06-1940, Juni 1940


Kriegstagebuch des Zweiten Weltkrieges für Juni 1940.

deutsche Artillerie vor der im Stil klassischer Tempel erbauten Kirche Sainte Madeleine
Deutsche Artillerie vor der im Stil klassischer Tempel erbauten Kirche Sainte Madeleine beim Einzug in Paris.

Schlacht um Frankreich beginnt, Deutsch-norwegischer Waffenstillstand, Italien erklärt Großbritannien und Frankreich den Krieg, deutsche Truppen marschieren in Paris ein, Petain bildet neue Regierung, russische Truppen besetzen Lettland und Estland, Waffenstillstand zwischen Frankreich und Deutschland, Französisch-italienischer Waffenstillstand, Feuereinstellung an allen Fronten in Frankreich, russisches Ultimatum an Rumänien, russische Luftlandetruppen und Panzerverbände marschieren in Bessarabien und der nördlichen Bukowina ein.

Juni 1940

Seiteninhalt:


zurück Zurück zu Mai 1940.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Samstag den 1. Juni 1940:

Hudson Aufklärungsbomber des RAF-Küstenkommandos
Bild vom gleichen Tage: ein Lockheed Hudson Aufklärungsbomber des RAF-Küstenkommandos bei einem Aufklärungsflug entlang des Strandes bei Dünkirchen. Im Hintergrund sind Rauchwolken von brennenden Öltanks im Hafen.

Seekrieg
64.400 Mann Truppen werden aus Dünkirchen evakuiert. Die Zerstörer Keith (Flaggschiff), Basilisk und Havant, der französische Zerstörer Foudroyant und das große Transportschiff Scotia werden von Bomben getroffen und sinken. Fünf Zerstörer werden durch Bomben beschädigt. Die Evakuierung bei Tage muss aufgegeben werden.

Luftkrieg
Die deutsche Luftwaffe bombardiert die Eisenbahnstrecke von Lyon nach Marseille. Das englische Passagierschiff Orford (20.000 t) wird in Marseille versenkt.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Sonntag den 2. Juni 1940:

Einschiffung des britischen Expeditionskorps in Dünkirchen
Die Einschiffung des britischen Expeditionskorps in Dünkirchen während der deutschen Bombenangriffe, gesehen von einem Kriegszeichner.

Seekrieg
Nur noch 26.200 Mann Truppen werden in der Nacht vom 2. auf den 3. Juni aus Dünkirchen evakuiert. Die Zerstörer Malcolm und Sabre werden beschädigt.

Luftkrieg
Weitere deutsche Luftangriffe auf Lyon und auf Ziele im Rhone-Tal (97 Zivilopfer am 1. und 2. Juni).
Ein einzelner Gladiator-Doppeldecker-Jäger, geflogen vom Piloten Jacobsen der 263. Staffel der RAF, schießt sechs deutsche Bomber (vier Heinkel He 111, zwei Junkers Ju 88) in der Nähe von Narvik ab. Jacobsen selbst wird am 8. Juni abgeschossen und kommt ums Leben.

Politik
Anti-Britische Demonstrationen in Madrid bei Ankunft von Sir Samuel Hoare, dem neuen englischen Botschafter in Spanien. Die Demonstranten fordern die Rückgabe von Gibraltar.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Montag den 3. Juni 1940:

das bombardierte und zerstörte Dünkirchen
Das bombardierte und zerstörte Dünkirchen nach der Schlacht.

Seekrieg
Die letzten Evakuierungsschiffe verlassen in der Nacht vom 3. auf den 4. Juni Dünkirchen.
Dünkirchen-Evakuierung:

  • Insgesamt wurden evakuiert: 338.226 Mann, einschließlich etwa 120.000 Franzosen und Belgier.
  • 861 Schiffe und viele Privatboote wurden eingesetzt, wovon 243 gesunken sind.
  • Flugzeugverluste: Deutsche Luftwaffe über 130, englische RAF 106 (87 Piloten gefallen oder in Kriegsgefangenschaft geraten).

Luftkrieg
Schwerer Luftangriff auf Paris (Unternehmen Paula): 200 deutsche Bomber (20 verloren) versuchen die Flugzeugfabriken und Flugplätze in der Nähe der Hauptstadt auszuschalten. 254 Tote in den Vororten und 33 französische Jagdflugzeuge werden zerstört.



Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Dienstag den 4. Juni 1940:

zurückgelassenen englischen Kriegsmaterials im Raum Dünkirchen.
Kilometerweit erstreckten sich die Trümmerhaufen des zurückgelassenen englischen Kriegsmaterials im Raum Dünkirchen.

Westfront
Die Deutschen erobern Dünkirchen und nehmen 40.000 Franzosen gefangen (die Nachhut, welche die Einschiffung bis zuletzt gedeckt hatte und viele Versprengte und Deserteure). Große Mengen an zurückgelassenem englischem Kriegsmaterial werden erbeutet, einschließlich 2.472 Kanonen, 84.427 Fahrzeuge und Motorräder sowie 657.566 Tonnen an Munition und anderen Versorgungsgütern.

Luftkrieg
Die französische Regierung kündigt Vergeltungsangriffe für den Luftangriff auf Paris vom 3. Juni an. Französische Bomber greifen in der Nacht vom 4. auf den 5. Juni München und Frankfurt an.

Heimatfronten
Großbritannien: Churchill spricht im House of Commons darüber, dass er eine Woche zuvor ‚die größte militärische Katastrophe in der britischen Geschichte erwartet hatte‘, jedoch konnte die erfolgreiche Evakuierung aus Dünkirchen die Lage ändern. ‚Wir werden unsere Insel verteidigen, egal was es kostet, wir werden an den Stränden kämpfen … wir werden niemals kapitulieren …‘


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Mittwoch den 5. Juni 1940:

Eroberrung einer französischen Ortschaft
Deutsche Soldaten erobern eine Ortschaft in Frankreich.

Westfront
SCHLACHT UM FRANKREICH BEGINNTUnternehmen Rot: 119 deutsche Divisionen (davon 10 Panzer-Divisionen) gegen 65 französische Divisionen (davon 3 Panzer- und 3 mechanisierte Kavallerie-Divisionen) sowie noch eine englische Division.
Die deutsche Heeresgruppe B greift an der Somme mit 50 Divisionen an. Die Heeresgruppen A und C stehen zum Angriff bereit. Die Franzosen verteidigen nun an der Weygand-Linie befestigte Ortschaften und Straßensperren zäh. Trotzdem steht die 7. Panzer-Division von General Rommel bei Einbruch der Dunkelheit 13 Kilometer südlich der Somme.

Luftkrieg
Hauptmann Mölders, das führende deutsche Jagdflieger-Ass, wird in seiner Messerschmitt Bf 109E in der Nähe von Compiegne abgeschossen und gefangengenommen.
30 deutsche Bomber greifen Flugplätze in der Nähe der englischen Ostküste an, aber es kommt nur zu leichten Schäden. Die englische RAF bombardiert in der Nacht vom 5. auf den 6. Juni sowie auf den 7. Juni Eisenbahnziele im Rheinland.

Heimatfronten
Frankreich – Kabinett-Änderungen: Ministerpräsident Reynaud übernimmt persönlich die auswärtigen Angelegenheiten. Sein Vorgänger im Ministerpräsidenten-Amt, Daladier, verlässt die Regierung auf Drängen von Petain und der herrschsüchtigen Geliebten von Reynaud, der Contess de Portes.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Donnerstag den 6. Juni 1940:

Rommel in Frankreich
General Erwin Rommel während der Schlacht um Frankreich.

Frankreich
Trotz starkem französischen Widerstandes bricht Rommel westlich von Amiens durch und stößt 32 km vor.

Luftkrieg
21 LeO-451 Bomber (11 abgeschossen) greifen die deutschen Spitzen bei Chaulnes, westlich von St. Quentin an und geraten in Luftkämpfe mit Messerschmitt Bf 109E und Bf 110.


Seekrieg
Atlantik: Der bewaffnete Hilfskreuzer Carinthia (20.300 Tonnen) wird durch das deutsche U-Boot U 46 westlich von Irland versenkt.

Politik
Sir Stafford Cripps wird zum britischen Botschafter in Moskau bestellt. Der Posten war seit Januar 1940 unbesetzt geblieben.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Freitag den 7. Juni 1940:

Farman 223.4 Jules Verne
Farman 223.4 Jules Verne von der Air France, der erste ‚Bomber‘ welcher Berlin im 2. Weltkrieg angreifen sollte.

Frankreich
Rommel stößt 48 km bis Forges-Ies-Eaux, nördlich von Rouen, vor.

Luftkrieg
Die französische Marine-Luftwaffe versucht einen Luftangriff auf Berlin. Ein umgebautes viermotoriges Centre NC223 Passagier- und Luftpost-Flugzeug macht in der Nacht vom 7. auf den 8. Juni einen 13,5-Stunden-Flug über Bordeaux-Ärmelkanal-Nordsee-Ostsee-Berlin(?)-Paris. Die Besatzung behauptet zwar Berlin bombardiert zu haben, aber die Bomben fallen offenbar in ländliches Gebiet.

Heimatfronten
Großbritannien: Postum erhält Kapitän Warburton-Lee das erste Victoria-Kreuz des 2. Weltkrieges für seinen Einsatz als Befehlshaber der englischen Zerstörer in der ‚Ersten Schlacht von Narvik (siehe am 10. April 1940).

Seekrieg
Erste erfolgreiche Landung von Hurricane-Jagdflugzeugen auf einem englischen Flugzeugträger (HMS Glorious) während der Evakuierung aus Nord-Norwegen.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Samstag den 8. Juni 1940:

Flugzeugträger Glorius
Der Flugzeugträger Glorius wurde mit einer Deckladung, von aus Norwegen evakuierten Hurricane und Gladiator Jagdflugzeugen, von den Schlachtkreuzern Scharnhorst und Gneisenau abgefangen und durch Geschützfeuer versenkt. Das Schwesterschiff Courageous war bereits kurz nach Beginn des 2. Weltkrieges, am 17. September 1939, durch das deutsche U-Boot U20 im Atlantik versenkt worden.

Seekrieg
Flugzeugträger Glorious und die sichernden Zerstörer Acasta und Ardent werden in einer hoffnungslosen Seeschlacht von den deutschen Schlachtkreuzern Gneisenau und Scharnhorst südwestlich von Narvik versenkt. Acasta kann einen Torpedotreffer auf die Scharnhorst erzielen, welcher zu Schäden führt. Verluste: 1.515 englische und 48 deutsche Besatzungsmitglieder. Der deutsche Admiral Marschall wird trotzdem abgelöst, da er die Scharnhorst einem nicht erlaubten Risiko ausgesetzt hat und nicht den ursprünglich geplanten Angriff auf Harstad (Unternehmen Juno) durchgeführt hat.

Norwegen
Evakuierung von 24.000 alliierten Truppen aus Narvik und Harstad vollständig: 4-5.000 Mann jede Nacht seit dem 3./4. Juni evakuiert. Die Hafenanlagen in Narvik wurden vollkommen zerstört. König Haakon und die norwegische Regierung verlassen Tromsö auf dem englischen Kreuzer Devonshire nach England.

Frankreich
Rommel stößt 72 km vor und erreicht den Fluß Seine.

Siehe auch: Kriegsgliederung Wehrmacht vom 8. Juni 1940 in der Schlacht um Frankreich

Luftkrieg
Hauptmann Wuillame der Groupe de Chasse (Jäger-Gruppe) I/2 schießt mit einer Morane-Saulnier MS406 drei Messerschmitt Bf 109E in nur 15 Sekunden über dem Somme-Frontabschnitt ab.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Sonntag den 9. Juni 1940:

Abgeschossener französischer schwerer Panzer Char B
Abgeschossener französischer schwerer Panzer Char B, rechts eine deutsche 88-mm-Flak in Feuerstellung.

Frankreich
Nun greift auch die deutsche Heeresgruppe A mit 45 Divisionen über den Fluss Aisne an. Die deutsche 5. Panzer-Division erobert Rouen.

Norwegen
DEUTSCH-NORWEGISCHER WAFFENSTILLSTAND. General Dietl erhält von General Ruge in Narvik eine Kapitulationserklärung.

VERLUSTE IM NORWEGEN-FELDZUG:

BritenFranzosen und PolenNorwegerDeutsche
Gefallene-Vermisste-Verwundete1.8695331.3355.296
davon Verwundete???1.604
Flugzeuge100-?242
Kriegsschiffe19--19


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Montag den 10. Juni 1940:

Italienische Truppen an der Alpengrenze
Italienische Truppen marschieren an der französischen Alpengrenze auf.

Politik
ITALIEN ERKLÄRT GROSSBRITANNIEN UND FRANKREICH DEN KRIEG. Die Feindseligkeiten sollen ab Mitternacht beginnen. KANADA ERKLÄRT ITALIEN DEN KRIEG. Die französische Regierung verlässt Paris und geht nach Tours am Fluss Loire.

Siehe auch:
Italienische Armee 1940
Italienische Luftwaffe und Marine

Frankreich
Rommel drückt das französische IX. Korps und die britische 51. Hochland-Division in Richtung der Küste, nördlich von Le Havre. Manstein’s XXXVIII. Infanterie-Korps überquert die Seine.

Seekrieg
Mittelmeer: 6 englische Unterseeboote verlassen Malta, um vor italienischen Häfen und Marinebasen zu operieren. Italienische Torpedoboote und Zerstörer versenken von diesen Odin, Grampus und Orpheus (am 13., 16. und 27. Juni).

Neutrale
USA: Roosevelt spricht an der Universität von Virginia: ‚An diesem zehnten Tag des Juni 1940 hat die Hand, welche das Messer gehalten hat, in den Rücken seines Nachbarn eingestochen.‘

Heimatfronten
Großbritannien: Duff Cooper, der Informationsminister, verurteilt Mussolini: ‚[er] hat den Verbündeten, mit denen Italien im letzten großen Krieg gemeinsam gekämpft hat, … und welche Italien vor dem Untergang gerettet haben, den Krieg erklärt.‘


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Dienstag den 11. Juni 1940:

Deutsche Kradmelder
Deutsche Kradmelder prüfen ihre Landkarten auf dem Weg nach Paris.

Frankreich
Die deutsche Vorhut erreicht Pontoise und bedrohen damit Paris vom Nordwesten.

Seekrieg
Mittelmeer: die britische Mittelmeer-Flotte und ein französischer Kreuzer-Verband durchlaufen das östliche Mittelmeer und die Ägäis auf der Suche nach italienischen Schiffen. Englische Kreuzer beschießen Tobruk und der Kreuzer Calypso wird südlich von Kreta durch ein italienisches U-Boot versenkt.

Luftkrieg
Erste Bombenangriffe der englischen RAF auf italienische Flugplätze in Libyen und Ostafrika verursachen große Schäden. Drei englische Flugzeuge gehen dabei verloren.
Zwei italienische Luftangriffe auf Malta, wobei 35 Zivilisten und sechs englische Soldaten getötet werden.
36 Whitley-Bomber greifen in der Nacht vom 11. auf den 12. Juni, nach einem Tank-Zwischenstopp auf den britischen Kanalinseln, Turin und Genua an. Ein Whitley-Bomber geht verloren.
Französische Behörden in Marseille verhindern einen geplanten Einsatz von englischen Wellington-Bombern auf Ziele in Nord-Italien, indem sie die Startbahn mit LKWs blockieren lassen. Sie befürchten italienische Vergeltungsangriffe.

Politik
AUSTRALIEN, NEUSEELAND UND SÜDAFRIKA ERKLÄREN ITALIEN DEN KRIEG.

Heimatfronten
Großbritannien: Attlee, der Lordsiegelbewahrer, prangert die Kriegserklärung durch Mussolini an und vergleicht ihn mit einem Schakal, der sich nach Möglichkeit noch einige Brocken von der Beute eines anderen Biestes holen will !


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Mittwoch den 12. Juni 1940:

gefangene Hochländer
Hochländer, welche gefangengenommen wurden, im Kilt, dem nationalen kniefreien Rock der Bergschotten.

Frankreich
Rommel nimmt die Reste des französischen IX. Korps und der englischen 51. Highland-Division bei St.Valery-en-Caux, in der Nähe von Le Havre, gefangen. Die Deutschen erreichen die Marne und überqueren diese bei Chateau-Thierry. Fall von Reims.

Nordafrika
Die Briten nehmen die ersten 62 Italiener bei einem Scharmützel an der libysch-ägyptischen Grenze gefangen.

Politik
Ägypten bricht die diplomatischen Beziehungen zu Italien ab. Die Türkei beendet die Handelsbeziehungen zu Italien. Großbritannien und Frankreich unterzeichnen einen Nichtangriffsvertrag mit Thailand. Thailändisch-Japanischer Freundschaftsvertrag über 5 Jahre abgeschlossen.

China
Japaner erobern Itschang, einen wichtigen Binnenhafen und Luftstützpunkt am Fluss Jangtse, östlich von Tschungking.

Heimatfronten
Italien: Die Zeitung des Vatikans Osservatore Romano wird, nachdem sie offizielle englische und französische Kriegsberichte veröffentlicht hat, verboten. Das Verbot wird am nächsten Tag wieder aufgehoben, nachdem die Herausgeber sich einverstanden erklärt haben, keinerlei Kriegsberichte mehr zu veröffentlichen.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Donnerstag den 13. Juni 1940:

Evakuierte englische Schulkinder am Strand
Evakuierte englische Schulkinder am Strand. Sie tragen sogar beim Planschen ihre Gasmasken in den hellen Behältern.

Heimatfronten
Großbritannien: 120.000 Schulkinder werden aus London evakuiert.
Deutschland: Hitler gibt dem amerikanischen Journalisten Carl von Wiegand ein Interview: Er hätte keine Lust das britische Weltreich zu zerschlagen, sondern würde vielmehr ‚diejenigen vernichten, welche das Empire vernichten wollten‘. Außerdem würde US-Hilfe an Großbritannien keinen Einfluss auf den Ausgang des Krieges mehr haben.

Frankreich
Paris wird zur ‚offenen Stadt‘ erklärt und alle französischen Streitkräfte werden auf Positionen südlich der Hauptstadt zurückgezogen. Die Öllager in den Außenbezirken werden in Brand gesetzt. Die Deutschen erreichen die nördlichen Vorstädte am Abend. Deutsche Truppen erobern Le Havre.

Politik
Letztes Treffen des Alliierten Obersten Kriegsrates: Reynaud teilt Churchill mit, dass Frankreich einen Separatfrieden mach muss. Churchill schlägt einen letzten Hilfsappell an Roosevelt vor.

Seekrieg
Der englische Flugzeugträger Ark Royal startet 15 Skua-Sturzkampfbomber, um den Schlachtkreuzer Scharnhorst in Trondheim anzugreifen. 8 Skua werden abgeschossen und ein Volltreffer mit einem Blindgänger wird erzielt.
Unter Deckung aus der Luft beschießen französische Kreuzer und Zerstörer in der Nacht vom 13. auf den 14. Juni die Gegend um Genua in Nordwest-Italien. Der bewaffnete Hilfskreuzer Scotstoun (17.000 t) wird durch das deutsche U-Boot U 25 vor Irland versenkt. Der deutsche Handelszerstörer Orion legt Minen vor Auckland in Neuseeland.

China
Japanische Bomber machen einen verheerenden Brandbombenangriff auf die Stadt Tschungking.

Neutrale
Spanien: Franco bereitet die engere Zusammenarbeit mit Deutschland und Italien vor und gibt die neue Politik des ‚Nicht-Kriegszustandes‘ (mit den Alliierten) bekannt.

Luftkrieg
Italienische Bomber greifen die südfranzösische Marinebasis in Toulon an.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Freitag den 14. Juni 1940:

deutsche Artillerie vor der im Stil klassischer Tempel erbauten Kirche Sainte  Madeleine
Deutsche Artillerie vor der im Stil klassischer Tempel erbauten Kirche Sainte Madeleine beim Einzug in Paris.

Frankreich
DEUTSCHE TRUPPEN MARSCHIEREN IN PARIS EIN. General von Bock, Oberbefehlshaber der Heeres-Gruppe B, nimmt die Siegesparade am Place de la Concorde und am Arc de Triomphe ab. Die Deutschen erobern die intakte Renault-Panzerfabrik in Billancourt und die Schneider-Creusot Rüstungsbetriebe. Nur 700.000 Menschen, von einer Bevölkerung von fünf Millionen, waren in der Stadt zurückgeblieben.
Die Heeres-Gruppe C beginnt mit 24 Divisionen den Angriff auf die Maginot-Linie und bereitet die Rhein-Überquerung vor. Churchill befiehlt die umgehende Evakuierung aller verbleibenden britischen Truppen aus Frankreich. Die französische Regierung verlässt Tours und geht nach Bordeaux.

China
Das japanische Oberkommando empfiehlt den Botschaften von Großbritannien, USA, Sowjetunion und Deutschland, ihre Bürger aus Tschungking in Sicherheit zu bringen.

Neutrale
Spanien: Truppen aus Spanisch-Marokko besetzen die ‚Internationale Zone‘ von Tanger (Nordwest-Afrika).

Politik
Der französische Ministerpräsident Reynaud sendet einen verzweifelten Hilferuf an US-Präsident Roosevelt: falls Amerika nicht innerhalb einer kurzen Zeit Deutschland den Krieg erklärt, ist Frankreich verloren.
Russisches Ultimatum an Litauen.

Seekrieg
Mittelmeer: Drei italienische Zerstörer beschießen Sollum, nicht weit hinter der ägyptisch-libyschen Grenze.

Geheimkrieg
Französische und polnische ‚Enigma‘-Code-Knacker verlassen Paris. Sie fliegen dann am 24. Juni von Toulouse nach Algier weiter.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Samstag den 15. Juni 1940:

Deutsche Sturmboote preschen über den Rhein.
Deutsche Sturmboote preschen über den Rhein.

Frankreich
Deutsche Soldaten erobern Verdun. Die deutsche 7. Armee der Heeres-Gruppe C überquert den Rhein gegenüber Colmar. Das französische Heeres-Oberkommando verlegt aus Briare an der Loire nach Vichy zurück.

Seekrieg
Evakuierung von englischen und alliierten Truppen aus Nordwest-Frankreich beginnt (Unternehmen Cycle): 30.600 britische Soldaten beginnen damit, Cherbourg zu verlassen.

Politik
US-Präsident Roosevelt weist den Aufruf von Frankreichs Ministerpräsident Reynaud vom Vortage zurück: die USA werden weiterhin Frankreich jede mögliche materielle und moralische Hilfe geben, aber sind nicht in der Lage selbst einen direkten militärischen Beitrag zu leisten.

Neutrale
Baltische Staaten: Russische Truppen marschieren in Litauen ein.

Luftkrieg
Italienische Flugzeuge greifen Ziele in Südfrankreich und auf Korsika an.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Sonntag den 16. Juni 1940:

Panzergeneral Guderian
Panzergeneral Guderian in seinem Befehlswagen.

Frankreich
Guderian erobert Besancon.

Heimatfronten
Frankreich: Das Kabinett von Reynaud tritt zurück. PETAIN BILDET NEUE REGIERUNG. General Weygand wird Verteidigungsminister. Der englische Botschafter präsentiert den Entwurf einer Erklärung, welcher eine ‚Staatliche Union‘ zwischen Frankreich und Großbritannien vereinbart. Die Franzosen lehnen dies ab.

Seekrieg
32.500 englische und alliierte Soldaten sowie RAF-Personal werden aus Brest evakuiert. 21.500 kanadische Truppen werden aus St. Malo vom 16. bis 17. Juni evakuiert. Das englische Passagierschiff Wellington Star (13.200 t) wird durch das deutsche U-Boot U 101 im Golf von Biskaya versenkt. Die Evakuierung von englischen und alliierten Truppen aus Häfen der Biskaya beginnt (Unternehmen Ariel): 57.000 Mann verlassen Nantes und St. Nazaire.
Das italienische U-Boot Galilei versenkt den norwegischen Tanker James Stove (8.200 t) im Indischen Ozean.

Politik
Russische Ultimaten an Estland und Lettland.

Geheimkrieg
Das englische Frachtschiff Broompark läuft aus der Gironde-Mündung (West-Frankreich) mit 26 Containern von ‚Schwerem Wasser‘ aus, welche zuvor vom Atomphysiker Joliot-Curie aus Norwegen herangeschafft worden waren.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Montag den 17. Juni 1940:

Kammersitzung zum Waffenstillstandsangebot
Eine französische Kammersitzung beschließt die Unterbreitung eines Waffenstillstandsangebot.

Politik
Petain fragt über den spanischen Botschafter und den Vatikan nach den Waffenstillstandsbedingungen von Deutschland und Italien an und spricht zur französischen Armee und Bevölkerung über Rundfunk: ‚…es ist notwendig, den Kampf zu beenden.‘

Seekrieg
Das Evakuierungsschiff Lancastria (16.243 t) wird in St. Nazaire bombardiert und sinkt. Nur 2.477 der 5.000 Briten, Franzosen und Belgier an Bord, einschließlich von Zivilisten, können gerettet werden. Das italienische U-Boot Provana wird von der französischen Schaluppe La Curieuse vor Oran gerammt und sinkt.

Frankreich
Rommel stürmt an einem Tag 241 Kilometer in Richtung Cherbourg vorwärts.

Heimatfronten
Großbritannien – Rundfunkansprache von Churchill: ‚Wir sind nun nur noch die einzigen Kämpfer, welche die Welt verteidigen.‘

Neutrale
Baltische Staaten: RUSSISCHE TRUPPEN BESETZEN ESTLAND UND LETTLAND. Linksregierung in Litauen gebildet.
USA: Die britische Ankaufskommission übernimmt allle ausstehenden französischen Waffenkaufverträge und bietet an, soviel Kriegsmaterial abzukaufen, wie die USA nur produzieren können.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Dienstag den 18. Juni 1940:

Vormarsch durch Frankreich
Aufklärungsabteilung eines deutschen Luftwaffenverbandes auf dem Vormarsch durch Frankreich.

Frankreich
Rommel erobert Cherbourg und die 5. Panzer-Division nimmt Brest ein. Alle größeren französischen Ortschaften übergeben sich ohne Widerstand, die Zivilverwaltungen und Truppeneinheiten warten die Ankunft der Deutschen ab. General Legentilhomme, der französische Befehlshaber in Somaliland, erklärt sich für de Gaulle.

Luftkrieg
70 deutsche Bomber greifen in der Nacht vom 18. auf den 19. Juni Ost-England an, wobei 11 Menschen in Cambridge ums Leben kommen. Ähnliche Angriffe in den meisten Nächten bis zum Ende des Monats. Die Gesamtzahl aller deutschen Verluste über England vom 5. bis 30. Juni beläuft sich dabei auf 11 Bomber.
Die Evakuierung der letzten Staffeln der RAF aus Frankreich ist abgeschlossen.

Seekrieg
Atlantik: Alle französischen und alliierten Schiffe haben Brest verlassen und die Marineeinrichtungen und Hafenanlagen sind zerstört. Das neue französische Schlachtschiff Richelieu verlässt Brest in Richtung Dakar in Westafrika, wo es am 23. Juni ankommt. Das noch unvollständige Schlachtschiff Jean Bart wird in der Nacht vom 18. auf den 19. Juni aus St. Nazaire geschleppt und erreicht unter deutschen Luftangriffen und nur mit halber Maschinenleistung Casablanca in Marokko am 22. Juni.
30.600 britische und alliierte Truppen werden aus Cherbourg evakuiert, wobei das alte französische Schlachtschiff Courbet Deckungsfeuer gibt. Der französische Truppentransporter Champlain (28.100 Tonnen) wird durch eine Mine schwer beschädigt und wird schließlich durch das deutsche U-Boot U 65 im Golf von Biscaya am 21. Juni versenkt.
Pazifik: Das englische Passagierschiff Niagara (13.400 t), mit einer Goldladung im Wert von 2,25 Millionen Britischen Pfund, läuft vor Auckland (Neuseeland) auf eine Seemine und sinkt. Das Gold wird aus einer Rekordtiefe von 135 Metern in 7 Wochen geborgen.

Heimatfronten
Frankreich: De Gaulle spricht über Rundfunk von London aus.
Großbritannien – Churchill erklärt im Unterhaus: ‚Laßt uns es so tragen, daß falls das Britisch Commonwealth und Empire für tausend Jahre Bestand hat, die Leute sagen werden „Das war ihre größte Stunde ! “ ‚

Politik
Hitler und Mussolini treffen sich in München.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Mittwoch den 19. Juni 1940:

Fahrzeugkolonne fährt über eine Brücke
Eine Fahrzeugkolonne fährt über eine Brücke, die von deutschen Pionieren gebaut wurde.

Westfront
Deutsche Truppen besetzen die Marinebasis in Brest und beginnen damit, den Fluss Loire auf breiter Front zu überschreiten. Kadetten der Kavallerie-Militärschule von Saumur unter Oberst Michon verhindern, dass die deutsche 1. Kavallerie-Division die Loire überschreitet.

Luftkrieg
Italienische Flugzeuge greifen Biserta in Tunesien an. Die deutsche Luftwaffe bombardiert in der Nacht vom 19. auf den 20. Juni Bordeaux, wobei 63 Personen getötet werden und 180 Personen verletzt werden.

Seekrieg
19.000 polnische und englische Truppen werden bis zum 25. Juni von Bayonne und St.Jean-de-Luz, in der Nähe der französisch-spanischen Grenze, evakuiert.

Heimatfronten
Großbritannien: Children’s Overseas Reception Board (Kinder-Übersee-Empfangs-Brett) wird eingerichtet, um 20.000 Schulkinder für die Dauer des Krieges in die Übersee-Dominions zu verschicken.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Donnerstag den 20. Juni 1940:

englische Unterseeboot Severn
Das englische Unterseeboot Severn war eines von drei schnellen, Ozean-fähigen Booten, die nach 1930 gebaut wurden. Severn torpedierte den deutschen Schlachtkreuzer Gneisenau und setzte ihn für mehrere Monate außer Gefecht.

Seekrieg
Der deutsche Schlachtkreuzer Gneisenau wird vor Trondheim durch das englische U-Boot Severn torpediert.

Frankreich
Deutsche Truppen besetzen Lyon. Die Kadetten von Saumur sind gezwungen, sich zu ergeben, nachdem die Munition für ihre Übungswaffen sich dem Ende zuneigt. 200 Kadetten sind am 19. und 20. Juni gefallen.
Italienische Offensive an der Riviera, welche am 21. Juni auf die gesamte französisch-italienische Grenze bis zum Mt.Blanc ausgeweitet wird.

Heimatfronten
Großbritannien: Der gesamte Ausstoß an Thompson-MPI’s (300 Tonnen je Woche) wird von den US-Herstellern in wöchentlichen Schiffstransporten nach England geliefert.
Frankreich – Petain spricht im Rundfunk: Er beschreibt die Niederlage Frankreichs als unausweichlich und stellt die 185 britischen, amerikanischen und italienischen Divisionen, welche die französische Armee im Jahr 1918 unterstützt hatten, den nur 10 englischen Divisionen vom Mai 1940 gegenüber.

Politik
Die französischen Behörden in Indochina (Vietnam) beugen sich dem japanischen Druck und halbieren die Waffenlieferungen an China durch ihren Hafen Haiphong.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Freitag den 21. Juni 1940:

Marschal Fochs Eisenbahnwaggon
Marschall Fochs Eisenbahnwaggon, in der die deutsche Delegation 1918 das Diktat der Sieger im 1. Weltkrieg annehmen musste, wurde von Hitler als Ort für die Waffenstillstandsverhandlungen bestimmt.

Politik
Hitler wohnt den französisch-deutschen Waffenstillstandsverhandlungen im Wald von Compiegne bei.

Luftkrieg
50 deutsche Flugzeuge, geleitet durch Radio-Wellen, machen vereinzelte Nachtangriffe über weiten Gebieten von England.

Geheimkrieg
Ein besonders ausgerüstetes Flugzeug vom Typ Anson der RAF erfasst Radio-Wellen aus Deutschland in Richtung der Rolls-Royce-Werke in Derby. Es werden schnelle Gegenmaßnahmen gegen dieses von der deutschen Luftwaffe als Knickebein bezeichnetes Verfahren ersonnen.

Seekrieg
Atlantik – Zwei deutsche U-Boote verschwinden spurlos: U 122 am 21. Juni und U 102 am 30. Juni werden im nördlichen Kanal und der Irischen See vermisst. Sie sind wahrscheinlich auf Minen gelaufen. Zwei Spezial-Schiffe, welche als Köder dienten, wurden durch U-Boote gemäß ihrer Verwendung westlich von Irland versenkt: Prunella am 21. Juni und Williamette Valley am 29. Juni.

Neutrale
Rumänien: König Karol bildet die ‚National-Partei‘ einschließlich Mitglieder der faschistischen Eisernen Garde, jedoch sind Juden von der Mitgliedschaft ausgeschlossen.
USA: Tod von Oberst Thompson, dem Erfinder der Tommy-Gun (eine ausgeklügelte Maschinenpistole), im Alter von 80 Jahren.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Freitag den 22. Juni 1940:

Hitlers Freudentanz
Hitlers Freudentanz im Führerhauptquartier unmittelbar nach dem Eintreffen der Nachricht, dass Frankreich die Waffenstillstandsbedingungen unterzeichnet hat.

Frankreich
WAFFENSTILLSTAND ZWISCHEN FRANKREICH UND DEUTSCHLAND wird in Compiegne zwischen General Keitel (Deutschland) und General Huntziger (Frankreich) unterzeichnet. Die feierliche Unterzeichnung findet in Marschall Fochs altem Eisenbahnwaggon statt, welcher bereits am 11. November 1918 für den Waffenstillstand am Ende des 1. Weltkrieg verwendet wurde.
Die Waffenstillstandsbedingungen lauten derart, dass Deutschland etwa 2/3 des französischen Mutterlandes besetzt – einschließlich der gesamten Kanal- und Atlantik-Küste, aller großen Industriegebiete, Elsass-Lothringen und Paris. Die französischen Streitkräfte sind zu entwaffnen und aufzulösen, mit Ausnahme einer 100.000 Mann starken Sicherungs- und Verteidigungsarmee. Die französische Flotte ist unter deutscher und italienischer Aufsicht zu entwaffnen und zu demobilisieren, Frankreich trägt die Kosten der deutschen Besatzung. Alle französischen Kriegsgefangenen bleiben so lange in Deutschland, bis ein Friedensvertrag unterzeichnet ist.
Drei französische Armeen mit 400.000 Mann kapitulieren im Vogesen-Kessel, westlich der Maginot-Linie. Die Deutschen besetzen Lorient.

Siehe auch: Stärke und Organisation der l’ Armee de l’ Armistice von Vichy-Frankreich

Luftkrieg
Dreimotorige italienische SM81-Bomber greifen in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni Alexandria in Ägypten an (25 Opfer).

Seekrieg
Atlantik: Das deutsche U-Boot U 46 greift die englische Flotte Force H an, während diese gegen Stürme in Hurrikan-Stärke auf ihrem Weg von Scapa Flow in Schottland nach Gibraltar im westlichen Mittelmeer ankämpft. Der Flugzeugträger Ark Royal wird dabei wahrscheinlich getroffen, doch die Torpedos explodieren nicht.

Neutrale
Baltische Staaten: Links-Regierungen werden in Estland und Lettland gebildet.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Sonntag den 23. Juni 1940:

Hitler auf Besichtigungsreise in Paris
Hitler auf Besichtigungsreise in Paris vor dem Eiffel-Turm. Links von ihm flaniert sein Leib-Architekt Albert Speer und rechts von ihm der führende Bildhauer Arno Breker.

Besetze Gebiete
Frankreich: General de Gaulle bildet das Französische National-Komitee in London. Hitler macht eine Besichtigungsreise von Paris.

Frankreich
Die Italiener besetzen das Riviera-Resort von Menton, welches von italienischen Kommentatoren als ’stark verteidigte Ortschaft‘ beschrieben wird.

Seekrieg
Der noch unfertige französische Zerstörer Lansquenet entkommt unter deutschem Artillerie-Feuer aus der Gironde-Mündung in West-Frankreich und erreicht am 27. Juni Casablanca in Marokko. Das italienische U-Boot Galvani versenkt die Schaluppe Pathan der königlich-indischen Marine vor Bombay. Das italienische U-Boot Torricelli sinkt, zusammen mit dem britischen Zerstörer Khartoum, nach einem Artilleriegefecht mit drei britischen Zerstörern und einer Schaluppe vor Perim am Persischen Golf.

Geheimkrieg
Erster, nicht erfolgreicher, englischer Kommando-Angriff auf Boulogne.

Heimatfronten
Frankreich: Laval wird zum Vize-Ministerpräsident und Staatsminister ernannt.

Luftkrieg
Französische Bomber greifen Palermo auf Sizilien an.

Neutrale
Ägypten: Die Koalitions-Regierung von Aly Pascha Maher stürzt. Der Wafdisten-Parteiführer (Nationalisten) Nahas Pascha weigert sich, eine neue Regierung zu bilden. Eine neue, aber schwache Koalitions-Regierung wird schließlich am 28. Juni durch Hassan Pascha Sabry gebildet.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Montag den 24. Juni 1940:

zerstörte Panhard-Spähwagen
Französische Flüchtlinge ziehen an zerstörten Panhard-Panzerspähwagen vorbei.

Politik
FRANZÖSISCH-ITALIENISCHER WAFFENSTILLSTAND in Villa Inchesa, in der Nähe von Rom, zwischen General Huntziger und Marschall Badoglio unterzeichnet. Waffenstillstandsbedingungen: Entmilitarisierte Zonen werden an der französisch-italienischen Grenze und zwischen den italienischen und französischen Territorien in Nord- und Ostafrika eingerichtet. Die französischen Truppen müssen diese innerhalb von 10 Tagen geräumt haben. Die französischen Marine- und Luftwaffenstützpunkte im Mittelmeer-Raum müssen innerhalb von 15 Tagen entmilitarisiert werden.

Seekrieg:
Das italienische U-Boot Galvani wird im Persischen Golf durch die englische Schaluppe Falmouth versenkt. Dies geschieht mithilfe von sichergestellten Geheimdokumenten von Bord des am 19. Juni 1940 eroberten italienischen Unterseebootes Galilei.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Dienstag den 25. Juni 1940:

jubelnde deutsche Soldaten
Jubelnde deutsche Soldaten bei der Verkündung des Waffenstillstandes. Viele Deutsche glaubten nun, dass der Krieg zu Ende sei.

Heimatfronten
Deutschland: Feierlichkeiten zum Waffenstillstand. Hitler verkündet eine Proklamation zum ‚Ende des Krieges im Westen‘ und ‚der glorreichste Sieg aller Zeiten !‘. Flaggen sind im ganzen Reich für 10 Tage zu hissen und Kirchenglocken haben für 7 Tage zu läuten.
Frankreich: Tag der Nationalen Trauer. Flaggen auf Halbmast.

Seekrieg
Unternehmen Cycle und Ariel abgeschlossen: 214.000 britische und alliierte Truppen aus Nordwest- und West-Frankreich seit dem 15. Juni evakuiert.

Neutrale
Schweiz: Präsident Pilet-Golaz macht eine umstrittene Rundfunkrede: Er bringt seine ‚Erleichterung‘ über das ‚Ende des Krieges in Europa‘ zum Ausdruck und schlägt vor, auch die Schweizer Demokratie durch ein autoritäres System zu ersetzen.

Frankreich
FEUEREINSTELLUNG AN ALLEN FRONTEN um 1:35 Uhr morgens deutscher Zeit. Die Italiener haben praktisch keine Fortschritte bei ihren Offensiven gemacht, mit Ausnahme bei Menton, an der französischen Riviera.

VERLUSTE IM WESTFELDZUG:

(Gesamtzahlen vom 10. Mai - 25. Juni 1940)FranzosenBritenDeutscheItaliener
Gefallene Soldaten84.000 - 92.0003.47527.074631
Verwundete Soldaten200.000 - 250.00015.850111.0342.631 (+ 2.151 Krank)
Gefangene oder vermisste Soldaten1.900.00048.80418.3844.494
Geschütze?2.472??
Panzer?400??
Flugzeuge892?534?

Siehe auch: Kriegsgliederung der Wehrmacht vom 25.6.1940 früh beim Waffenstillstand mit Frankreich


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Mittwoch den 26. Juni 1940:

Kathedrale von Amiens
Im vom Krieg gezeichneten Frankreich ragt aus den Trümmern der Stadt die fast unversehrte, ehrwürdige Kathedrale von Amiens.

Politik
Der französische Botschafter in London, M. Corbin, tritt zurück.
Russisches Ultimatum an Rumänien, was die sofortige Herausgabe von Bessarabien und der nördlichen Bukowina an Russland fordert.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Donnerstag den 27. Juni 1940:

Short S.25 Sunderland Flugboote
Vom Ausbruch des 2. Weltkrieg an waren die geräumigen, zuverlässigen und mit großer Reichweite ausgestatteten Short S.25 Sunderland Flugboote in ständigem Einsatz, um U-Boote aufzuspüren und anzugreifen, Seeleute gesunkener Schiffe zu retten und in erbitterten Luftgefechten feindliche Flugzeuge über der See zu bekämpfen.

Seekrieg
Großbritannien kündigt die generelle Blockade der europäischen Küstenlinie vom Golf von Biskaya bis zum Nordkap in Norwegen an. Englische Zerstörer und Sunderland-Flugboote versenken in der Zeit zwischen dem 27. bis 29. Juni vier italienische U-Boote und beschädigen drei mehr im östlichen Mittelmeer.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Freitag den 28. Juni 1940:

Russische Fallschirmjäger
Russische Fallschirmjäger sind für ihren Einsatz aufmarschiert.

Neutrale
Rumänien: Die rumänische Regierung unterwirft sich dem russischen Ultimatum vom 26. Juni. Russische Luftlandetruppen und Panzerverbände marschieren in Bessarabien und der nördlichen Bukowina ein. Es kommt zu mehreren schweren Zusammenstößen zwischen einmarschierenden russischen und abziehenden rumänischen Truppen. Die Besetzung wird bis zum 1. Juli abgeschlossen.

Besetzte Gebiete
Frankreich: Der frühere französische Ministerpräsident Reynaud wird bei einem Autounfall in der Nähe von Bordeaux verletzt, seine Geliebte Countess de Portes wird dabei getötet.

Luftkrieg
Marschall Italo Balbo, ein gefeierter italienischer Flieger, Luftfahrtminister und Generalgouverneur von Libyen, kommt während eines Luftkampfes über Tobruk ums Leben, als sein Flugzeug vom Typ Savoia-Marchetti SM79 versehentlich während des Landeanfluges von der eigenen, italienischen Flak abgeschossen wird.
Deutsche Flugzeuge bombardieren und beschießen im Tiefflug die britischen Kanalinseln Jersey und Guernsey (33 Menschen getötet, 40 verletzt).

Seekrieg
Der kanadische Zerstörer Fraser und der englische Kreuzer Calcutta kollidieren in der Gironde-Mündung, wonach Fraser sinkt. Der italienische Zerstörer Espero wird nach einem tapferen Gefecht mit fünf englischen Kreuzern während des Transportes von Nachschubgütern nach Tobruk versenkt.

Ostafrika
Schlacht von Moyale: eine starke italienische Kampfgruppe greift die kleine Garnison der King’s African Rifles an der Grenze zwischen Kenia und Äthopien an. Die Garnison führt am 2. Juli einen Gegenangriff, worauf die Italiener am 9. Juli mit schwerem Beschuss antworten und die britischen Truppen sich am 14. Juli zurückziehen.

Heimatfronten
Großbritannien: Die britischen Kanalinseln werden entmilitarisiert und 26.700 Zivilisten evakuiert.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Samstag den 29. Juni 1940:

Zwangsrabeiter aus Krakau
Zu dieser Zeit werden arbeitsfähige polnische Männer zur Zwangsarbeit aus Krakau deportiert.

Politik
Weißbuch der deutschen Regierung mit Plänen der Alliierten zur ‚Besetzung‘ der Benelux-Staaten Belgien, Holland und Luxemburg wird veröffentlicht.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Sonntag den 30. Juni 1940:

Kapitulation Bunker Maginot-Linie
Ein Verteidiger der Maginot-Linie kommt zur Kapitulation aus seinem Bunker.

Frankreich
Die französisch-deutsch-italienische Waffenstillstandskommission beginnt mit ihren Arbeitssitzungen in Wiesbaden. Kapitulation von 220.000 französischen Soldaten, welche in den unterirdischen Festungsanlagen der Maginot-Linie abgeschnitten waren.

Besetzte Gebiete
Kanal-Inseln: Deutsche Truppen landen auf den Britischen Kanalinseln. Die Inseln sind das einzige britische Heimat-Territorium, was während des 2. Weltkrieg besetzt wird.

Seekrieg
Atlantik: Das englische Passagier- und Frachtschiff Avelona Star (13.400 t) wird durch das deutsche U-Boot U 43 versenkt.
Handelsschiffs-Verluste im Juni 1940: 130 alliierte Schiffe mit zusammen 505.453 Tonnen im Atlantik, 10 alliierte Schiffe mit 268.075 Tonnen in anderen Gewässern.
10 Schiffe der Achsenmächte mit 32.380 Tonnen im Mittelmeer.
0 deutsche U-Boote im Atlantik, Arktis oder Ostsee versenkt.


gehe zu Weiter zu Juli 1940.


Quellenangaben und Literatur

Krieg der Panzer (Piekalkiewicz)
Luftkrieg (Piekalkiewicz)
Chronology of World War II (Christopher Argyle)
Der Grosse Atlas zum II. Weltkrieg (Peter Young)
Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht, Band 1-8 (Percy E. Schramm)


Zum teilen:

Weitere interessante Beiträge:
30,5cm Skoda-Haubitze
Die Artillerie im 1. Weltkrieg von 1914 bis 1918. Artillerie im 1. Weltkrieg Die Artillerie spielte eine entscheidende Rolle für Read more
Scharnhorst in WoWs
Schlachtkreuzer Gneisenau und Scharnhorst im Zweiten Weltkrieg und im F2P-Spiel World of Warships. Geschichte, Bau, Einsätze, Spezifikationen und Bilder. Als Read more
Freiwillige der britischen Home Guard
Britische Armee und Home Guard in Westeuropa und im Mittelmeer-Raum im Jahr 1940. Organisation, Divisionen, Ausrüstung und Home-Guard-Uniformen. Die kanadische Read more
Frühe Modelle des T-34
Berühmter sowjetischer T-34 Panzer aus dem Zweiten Weltkrieg. Geschichte, Entwicklung, Einsatz, Spezifikationen, Statistiken, Bilder und 3d-Modelle vom T-34 Modell 1940, Read more
restaurierte A6M5 Reisen
Legendäres japanisches bordgestütztes Jagdflugzeug Mitsubishi A6M Zero. Geschichte, Entwicklung, Einsatz, Spezifikationen, Statistiken, Bilder und 3d-Modell. Mitsubishi A6M2, A6M3, A6M5 (Zero-Sen, Read more
Schlachtschiff Kaiser WoWs
Die deutschen Schlachtschiffe Kaiser, Nassau und König aus dem Ersten Weltkrieg und in World of Warships. Geschichte im 1. Weltkrieg, Read more

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Nach oben scrollen
Einen Moment bitte noch - das hier ist bestimmt auch interessant:

Frühe Modelle des T-34
Berühmter sowjetischer T-34 Panzer aus dem Zweiten Weltkrieg. Geschichte, Entwicklung, Einsatz, Spezifikationen, Statistiken, Bilder und 3d-Modelle vom T-34 Modell 1940, Read more

VIELEN DANK FÜR DIE AUFMERKSAMKEIT!