpskommandeure) für das Versagen an der Aisne ab.

Südfronten
Albanien: Französische Annamiten (Vietnamesen) und albanische Tirailleurs nehmen den von österreich-ungarischen Truppen verteidigten Mt.Kamia (2.150 m) und 2 Dörfer in der Nacht vom 8./9. Juni südwestlich des Sees Ochrid bei einem Vorstoß über 8 bis 10 km auf einem 32 km breiten Frontabschnitt zwischen dem 8. und 14. Juni. Sie bringen 400 Kriegsgefangene und 10 Kanonen bei 50 Mann Verlusten ein.
Saloniki: General Guillaumat (am 6. Juni von Clemenceau zurückgerufen, ohne die Alliierten zu konsultieren) reist in Eile und unter Geheimhaltung nach Paris ab.

Luftkrieg
Westfront: Die 9. RAF-Brigade mit ca. 200 Flugzeugen und die französische 1. Flieger-Division mit 600 Flugzeugen (Vorläufer der taktischen Luftwaffen im Zweiten Weltkrieg) greifen in die Bodenkämpfe von Noyon bis Montdidier ein. Die Deutschen melden 38 alliierte für den Verlust von 5 eigenen Flugzeugen abgeschossen zu haben.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 10. Juni 1918:

Versenkung der 'Szent Istvan'
Versenkung der ‚Szent Istvan‘ durch zwei italienische Torpedoboote.

Seekrieg
Adria: 2 italienische MAS-Boote attackieren vor der Premuda-Insel, trotz einer Sicherung aus 7 Torpedobooten, wobei MAS 15 (Rizzo) das österreich-ungarische Schlachtschiff Szent Istvan (89 Tote) zum Kentern und sinken bringt. Die anderen 3 Schlachtschiffe der österreich-ungarischen Flotte brechen daraufhin den Vorstoß in die untere Adria ab, um die Otranto-Sperre anzugreifen.
Nordsee: Die Harwich Force beginnt jeden Abend in die Helgoländer Bucht einzudringen, trotz des Risikos auf eigene, britische Minen zu laufen.

Westfront
Noyon-Montdidier: Die Deutschen gewinnen weitere 3 Kilometer; Humbert zieht die 38. und 15. Division 10 km südlich in Richtung des Nordens vom Wald von Laigue (nordöstlich von Compiegne) zurück. Foch fordert Fayolle auf, mit Mangins Gegenschlag ohne Verzögerung zu beginnen.

Luftkrieg
Besetztes Belgien: Die 214. Squadron der RAF mit Handley Page bombardiert in der Nacht vom 10./11. Juni die Eisenbahnkreuzung von Thourout, die Docks und Stahlwerke von Brügge und die Schleusentore und den Kanal von Zebrügge.
Großbritannien: 469 Flugabwehrgeschütze mit 622 Suchscheinwerfern vorhanden, besetzt mit 6.136 Artilleristen von den insgesamt 13.405 Mann bei der Luftverteidigung.

Naher Osten
Kaukasus: Die türkische 9. Kaukasische Division stößt mit deutsch-georgischen Truppen zusammen – südlich von Tiflis – und treibt diese zurück.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 11. Juni 1918:

Angriff französischer Truppen mit der Unterstützung durch St.Chamond-Panzern
Angriff französischer Truppen mit der Unterstützung durch Saint-Chamond-Panzern.

Westfront
Aisne: Mangins 4 Divisionen und die 2. und 3. US-Division führen in der deutschen Flanke einen Gegenangriff um 11:30 Uhr ohne vorbereitenden Artilleriebeschuss, aber mit der Unterstützung durch 163 Panzern (73 verloren) und aus der Luft. Der Angriff nimmt 3 Dörfer, 1.000 Kriegsgefangene und 19 Kanonen, bevor der deutsche Widerstand sich versteift.
Somme: Die australische 2. Division bringt bei einem ‚friedlichen Eindringen‘ in die deutschen Stellungen 300 Kriegsgefangene ein. Monash legt einen Plan für die Rückeroberung von Hamel am 21. Juni vor.

Naher Osten
Deutschland: Ein Telegramm der OHL droht damit, alle deutschen Truppen und Beamten aus dem Osmanischen Reich abzuziehen, wenn der türkische Vormarsch in Georgien nicht gestoppt wird. Enver Pascha droht zurückzutreten, aber Seeckt legt den Streit im Juli bei.

Luftkrieg
Westfront: Die alliierte Luftunterstützung für Mangins Gegenangriff führt zu schweren Luftkämpfen. Bei einem irrtümlichen Bombenangriff der RAF werden 8 französische Soldaten verwundet und 75 Pferde getötet. Die Deutschen melden 40 alliierte für den Verlust von 19 eigenen Flugzeugen bis zum 12. Juni abgeschossen zu haben.

Heimatfronten
Osmanisches Reich: Militärische und politische Pressezensur abgeschafft, um den Pan-Turanismus zu fördern und Angriffe auf die Alliierten zu unterstützen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 12. Juni 1918:

 schwer verwundeter französischer Soldat
Ein schwer verwundeter französischer Soldat wird an Aisne geborgen.

Westfront
Aisne: Die deutsche 7. Armee greift mit 5 Divisionen westlich von Soissons an (bis 13. Juni), gewinnt aber nur minimal Gelände gegen französische Truppen, welche von 197 Panzern unterstützt werden. Ludendorff sagt das Unternehmen Gneisenau ab.
Noyoni-Montdidier: Mangin attackiert erneut, gewinnt unter hohen Verlusten bis zu 3.000 Meter, aber die deutschen Truppen verbluten und Clemancealls Kritiker verstummen.

Naher Osten
Georgien: Deutsche Truppen besetzen Tiflis.
Nordpersien: Anglo-russische Streitkräfte (1.200 Kosaken, 4 Geschütze, ca. 100 Husaren, 2 Duncars und 2 RAF-Flugzeuge) zersprengen an der Manjil-Brücke, nordwestlich von Kazvin, 3.000-4.000 Jangali-Stammesangehörige, welche von Deutschen beraten werden. Oberst Bicherakov erreicht bald Enzeli am Kaspischen Meer.

Luftkrieg
Westfront – Erste Bombermission der USA: Breguet XIV der 96. Luft-Staffel bombardieren die Eisenbahnstrecke Dommary-Baroncourt.
Mazedonien: 4 RAF-Flugzeuge schießen mindestens 3 von 8 feindlichen Flugzeugen ab, 2 weitere kollidieren.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 13. Juni 1918:

La-Chirba
Italienische Schützengraben-Zeitung ‚La Chirba‘.

Südfronten
Italienische Front: Ein vorausgehender österreich-ungarischer Ablenkungsangriff durch 2 Divisionen (‚Lawinenaktion‘) am Tonale-Pass (Trentino, westlich des Gardasee) scheitert am frühen Nachmittag.

Seekrieg
Bristol-Kanal: Ein U-Boot versenkt den bewaffneten Hilfskreuzer HMS Patia.
Nordsee: Der britische Kreuzer Conquest läuft vor Harwich auf eine Mine, kann aber nach Sheerness geschleppt werden. Das Schwesterschiff Centaur läuft in der Helgoländer Bucht auf eine Mine, dampft aber über 400 km rückwärts und erreicht den Humber (14.-15. Juni).

Luftkrieg
Deutschland – Luftkampf über Trier: 2 deutsche Jagdflugzeuge werden von Airco D.H.4 (1 verloren) der 55. Squadron abgeschossen. Direkttreffer auf die Eisengießerei.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 14. Juni 1918:

Französische Kriegsgefangene Aisne
Französische Kriegsgefangene werden aus dem Kampfgebiet an der Aisne geführt.

Westfront
SCHLACHT AN DER MATZ ENDET mit einem französischen Abwehrerfolg. Erste umfangreiche Verwendung von Senfgas durch die Alliierten (Franzosen) verursacht 265 Mann Verluste. Foch weist Petain an, eine Offensive westlich von Soissons zu planen, Mangin unternimmt 8 erfolgreiche lokale Angriffe bis zum 5. Juli. Die OHL bekräftigt ihre ‚letzte‘ Offensive in Flandern (Codename Hagen). Aber zuerst müssen die alliierten Reserven durch das Unternehmen Reims (‚Marneschutz‘, am 18. Juni befohlen) nach Süden gezogen werden. Bruchmülers ‚Belagerungszug‘ aus schwerer Artillerie muss dazu schnell von Reims nach Flandern verlegt werden können, da Rupprecht dort 15 Tage später angreifen soll. Die französische Aufklärung sagt ‚eine Fortsetzung des Vorstoßes nach Amiens voraus, oder eine Fortsetzung der Angriffe in Richtung Paris an der … Oise und Marne … nicht vor dem 15. Juli‘. Guillaumat ersetzt Dubail als Militärgouverneur von Paris und ist damit potenzieller Ersatz für Petain.
Flandern: Ein britischer nächtlicher Überfall entlang des La-Bassee-Kanals gelingt.

Ostfront
UdSSR: Die Sowjets vertreiben die rechten sozialistischen Parteien.
Südrussland: Abkommen zwischen den Don- und Kuban-Kosaken. 10.000 Russen kämpfen bei Taganrog gegen deutsche Truppen.

Naher Osten
Nordwestpersien: 2000 türkische Truppen besetzen Tabriz.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 15. Juni 1918:

italienisches Artilleriegeschütz wird an der Piave geladen
Ein mit einem Sandsack-Wall geschütztes italienisches Artilleriegeschütz wird an der Piave geladen.

Südfronten
ZWEITE SCHLACHT AN DER PIAVE (bis zum 24. Juni): Die österreich-ungarischen Truppen werden zuvor für 4 Stunden im Asiago-Abschnitt von italienischer Artillerie beschossen, bevor ihre eigenen Geschütze um 3:00 Uhr mit dem Beschuss im Rahmen des Unternehmens ‚Radetzky‘ beginnen. Die österreich-ungarische Artillerie leidet auch unter einem Mangel an Granaten und es wurde kein Phosgen-Gas von den Deutschen abgegeben.
Der Infanterie-Angriff beginnt um 7 Uhr und die österreich-ungarische Elfte Armee durchbricht die britische (3 Bataillone in der Front werden überrascht) und französische Linie, werden aber am frühen Mittag gestoppt und durch einen Gegenangriff zurückgeschlagen, wobei 1.500 Kriegsgefangene und 7 Geschütze eingebracht werden.
Im Abschnitt des Mt.Grappa nimmt das österreich-ungarische XXVI. Korps fünf Landmarkierungen und das I. Korps nimmt Teile des Frontbogens am Mt.Solaroli. Die maximale Eindringtiefe liegt bei 3.000 Metern, aber ein Gegenangriff der italienischen Vierten Armee macht Fortschritte.
Ein erregter Kaiser Karl im kaiserlichen Zug in Meran ruft Feldmarschall Boroevic um 12 Uhr an und teil mit, dass ‚die Tirol-Armee geschlagen ist und die Truppen haben alles wieder verloren, was sie erobert haben und sind in ihre Ausgangsstellungen zurückgetrieben worden‘.
Piave: Unter dem Codename ‚Albrecht‘ überquert die österreich-ungarische Isonzo-Armee die untere Piave unter einer Rauch- und Nebeldecke auf einem 32 km breiten Frontabschnitt, gewinnt drei kleinere Brückenköpfe und schlägt eine Brücke. Die 6. Armee überquert den Montello-Grat, sichert den Brückenkopf und nimmt 4.000 Kriegsgefangene und stößt bis zu 3,2 Kilometer vor, kann aber nicht zur Isonzo-Armee aufschließen. Dabei werden ihre Brücken und Fährboote von RAF-Flugzeugen getroffen. Mehr Truppen setzen in der Nacht über.

Luftkrieg
Italienische Front: Das italienische Top-Fliegerass Francesco Baracca erzielt seine letzten 2 Luftsiege (zuletzt ein Zweisitzer aus 25 Begleitflugzeugen). 653 alliierte Flugzeuge (darunter 33 Sopwith Camels, welche eine Pontonbrücke zerstören) greifen an und helfen bei der Vernichtung der österreich-ungarischen Piave-Brückenköpfe bis zum 22. Juni.
Hedschasbahn (Arabien): RAF-Flugzeuge bombardieren die Eisenbahnstation von El Kutrani 48 km östlich vom Südende des Toten Meeres.

Westfront
Frankreich: Clemenceau bildet das Komitee für die Verteidigung von Paris in Bombon (von Foch begleitet), dem Ort des Alliierten Obersten Hauptquartiers seit dem 5. Juni.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 16. Juni 1918:

Italienische Infanterie an der Piave-Front
Italienische Infanterie an der Piave-Front, die praktisch flaches Überschwemmungsgebiet ist, wo die flachen Gräben oft unter Wasser gesetzt werden.

Südfronten
Piave: Die britische 48. Division (922 Verluste) hat nach 4 Gegenangriffen 728 Kriegsgefangene eingebracht und 576 gefallene österreich-ungarische Soldaten begraben. Im italienischen Grappa-Abschnitt stellt die Italienische Vierte Armee ihre alte Frontlinie mit Ausnahme von 2 Gipfeln wieder her, wobei 200 italienische Kriegsgefangene und ca. 12 zuvor verlorene Geschütze wieder befreit werden. Die österreich-ungarische Heeresgruppe Conrad von Hötzendorf verliert 35.026 Soldaten. Italienische Gegenangriffe der Achten und Dritten Armee gewinnen etwas Gelände zurück, darunter 4 Dörfer südlich des Piave. Starke Regenfälle, Angriffe italienischer Flugzeuge und der RAF sowie ein Mangel an Brückenbaumaterial, bedingt durch die Knappheit an Pferden, behindern die Flussüberquerung.

Naher Osten
Aserbaidschan: Die Armenier erobern Karamarian (190 km westlich von Baku), kommen aber nicht weiter nach Süden voran.
Südpersien – Gefecht von Ahmedabad (westlich von Shiraz): Ein britischer Präventiv-Angriff fügt 3.200 Stammeskrieger 500 Verluste zu und die Shiraz-Krise wird bis zum 21. Juni behoben.

Afrika
Mosambik: Lettow-Vorbecks Hauptstreitmacht erreicht Alto Molocque (350 km westlich von Mosambik), erbeutet 34.000 kg Nahrungsmittel und wertvolles Kartenmaterial.
Marokko: Die französische Oued-Inouen-Linie weist wiederholt Angriffe von Stammeskriegern ab.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 17. Juni 1918:

Sopwith Camel landet auf britischem Träger
Sopwith Camel landet auf britischem Träger.

Seekrieg
Nordsee: Eine Sopwith Camel vom Flugzeugträger HMS Furious zwingt ein deutsches Wasserflugzeug nach zwei Bombenangriffen auf das Schiff zur Notwasserung mit nachfolgender Vernichtung.
Westliches Mittelmeer: Die einen Konvoi sichernde Schaluppen Lychnis und der Trawler Partridge der Royal Navy versenken U 64 (Moarth, welcher 45 Schiffe mit 132.166 t seit 1916 versenkt hatte) mit Geschützfeuer zwischen Sardinien und Sizilien.

Südfronten
Piave: An der unteren Piave erweitert das österreich-ungarische XXIII. Korps den größten Brückenkopf, befindet sich aber immer noch in der zweiten Linie der Italiener kurz vor Meolo. Das XXIV. Korps gewinnt Gelände am Montello, aber 20 Brücken reichen nicht für den Nachschub und schwerer Regen in der Nacht vom 17./18. Juni lässt den Fluss fast um einen Meter ansteigen und zerstört fast alle von ihnen.
Saloniki: General Franchet d’Esperey trifft ein und wird am 18. Juni alliierter Oberbefehlshaber und sagt zu seinen neuen Untergebenen ‚Ich erwarte von Ihnen eine wilde Kraft‘. Eine Pariser Richtlinie wird am 22. Juni erstellt.

Heimatfronten
Großbritannien: Alle Männer geboren 1895-1897 werden einberufen; mit Ausnahme von Schiffbauern und Schieferölbergleuten. Auf der Empire-Kriegskonferenz wird bekannt, dass jedes Soldatengrab 10 Britische Pfund kosten wird und dass Italien Land dafür im Juni gewährt hat.
Österreich-Ungarn: Teilweise Streiks und Aufstände in Wien gegen eine reduzierte Brotration bis zum 21. Juni.
Ungarn: Truppen verursachen über 24 Todesopfer in der MAV Maschinenfabrik von Budapest, wo eine Erhöhung der Bezahlung am 20. Juni gefordert wird und die Arbeiter der Stadt gehen bis zum 27. Juni auf die Straße.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 18. Juni 1918:

Deutsche Sturmtruppen
Deutsche Sturmtruppen in einem Granattrichter.

Westfront
Marne: Mudra löst F.Below im Kommando über die Erste Armee ab, letzterer übernimmt in Soissons die neue 9. Armee (bis zum 6. August).
Champagne: Französische Truppen schlagen einen deutschen Angriff von Sillery bis nach Trigny ab, 11 km westlich von Reims (und auf Bligny am 22. Juni, welcher 392 Verluste bei den dort eingesetzten italienischen Verbänden kostet).

Südofronten
Piave: Geringe Geländegewinne der österreich-ungarischen Truppen bei Montello in der Nähe der Nervesa-Eisenbahnbrücke. Die italienische 1. Division nimmt 500 Kriegsgefangene am Brückenkopf von San Dona an der unteren Piave, aber die dortige verstärkte Besatzung nimmt 6.500 Kriegsgefangene um Campolunga herum (bis zum 19. Juni).

Seekrieg
Schwarzes Meer: Das russische Schlachtschiff Svobodnaya Rossiya (Ex-Imperatritsa Ekaterina) wird von den Roten zerstört, um eine Erbeutung durch die Deutschen zu vermeiden. Der Zerstörer Kertsch torpediert sie in Novorossisk, wo sich 7 Zerstörer und Torpedoboote selbst versenken (Kertsch versenkt sich selbst am 19. Juni in Tuapse). Das Schlachtschiff Volya, 3 Zerstörer, 2 Torpedoboote und ein bewaffneter Hilfskreuzer kehren nach Sewastopol zur Internierung zurück, wie es die Deutschen gefordert hatten. Etwa 464 deutsche Seeleute übernehmen die Schiffe dann aber nach und nach.

Heimatfronten
Bulgarien: Ministerpräsident Radoslavov (seit 1913) tritt auf Zar Ferdinands Geheiß zurück, Malinow ersetzt ihn, um Unruhen zu beschwichtigen.
Deutschland: Die OHL fordert den Militärdienst für alle Männer von 15 bis 60 Jahren; der Kriegsminister protestiert dagegen am 24. Juni. Die Anzahl der Reichstagsabgeordnete wird erhöht und ein Gesetz über das Verhältniswahlrecht verabschiedet.
Großbritannien: Das House of Commons stimmt einem Kriegskredit über 500 Millionen Britische Pfund zu (7.342 Millionen Pfund Gesamtsumme; 6,8 Millionen Pfund pro Tag; Kredite an die Alliierten im Wert von 1.370 Millionen Pfund Sterling).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 19. Juni 1918:

Soldaten bekämpfen im Juni 1918 englische Tiefflieger
Österreich-ungarische Soldaten bekämpfen im Juni 1918 englische Tiefflieger an der Piave.

Südfronten
Piave: Die italienische 8. Armee schlägt gegen 15.30 Uhr auf Montello mit 10 Divisionen gegen 3 österreich-ungarische Divisionen und zusätzlichen Artillerie-Divisionen los und gewinnt Nervesa wieder, um es am 20. Juni aber wieder zu verlieren. General Vaccari führt dabei sein XXII. Korps persönlich an. Boroevic trifft Kaiser Karl in Spilimbergo am Tagliamento, wo er Arz keine weiteren Verstärkungen, Munition oder Nachschub anbieten kann.

Seekrieg
Nordsee: Ein geplanter Angriff der Harwich Force mit Wasserflugzeugen nördlich der Helgoländer-Bucht wird vereitelt (schon drei weitere gescheiterte Versuche zuvor im Mai), aber ein angreifendes deutsches Wasserflugzeug kann abgeschossen werden.

Luftkrieg
Westfront: Bishop (Kommandant der 85. Squadron mit S.E.5a) erzielt seine letzten 5 Luftsiege östlich von Ploegsteert, nachdem er am 17. Juni bereits 3 Abschüsse erzielt hat.

Ostfront
UdSSR: Die Petrograder Arbeiter werden durch die Roten mobilisiert.
Baltikum: Die Deutschen entfernen den polnischen Verwalter Michalkiewicz aus Wilna.
Wolga: Die Tschechen erobern die wichtige strategische Bahnkreuzung Syzran. Weiße Demonstrationen in Kozlow und Tambow, weit südöstlich von Moskau.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 20. Juni 1918:

 Francesco Baracca
Das italienische Jagdflieger-Ass Francesco Baracca wird in der Luft von zwei Gewehrkugeln getroffenen, wovon eine ihn tödlich am Kopf verwundet.

Luftkrieg
Italienische Front: Die Italiener schießen 14 österreich-ungarische Flugzeuge über den Piave ab, aber das Top-Ass der Italiener, Francesco Baracca, wird bei einem Tiefflugangriff in seinem Nieuport-Jäger getötet. Amerikanische Piloten fliegen erstmals mit italienischen Bombern in den Kampf.

Südfronten
Piave: Boroevic schickt ein Telegramm an das österreich-ungarische Oberkommando ‚Da die Monarchie … ihren Pflichten als Verbündeter treu nachgekommen ist … und nicht das Risiko eingehen kann, vielleicht entwaffnet zu werden, schlage ich vor, sich … hinter die Piave zurückzuziehen‘. Kaiser Karl gibt die Erlaubnis. Boroevic plant, sich nur nachts zurückzuziehen und die Italiener beschließen, die Brücken besser nur zu beschießen als Massenangriffe durchzuführen.

Naher Osten
Aserbaidschan: Die türkische 5. Kaukasische Division (6.000 Mann) kommt in Ganja (russisches Jelisawetpol) als Kern von Enver Paschas ‚Armee des Islam‘ an (insgesamt 18.000 Mann unter Envers 28-jährigem Halbbruder Nuri Pascha). Ein Regiment marschiert am 26. Juni ab, um die Tataren von Aserbaidschan zu unterstützen.
Palästina: Großbritannien setzt die Zivilgerichte in den besetzten Gebieten wieder ein.

Afrika
Ostafrika: General Northey zum Gouverneur und Oberbefehlshaber in Britisch-Ostafrika ernannt. Brigadegeneral Hawthorn übernimmt das NRFF. Die Kartucol hält für Nachschublieferungen am Vacha-Farmhaus an.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 21. Juni 1918:

Fesselballon an der italienischen Front
Aufklärung mit einem Fesselballon an der italienischen Front.

Südfronten
Piave: Weitere italienische Infanterie-Angriffe auf den Brückenkopf an der unteren Piave bis zum 22. Juni. Evakuierung der österreich-ungarischen Verwundeten und nicht wichtigen Einheiten (21.-22. Juni). Die Italiener melden bis heute 12.000 Kriegsgefangene eingebracht zu haben.

Heimatfronten
Irland: Irische ‚Home Rule‘ und Einberufungen zum Militärdienst von der britischen Regierung aufgegeben.
Großbritannien: Die Regierung gewinnt die Nachwahlen in Clapham (Süd-London).
Österreich-Ungarn: Kaiser Karl lehnt den Rücktritt von Ministerpräsident Seidler ab.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 22. Juni 1918:

General Horvat in Harbiin
General Horvat (Mitte) später in Harbin, umringt von Offizieren aus Japan, Rumänien, Großbritannien, Tschechoslowakei, Frankreich und Russland.

Ostfront
Südrussland: Die Weiße Freiwilligen-Armee von Denikin (9.000 Mann, 21 Geschütze, 3 Panzerwagen) beginnt ihren zweiten Kuban-Feldzug und erobert die Bahnhöfe Torgovaya und Shabilevskaya, isoliert die Rote Kuban-Gruppe und schneidet die Zarizynbahn am 25. Juni ab. Der Chef der russischen Ostbahn, General Horvath (Hauptquartier in Harbin, Mandschurei), appelliert an die Alliierten für Hilfe.

Westfront
Somme: Nächtlicher Überfall der britischen Dritten Armee auf deutsche Stellungen bei Bucquoy, einschließlich des ersten Nachteinsatz von britischen Panzern (Nacht 22./23. Juni), wobei 5 Tanks ca. 150 Infanteristen der 62. Division unterstützen.

Südfronten
Piave: Die österreich-ungarische Sechste und Isonzo-Armeen beginnen, heimlich in der Nacht vom 22./23. Juni über den Fluss zurückzugehen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 23. Juni 1918:

leichte Panzer LK II
Der leichte Panzer LK II mit 5,7-cm-Kanone. Die Eigenschaften eines erbeuteten britischen Whippet-Panzers wurden in ein abgewandeltes Fahrgestell eingebaut, aber bis zum Waffenstillstand wurden nur Prototypen fertig.

Heimatfronten
Deutschland: 580 leichte LK II-Panzer werden bei Daimler bestellt, die jedoch noch mehr vor dem Waffenstillstand ausgeliefert werden.

Ostfront
Nord-Russland: Die britische ‚Syren‘- und ‚Elope‘-Streitkräfte (600 Mann unter Generalmajor Maynard) schließen sich den nordrussischen Expeditionsstreitkräften in Murmansk an. Maynard und 30 Mann fahren die Murmansker Eisenbahnstrecke ab dem 27. Juni nach Süden hinunter, besetzen Soroka am 29./30. Juni und schicken 3 Rote Truppenzüge zurück.
Wolga: Der Zivilist Woroschilow übernimmt das Kommando über die 1.000-köpfige Rote Zarizyn-Gruppe (wahrscheinlich von Stalin eingesetzt).
Sibirien: Eine Weiße provisorische sibirische Regierung in Omsk gebildet; die allgemeine Mobilmachung wird bald verkündet.

Südfronten
Piave: Die italienische Achte Armee besetzt Nervesa um 13 Uhr und dann ganz Montello. Die dritte Armee nimmt am Candelu-Zenson-Abschnitt an der mittleren Piave 2.000 österreich-ungarische Kriegsgefangene.

Luftkrieg
Italienische Front: Erste Erbeutung eines intakten österreich-ungarischen Berg D.I Jagdflugzeuges (bester in Österreich entwickelter und gebauter Jägertyp), der von italienischen Jägern in Treviso zur Notlandung gezwungen wird. Bis zu 50 RAF-Flugzeuge greifen die österreich-ungarischen Verbände bei ihrem Rückzug über die Piave an.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 24. Juni 1918:

Rekrutierungsplakat für das US-Marine-Korps
Rekrutierungsplakat für das US-Marine-Korps.

Seekrieg
USA: US-Marine und Marine-Korps sind jetzt 450.093 Mann stark, größer als die Gesamtstärke der britischen Royal Navy.

Ostfront
Russland: Die Linken Sozialrevolutionäre (Russische Bauernpartei) beschließen den Terrorismus gegen die Deutschen in Russland.
Sibirien: Eine tschechische Zeitung meldet, dass die Legion die Vorhut der alliierten Armeen an einer neuen Ostfront ist.

Südfronten
Piave: Die letzten österreich-ungarischen Truppen gehen hinter den Fluss zurück. Die italienische 3. Armee säubert den österreich-ungarischen Brückenkopf an der Mündung des Capo Sile. 2.193.659 Mann alliierter Truppen mit 7.081 Geschützen in 57 Divisionen (davon 36 in der Frontlinie) halten die knapp über 300 Kilometer lange Front (britische und französische Divisionen jeweils 6,5 km).

Naher Osten
Großbritannien: Der Ost-Ausschuss des Kriegskabinetts diskutiert die Lage in Persien, gibt den indischen Militärbehörden die Kontrolle über die Operation in Süd- und Ost-Persien, am Kaspischen Meer und Turkmenistan.
Palästina: 261.990 alliierte Soldaten (Rationsstärke) mit 438 Geschützen gegen 131.000 Mann türkisch-deutscher Truppen mit 523 Geschützen.
Mesopotamien: 212.131 britische Truppen mit 310 Geschützen gegen geschätzt nur 29.500 Türken mit 112 Kanonen.

Luftkrieg
Westfront: Acht Staffeln der RAF aus Tag- und Nacht-Bombern greifen die deutschen Verbindungslinien im Abschnitt La Bassee-Ypern an und werfen 106 Tonnen Bomben bis zum 6. Juli ab.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 25. Juni 1918:

beerdigung us soldaten
Ein amerikanischer Priester bei der Beerdigung von zwölf gefallenen US-Soldaten.

Westfront
Marne – Schlacht am Wald von Belleau endet: Die 2. US-Division und die 4. Marine-Brigade der USA (5.200 Verluste) erobern ihre Ziele 8 km westlich von Chateau-Thierry.

Luftkrieg
Deutschland: Karlsruhe wird durch Airco D.H.9 der 104. Squadron (1 verloren, Notlandung) bombardiert, viele Häuser und Werkstätten werden beschädigt. 1 Flugzeug von Flak getroffene und verloren, 2 deutsche Jäger abgeschossen. 5 Handley Page Bomber beschädigen einen ständigen Verbindungsweg zwischen Metz und Sablon.
Westfront: Fonck zerstört 3 deutsche Flugzeuge von den 7 Stück, welche an diesem Tag verloren gingen.

Heimatfronten
USA: Das erste von 45 in Japan gebauten Schiffen kommt an. Jetzt 5.810 Zahnärzte bei der US-Armee gegenüber 58 bei Kriegseintritt.
Großbritannien: General Smith-Dorrien wird Gouverneur von Gibraltar.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 26. Juni 1918:

Frauen bei der Kartoffelernte
Frauen bei der Kartoffelernte, anstatt ihrer Männer, welche an der Front sind.

Heimatfronten
Großbritannien: Die Londoner Gewerkschaftskonferenz (bis 28. Juni) beendet den politischen Waffenstillstand. Der Premierminister appelliert an Frauen, bei der Ernte zu helfen.
USA: Zuckerrationierung, 3 Pfund pro Kopf pro Monat (am 26. Juli auf 2 Pfund reduziert).
Deutschland: Ludendorff lehnt den Vorschlag von Oberst Thaer, Kanzler oder Diktator zu werden, wütend ab.

Seekrieg
Nordsee: Das vom Ufer aus betriebene britische Minenfeld von Harwich versenkt UC 11.

Luftkrieg
Deutschland: 11 von 20 Airco DH-Bomber (1 D.H.4 und 2 D.H.9 verloren) greifen Fabriken und Eisenbahnen in Karlsruhe an. Eine D.H.9 der 104. Squadron kommt vom Weg ab, verletzt die Schweizer Grenze und wird durch Flugabwehrfeuer zum Absturz gebracht (Besatzung wird interniert). 3 Handley Page bombardieren Mannheim, Saarbrücken und Flugplätze bei Boulay in der Nacht vom 26./27. Juni.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 27. Juni 1918:

Fallschirm 1. Weltkrieg
Einer der Fallschirme aus der Endphase des Ersten Weltkriegs.

Luftkrieg
Westfront: Leutnant Steinbrecher von Jasta 46 in einer Albatros DVa, welcher von Sopwith Camel-Jägern über der Somme abgeschossen wird, ist der erste Jagdpilot, der erfolgreich mit dem Fallschirm aussteigt. Udet in einer Fokker DVII wird am 29. Juni von einer französischen Breguet XIV abgeschossen, steigt mit dem Fallschirm aus und fliegt noch am selben Tag den nächsten Einsatz. Die Deutschen melden 39 alliierten Flugzeuge für den Verlust von 9 eigenen abgeschossen zu haben.
Deutschland: 27 Airco DH-Bomber (1 verloren) werden von deutschen Jägern über Thionville angegriffen (4 abgeschossen).

Südfronten
Italien: Das 332. US-Infanterie-Regiment landet in Genua an und rückt Ende September in die Frontlinie. Badoglio wird zum General befördert, wegen seiner fähigen Stabsarbeit in der Piave-Schlacht. Foch schreibt an Diaz und fordert eine Offensive in den Bergen; wiederholt die Anfrage am 13. Juli.

Seekrieg
Ostatlantik: U 86 (Patzig) versenkt das hell erleuchtete, aus Kanada nach Großbritannien zurücklaufende britischen Lazarettschiff Llandovery Castle 186 km vor Fastnet Rock (Südwest-Irland). Es gibt 283 Tote; alle Personen an Bord, ausgenommen in 1 Rettungsboot mit 20 Überlebenden. Letztes versenktes Lazarettschiff in diesem Krieg, bei dem Patzig – ein seltener Vorfall unter den U-Boot-Kommandanten beider Weltkriege – auf Überlebende schießen lässt.
Nordsee: 4 Zerstörer der Royal Navy bekämpfen 8 Deutsche ohne Ergebnis.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 28. Juni 1918:

Angriff deutscher Jagdflugzeuge
Angriff deutscher Jagdflugzeuge vom Typ Fokker Dr.I Dreidecker und Fokker D.VII über der Westfront.

Luftkrieg
Westfront: Die Deutschen melden 31 alliierte Flugzeuge für den Verlust von 2 abgeschossen zu haben; einschließlich des bis heutigen Rekords von 23 Luftsiege im Frontabschnitt einer einzelnen Armee (Siebzehnte Armee).

Westfront
Aisne: Ein französisch-amerikanischer lokaler Gegenangriff gewinnt drei Dörfer und 1.200 Kriegsgefangene am Rande des Waldes von Villers-Cotterets.
Flandern – Gefecht von La Becque: Massiver Überfall durch die britische 5. und 31. Divisionen der Ersten Armee nordwestlich von Bethune, welcher 1,5 km tief auf einem 5,6 km breiten Frontabschnitt eindringt und 440 Kriegsgefangene einbringt.
Frankreich: Der Dienst für die chemische Kriegsführung der US-Armee (US Army Chemical Warfare Service) wird gegründet.

Ostfront
UdSSR: Sovnarkom deklariert die Verstaatlichung der Großindustrie (ca. 2 000 Firmen).
Nord-Russland: Sir E. Geddes berichtet beim Besuch des Premierministers, dass 5.000 Mann über Archangelsk den Eisenbahnknoten Vologda erreichen und sich den Tschechen anschließen könnten.
Südrussland: Die Trans-Kaspische-Mission von Generalmajor Malleson verlässt Simla (Indien) nach Meshed.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 29. Juni 1918:

serbische Infanteristen in Saloniki im Jahr 1918
Zwei serbische Infanteristen in Saloniki im Jahr 1918, welche US-M1902 Khaki-Feldhemden mit serbischen Feldmützen tragen. Sie haben französische Lederausstattung und tragen 8mm Lebel 86/93 Gewehre.

Südfronten
Serbien: Franchet d’Esperey besucht die serbische Front, zusammen mit dem Kronprinzen und Feldmarschall Misic und entscheidet, dass die Serben die Hauptrolle in der künftigen Offensive spielen werden, zusammen mit 2 unterstützenden französischen Divisionen.
Trentino: Die italienische 6. Armee erobert (bis zum 30. Juni) Mt. Val Bella, Cols del Rosso und d’Echele zusammen mit 2.087 Kriegsgefangenen, 8 Geschützen und 82 MGs.

Ostfront
Ostsibirien: 15.000 tschechische Soldaten stürzen den Sowjet in Wladiwostok.

Naher Osten
Aserbaidschan: Die Azeri-Tataren greifen zusammen mit türkischen Truppen 8 armenische Bataillone (800 Mann Verluste) an und besiegen diese auf Höhen östlich von Gök-Cay bis zum 30. Juni.

Politik
Frankreich: Die Regierung erkennt das tschechische Recht auf Unabhängigkeit an und ein Nationalrat als alliierte Regierung; Italien ebenfalls am 30. Juni. Präsident Poincare überreicht am 30. Juni die Flagge an die erste tschechische Einheit (21. Regiment) an der Westfront in Darney (Vogesen).
Deutschland: Der Botschafter in Wien drängt auf eine Pressekampagne zur Vorbereitung auf eine deutsche Intervention bei einem Zusammenbruch Österreich-Ungarns.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 30. Juni 1918:

Ankunft eines amerikanischen Truppentransporter
Ankunft eines amerikanischen Truppentransporters in einem französischen Hafen.

Westfront
Deutschland: Die Gesamtzahl der deutschen Verluste seit dem 21. März (Beginn der Offensiven) beträgt 894.853 Soldaten.
USA: Während dem Juni landen 6 US-Divisionen in Frankreich an.

Ostfront
Russland: Inzwischen wurden 517.000 österreich-ungarische-deutsche Kriegsgefangene repatriiert.
Nord-Russland: Der Murmansker Sowjet, der von einem nicht-roten Ex-Heizer angeführt wird, stimmt der Zusammenarbeit mit den Alliierten zu.

Seekrieg
Alliierte und neutrale Handelsschiffs-Verluste durch U-Boote im Juni: 101 Schiffe (49 britische mit 453 Menschenleben) mit zusammen 252.637 Tonnen (162.990 t britisch, darunter 2 Schiffe durch Minen). Die deutsche U-Boot-Zahl gibt 110 Schiffe mit 268.505 t an, inklusive 23 Schiffe mit 58.248 t Mittelmeer. 3 U-Boote wurden versenkt. Niedrigster monatlicher Tonnageverlust seit August 1916.

Luftkrieg
Großbritannien: Im Juni wird der RAF-Krankenschwestern-Dienst gegründet.
Westfront: Im Juni erreichen die französischen taktischen Bombenangriffe ihren Höhepunkt während des Jahres 1918 mit 642 Tonnen abgeworfenen Bomben (RAF 674 t). Die Deutschen melden 505 alliierte Flugzeuge für den Verlust von 153 eigenen im Juni abgeschossen zu haben.


gehe zu Weiter zu Juli 1918.

Quellenangaben und Literatur

Der I. Weltkrieg – Eine Chronik (Ian Westwell)
Chronicle of the First World War, 2 Bände (Randal Gray)


Zum teilen:

Weitere interessante Beiträge:
MG42-Schütze der Waffen-SS
Mythen über die Waffen-SS (Teil I). Unverhältnismäßig hohe Verluste, schlechteres Führungspersonal und bessere und mehr Ausrüstung und Waffen bei der Read more
Artilleristen der 13. Waffen-SS-Gebirgs-Division 'Handschar'
Befehlshaber, Aufstellung, Einsätze, Ende, Infanterie-Stärke und Panzerausstattung der Waffen-SS-Divisionen 13-19 (Handschar bis lettische Nr.2). Kommandeure, Infanterie- und Panzer-Stärke, Einsätze, besondere Read more
Panzerwerfer 42 auf Maultier
Maultier, Panzerwerfer 42 und Schwerer Wehrmachtschlepper. Geschichte, Entwicklung, Spezifikationen, Statistiken, Bilder und 3d-Modelle. Deutsche Halbkettenfahrzeuge Maultier, SdKfz 4/1 Panzerwerfer 42 Read more
Panzer-Grenadiere der 2. SS Division
Einsätze der 2. SS-Panzer-Division Das Reich (Teil II) in Russland 1943, an der Westfront 1944 und in Ungarn 1945. hier Read more
UB-III-Klasse
Deutsche U-Boote im Ersten Weltkrieg. Geschichte, Entwicklung, Einsatz, Spezifikationen, Statistiken, Bilder und Modell. Deutsche U-Boote im Ersten Weltkrieg Hochsee-U-Boote Die Read more
Bombenwald
Vergleich der Rüstungsausgaben, strategische Rohstoffe und Treibstoffproduktion im 2. Weltkrieg. Rüstungsproduktion im 2. Weltkrieg Während des Zweiten Weltkriegs war die Read more

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Nach oben scrollen
Einen Moment bitte noch - das hier ist bestimmt auch interessant:

Schlachtschiff HMS King George V
Englische Schlachtschiffe der King George V Klasse: Duke of York, Prince of Wales, Anson, Howe. Geschichte, Entwicklung, Spezifikationen, Statistiken, Bilder Read more

VIELEN DANK FÜR DIE AUFMERKSAMKEIT!