10-1917, Oktober 1917


Kriegstagebuch des Ersten Weltkrieges für Oktober 1917.

'Sturmpatrouille' der österreich-ungarischen Armee
Offiziere und Unteroffiziere einer ‚Sturmpatrouille‘ der österreich-ungarischen Armee warten auf ihren Einsatz an der italienischen Front.

Oktober 1917

Seiteninhalt:

Im Oktober ist der Höchststand von 140 einsatzfähigen deutschen U-Booten erreicht – Russische Flotte weigert sich, den Befehlen der Provisorischen Regierung zu gehorchen – Schlacht von Broodseinde – die Deutschen ziehen 5 Divisionen aus dem Abschnitt Riga zurück und verlegen diese zur Westfront – Schlacht von Poelcapelle – Deutsche Landungen auf den Inseln im Golf von Riga – Erste Schlacht von Passchendaele – Schlacht von Nyangao und Mahlwa in Ostafrika – Mata Hari als Spionin erschossen – Schlachtschiff-Gefecht im Golf von Riga – ‚Stiller Angriff‘ mit Luftschiffen auf Großbritannien – Lenin kehrt aus Finnland nach Petrograd zurück – die ersten US-Truppen in der Frontlinie – Schlacht von La Malmaison – Bolschewistische Zentralkomitee stimmt mit 10 zu 2 für den bewaffneten Aufstand Lenins – SCHLACHT VON CAPORETTO – Italiens Ministerpräsident Boselli und sein Kabinett treten zurück – ZWEITE SCHLACHT VON PASSCHENDAELE – BRASILIEN ERKLÄRT DEUTSCHLAND DEN KRIEG – Cadorna ordnet um 02:30 Uhr den allgemeinen italienischen Rückzug an – Der bayerische Ministerpräsident Graf Hertling (73) folgt Michaelis als Reichskanzler nach – DRITTE SCHLACHT VON GAZA.


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Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 1. Oktober 1917:

Ballonsperre vor London
Eine Reihe von zusammengebundenen Ballons, die eine Drahtgitter-Sperre vor London halten und entworfen, um durch die Flügel von jedem Flugzeug zu schneiden, dessen Besatzung die Drähte nicht rechtzeitig erkennt.

Luftkrieg
Großbritannien: 6 von 18 losgeschickten Gotha-Bomber greifen London an. 6 andere bombardieren Kent, Essex und Suffolk (53 Opfer). Die Briten setzen zum ersten Mal einen sphärischen Geräuschempfänger in der Nähe von Dover ein, welcher die deutschen Flugzeuge 12 bis 15 Minuten vorher über dem Ärmelkanal erkennt. Im Oktober ist die erste Ballon-Sperre vor London einsatzbereit und 10 sind es bis Juni 1918, obwohl bei den ersten Versuchen im Richmond Park am 21. September zwei Luftfahrt-Mechaniker ums Leben kommen.
Baltikum: Deutsche Flugzeuge bombardieren die Insel Ösel (sowie am 9. Oktober).

Westfront
Deutschland: Im Oktober erreicht die deutsche Armee eine Stärke von 238 Divisionen (davon 147 im Westen) mit 18.416 Kanonen, die Maximalstärke bis Mai 1918. Von den Kanonen sind 12.432 im Westen gegen 6.000 britische und 10.000 französische.
Frankreich: Die Kampfstärke der französischen Armee beläuft sich auf 1.142.000 Infanteristen, 71.000 Kavalleristen, 522.000 Kanoniere, 121.000 Pioniere und 35.000 Mann bei den Fliegern.
Ypern: Fünf deutsche Gegenangriffe im Frontbogen. Die Briten nehmen 4.446 Kriegsgefangene vom 1. bis 5. Oktober (König George schickt ein Telegramm mit Glückwünschen am 5. Oktober).
Verdun: Deutscher Vorstoß zwischen dem Wald von Chaume und Bezonvaux. Die Franzosen führen wiederholte Gegenangriffe am 2. Oktober zwischen Samogneux und Höhe 344 durch und wehren einen kleineren Angriff am 4. Oktober ab. Es gelingt ihnen aber nicht, die Angreifer zu vertreiben. Artillerie-Duelle am 3. Oktober.

Südfronten
Italienische Front: Nun mehr als 70.000 italienische Deserteure.
Isonzo: Ein österreich-ungarischer Angriff auf dem Bainsizza-Plateau wird abgeschlagen. Andere auf dem Mt.San Gabriele scheitern vom 2. bis 3. Oktober. Die Artillerie ist aktiv am 7. und 13. Oktober.
Mazedonien: Höhepunkt der italienischen Stärke mit 57.874 Soldaten.

Seekrieg
Großbritannien: Der Admiralstab hat den Leiter der Minenräumung nun unter dem ACNS unterstellt. Effizientere britische ‚Nash-Fish‘-Hydrofone kommen in Betrieb, welche effektiv sind, wenn sie langsam geschleppt werden und die Richtung der U-Boot unter Wasser begrenzt anzeigen. 54,2 % der U-Boot-Angriffe in britischen Heimatgewässern werden bis zum 31. Dezember bei Nacht durchgeführt. Die deutschen U-Boote verlagern ihre Angriffe inzwischen vor die Küste, bevor die Konvois zusammengestellt sind oder nachdem diese sich aufgelöst haben, z.B. im nördlichen Ärmelkanal, am St. Catherines Point und im Bristol-Kanal. 82 % der Versenkungen zwischen August und Dezember erfolgen nur 80 km vom Land entfernt und 58 % sogar unter 16 km Entfernung.
Deutschland: Im Oktober ist der Höchststand von 140 einsatzfähigen U-Booten erreicht, aber das deutsche Zeitfenster für den möglichen U-Boot-Sieg über Großbritannien ist verstrichen.
Mittelmeer: Im Oktober werden 52.500 Tonnen italienische Dampfer (16 Schiffe) durch feindliche Aktionen versenkt. Die Royal Navy hat 18 Zerstörer, 33 Schaluppen, 69 bewaffnete Trawler, 5 Yachten und 1 Kanonenboot im Einsatz, aber nicht alle sind für die Konvoi-Sicherung einsetzbar.
Flandern: Die deutsche U-Boot-Flottille wird in zwei mit 43 Booten aufgeteilt.
Nordsee: Der Schlachtkreuzer Repulse ist das erste Großkampfschiff, welches einen Katapult über einem Hauptgeschützturm erhält. Squadron-Leader Rutland startet davon mit seiner Sopwith Pup.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 2. Oktober 1917:

HMS Drake
Der 14.100-Tonnen-Kreuzer ‚HMS Drake‘ stammte aus dem Jahr 1901.

Seekrieg
Atlantik: Der Kreuzer HMS Drake (19 Tote) wird durch U 79 (Rohrbeck) im seichten Wasser nördlich von Irland versenkt.
Ost-Atlantik: Das Q-Schiff (U-Boot-Falle) Q 10 (die ehemalige Schaluppe Begonia) sinkt nach einer Kollision mit U 151 vor Casablanca.
Ostsee: Die russische Flotte weigert sich, den Befehlen der Provisorischen Regierung zu gehorchen (die Bolschewiki dominieren das Cebtrobalt bis zum 30. Oktober 1917).

Westfront
Flandern: Heftige Artillerie-Duelle (und am 13. Oktober).
Champagne: Deutschen Truppen fassen Fuß in der Nähe von Beaumont.

Afrika
Ostafrika: Die deutsche Naumann-Truppe (189 Soldaten und 350 Träger) kapituliert gegenüber der Edforce.


Luftkrieg
Frankreich: 22 Gotha-Bomber und 2 andere Flugzeuge bombardieren das Depot des Royal Navy Air Service bei St. Pol und zerstören 23 und beschädigen 30 aufgestellte Flugzeuge. Der RNAS errichtet ein neues Depot bei Calais.
Westfront: 3 Sopwith Pup bombardieren die Flugplätze Cruyshautem und Waereghem in der Nacht vom 2./3. Oktober.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 3. Oktober 1917:

 Verwüstung nach der Schlacht
Die Verwüstung nach der Schlacht – der vernichtete Wald.

Westfront
Ypern: Schlacht um den Wald von Polygon endet.
Champagne: Französische Artillerie zerschlägt deutsche Reserven, die für Angriffe östlich von Reims massiert werden.

Ostfront
Baltikum: Intensives Artillerie-Duell bei Jakobstadt.
Bukowina: Russische Kanonen bringen einen Angriff 11 km nördlich der rumänischen Grenze zum Erliegen.
Rumänien: Bulgarische Truppen greifen die Rumänen nördlich der Mündung des Flusses Buzeu an.

Naher Osten
Mesopotamien: Die Russen nehmen das Dorf Nereman 80 km nördlich von Mossul.

Seekrieg
Mittelmeer: Lokale Konvois beginnen im gesamten Mittelmeer bis zum 30. Oktober und bis zu drei pro Woche ab dem 15. Oktober. Der indische Kap-Handel wird nach Port Said umgeleitet, um mit Mittelmeer-Konvoi zu laufen. Die ersten zwei Konvois verlieren 5 Schiffe, aber die nächsten vier bleiben unversehrt. Japanische Schiffe eskortieren vor allem die Truppentransporter.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 4. Oktober 1917:

 Ernte der Schlacht
Die Ernte der Schlacht von Ypern.

Westfront
Ypern – Schlacht von Broodseinde: Britischer Präventivangriff auf Höhen auf einer knapp 13 km langen Front, ohne vorbereitendes Artilleriefeuer und mit 12 Panzern, die dazu beitragen, Poelcapelle zu erobern. Der Angriff kommt im Nieselregen durchschnittlich weniger als 700 Meter weit. Die schweren deutschen Verluste zwingen Ludendorff, seine zuletzt angewendete Taktik mit mehr Infanterie in der Frontlinie zu modifizieren. Er empfiehlt, dass die Vierte Armee eine ‚vorgeschobene Verteidigungszone‘ mit beweglichen Truppen im ‚Niemandsland‘ bildet, um den Vorstoß der alliierten Infanterie zu verlangsamen, um der deutschen Artillerie bessere Ziele zu verschaffen. Die britische Zweite Armee erreicht den Kamm der Ypern-Höhe. Periodische Regenfälle bis zum 7. Oktober.

Ostfront
Baltikum: Die Deutschen ziehen 5 Divisionen aus dem Abschnitt Riga zurück und verlegen diese zur Westfront (bis zum 18. Oktober). Ein deutscher Angriff 45 km nordöstlich von Riga wird am 7. Oktober abgeschlagen.

Luftkrieg
Ypern: Trotz Regen, niedrigen Wolken und hohen Winden gelingen dem Royal Flying Corps 17 Einsätze und 49 nach Anforderungen zur Feuerunterstützung (ähnlich am 9. Oktober).
Adria: 12 Caproni-Bomber (von Mailand an die Ferse von Italien am 25. September verlegt) überqueren die Adria in der Nacht vom 4./5. Oktober und bombardieren die U-Bootbasis Cattaro, Torpedo-Lager und Wasserflugzeug-Hangars bei einem 450-km-Rundflug.



Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 5. Oktober 1917:

Warnung vor dem besonders scheußlichen Gelbkreuz-Kampfgas
Warnung vor dem besonders scheußlichen Gelbkreuz-Kampfgas, das sogar die Uniform durchfraß und sich tagelang im Gelände halten konnte.

Westfront
Ypern: In 67 Tagen Kämpfe hat das BEF 93 Quadrat-Kilometer erobert, 20.564 Kriegsgefangene eingebracht und 55 Kanonen erbeutet, für 162.768 Mann Verluste.

Luftkrieg
Palästina: Die Palästina-Brigade des Royal Flying Corps wird für Allenbys Offensive unter Brigade-General W. Salmond gebildet. 5 neue Bristol-Jäger fliegen den ersten Einsatz am 7. Oktober und zerstören am 8. bzw 18. Oktober 2 deutsche Jagdflugzeuge.

Seekrieg
Adria: Die Besatzung des österreich-ungarischen Torpedoboots Tb11 meutert und desertiert zu den Italienern.
Nordsee: Das Küsten-U-Boot UB 41 läuft auf eine Mine und sinkt vor Flamborough Head.

Politik
Peru (und Uruguay am 7. Oktober): Die Regierungen brechen die Beziehungen zu Deutschland ab. 8 deutsche Schiffe werden in Callao interniert und am 14. Juni 1918 besetzt.
Schweden: Proteste der Regierung gegen die britische Beschlagnahme von schwedischen Schiffen in britischen Häfen (4 werden am 11. Oktober übernommen, welche hauptsächlich britische Eigentümer haben).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 6. Oktober 1917:

Bayrische Soldaten hinter der italienischen Front
Bayrische Soldaten hinter der italienischen Front warten auf die bevorstehende deutsch-österreich-ungarische Offensive.

Südfronten
Italienische Front: Die Italiener haben 43 österreich-ungarische-deutsche Divisionen festgestellt. Der militärische Abwehrdienst warnt vor einer Offensive für den 16.-20. Oktober.

Westfront
USA: Pershing und Bliss zu den ersten vollen US-Generäle befördert.
Ypern: Britische Truppen wehren einen Angriff in der Dämmerung auf den Wald von Polygon ab. Sie nehmen 380 Kriegsgefangene.
Verdun: Vorübergehender Durchbruch durch die französischen Gräben bei Höhe 344.

Ostfront
Bukowina: Schwere Kämpfe 40 km südlich von Tschernowitz, die Russen nehmen 750 Kriegsgefangene.
Russland: Georgien beginnt mit dem Aufbau einer eigenen Armee.

Naher Osten
Arabien: Lawrence mit 150 Arabern sprengt einen türkischen Nachschubzug nördlich von Maan. Lawrence trifft Allenby am 15. Oktober, der nach arabischer Unterstützung für seine bevorstehende Offensive anfragt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 7. Oktober 1917:

Landwirtschaft in Frankreich im 1. Weltkrieg
Frauen und Kinder beim Pflügen in Frankreich. Die Landwirtschaft sah sich in vorindustrielle Zeiten zurückversetzt, während für den Krieg Forschung und Technik auf Hochtouren liefen.

Heimatfronten
Frankreich: Die spärlichste Ernte seit 50 Jahren wird angekündigt.

Westfront
Ypern: Deutscher Angriff bei Reutel. Stetiger Regen fällt. Haig lehnt Plumer und Goughs Antrag ab, die Ypern-Offensive zu beenden.
Champagne: Französische Truppen schlagen eine große Überfallgruppe deutscher Soldaten ab.
Aisne: Die Franzosen unter Maistre greifen den Chemin des Dames an und drängen die Deutschen von der Straße ab, nach einer langen Reihe von monatelangen, lokalen Kämpfen. Ein Angriff und Gegenangriff scheitern am 8. Oktober um Craoone.

Südfronten
Trentino: Ein österreich-ungarischer Angriff auf den Mt. Costabella wird zurückgeschlagen (und am 12. Oktober). Cadorna besichtigt die im Jahr 1916 begonnen Verteidigungsstellungen am Mt. Grappa, zwischen Piave und Brenta.
Salonik: Brigade-General Corkran trifft als Vertreter des britischen Generalstabs für die serbische Armee ein.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 8. Oktober 1917:

Sowjet von Petrograd
Sitzung des Sowjets von Petrograd.

Heimatfronten
Russland: Kerenski bildet die dritte Koalitionsregierung, um mit dieser zu regieren, bis die konstituierende Versammlung zusammentritt. Trotzki, jetzt in Petrograd als Vorsitzender der Sowjets, verurteilt es als eine Regierung des Bürgerkrieges. 1,2 Millionen Schienen- und Eisenbahnarbeiter im Streik seit dem 6. Oktober.

Westfront
Großbritannien: Haigs Brief an den britischen Generalstabschef Robertson, welcher über gute Fortschritte bei Ypern berichtet und Robertson versichert, dass das BEF die deutsche Armee mit minimaler alliierter (d.h. französischer oder russischer) Hilfe bis zur Ankunft der US-Armeen im Jahr 1918 bekämpfen kann. Haig bedauert die ‚Einmischung‘ der Alliierten oder von Ministerpräsident Lloyd George.
Champagne: Französischer Angriff südwestlich von Beaumont.

Luftkrieg
Deutschland: Das Marine-Luftschiff L57 wird bei einem Sturm zerstört.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 9. Oktober 1917:

Reste vom Dorf Zonnebeke im Ypern-Bogen
Das sind die Reste vom Dorf Zonnebeke im Ypern-Bogen – nur die Grundmauern der Kirche sind noch übrig.

Westfront
Flandern – Schlacht von Poelcapelle: Schwere Kämpfe, als auf einem 10 km breiten Frontabschnitt 3 britische Divisionen angreifen, welche nahezu 7.000 Mann Verluste erleiden. Sie gewinnen dafür den Kamm der Broodseinde-Höhe und erreichen den südlichen Rand des Houthulst-Waldes, wobei sie 2.000 Kriegsgefangene einbringen. Deutscher Gegenangriff auf einem knapp 2.000 Meter breiten Abschnitt südlich der Bahnstrecke von Ypern nach Staden. Regen zerstört das Entwässerungssystem auf den Höhen von Passchendaele. Haig beordert das Kanadische Korps (4 Divisionen) nach Ypern.
Verdun: Artillerie-Duelle nördlich vom Wald von Chaume. Die Deutschen dringen am 10. Oktober in die erste Linie der Schützengräben ein.

Seekrieg
Nordsee: Im Reichstag behauptet Admiral Capelle, er habe den Beweis für den ‚Hauptarchitekten‘ der August-Meutereien. Der Reichstag hatte die Pläne von drei USPD-Abgeordneten vorgelegt, welche ‚volle Unterstützung‘ bei deren Organisation zugesagt hatten. Es kommt zum Aufruhr und der Versuch, der deutschen Marine die USPD verbieten zu lassen, kollabiert bald.
Baltikum: Deutsche Truppen gehen an Bord ihrer Schiffe, welche für das Unternehmen Albion aus Libau am 11. Oktober auslaufen. 11 deutsche Motorboote erkunden den Golf von Riga.
Atlantik: Ein U-Boot versenkt den bewaffneten Hilfskreuzer HMS Champagnee (56 Tote).

Luftkrieg
Ypern: Die 1. Squadron des Royal Flying Corps (1 Nieuport-Jäger beschädigt) zerstört mindestens 3 deutsche Jäger. Die Squadron (Staffel) erzielt damit ihren 200. Abschuss seit dem 1. Februar 1917.

Afrika
Ostafrika: Die Belgier besetzen Mahenge, den ehemaligen Sitz des deutschen Hauptquartiers im Hochland, und machen 260 Kriegsgefangene. Jedoch kann Hauptmann Tafel entkommen. Am 13. Oktober wehren die belgischen Soldaten einen deutschen Angriff nach Südosten ab und schließen am 16. Oktober zu den Briten knapp 20 km weiter südlich auf.
Britisch-Somaliland: Das 250 Mann starke Kamel-Korps mit 5 MGs tötet bei 10 eigenen Verlusten über 70 der 300 Derwische am Endow-Pass.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 10. Oktober 1917:

Portugiesosche Maschinengewehr-Stellung
Portugiesische Maschinengewehr-Stellung, welche den Fluss Rovuma überblickt.

Afrika
Ostafrika: Die erste Kolonne der Kilwa-Force nimmt die Ruponda-Straße und das Nachschubzentrum. Die Linforce (3.200 Mann) geht weiter auf Mtama vor. Portugiesische Truppen nehmen Mauta, 42 km nördlich des Flusses Rovuma.

Westfront
Flandern: Französische Truppen rücken auf das Corverbeck-Tal vor. Petain appelliert erneut an Haig für fortgesetzte BEF-Angriffe, um die deutsche Aufmerksamkeit bis zur Wiederherstellung der französischen Armee abzulenken. Der Nachrichten-Chef des BEF, Charteris, räumt in seinem Tagebuch ein ‚… jetzt keine Chance mehr auf einen vollständigen Erfolg hier in diesem Jahr‘.

Seekrieg
Ostsee: Die Kurland-U-Boot-Flottille wird aufgelöst.
Großbritannien: Beatty trifft auf den neuen stellvertretenden Ersten Seelord, Lord Weymss, um mögliche Interventionen in Holland zu besprechen, sowie einen Angriff auf die deutsche Hochsee-Flotte mit 120 Torpedo-Flugzeugen von 8 Wasserflugzeug-Trägern in der Dämmerung. Die Admiralität hat dafür aber am 20. Oktober nicht den Mut.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 11. Oktober 1917:

Airco DH4
Wegen des Treibstofftanks zwischen Pilot und Beobachter wurde der Airco DH4 von ihren Besatzungen mit dem Spitznamen ‚Flaming Coffin‘ (Flammender Sarg) bezeichnet. Trotzdem wurde das Flugzeug in sehr großer Zahl gebaut, da die beträchtlichen Vorzüge diesen großen Fehler überwogen.

Luftkrieg
Frankreich: Der 41. Wing des Royal Flying Corps mit DH4, FE2b und 8 Handley Page Bombern des Royal Navy Air Service wird aufgestellt. Die Einheit fliegt für die nächsten 13 Monate Tag- und Nachtangriffe gegen strategische, industrielle Ziele in Westdeutschland und Elsass-Lothringen, bis zu 200 km tief hinter der Westfront.

Westfront
Flandern: Die französische Erste Armee schlägt einen Gegenangriff östlich von Dreibank ab. Feldmarschall Prinz Rupprecht meldet an die OHL: ‚Um Material und Männer zu sparen, kann es notwendig werden, die (Flandern) Front so weit vom Feind zurückzuziehen, dass er gezwungen ist, eine neue Aufstellung seiner Artillerie durchzuführen.‘
Verdun: Deutsche Truppen dringen kurz in vorgeschobene Schützengräben nördlich von Höhe 344 ein. Diejenigen auf dem Hügel werden am 17. Oktober erobert.

Ostfront
Baltikum: Die deutschen Truppen gewinnen Gelände nordöstlich von Segewold und versuchen in der Gegend von Riga sich mit den russischen Soldaten zu fraternisieren.

Naher Osten
Armenien: Ein türkischer Angriff wird knapp 26 km südwestlich von Erzincan zurückgeschlagen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 12. Oktober 1917:

Zeppelin über einem Kaiser-Klassen-Schlachtschiff
Ein Zeppelin über einem Kaiser-Klassen-Schlachtschiff während des Unternehmen Albion.

Ostfront
Baltikum – Deutsche Landungen auf den Inseln im Golf von Riga: Unternehmen Albion mit General Kathens 23.000 Mann der 42. Infanterie-Division, 5.000 Pferden, 1.400 Fahrzeuge und 54 Kanonen in 19 Transportern aus Libau. Die Truppen sind innerhalb von 5 Stunden an Land.

Seekrieg
Ostsee: Deutsche Landungen auf Ösel (die Schiffe ankern in der Tagga-Bucht), Dagö und Moon im Golf von Riga (12.-20. Oktober): Der Schlachtkreuzer Moltke (Vizeadmiral Schmidt), 10 Schlachtschiffe (2 laufen auf Minen, können den Einsatz aber fortsetzen), 9 Kreuzer, 52 Zerstörer und leichte Kriegsschiffe, 19 Truppentransporte, 6 U-Boote, 6 Zeppeline, 101 Flugzeuge gegen Vize-Admiral Mikhail K. Bakhirevs 2 Schlachtschiffe, 1 Kreuzer, ca.24 Zerstörer, 13 Minensucher (1 einsatzbereit), 6 U-Boote (darunter 4 britische).

Westfront
Flandern – ERSTE SCHLACHT VON PASSCHENDAELE: Das II. ANZAC-Korps greift nordöstlich von Ypern auf einem knapp 10 km breiten Frontabschnitt an, aber starken Regen und tiefer Schlamm behindert die Operationen. Die schweren Kämpfe und die Verschwendung deutscher Personalreserven zwingen Ludendorff, 12 Divisionen, die sich bereits auf dem Weg von der Ostfront nach Italien befinden, nach Flandern umzuleiten.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 13. Oktober 1917:

Soldat im Schlamm von Flandern
Ein Soldat kämpft sich auf Flanderns Schlachtfeldern vorwärts.

Westfront
Großbritannien: Die Franzosen, einschließlich Foch, verlangen bei Dame in England, die Verlängerung der Front des BEF vor dem 1. November, aber das Thema wird den Generalstabschefs überlassen.
Flandern: Haig hebt die Angriffe auf, bis das Wetter sich verbessert. Er genehmigt aber den Cambrai-Schlag für den 20. November. Byng weist die Korps-Kommandanten bei Albert am 26. Oktober ein und das gemeinsame Training der Tanks mit der Infanterie beginnt.

Ostfront
Baltikum: Deutsche Truppen besetzen die Hauptstadt Arensburg auf der Insel Ösel, aber es gelingt ihnen nicht auf der Insel Dagö zu landen.

Seekrieg
Ostsee: Deutsche Minensucher (1 verloren) räumen teilweise den Soelo-Sund zwischen den Inseln Ösel und Dagö. Der russische Minenleger Pripiat weigert sich, in der Nacht vom 13./14. Oktober Minen zu legen und ein Blockschiff läuft auf Grund.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 14. Oktober 1917:

Bulgarische Kriegesgefangene
Bulgarische Kriegsgefangene, eskortiert von britischen Soldaten in Tropenuniformen.

Südfronten
Saloniki: Die britische 27. Division (47 Verluste) erobert das Dorf Homondos in der Nacht vom 13. bis 14. Oktober mit 153 bulgarischen Kriegsgefangenen (plus 79 Gefallene) und 3 MGs und besetzt zwei weitere Dörfer, um die Winterstellung im Struma-Tal abzusichern.
Isonzo: Badoglio wird zum XXVII. Korps versetzt, welches sich im Weg der drohenden deutsch-österreichisch-ungarischen Offensive befindet.

Ostfront
Ösel: Die russischen Truppen werden in der südwestlichen Sworbe-Halbinsel abgeschnitten. Am 15. Oktober rücken die Deutschen über diese vor, wobei die Russen knapp auf die Moon-Insel entkommen. Am 16. Oktober sichern die Deutschen jedoch auch diese Insel, zusammen mit 10.000 Kriegsgefangenen und 50 Kanonen.

Seekrieg
Ostsee: 4 deutsche Schlachtschiffe bringen die Zorel-Batterie am Südpunkt von Ösel zum Schweigen. Die Russen sprengen die vier 30,48-cm-Kanonen. 13 deutsche Zerstörer dringen in den Soelo-Sund ein und versenken Grom, aus einer Gruppe von 4 russischen Zerstörern und einem Kanonenboot.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 15. Oktober 1917:

Schlacht von Nyangao und Mahlwa
Die indische Kaschmir-Gebirgs-Batterie in der Schlacht von Nyangao und Mahlwa.

Afrika
Ostafrika – Schlacht von Nyangao und Mahlwa (bis zum 18. Oktober): ‚Das äquatoriale Gettysburg‘ ist die größte Schlacht des Krieges auf diesem Kontinent, als ca. 4.950 Briten mit 12 Geschützen, 4 Mörser und 147 MG gegen 3.000 Deutsche mit ca.3 Kanonen kämpfen. Wahle evakuiert Mtana wegen der nigerianischen Brigade und bekämpft diese nördlich von Mahlwa.

Westfront
Aisne: Deutsche Kanonen feuern 90.000 Schuss Phosgen-Gasgranaten auf die französischen Stellungen im Ailette-Becken bei Laffaux bis zum 22. Oktober. Dabei werden 1.200 Franzosen vergast und es kommt zu 110 Todesfällen. Artillerie-Duelle nordöstlich von Soissons am 17. Oktober.

Heimatfronten
Frankreich: Mata Hari als Spionin erschossen, als 41-jährige in Vincennes.
USA: Das Shipping Board übernimmt die privaten Hochseeschiffe.
Deutschland: Ludendorff berichtet dem Kriegsministerium über ein Treffen der OHL mit den Gewerkschaftsführern.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 16. Oktober 1917:

Alliiertes Umschlaglager bei Boulogne
Alliiertes Umschlaglager bei Boulogne zur Verteilung der Güter an die Westfront.

Westfront
Aisne: Ein französischer Angriff westlich von Craonne scheitert. 1.800 französische Geschütze und 460 Mörser bereiten den Weg für eine begrenzte Offensive bis zum 22. Oktober auf einem 12 km breiten Frontabschnitt vor, d.h. maximal eine Kanone je 5,3 Meter mit zusammen 120.000 Tonnen Artillerie-Granaten.

Ostfront
Baltikum: Russische Zivilisten werden aus Reval (Estland) evakuiert.
Nordrussland: Die Masse der Royal Navy Air Service Panzerwagen-Einheit läuft von Archangelsk aus. Die meisten landen in Newcastle am 29. Oktober an.

Afrika
Ostafrika: Wahle evakuiert Nyangao, aber Lettow-Vorbecks 1.000 Mann mit 2 Kanonen verstärken ihn, um die nigerianische Brigade in zwei Gruppen zu umzingeln, die 300 Mann und 1 Kanone verliert.

Seekrieg
Ostsee: Die deutsche Flotte liegt im Golf von Riga vor Avensburg, mit Blick auf den Moon-Sund. Das britische U-Boot C27 (Sealy) torpediert den Minensucher Indianola, nur der einzige Erfolg zahlreicher Angriffe.
Adria: 2 österreich-ungarische Schlachtschiffe und 10 Torpedoboote beschießen die italienische Küste bei Cortellazzo (Piave); 2 italienische MAS-Boote greifen an.

Luftkrieg
Mesopotamien: 3 britische Martinsyde-Flugzeuge (1 zur Notlandung gezwungen) der 30. Staffel des Royal Flying Corps bombardieren den Flugplatz Kifri (sowie am 31. Oktober, wobei 4 Flugzeuge verloren gehen).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 17. Oktober 1917:

Schlachtschiff 'Grashdanin'
Das russische Schlachtschiff ‚Grashdanin‘ stammte aus dem Jahr 1901, mit nur 13.210 Tonnen und vier 30,5-cm-Kanonen als Hauptbewaffnung, während die gesunkene ‚Slawa‘ von 1903 war und 15.000 Tonnen bei gleicher Bewaffnung hatte.

Seekrieg
Ostsee – 27-minütiges Schlachtschiff-Gefecht im Golf von Riga: Das russische Schlachtschiff Slawa wird durch 3 Treffer von den deutschen Schlachtschiffen König und Kronprinz beschädigt, sinkt auf Grund und wird später westlich der Insel Papilad selbst versenkt. Das Schlachtschiff Grashdanin (Ex-Tsesarewitsch) zieht sich nach 2 erhaltenen Treffern nach Norden zurück.
Nordsee: Die deutschen schnellen Minenleger-Kreuzer Bremse und Brummer überraschen und vernichten den von britischen Schiffen eskortierten Bergen-Lerwick-Großbritannien-Konvoi 105 km östlich von den Shetlands. Die Zerstörer Mary Rose (Fox) und Strongbow kämpfen selbstmörderische Verzögerungsgefechte (135 Tote), während 3 britische Handelsschiffe entkommen und 9 skandinavische Schiffe innerhalb von 2 Stunden und 20 Minuten versenkt werden. Es gibt keine Warnungen über Funk und so sind die 30 britischen Kreuzer und 54 Zerstörer auf See machtlos.
Atlantik: Der US-Truppentransporter Antilles (67 Tote) wird durch ein U-Boot versenkt.
Östliches Mittelmeer: Das britische Lazarett-Schiff Goorkha wird vor Alexandria durch eine Mine beschädigt.

Ostfront
Baltikum: Deutsche Landungen auf der Insel Dagö werden abgewiesen, aber deutschen Marinesoldaten gelingt dies am 19. Oktober und sie sichern sie am 20. Oktober, zusammen mit der Insel Schildau.

Afrika
Ostafrika: O’Gradys Linforce ist etwa 1 1/2 km von der nigerianischen Brigade entfernt, während sich beide Seiten nach heftigen, chaotischen Nahkämpfen zurückziehen. Die Briten verlieren 2.348 Mann (davon 528 Nigerianer), 1 Kanone und 9 MGs plus über 352 Träger. Lettow-Vorbeck verliert 519 Mann und lässt eine Königsberg-Kanone zurück. Allein vom 15. bis 18. Oktober beanspruchen die Briten 918 Kriegsgefangene eingebracht zu haben.

Luftkrieg
Deutschland: 8 Airco DH4 der 55. Squadron des 41. Wing des Royal Flying Corps greifen die Burbach-Werke in der Nähe von Saarbrücken an (sowie am 25. Oktober). Die Werke und Häuser werden beschädigt (14 Opfer).
Östliches Mittelmeer: ​​Die türkische Luftaufklärung findet auf Zypern keine Vorbereitungen für eine britische Landung im Golf von Alexandretta.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 18. Oktober 1917:

Dieser Zerstörer wird benötigt um Hunnen-U-Boote zu versenken
‚Dieser Zerstörer wird benötigt um Hunnen-U-Boote zu versenken‘ steht auf dem rechten Schild. Dieser US-Zerstörer wurde innerhalb von 17 Tagen gebaut.

Heimatfronten
USA: Navy-Sekretär Daniels ruft zum Liberty Loan U-Boot während einer Ausstellung in New York auf, ‚dieses Stilett der modernen Kriegsführung‘. 58 Ausländer aus Feindstaaten werden in den Hoboken Docks, New Jersey, verhaftet. Hoover beginnt mit einer Kampagne für niedrigere Lebensmittelpreise.
Russland: Kerenski beschließt, die Hauptstadt nach Moskau zu verlegen. Der Rada der Kuban-Kosaken erklärt die Republik.

Ostfront
Russland: Der Kriegsminister schlägt eine Reduzierung der Armee um 2,5 Millionen Mann vor, um die Moral zu verbessern. Alle politischen Aktivitäten sollen nach den Wahlen vom 15. November eingestellt werden. 43.000 von 210.000 russischen Offizieren werden schon nicht im Dienst verwendet, obwohl es immer noch 121 deutsche und österreich-ungarische Divisionen an der Ostfront gibt.
Baltikum: Die Russen evakuieren die Moon-Insel und die Deutschen melden dort 5.000 Kriegsgefangene.

Westfront
Frankreich: Haig und Petain treffen sich in Amiens, erster stimmt zu, mit dem 2. November die Linien des BEF bis an die Oise zu verlängern.
Aisne: Französische Truppen wehren einen Angriff auf das Vauclere-Plateau ab, westlich von Craonne.

Afrika
Ostafrika: Harnorces Kings African Rifles und das Gold Coast Regiment mit zwei Panzerwagen bringen gerade so den Gegenangriff von Major Kraut bei der Lukuledi-Mission zum Stehen und besetzen diese am 19. Oktober.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 19. Oktober 1917:

Gondel von L54,
Das ist die Gondel von L54, welches an dem berühmten Angriff an diesem Tag teilnahm, welcher von Höhenwinden zerschlagen wurde.

Luftkrieg
Großbritannien – Der ‚Stille Angriff‘: 13 deutsche Marine-Zeppeline (5 verloren) fliegen einen katastrophalen Höheneinsatz gegen die nördlichen englischen Industriezentren in der Nacht vom 19./20. Oktober. 78 britische Abfangeinsätze kosteten diese 4 zerstörte Flugzeuge. L45 kann durch Zufall London bombardieren (dort 83 von 91 Opfern insgesamt), 300 kg Bomben treffen den Piccadilly Circus. Der Rest wird zerstreut von unvorhersehbaren nördlichen Stürmen mit 100 km/h Windgeschwindigkeit. Dabei werden 4 Luftschiffe nach Frankreich hinüber geblasen: L50 wird über dem Mittelmeer vermisst, L44 wird aus einer Höhe von 5.800 Metern durch französisches Luftabwehrfeuer abgeschossen, L45 macht eine Bruchlandung westlich von Sisteron in der Provence und wird von seiner Besatzung abgebrannt, L49 fällt in Bourbonne-Ies-Bains bei Langres in französische Hände.

Afrika
Ostafrika: Deventer bricht einen weiteren Angriff ab, ersetzt Beves mit Cunliffe als Oberbefehlshaber der Linforce. Lettow-Vorbeck gewinnt so Aufschub.

Politik
USA: Embargo für den Handel mit den nordeuropäischen Neutralen.

Neutrale
Spanien: Britische Filme dürfen nicht mehr öffentlich gezeigt werden.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 20. Oktober 1917:

 Sopwith Camel Jäger
Ein Sopwith Camel Jäger im Flug.

Luftkrieg
Flandern: 45 Sopwith Camel des Royal Flying Corps und Spad-Jäger (2 verloren) greifen das Rumbeke-Flugfeld südöstlich von Roulers aus 120 Metern Höhe an und melden, 7 deutsche Flugzeuge im Luftkampf abgeschossen zu haben.

Südfronten
Albanien: Drei französische Kolonnen rücken westlich des Sees Ochrid vor, aber das Pariser Kriegsministerium hält nach italienischen Druck den Vormarsch am 21. Oktober 8 km nördlich von Pogradec an.
Italienische Front: Ein desertierter tschechischer Offizier der österreich-ungarischen Armee warnt die Italiener vor einer Offensive am 26. Oktober zwischen Plezzo und dem Meer. Zwei rumänische Deserteure warnen vor einem Durchbruch im Tolmino. General Capello übergibt wegen Grippe die italienische Zweite Armee an den Neuling General Montuori. Er kehrt zwar am 22. Oktober aus Padua zurück, weil der Angriff unmittelbar bevorsteht, aber die Krankheit zwingt ihn erneut zum Verzicht. Der deutsch-österreich-ungarische Angriff wurde vom 20. auf den 24. Oktober verschoben, ihre Artillerie beginnt sich einzuschießen.

Heimatfronten
Russland: Lenin kehrt aus Finnland nach Petrograd zurück (mittlerweile gibt es geschätzte 240.000 Bolschewiken).
Griechenland: Der Athener Erzbischof wird für die Anathema-Zeremonie vom 25. Dezember 1916 degradiert.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 21. Oktober 1917:

Marsch amerikanischer Soldaten
Marsch amerikanischer Soldaten an die französische Westfront.

Westfront
Lothringen – die ersten US-Truppen in der Frontlinie: Die 1. US-Division zieht im Abschnitt Luneville in die französischen Stellungen ein. Jede amerikanische Einheit der Division wird einer vergleichbaren französischen Einheit zugeordnet.

Ostfront
Baltikum: Deutsche Truppen landen auf dem Festland in Estland bei Verder gegenüber der Moon-Insel, aber sie werden am 23. Oktober knapp 13 km nach Norden und 13 km nach Süden abgedrängt. Die Deutschen geben an, seit dem 12. Oktober 20.130 Kriegsgefangene und 141 Kanonen eingebracht zu haben, bei lediglich 54 Gefallenen.
Russische Südwestfront: 84.948 Offiziere und Mannschaften in Komitees.

Südfronten
Serbien: Bulgarische und deutsche Artillerie beschießt wieder Monastir.
Italienische Front: Cadorna schickt ein Telegramm an den britischen Verbindungsoffizier, Generalmajor Maurice: ‚Der Angriff kommt, aber ich bin zuversichtlich, dass ich ihn stoppen kann.‘

Afrika
Ostafrika: Die Hanforce rettet das Lukuledi-Gefängnis und drängt die deutschen Truppen von Major Kraut 3 km nach Süden in Richtung Ndanda ab, aber er zieht sich vom 22. Oktober bis 7. November nach Ruponda im Norden zurück.

Seekrieg
Nordsee: Die Dover Patrol beschießt Ostende. Die Monitore Erebus und Terror überstehen insgesamt 4 Torpedotreffer von 3 deutschen Torpedobooten vor Dünkirchen, dank der Torpedowulst.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 22. Oktober 1917:

'Sturmpatrouille' der österreich-ungarischen Armee
Offiziere und Unteroffiziere einer ‚Sturmpatrouille‘ der österreich-ungarischen Armee warten auf ihren Einsatz an der italienischen Front.

Südfronten
Dolomiten: Italienische Truppen schlagen einen starken deutsch-österreich-ungarischen Angriff zurück.
Isonzo: Die deutsche Vierzehnte Armee ist jetzt in ihren Ausgangsstellungen. Ein am Kabel abgehörtes Telefon warnt die Italiener davor, daß am 24. Oktober ab 02.00 Uhr das Artillerie-Vorbereitungsfeuer beginnt.

Westfront
Flandern: Anglofranzösischer Vorstoß entlang der Ypern-Staden-Bahnstrecke auf einer 4 km breiten Front, wobei 200 Kriegsgefangene im südlichen Ende des Houthulst-Waldes eingebracht werden. Die Deutschen gewinnen Teile am 23. Oktober zurück, werden aber am 24. Oktober zurückgeschlagen.

Naher Osten
Mesopotamien: Falkenhayn befiehlt dem türkischen XVIII. Korps (nur 4.000-6.000 Soldaten) südlich von Tikrit westlich des Tigris zu gehen, es zieht sich jedoch am 23. Oktober vor General Cobbe zurück. Maude ordnet am 28. Oktober an, die türkische Position 19-20 km südlich von Tikrit anzugreifen.

Luftkrieg
Ypern: 2 Sopwith Camel Jagdflugzeuge der 45. Squadron zerstreuen 2 deutsche Bataillone auf der Straße Staden-Houthulst.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 23. Oktober 1917:

Angriff von Schneider-Panzern.
Angriff von französischen Schneider-Panzern.

Westfront
Deutschland – Lageeinschätzung der OHL: ‚Das Leitprinzip unserer allgemeinen militärischen Situation bleibt bestehen …, dass die Entscheidung auf dem westlichen Kriegsschauplatz liegt‘. Major Wetzell von der Operationsabteilung unterbreitet Vorschläge für eine Frühjahrsoffensive 1918 an der Westfront.
Aisne – Schlacht von La Malmaison (‚Laffaux-Ecke‘, bis 1. November): Ein zweiter Triumph im Jahr 1917 für Petains sorgfältig geplante, begrenzte Angriffsstrategie. Maistres Sechste Armee greift mit 8 Divisionen um 05:15 Uhr in Nebel und Kälte an, später unterstützt durch ca. 80 Panzer, erobert drei Dörfer und Fort Malmaison. In dem Vorstoß von knapp über 3 km werden 8.000 Deutsche werden gefangengenommen und 70 Kanonen erbeutet. Eine deutsche Division gerät unter einen starken Giftgasangriff und flieht. Französischer Vormarsch auf Chavignon im Laffaux-Frontbogen. Die Deutschen ziehen sich hinter dem Oise-Aisne-Kanal zurück.
Lothringen: Erster amerikanischer Schuss im Landkrieg. Um 06:05 Uhr feuert Sergeant Alex L. Arch der Batterie C der 6. Feld-Artillerie der 1. US-Infanterie-Division eine 75-mm-M1897-Kanone französischer Herstellung in der Nähe von Xanrey ab. Ebenfalls wird der erste Amerikaner des AEF im Bodenkampf verwundet, ein Zweiter Leutnant.
Flandern: Siebter deutscher Gegenangriff in Ypern-Frontbogen seit dem 22. Oktober.
Verdun: Die Deutschen fassen vorübergehend nordöstlich von Höhe 344 Fuß.

Ostfront
Baltikum: Seit der Nacht vom 21. auf den 22. Oktober haben sich die deutschen Truppen 32 km im Nordosten Rigas zurückgezogen und Brücken zerstört, um ihre Linie zu verkürzen. Die Russen folgen am 24. Oktober.

Heimatfronten
Russland: Das Bolschewistische Zentralkomitee stimmt mit 10 zu 2 für den bewaffneten Aufstand Lenins. Trotzki organisiert eine 20.000 Mann starke Rote Garde. Die Panzerwagen-Abteilung in Petrograd läuft zu den Roten am 24. Oktober über.
USA: Die New Yorker Polizei vereitelt einen geplanten Aufstandsversuch der Sinn Fein für Ostern 1918.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 24. Oktober 1917:

Deutscher Minenwerfer am Isonzo
Deutscher Minenwerfer am Isonzo. Für die Offensive organisierten Österreicher und Deutsche die bisher stärkste Artilleriekonzentration im Alpenraum.

Südfronten
Italienische Front: SCHLACHT VON CAPORETTO (zwölfte Isonzo-Schlacht). Der Angriff der deutsch-österreich-ungarischen Truppen beginnt an einem nebligen, verregneten Tag ab 2 Uhr mit einem vierstündigen ‚Wirbelsturm‘-Artilleriebeschuss, einschließlich eines zweistündigen Beschusses mit Gasgranaten, wogegen die italienischen Gasmasken wirkungslos sind und die italienische Artillerie beginnt zu schweigen. Der Infanterieangriff mit 10 Divisionen beginnt um 8 Uhr auf einem 32 km langen Frontabschnitt und dringt bis zu 22,5 km tief in die Täler ein. Die drei italienischen Divisionen östlich des Isonzo werden isoliert, geraten in Panik und werden vernichtet; dabei werden 18.000 Kriegsgefangene eingebracht und 100 Kanonen erbeutet.
Die deutsche 12. (schlesische) Division nimmt Caporetto um 15:30 Uhr. Cadorna setzt verspätet 9 Reservedivisionen ein und ordnet die Verteidigung des Tagliamento an. Der jüdisch-stämmige österreichische Lyriker Leutnant Franz Janowitz vom 2. Tiroler Scharfschützen-Regiment, wird durch ein MG beim Sturm auf den Mt. Rombon tödlich verwundet und stirbt am 4. November im Alter von 25 Jahren.

Seekrieg
Brasilien: Truppen beschlagnahmen 43 internierte deutsche Handelsschiffe.
Nordsee: Das Flaggschiff der Harwich Force, der Kreuzer Centaur wird durch eigene Wasserbomben schwer beschädigt, welche bei einem vergeblichen nächtlichen Einsatz gegen deutsche Zerstörer über Bord geschwemmt wurden.
Ostsee: Das britische U-Boot C32, welches im Golf von Riga eingeschlossen ist, setzt sich in der Vaist-Bucht westlich von Pernau auf den Strand. Das russische U-Boot Gepard wird am 28. Oktober vermutlich durch eine Mine versenkt, aber dem britische C26 (Downie) gelingt beim dritten Versuch der Ausbruch und es erreicht am 13. Dezember Hangö in Finnland.

Luftkrieg
Deutschland: 9 Handley Page-Bomber (2 verloren) der RNAS ‚A‘-Squadron und 14 FE2b (2 verloren) greifen Industrie- und Eisenbahnziele im Gebiet von Saarbrücken an.
Italienische Front: Caproni-Bomber fliegen 18 Angriffe auf deutsch-österreich-ungarische Truppen bis etwa zum 14. November. Danach sind sie gezwungen, auf Flugplätze hinter die Piave zu verlegen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 25. Oktober 1917:

Italiener lassen sich von Österreichern gefangennehmen
Eine italienische Grabenbesatzung lässt sich von Österreichern gefangennehmen. Die italienische Kampfmoral erreicht ihren Tiefpunkt.

Südfronten
Isonzo: Die deutsch-österreich-ungarischen Zangen schließen sich hinter dem Mt. Nero. Leutnant Rommels Württembergisches Gebirgsjäger-Bataillon vom Alpenkorps erobert den Mt. Kuk und Cragonza auf dem Kolovrat-Grat zusammen mit 3.600 italienischen Kriegsgefangenen, darunter die 4. Bersaglieri-Brigade. Die österreich-ungarische 22. Division sichert den Stol-Höhenzug in der Nacht vom 25./26. Oktober. Die deutsche Vierzehnte Armee hat jetzt 30.000 Kriegsgefangene und 300 Kanonen eingebracht und eine Division der österreich-ungarischen Zweiten Isonzo-Armee (über 1.000 Mann Verluste) nimmt ca. 4.000 Kriegsgefangene und 60 Kanone auf dem Bainsizza. Cadorna verweigert Capello den Rückzug zum Fluss Torre und möglicherweise bis zum Tagliamento, nachdem General Montuori um 21:00 Uhr meldet, daß dem Angriff widerstanden werden kann.
Saloniki: Die britische 27. Division (77 Verluste) erobert drei Dörfer östlich des Flusses Struma und nimmt 106 Kriegsgefangene und 1 MG, aber die Masse der Garnisonen entkommen.

Politik
Italien: Ministerpräsident Boselli und sein Kabinett treten zurück. Orlando tritt am 29. Oktober die Nachfolge an.
Anglofranzösische Militärdienst-Konvention unterzeichnet.

Neutrale
Norwegen: Der Polarforscher Amundsen gibt seine drei deutschen Auszeichnungen zurück, da 17 norwegische Matrosen in der Nordsee durch deutsche Kriegsschiffe am 17. Oktober 1917 ums Leben gekommen sind.

Westfront
Aisne: Französische Truppen erobern Filain bei der Annäherung an den Fluss Aillette und den Oise-Kanal. Bis zum 26. Oktober bringen sie 11.157 Kriegsgefangene, 200 Kanonen, 222 Mörser und 720 MGs bei 12.000 Mann Verlusten ein.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 26. Oktober 1917:

Kanadische Kanoniere bei Passchendaele
Kanadische Kanoniere im Schlamm von Passchendaele.

Westfront
Flandern – ZWEITE SCHLACHT VON PASSCHENDAELE (bis zum 10. November): ‚Der Feind stürmt wie ein wilder Stier gegen die eiserne Mauer, die ihn von unseren U-Boot-Stützpunkten fernhält‘ (Ludendorff). Die Hauptstöße gegen den Houthulst-Wald durch die Franzosen und gegen Poelcapelle. Das Kanadische Korps (426 Geschütze, 1.558 Verluste) greift um 05:30 Uhr im Regen an und gewinnt knapp 1.000 Meter auf einem 2.500 Meter breiten Frontabschnitt in Richtung Passchendaele, Bercelaere, Gheluvelt (dort ca. 3.500 britische Verluste) und Zandvorde. Die Kanadier gewinnen ansteigendes Gelände an zwei Vorsprüngen im Südwesten von Passchendaele.

Südfronten
Isonzo: Krauss 3 österreich-ungarische Divisionen überqueren den Stol-Höhenrücken (1.971 m) und nehmen den Mt.Maggiore ein. Nach einem Vorstoß von über 19 km erobert Rommel mit seinen Soldaten den Mt.Mrzli und Mt.Matajur (1.650 m) mit 2.700 Kriegsgefangenen von der Salerno-Brigade, die gegenüber ihren Offizieren meutern und sich ergeben. 2 deutsche Divisionen stehen 8 km von Cividale entfernt, dem Hauptquartier der italienischen Zweiten Armee. Die österreich-ungarische Zweite Isonzo-Armee dringt in die zweite Linie der italienischen Bainsizza-Verteidigungsstellung ein und die Erste Isonzo-Armee meldet den italienischen Rückzug auf dem Kars. Die Deutschen melden 60.000 italienische Kriegsgefangene und 500 erbeutete Kanonen. Lloyd George befiehlt dem britischen Generalstab, 2 Divisionen von der britischen Westfront nach Italien zu entsenden.

Politik
BRASILIEN ERKLÄRT DEUTSCHLAND DEN KRIEG: Präsident Braz gibt bekannt, dass die Deutschen in einen Umsturzversuch verwickelt sind und eine Invasion planen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 27. Oktober 1917:

 italienische mechanische Transportkolonne auf dem Rückzug
Eine italienische mechanische Transportkolonne auf dem Rückzug während der Schlacht von Caporetto.

Südfronten
Isonzo: Cadorna ordnet um 02:30 Uhr den allgemeinen Rückzug an, der bereits auf verstopften Straßen weit verbreitet stattfindet. Das deutsche Alpenkorps und 2 andere Divisionen erreichen den Fluss Torre jenseits von Cividale. Cadorna akzeptiert Fochs Angebot vom 26. Oktober von 4 französischen Divisionen.

Naher Osten
Palästina: 218 britische Geschütze beschießen Gaza bis zum 31. Oktober. Das alliierte Marinebombardement beginnt vom 29. Oktober. Die 8. berittene Brigade stoppt eine Aufklärungsunternehmung der türkischen 3. Kavallerie-Division nördlich von El Baqqar.
Arabien: Mauluds 550 Araber in der Nähe von Petra wehren 4 türkische Bataillone, ein Kavallerieregiment und 10 Kanonen aus Maan ab.

Westfront
Flandern: Französische und belgische Truppen dringen auf der Ypern-Dixmude-Straße bis zu 2,8 km weit vor.

Luftkrieg
Ypern: Aufklärungsflugzeuge des Royal Flying Corps und Ballons helfen 116 deutsche Batterien und über 200 andere Ziele zu bekämpfen. Zwei deutsche Flugplätze werden bombardiert und Nachtbomber greifen 7 weitere und 3 Bahnhöfe sowie andere Ziele in der Nacht vom 27./28. Oktober an.
Palästina: Britische Flugzeuge patrouillieren paarweise, um Allenbys Truppenkonzentration zu decken. Bristol F2A-Jäger zerstören am 30. Oktober ein deutsches zweisitziges Aufklärungsflugzeug, bevor es mit wichtigen Fotos zurückkehren kann. Britische Luftaufnahmen haben 131 türkische Batterien festgestellt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 28. Oktober 1917:

Infanterie setzt über einen Fluß in Norditalien
Infanterie setzt über einen Fluss in Norditalien während der Schlacht von Caporetto über.

Südfronten
Isonzo: Trotz Regens und Schneestürmen überquert die deutsche 200. Division den Fluss Torre um 04.00 Uhr und besetzt Udine, 20 Stunden nachdem das Comando Supremo und das Hauptquartier der Zweiten Armee von dort evakuiert wurden. Die Deutschen melden die Zahl von 100.000 italienischen Kriegsgefangenen. Österreich-ungarische Truppen besetzen wieder Gorizia und dringen knapp 13 km nach Westen vor.

Westfront
Flandern: Kanadische Verluste seit dem 26. Oktober 2.481 Soldaten, dafür 370 deutsche Kriegsgefangene eingebracht.
Aisne: Angriff und Gegenangriff am Oise-Aisne-Kanal.
Verdun: Die deutschen Truppen kommen in Chaume-Wald und Bezonvaux voran.
Frankreich: Die 26. US-(National-Garde)-Division ist die zweite amerikanische Einheit, welche anlandet.

Luftkrieg
Westfront: Leutnant Gontermann, der beste deutsche Ballon-Zerstörer (39 Abschüsse seit dem 8. April, siehe Bild am 24. Juni 1917), kommt ums Leben, nachdem seine Fokker Dr.I von Jasta 15 im Flug auseinanderbricht. Kurz zuvor war für alle Dreidecker angeordnet worden, vorübergehend auf dem Boden zu bleiben. Die ersten 5 von 12 Jagdgruppen (jeweils 36-75 Flugzeuge) werden auf Dauer aufgestellt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 29. Oktober 1917:

Gesprengte Brücken, wie hier der Eisenbahnviadukt von Salcano bei Gorizia
Gesprengte Brücken, wie hier der Eisenbahnviadukt von Salcano bei Gorizia über den Isonzo, stellen ernste Hindernisse für den Vormarsch der Truppen der Mittelmächte da.

Südfronten
Isonzo: Below befiehlt die Einnahme von Brücken über den Tagliamento. Die Italiener sprengen vorzeitig die Brücken über den Codroipo, wodurch 12.000 Mann auf der falschen Seite festsitzen, aber das XXIV. Corps hält die Verfolger am überflutenden Fluss weiter unten auf. Die Dritte Armee überquert den Isonzo. Cadorna erteilt vorläufige Befehle für den Rückzug zur Piave. Am 30. Oktober attackieren drei italienische Kavallerie-Brigaden die deutsch-österreich-ungarische Vorhut westlich von Udine. Cadorna macht in einem Kommuniqué die italienische Zweite Armee für den Zusammenbruch verantwortlich.

Seekrieg
Ostsee: Das deutsche Schlachtschiff Markgraf läuft auf eine Mine in der Irben-Straße im Rigaer Meerbusen. Die Großkampfschiffe werden anschließend aufgrund der Minen-Gefahr und der Bedrohung durch britische U-Boote (3 Schlachtschiffe wurden bisher erfolglos angegriffen) wieder zur Hochseeflotte zurückgezogen.
Östliches Mittelmeer: Die anglo-französische Marine nimmt wieder den Beschuss von Gaza auf, durch durchschnittlich 1 Kreuzer, 4 Monitore, 2 Kanonenboote und 2 Zerstörer.

Luftkrieg
Großbritannien: 1 von 3 losgeschickten Gotha-Bombern (2 greifen Calais an) wirft 8 Bomben zwischen Burnham und Southend. In der Nacht vom 30. auf den 31. Oktober werfen Eindringlinge 11 Bomben in einem Blitz-Angriff auf Dover.
Saloniki: 8 deutsche Jäger schießen 2 von 5 britischen Royal Flying Corps-Flugzeugen ab, nachdem diese das Cestovo-Vorratslager bombardiert haben (wird ebenfalls am 5. November bombardiert).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 30. Oktober 1917:

Entwaffnete italienische Gefangene
Entwaffnete italienische Gefangene werden von deutschen Soldaten nach hinten gebracht.

Südfronten
Italien: Foch besucht Cadornas neues Treviso-Hauptquartier und sagt ihm: ‚Sie haben nur eine Armee verloren, kämpfen Sie hart mit den anderen!‘, als die ersten französischen Truppen in Italien ankommen. General Duchene mit dem Hauptquartier der Zehnten Armee, um 4 Divisionen (120.000 Mann) zu befehligen.
Isonzo: Die italienische Marine beendet die Evakuierung von Grado (südwestlich der Flussmündung). Die deutsche 26. Division erreicht den Tagliamento und nimmt Dignano mit 20.000 Kriegsgefangenen.

Westfront
Flandern: Das kanadische Korps (2.321 Verluste) dringt in Passchendaele ein, wird später aber zurück in die Außenbezirke vertrieben, durch fünf deutsche Gegenangriffe.

Heimatfronten
Deutschland: Der bayerische Ministerpräsident Graf Hertling (73) folgt Michaelis (zurückgetreten am 28. Oktober) als Reichskanzler nach.
Großbritannien: Balfour-Rede über den Balkan.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 31. Oktober 1917:

Australische und neuseeländische Soldaten Dritte Schlacht von Gaza
Australische und neuseeländische Soldaten reiten zu Beginn der Dritten Schlacht von Gaza vorwärts.

Naher Osten
Palästina – DRITTE SCHLACHT VON GAZA (bis zum 7. November): Das britische DMC (11.000 Mann und 28 Kanonen) nimmt Beersheba nach einem Marsch über 38 bis 48 km gegen 5.400 Türken mit 28 Kanonen. Das XX. Korps (17.000 Mann) erstürmt die westlichen Verteidigungsstellungen. Hauptmann Collins von den 25. Welsch-Füsilieren erhält das Victoria Cross für den Transport von Verwundeten und der Tötung von 15 Türken mit dem Bajonett. Oberst Newcombes 70 britische Kamel-Reiter durchschneiden die Telegraphen-Linie Hebron-Jerusalem in Teilen. Allenby nimmt 1.947 Kriegsgefangene, 15 Kanonen und über 4 MGs für 1.348 Mann Verluste.

Südfronten
Isonzo: Bis 01.00 Uhr sind die Italiener hinter dem Fluss Tagliamento über 8 Brücken. Der britische Generalstabschef Robertson kommt in Cadornas Treviso-Hauptquartier an und stimmt mit Foch überein, dass die Italiener die Flusslinie halten können. Erzherzog Eugene gibt an, 180.000 Kriegsgefangene eingebracht und 1.500 Geschütze erbeutet zu haben.

Westfront
Flandern: Insgesamt 700 Mark IV-Tanks wurden bis Ende Oktober an das BEF ausgeliefert. Die Verluste des BEF für den Monat Oktober sind mit 119.808 Soldaten der zweitschlechteste Wert im Jahr 1917. Haig inspiziert die britische 23. Division, die nach Italien gehen soll.

Seekrieg
Ostsee: Russische Admirale erklären, ‚das Schicksal Finnlands und die Zugänge zur Hauptstadt hängen in erster Linie vom Willen des Feindes ab‘. Flottenbefehlshaber Razvozov hat am 30. Oktober mitgeteilt, dass sein Posten in Kürze zur Verfügung stehen wird.
Atlantik, Nordsee und Mittelmeer: ​​Während des Oktobers belaufen sich die alliierten und neutralen Schiffsverluste gegen U-Boote auf 159 Schiffe (davon 68 britische mit 293 Besatzungsmitgliedern) mit zusammen 448.923 Tonnen. Die deutsche Zahl sind 466.542 t, einschließlich 144.603 t im Mittelmeerraum. 99 Konvois sind seit Mai nach Großbritannien gelaufen. 1.502 Dampfer (10 in Konvois verloren) und 6 deutsche U-Boote (alle durch Minen) seitdem verloren.
Nordsee und Ärmelkanal: 10.400 britische Minen in der Helgoland-Bucht und der Straße von Dover bis zum 31. Dezember verlegt.

Luftkrieg
Großbritannien – Erster deutscher Gotha-Angriff mit Brandbomben: 22 Gotha-Bomber (183 Bomben über Kent abgeworfen), 10 Bomber erreichen London (83 Bomben), welche nur 32 zivile Opfer verursachen, da die 4,5-kg-Brandbomben sich oft nicht entzünden. 50 Abfangeinsätze (2 Bruchlandungen) führen nur zu 6 kurzen Sichtungen; 5 Gotha-Bomber machen bei der Rückkehr in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November Bruchlandungen.


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Quellenangaben und Literatur

Der I. Weltkrieg – Eine Chronik (Ian Westwell)
Chronicle of the First World War, 2 Bände (Randal Gray)


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