10-1918, Oktober 1918


Kriegstagebuch des Ersten Weltkrieges für Oktober 1918.

britischer Soldate bewacht eine Gruppe von österreich-ungarischen Kriegsgefangenen
Ein einsamer britischer Soldate bewacht eine Gruppe von österreich-ungarischen Kriegsgefangenen während der Schlacht von Vittorio Veneto an der Piave.

Oktober 1918

Seiteninhalt:

Schlagzeilen vom Oktober 1918:


FALL VON DAMASKUS – LUDENDORFF SCHICKT EIN TELEGRAMM AN DIE REGIERUNG, EIN FRIEDENSANGEBOT OHNE WEITERE VERZÖGERUNG ZU ÜBERMITTELN – SCHLACHT UM DIE BEAUREVOIR-LINIE – ZAR FERDINAND von Bulgarien DANKT AB – ZWEITE SCHLACHT VON CAMBRAI – HINDENBURG-LINIE VOLLSTÄNDIG DURCHBROCHEN – FOCHS BEFEHL ZUM LETZTEN ALLIIERTEN VORSTOSS – Die deutsche Regierung akzeptiert die Waffenstillstands-Bedingungen von US-Präsident Wilson – Die Jungtürken treten zurück – Schlacht von Courtai – Das AEF durchbricht die Kriemhild-Linien – Kaiser Karls ‚Volksmanifest‘ – Die Tschechen proklamieren die Republik in Prag – Ludendorff fordert einen Kampf bis zum Ende – Die deutsche Marine evakuiert Ostende, Zeebrügge und Brügge – DIE GESAMTE BELGISCHE KÜSTE IN ALLIIERTEN HÄNDEN – Wilson leitet die deutsche Note an die anderen Alliierten weiter, die vorschlagen, Waffenstillstandsbedingungen auszuarbeiten – Schlacht von VITTORIO VENETO – DIE LETZTE EFFEKTIVE DEUTSCHE VERTEIDIGUNGSLINIE AN DER WESTFRONT IST AUFGEBROCHEN – LUDENDORFF TRITT ZURÜCK – Drei türkische Gesandte beginnen auf Mudros Waffenstillstands-Gespräche – ÖSTERREICH-UNGARN FRAGT NACH EINEM WAFFENSTILLSTAND AN, EBENSO WIE DEUTSCHLAND – TSCHECHOSLOWAKEI UNABHÄNGIG – JUGOSLAWISCHE UNABHÄNGIGKEIT ERKLÄRT – KAISER KARL BITTET DIAZ UM EINEN WAFFENSTILLSTAND – WAFFENSTILLSTAND MIT DEM OSMANISCHEN REICH UNTERZEICHNET – REVOLUTIONEN IN WIEN UND BUDAPEST.

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Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 1. Oktober 1918:

Türkische Offiziere, gefangen genommen Damaskus
Türkische Offiziere, gefangen genommen von der 3. australischen Light Horse während des Falls von Damaskus.

Naher Osten
Syrien: FALL VON DAMASKUS (ca. 250.000 Einwohner). Die dritte ALH-Brigade trifft vor 06:30 Uhr ein, Lawrence und die Araber um 07:30 Uhr; aber beide behaupten, die Ersten zu sein. 13.746 Türken ergeben sich 6.000 Soldaten des DMC mit 28 Geschützen. Lawrence macht Shukri Pasha zum Militär-Gouverneur.
Palästina: Die 7. indische Division marschiert in Haifa, Tyre (4. Oktober) und Sidon (6. Oktober) ein.

Westfront
Deutschland: LUDENDORFF SCHICKT EIN TELEGRAMM AN DIE REGIERUNG, EIN FRIEDENSANGEBOT OHNE WEITERE VERZÖGERUNG ZU ÜBERMITTELN.
Somme: Das BEF steht kurz davor, die letzten Verteidigungsstellungen der Hindenburg-Linie nach einem Vorstoß über 11 Kilometer seit dem 27. September zu durchbrechen. Diese Wotan-Stellung verläuft westlich von Lille, Douai und St. Quentin bis nach Reims. Dahinter haben die Deutschen mit dem Bau zwei weiterer Linien begonnen: der Hermann-Linie (Gent-Valenciennes-Le Cateau-Aisne) und der Antwerpen-Maas-Linie (westlich von Antwerpen und Brüssel nach Mezieres und Sedan). Ludendorff schickt Stabsoffizier Major Bussche nach Berlin, um dem neuen Kanzler die militärische Situation zu erläutern, die Friedensschritte notwendig macht. Seit dem 21. März hatte Deutschland 1.222.299 Mann Verluste und die Deutsche Neunte Armee wird aufgrund der verkürzten Front aufgelöst.
Artois: Die Deutschen evakuieren Linsen und Armentiere in der Nacht vom 1. zum 2. Oktober. Die britische 2. Division erobert Mont sur l’Oeuvre. Die Kanadier (über 1.000 Verlusten) kämpfen sich eine weitere Meile nördlich von Cambrai vorwärts, haben seit dem 27. September von bis zu 12 deutschen Divisionen über 7.000 Kriegsgefangene und 205 Geschütze genommen.
Champagne: Die französische Vierte Armee (Gouraud) rückt auf einem 22,5 Kilometer breiten Frontabschnitt vorwärts.

Seekrieg
Deutschland: Während des Monats Oktobers sind 179 U-Boote einsatzbereit. Das Scheer-Programm vom 1. Oktober sieht vor, die monatliche U-Boot-Produktion von 13 auf 37 Boote (Dezember 1919) zu erhöhen und 376-450 U-Boote mit 69.000 Arbeitern in 11 Werften zu bauen.
Großbritannien: Nur 257 (5,1%) der 5.018 Kriegsschiffen der Royal Navy sind im Konvoi-Einsatz.
USA: Das Shipping Board hat 3.115 Schiffe mit 17.276.318 Tonnen.
Arktis: Die britische Flagge weht nun im Hafen von Ebeltoff, Spitzbergen.
Schwarzes Meer: ca. 200 Deutsche übernehmen das russische Schlachtschiff Volya, 4 Zerstörer, 2 Torpedoboote und 1 Hilfskreuzer. Volya wird am 15. Oktober in Dienst gestellt. Bis zum 26. Oktober fordert Berlin jedoch die Rückgabe an die Russen.
Nordsee und Ärmelkanal: Die U-Boot-Flottille in Flandern ruft alle 8 Boote auf See zurück, um nach Deutschland zurückzukehren. 4 weitere werden bis zum 5. Oktober selbst versenkt.

Luftkrieg
Westfront: Den ganzen Tag über schönes Wetter. Nur 11 von 49 Airco D.H.9 erreichen und bombardieren nach Mitternacht den Eisenbahnknotenpunkt Aulnoye, hauptsächlich wegen Motorschäden, aber 18 von 21 bombardieren ihn am Morgen und sprengen einen Munitionszug in die Luft. Im Oktober beschwert sich Generalmajor Salmond, Befehlshaber der RAF in Frankreich, über den DH9-Tagebomber, der so unzureichend ist, dass er ‚den Kampf akzeptieren muss, wann und wo die verteidigenden Streitkräfte es wünschen …‘.
Flandern: Die RAF wirft ca. 24t Bomben ab und zerstört 16 deutsche Flugzeuge.

Heimatfronten
Deutschland: Ludendorff sagt zu seinem Stab, dass ‚unsere eigene Armee schwer mit dem Gift der spartakistischen sozialistischen Ideen infiziert ist‘. Machbarkeitsstudie des U-Boot-Bau-Programms in Köln.
Großbritannien: Anstieg der Lebensmittelpreise im Einzelhandel auf 129 % (plus 13 % aufgrund des Anstiegs bei Fleisch, Butter, Milch und Eiern). Maximale Pferderation 3,2 bis 5,9 kg pro Tag. Im Oktober wird der Film Mrs John Bull Prepared vorgeführt.
Österreich-Ungarn: Streit im Reichsrat, als Ministerpräsident Hussarek die Restauration verkündet.
USA: Der Senat lehnt das Frauenwahlrecht zum dritten Mal ab. Höhepunkt der Grippeepidemie im Oktober (2. bis 3. Oktober), welcher den Einzug zum Wehrdienst in mehreren Städten aussetzen lässt und die Schließung von Rüstungswerken verursacht. 14.636 Fälle in der US-Armee (davon 300 Todesfälle) innerhalb von 24 Stunden, insgesamt 88.461 Grippefälle (davon 1.877 Todesfälle). Das Student Army Training Corps wird in über 500 Colleges (Hochschulen) eingerichtet.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 2. Oktober 1918:

US-Truppen in schweren Kämpfen in den Argonnen
US-Truppen in schweren Kämpfen in den Argonnen mit einer französischen 37-mm-Grabenkanone.

Westfront
Deutschland: Bussche informiert die Parteiführer im Reichstag, dass anhaltende Angriffe der Alliierten entlang der gesamten Westfront die Bildung von Reserven unmöglich machen und die OHL kann die erlittenen Verluste nicht mehr ausgleichen. Deutschland kann noch einige Zeit schwere Verluste zufügen und eine Politik der verbrannten Erde betreiben, aber es kann den Krieg nicht mehr gewinnen. Jeder Tag verringert die Wahrscheinlichkeit akzeptabler Friedensbedingungen.
Großbritannien: 3.017 wöchentliche Verluste von BEF-Offizieren seit dem 25. September, der zweithöchste Wert des Krieges.
Argonnen: Das eingeschlossene US-Bataillon ‚Lost Bataillon‘ (‚verlorenes Bataillon‘ des 308. Infanterie-Regiments der 77. US-Division) hält aus, bis es am 7. Oktober entsetzt wird; nur 194 Überlebende von über 600 Mann.
Flandern – die vierte Schlacht von Ypern endet: Die Alliierten blieben hinter den Hauptzielen (Roulers-Kreuzung und Menin) zurück, bringen aber 11.000 Kriegsgefangene, 300 Geschütze und 600 MGs für 4.500 belgische und 4.695 britische Verluste ein.
Somme: Der linke Flügel der französischen Ersten Armee (XV. Korps) befreit das ruinierte St. Quentin.


Naher Osten
Syrien – Letztes australisches Gefecht: Die 9. ALH nimmt 1.481 Kriegsgefangene, 3 Geschütze und 26 MGs. Nur 17.000 von 100.000 türkischen Soldaten sind nach Norden entkommen. Laurence Araber zerschlagen einen algerisch-drusischen Aufstand in Damaskus.
Mesopotamien: Marshall wird mitgeteilt, er solle unverzüglich mit dem Vorstoß am Tigris beginnen. Die Mengenbegrenzungen für den Handel mit dem Feind werden in den Distrikten von Bagdad und Basra erhöht.

Seekrieg
Adria: Eine alliierte Flotte (3 italienische Schlachtschiffe, 3 italienische und 5 britische Kreuzer, 16 britische und 7 italienische Zerstörer, 8 italienische Torpedoboote und 4 bis 6 MAS-Boote) beschießen Durazzo. 3 österreich-ungarische Zerstörer und Torpedoboote werden im Hafen leicht beschädigt, ein Lazarettschiff darf auslaufen. Die Österreicher hatten die Evakuierung des Hafens bereits am 28. September angeordnet. Das österreich-ungarische U-Boot U 31 torpediert den Kreuzer Weymouth und reist dessen Heck ab.
Westliches Mittelmeer: Ein U-Boot beschießt und versenkt das spanische Schiff Francoli (292 Tote) vor Cartagena.

Luftkrieg
Flandern: 80 alliierte Flugzeuge werfen 15.000 Rationen (13 Tonnen) aus 100 Metern Höhe innerhalb von 4 Stunden für die führenden französisch-belgischen Truppen im Sumpfgebiet ab. Deutsche Verbindungslinien werden am 3. bis 4. Oktober bombardiert.
Albanien: Die RAF aus Andrano in der Ferse Italiens führt 4 Luftangriffe auf Durazzo durch (insgesamt 29 Flugzeuge) und wirft 2.845 kg Bomben ab.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 3. Oktober 1918:

 Front mit Blick von deutschen Schützengräben
Die Front mit Blick von deutschen Schützengräben aus.

Westfront
Somme und Cambrai – SCHLACHT UM DIE BEAUREVOIR-LINIE (bis 5. Oktober): Die britische Vierte und Dritte Armee greifen auf einem 13 km breiten Frontabschnitt an, einschließlich Tanks und der 2. Kavallerie-Division, erobern Le Catelet und 350 Geschütze.
Maas und Argonnen: Gallwitz blockiert den US-Vorstoß nach 11 km Geländegewinn auf der Apremont-Brieulles-Linie.
Champagne: Französische Truppen nehmen Challerange. Die 2. US-Division erstürmt die Schlüsselstellung auf dem Blanc-Mont-Grat (24 km nordöstlich von Reims) bis zum 4. Oktober, um Gourauds bisher festgefahrenen Vormarsch um 8 km bis zum 10. Oktober zu unterstützen und ca. 2.000 Kriegsgefangene für 6.300 Mann Verluste einzubringen.

Südfronten
Deutschland: Hindenburg schreibt an den neuen Reichskanzler ‚Nach dem Zusammenbruch der mazedonischen Front … gibt es keine Aussicht mehr, dem Feind einen Frieden aufzuzwingen‘.
Serbien: 19.000 Bulgaren ergeben sich der italienischen 35. Division und der französischen 11. Kolonial-Division bei Sop. Weitere 7.000 Bulgaren ergeben sich den Serben, welche die österreich-ungarische 9. Division zurückschlagen.
Italienische Front: Britischer Überfall im nördlichen Asiage-Abschnitt, schwere Kämpfe und 500 österreich-ungarische Kriegsgefangene am 11. Oktober.

Naher Osten
Syrien: Allenby besucht Damaskus und trifft Faisal zum ersten Mal und teil ihm mit, dass Frankreich die Schutzmacht über Syrien wird, aber die Araber können eine Militärverwaltung Aqaba-Damaskus östlich vom Jordan einrichten. Ein erschöpfter und desillusionierter Lawrence bittet um Urlaub und reist am 4. Oktober nach Kairo.

Seekrieg
Nordsee: Das britische U-Boot L11 torpediert und versenkt den deutschen Zerstörer S33.

Politik
Deutschland: Prinz Max von Baden (des Kaisers zweiter Cousin) wird letzter kaiserlicher Reichskanzler, ersetzt auch Hintze als Außenminister. Hindenburg fordert Frieden bei seiner ersten Ratssitzung.
Bulgarien: ZAR FERDINAND DANKT AB zugunsten seines Sohns Boris, der das Dekret zur Demobilisierung der Armee unterzeichnet und am 6. Oktober ein friedliches Manifest veröffentlicht. Die Österreicher teilen Ferdinand in seinem Zug am 5. Oktober mit, er solle österreich-ungarisches Staatsgebiet verlassen, worauf dieser am 6. Oktober nach Coburg weiterfährt.
Rumänien: Ein provisorischer Nationalrat bildet den Nationalrat der Einheit (Frankreich erkennt diesen am 12. Oktober an).



Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 4. Oktober 1918:

US-Artillerie, ausgerüstet mit französischen 75-mm-Feldgeschützen
US-Artillerie, ausgerüstet mit französischen 75-mm-Feldgeschützen M1897, im Gefecht.

Westfront
Frankreich: Die Alliierten melden die Einbringung von 254.012 Kriegsgefangenen, 3.669 Kanonen und 23.000 MGs zwischen dem 15. Juli und dem 30. September.
Maas und Argonnen: Der US-Angriff wird westlich des Flusses wieder aufgenommen, nimmt Höhe 240 und 4 Dörfer in einem Vorstoß über etwa 1,5 Kilometer. ‚… Bullards Korps zwingt den Feind zurück auf die Kriemhild-Stellungen südlich des Waldes von Bois‘ (US-Kommuniqué). Ein Bataillon der 1. US-Division hat nur noch 242 Männer von 820 übrig, die 3. US-Division hat 1.366 Verluste gegen die Curel-Höhen. Ein Abflauen der Kämpfe folgt am 5. Oktober nach einem 13-Kilometer-Vorstoß.

Naher Osten
Großbritannien: Die britische Regierung erfährt, dass das Osmanische Reich nach Berlin telegrafiert hat, dass sie im Begriff ist, Frieden zu suchen.
Ostpersien: Der Generalinspekteur der Kommunikation, Dickson, erreicht den Schienenendpunkt an der Grenze zu Juzzah-Region und schickt ein Telegramm, dass entweder 14.600 Kamele oder 1.450 Lastkraftwagen benötigt werden.

Seekrieg
Ostatlantik: Ein U-Boot versenkt das japanische Passagierschiff Hiramo Maru (292 Tote) vor Irland.
Mittelmeer: Britische Konvoi-Eskorten und Geschützfeuer vom Frachtschiff Greenland versenken das Küsten-U-Boot UB 68 südöstlich von Malta. Sein Kommandant Dönitz (der U-Boot-Führer im Zweiten Weltkrieg) wird Kriegsgefangener, nachdem er 7 Schiffe mit 16.993 Tonnen – einschließlich eines aus diesem Konvoi – versenkt hat.
Nordsee: Die Harwich Force hat gehofft, zurückkehrende U-Boote aufzuspüren, kann aber nur 2 bewaffnete Trawler versenken.

Luftkrieg
Italien: 48 Sopwith Camel-Jäger (keine Verluste) bombardieren die österreich-ungarischen Flugschulen in Campoformido, südwestlich von Udine, sowie Egna südlich von Bozen am 5. Oktober und zerstören über 13 Flugzeuge.

Politik
Schweiz: Deutschland und Österreich-Ungarn übermitteln US-Präsident Wilson über Bern eine Anfrage zu einem Waffenstillstand auf der Grundlage von dessen 14 Punkten.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 5. Oktober 1918:

Deutsche Kriegsgefangene
Deutsche Kriegsgefangene in einem britischen Lager.

Westfront
Somme und Cambrai: Die britische 25. Division (Vierte Armee) mit 6 Tanks erobert Beaurevoir; die Deutschen ziehen sich vom Schelde-Kanal zurück. Der Tagesbefehl des Kaisers erwähnt das Friedensangebot, fordert aber weiterhin entschlossenen Widerstand. The Times, London, schreibt ‚Unsere Armeen im Westen halten die Front vom Osten Yperns bis zum Norden von St. Quentin. Seit dem 8. August sind wir praktisch an jeder Stelle vorangekommen. Das BEF hat seit dem 27. September 35.000 Kriegsgefangene und 380 Geschütze eingebracht und die Hindenburg-Linie innerhalb von 9 Tagen auf einer 48 km breiten Front durchbrochen. Das siegreiche Australische Korps wird nach der Eroberung von Montbrehain zur Erholung zurückgezogen, nachdem es seit dem 27. März 29.144 Kriegsgefangene und 388 Geschütze eingebracht hatte (21.243 Mann Verluste, davon nur 79 Vermisste) und seit dem 8. August 116 Ortschaften und Dörfer befreite und dabei 39 deutsche Divisionen bekämpft hatte (30 davon zweifach oder mehrmals, von denen 6 aufgelöst wurden).
Artois: Die deutsche Erste und Dritte Armee fallen auf der gesamten Front zurück, die Franzosen besetzen schließlich das Moronvilliers-Massiv. Guillaumat ersetzt Berthelot (nach Bulgarien versetzt) im Kommando über die französische Fünfte Armee.

Südfronten
Serbien: Die serbische Erste Armee befreit Vranje 80 Kilometer südlich von Nis und Leskovac am 7. Oktober südlich von Nis, nachdem sie 3.000 österreich-ungarische Kriegsgefangene eingebracht hat. Die serbische Zweite Armee beginnt mit der Verlegung von der bulgarischen Grenze nach Montenegro und Albanien (bis zum 20. Oktober).

Seekrieg
Nordkanal: Der bewaffnete Frachter Otranto (Orient-Gesellschaft) beladen mit US-Truppen (431 Tote) sinkt bei einer Kollision, der Zerstörer HMS Mounsey rettet 596 Mann.
Östliches Mittelmeer: Das französische Syrien-Geschwader besetzt Beirut, dann Tripolis und Alexandretta (beide am 14. Oktober).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 6. Oktober 1918:

verwundete britische Soldaten auf Pferdetragen
Zwei der letzten verwundeten britischen Soldaten werden in Syrien auf Pferdetragen evakuiert.

Naher Osten
Syrien: Das DMC besetzt Rayak und Zahle (177 Kriegsgefangene) und findet 30 verbrannte Flugzeuge in ersterem vor.

Ostfront
UDSSR: Die britischen Vertreter aus Petrograd erreichen die schwedische Grenze.
Südrussland: Trotzki ruft Stalin aus Zarizyn zurück nach Moskau (bis zum 11. Oktober); dieser kehrt am 19. Oktober zurück.

Luftkrieg
Westfront: Die US-Flieger Bleckley und Foettler erhalten posthum die CMH (US Congress Medal of Honor) für eine selbstmörderische Versorgungsmission zum ‚verlorenen Bataillon‘ in Binarville am 2. Oktober 1918.

Heimatfronten
Indien: Rekordzahl von 768 Grippetoten in Bombay an diesem Tag.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 7. Oktober 1918:

Französische Eisenbahngeschütze
Französische Eisenbahngeschütze in Feuerstellung.

Westfront
Frankreich: Der alliierte Oberste Kriegsrat erfährt, dass der neue Reichskanzler mit der Bitte um Waffenstillstand an Präsident Wilson herangetreten ist.
Aisne: Französische Truppen erobern Berry-au-Bac.

Ostfront
Südrussland: General Berthelot schlägt gegenüber Clemenceau vor, die Saloniki-Armee nach Südrussland zu schicken, um den Aufbau der Weißen Truppen von Denikin zu decken; Franchet d’Esperey lehnt dies am 27. Oktober ab.
Wolga: Die Rote Vierte Armee erobert Samara zurück. Die Rote Ostfront ist jetzt 103.000 Mann, 298 Geschütze und 1.627 MGs stark.
Nordrussland: Die 339. US-Infanterie-Kompanie gewinnt ein Scharmützel bei Borok, aber die Roten zwingen die Außenposten der Alliierten am 9. bis 10. Oktober zum Rückzug. Die Alliierten ziehen sich vom 13. bis 17. Oktober 32 Kilometer nach Kurgomin-Tulgas zurück und wehren einen roten Angriff am 23. Oktober ab.

Naher Osten
Balkan: Der Oberste Alliierte Kriegsrat beschließt, dass die Saloniki-Armee nach Osten durch Thrakien nach Konstantinopel marschieren soll. Milne übernimmt das Kommando am 10. Oktober und ist mit 4 Divisionen bereit am 29. Oktober.

Luftkrieg
Westfront: Der französische Fliegerpionier Roland Garros fällt im Alter von 30 Jahren (nachdem er im Februar aus dem Magdeburger Kriegsgefangenenlager über Holland geflohen war).

Politik
Polen: Die Polen in Warschau verkünden die Unabhängigkeit, ebenso wie ihre Abgeordneten im Deutschen Reichstag.
USA: Sir E. Geddes und die britische Marinemission kommen in New York an.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 8. Oktober 1918:

A7V beim Angriff
Zwei A7V Sturmpanzerwagen beim Angriff auf alliierte Truppen.

Westfront
Somme und Cambrai – ZWEITE SCHLACHT VON CAMBRAI (bis zum 9. Oktober): die britische Dritte, Vierte und Erste (nimmt die Fresnoy-Rouvroy-Linie nordöstlich von Arras) Armeen greifen mit 82 Tanks (22 verloren) auf der 32 Kilometer breiten Front zwischen St. Quentin und Cambrai an, rücken 5 Kilometer vor, nehmen 10.000 Kriegsgefangene und 150 Kanonen (einschließlich 1.500 Kriegsgefangene und 30 Kanonen durch die 30. US-Division). Die dritte Armee erobert Villers-Outreaux, Forenville und Niergnies südöstlich von Cambrai, obwohl 15 deutsche Panzer (6 verloren) drei lokale Gegenangriffe führen und 4 britische Tanks treffen (4 A7V Sturmpanzerwagen führen einen weiteren Gegenangriff am 11. Oktober durch). Den Heeresgruppen Rupprecht und Boehn wird der Rückzug auf die Hermann-Linie befohlen. Boehns Gruppe wird dann aufgelöst; seine Zweite Armee geht an Rupprecht und die Achtzehnte an den Kronprinzen; Boehn wird in Urlaub geschickt.
Argonnen: Der Scharfschütze Hauptmann York (328. US-Infanterie, 82. Division) nimmt 132 preußische Gardisten gefangen, nachdem er 15 andere zuvor erschossen hat.

Ostfront
UDSSR: Lenin ernennt Stalin in den Revolutionären Militärrat.
Südrussland: Tod von General Alexejew in Jekaterinodar (60 Jahre); Denikin wird Oberbefehlshaber und Zivildiktator der Weißen.

Besetzte Gebiete
Polen: Der Regentenrat löst den Staatsrat auf und übernimmt die deutsche Verwaltung.

Naher Osten
Libanon: Die 7. indische Division besetzt Beirut nach der Ankunft von 2 französischen Zerstörern und übergibt 600 türkische Kriegsgefangene. Oberst Piepape wird französischer Militärgouverneur, dessen Truppen am 20. Oktober eintreffen.

Seekrieg
Deutschland: Der Stabschef der deutschen Hochseeflotte, Vizeadmiral Trotha, schlägt einen ‚letzten Einsatz‘ gegen die Grand Fleet vor, falls die U-Boot-Schlacht vollständig eingestellt wird oder die Flotte von einem ‚demütigenden Ende‘ bedroht ist. Hipper sanktioniert die detaillierte Planung für diesen Flottenvorstoß am 10. Oktober und Scheers Stabschef Kommodore Levetzow unterstützt dies am 16. Oktober. Scheer informiert darüber weder Armee, Kaiser noch Politiker.
Mittelmeer: Admiral Calthorpe verlässt Malta im Kreuzer Foresight, kommt am 11. Oktober in Mudros an.

Luftkrieg
Westfront: Die RAF unterstützt die Zweite Schlacht von Cambrai, einschließlich der Verlegung von Nebelwänden mit 18-kg-Phosphorbomben; nur wenige Luftkämpfe. Nachtbomber treffen Eisenbahnknotenpunkte in der Nacht vom 8. auf den 9. Oktober.

Politik
USA: Präsident Wilson antwortet auf die deutsche Friedensnote, dass die besetzte Gebiete als Bedingung zuvor geräumt werden müssen.
Frankreich: Foch gibt in einer Note seine Waffenstillstandsbedingungen an die alliierten Ministerpräsidenten weiter.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 9. Oktober 1918:

 kanadische Patrouille Cambrai
Eine kanadische Patrouille dringt an diesem Tag in Cambrai ein.

Westfront
Cambrai – HINDENBURG-LINIE VOLLSTÄNDIG DURCHBROCHEN: Kanadische Truppen dringen in Cambrai ein und stellen Verbindung zur Dritten Armee her. Beginn der Verfolgung des BEF bis zur Selle (bis zum 12. Oktober), die britische 3. Kavallerie-Division (329 Verluste) bringt 500 Kriegsgefangene, 10 Geschütze und 60 MGs bei einem Vorstoß über 13 km ein, welcher nur 3 km von Le Cateau entfernt endet, wobei 2 Panzerwagen dort kurz eindringen.
Maas und Argonnen: Bisher 20.000 Todesfälle beim AEF (American Expedition Forces) durch Grippe und Lungenentzündung.

Luftkrieg
Deutschland: 8 Handley Page Bomber der 215. und 216. Squadron greifen Metz an; eine Bombe detoniert in einem Magazin auf der Moselinsel und das Feuer brennt vier Tage lang (Schaden von einer Million Reichsmark in der Nacht vom 9. zum 10. Oktober).
Syrien: Die RAF bombardiert die Eisenbahnstation Homs (10. und 12. Oktober) von dem neuen Stützpunkt in Haifa aus und tankt in Damaskus auf.
Westfront: Vorwiegend Tiefflug-Operationen der RAF, das nasse Wetter behindert das Fliegen bis zum 13. Oktober.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 10. Oktober 1918:

 US-Fernmelder mit einem Feldtelefon
US-Fernmelder mit einem Feldtelefon im Einsatz. Die Reparaturen der Leitungen sind eine ständige Aufgabe.

Westfront
Frankreich – FOCHS BEFEHL ZUM LETZTEN ALLIIERTEN VORSTOSS: Die belgischen Truppen rücken auf Brügge vor, das BEF auf Maubeuge und Mons, die Franzosen und Amerikaner auf Mezieres und Sedan, um die Hauptquerverbindung der deutschen Streitkräfte, die Eisenbahnstrecke Brüssel-Maubeuge-Mezieres-Sedan, zu unterbrechen und die Deutschen in die bewaldeten, hügeligen Ardennen abzudrängen.
Flandern: Die Schlacht um die Flandern-Kämme endet.
Somme und Cambrai: Der britische Vormarsch setzt sich bis zur letzten Linie der Hindenburg-Linie (Hermann-Stellung) entlang der Selle fort; die Erste Armee von Home kämpft sich bis zum 16. Oktober entlang des Sensee-Kanals nach Norden. Die britische 66. Division erobert Le Cateau zurück.
Maas und Argonnen: Über 1 Million Amerikaner (Rekord von 29 Divisionen) im Einsatz; die Zweite US-Armee (Bullard) mit Hauptquartier in Toul wird für den Maas-Mosel-Abschnitt gebildet. Das AEF hält den Rekord von 163 Kilometer Frontlinie.

Südfronten
Serbien: Nach 275 Kilometer Vormarsch in 25 Tagen erobern die Serben Nis von deutschen Truppen zurück, die sich in der Nacht vom 9./10. Oktober nach Krusevac und Knjazevac zurückziehen. Feldmarschall Kovess wird zum deutsch-österreich-ungarischen Oberbefehlshaber auf dem Balkan mit Hauptquartier in Belgrad gemacht und entscheidet sich für einen Rückzug hinter die Donau und Save.
Bulgarien: Die britische 26. Division erreicht Livunovo (Struma-Tal) im Vormarsch auf Radomir.
Italienische Front: 21 Divisionen, 1.600 Geschütze, 500 Mörser und 2,4 Millionen Granaten sind seit dem 25. September zur Offensive bereitgestellt worden.

Seekrieg
Ägäis: Das Küsten-U-Boot UB 48 (Steinbauer) torpediert das französische Schlachtschiff Voltaire in der Nacht vom 10. zum 11. Oktober bei Cerigotto.
Irische See: Das irische Paketschiff Leinster sinkt zwischen Kingstown und Holyhead durch ein U-Boot bei schwerer See (176 Tote). Der Frachter Dundalk wird dort am 20. Oktober torpediert.
Deutschland: Der Kaiser und die neue liberale Reichsregierung fordern, dass die Marine die U-Boot-Angriffe auf Passagierschiffe einstellt, ‚da jeder Vorfall, der die Friedensverhandlungen stören könnte, unter allen Umständen vermieden werden soll.‘ Scheer antwortet, dass die Marine ihre ‚vollständige Loyalität‘ zeigen wird, indem sie alle U-Boote zurückruft, welche Handelskrieg führen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 11. Oktober 1918:

Rückzug deutscher Einheiten
Rückzug deutscher Einheiten an der Westfront.

Westfront
Die deutschen Verbände sind durch den Druck auf die Flanken zu einem allgemeinen Rückzug zwischen den Flüssen Oise und Maas zur Hunding-Brunhild-Linie gezwungen.
Flandern: Die Einheiten der deutschen Armee und der Marine beschleunigen die Evakuierung der Küstenstützpunkte und Verteidigungsanlagen (Schiffe und Flugzeuge verlassen diese und Geschütze werden seit dem 7. Oktober abgezogen).
Artois: Die 2. kanadische Division (britische Erste Armee) erobert Iwuy, nordöstlich von Cambrai, bevor ihr Abschnitt an das britische XXII. Korps übergeben wird. Seit dem 26. August hat das Kanadische Korps 37 Kilometer gegen insgesamt 31 deutsche Divisionen in 47 Tagen gewonnen. Für 30.806 Verluste seit dem 22. August haben die Kanadier 18.585 Kriegsgefangene, 371 Geschütze und fast 2.000 MGs eingebracht und dabei 300 Quadratkilometer mit 54 Ortschaften und Dörfern befreit.
Champagne: Die Franzosen rücken bis zu 10 Kilometer auf einem 60 Kilometer breiten Frontabschnitt vor und haben seit dem 26. September 21.500 Kriegsgefangene und 600 Kanonen eingebracht, einschließlich der Wiedergewinnung des Chemin des Dames durch italienische Truppen.

Südfronten
Bulgarien: Oberbefehlshaber General Gekow wird entlassen (war krankheitsbedingt in Wien).
Albanien: Die österreich-ungarischen Truppen räumen Durazzo.

Luftkrieg
Persien: 3 RE8 der RAF greifen türkische Kolonnen an (2 Flugzeuge verloren, aber 3 Mann gelangen nach einem Marsch über 190 Kilometer in Sicherheit).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 12. Oktober 1918:

Bild aus einem britischen Propaganda-Flugblatt
Ein Bild aus einem britischen Propaganda-Flugblatt, welches über den deutschen Linien abgeworfen wurde: Ein fröhlicher deutscher Kriegsgefangener genießt eine der Freuden der Gefangenschaft.

Westfront
Deutschland: Hindenburg warnt die Truppen, dass günstige Waffenstillstands-Bedingungen von einem erfolgreichen Widerstand abhängen. Die OHL genehmigt die Auflösung der Sechsten Armee mit Beginn am Morgen des 15. Oktober. Mudra ersetzt O. Below (nach Deutschland zurückberufen, um die Heimatverteidigung zu organisieren) im Kommando der Siebzehnten Armee. Eberhardt übernimmt Mudras Erste Armee.
Maas und Argonnen: Pershing verlegt die Erste US-Armee nach Liggett.
Artois: Die britische Erste Armee erreicht die Vororte von Douai, wird aber von deutschen Überschwemmungen aufgehalten.

Politik
Deutschland: Die Regierung akzeptiert die Waffenstillstands-Bedingungen von US-Präsident Wilson (Nachricht vom 11. Oktober, erhalten am 12. Oktober).
Luxemburg: Die Regierung bittet Wilson, ihre Rechte zu schützen.
Großbritannien: Die Regierung erkennt die polnische Nationalarmee (in Frankreich) als Verbündeten an.

Heimatfronten
USA: 11.724 Grippefälle innerhalb der US-Armee in den letzten 24 Stunden, seit dem 13. September insgesamt 234.868 (338.257 Fälle und ca. 17.000 Todesfälle bis zum 1. Dezember). Wilson besucht die Metropolitan Opera für Queen Margheritas Fonds für blinde Soldaten in Italien.
Großbritannien: Lloyd George erhält eine Liste von Rebellen und Revolutionären, darunter Sylvia Pankhurst, GDH Cole und die Gewerkschaften.
Deutschland: Ex-Innenminister Delbruck ersetzt Berg als Kabinettschef vom Kaiser.
Österreich-Ungarn: In Siebenbürgen fordert die Rumänische Nationalpartei die Anerkennung als die rechtmäßige Verwaltung.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 13. Oktober 1918:

französischer Panzerwagen überrascht eine deutsche Infanterie
Ein französischer Panzerwagen überrascht eine deutsche Infanterie-Kolonne.

Westliche Front
Aisne: Die französische Zehnte Armee dringt in Laon ein.
Oise: Die französische Erste Armee befreit La Fare.

Ostfront
Sibirien: Admiral Kolchak erreicht Omsk.
Finnland: Die Regierung fordert die deutschen Truppen auf, das Land zu verlassen.

Naher Osten
Syrien: Das Yeomanry-Regiment und Panzerwagen besetzen Tripolis. Die britische 19. Infanterie Brigade trifft am 18. Oktober ein und die gesamte 7. indische Division am 28. Oktober, welche seit dem 19. September 435 Kilometer zurückgelegt hat.

Politik
Osmanisches Reich: Die Jungtürken treten zurück; General Izzet Pascha (Kriegsminister 1913-14) ersetzt Talaat und Enver Pascha.
Griechenland: Venizelos trifft in London ein.

Heimatfronten
Portugal: Die Regierung zerschlägt eine demokratische Militär-Revolte in Lissabon, Porto und Coimbra (bis zum 14. Oktober), mit über 1.000 Verhaftungen, aber die Gewaltkriminalität grassiert bereits.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 14. Oktober 1918:

amerikanische 155-mm-Haubitze Maas-Argonnen-Offensive
Eine amerikanische 155-mm-Haubitze beim Beschuss deutscher Stellungen während der Maas-Argonnen-Offensive.

Westfront
Flandern – Schlacht von Courtai (bis 19. Oktober): Die Zweite Armee des BEF (16 Divisionen) und französisch-belgische Truppen erneuern die Offensive um 05:30 Uhr gegen die Vierte Deutsche Armee (16 Divisionen) zwischen Dixmude und dem Fluss Lys. 12.000 Kriegsgefangene und 550 Kanonen werden in einem 29-Kilometer-Vorstoß bis zum 19. Oktober eingebracht. Französische Truppen mit Tanks nehmen den Eisenbahnknotenpunkt von Roulers.
Selle: Deutsche Gegenangriffe abgewehrt (und am 16. Oktober).
Maas und Argonnen: Die Erste US-Armee greift die Kriemhild-Linie an, die 32. Division erstürmt den Cote Dame Marie Bergrücken.

Seekrieg
Nordsee: Britische Zerstörer torpedieren den Frachter Bruessels bei Zeebrügge. 5 Monitore der Royal Navy (davon 2 mit der jemals schwersten Bewaffnung aus 457-mm-Geschützen) beschießen die deutschen Küstenbatterien von Snaeskerke zum letzten Mal.
Ostatlantik: Das portugiesische Kanonenboot Augusto de Castilho, welches ein Passagierschiff eskortiert und hoffnungslos unterlegen ist, sinkt in einem tapferen Gefecht mit dem Hochsee-U-Boot U 139 (Arnauld) zwischen Madeira und den Azoren.

Luftkrieg
Besetztes Belgien: Die US Northern Bombing Group fliegt den ersten Einsatz (acht bis zum 27. Oktober), wirft 100 Tonnen Bomben bis zum 11. November ab. Die RAF wirft über 2.000 Bomben (40t) bei der Offensive in Flandern ab.

Politik
USA: Außenminister Lansing antwortet auf die deutsche Note vom 12. Oktober, in der weitere militärische Bedingungen eingefordert werden und dass nur mit einer demokratischen Regierung verhandelt wird (geht in Berlin am 15. Oktober ein).
Osmanisches Reich: Antrag auf einen Waffenstillstand in Washington, welcher vom spanischen Botschafter übergeben wird.
Großbritannien: Die Regierung droht mit Vergeltungsmaßnahmen, wenn Deutschland Beschwerden von Kriegsgefangenen nicht innerhalb von 4 Wochen behebt. Deutschland droht mit Vergeltungsmaßnahmen am 23. Oktober. Der 1918 von Justice Youngers veröffentlichte Kriegsgefangenen-Bericht 1918 führt Misshandlungen durch Arbeitseinsatz unter britischen Artilleriebeschuss an der Front auf.
Frankreich: Vorläufige tschechische Regierung gebildet.

Neutrale
Spanien: 7 deutsche Schiffe werden als vereinbarte Entschädigung übernommen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 15. Oktober 1918:

Abteilung britischer Gordon Highlanders
Eine Abteilung britischer Gordon Highlanders im Einsatz mit einem Lewis-MG für Unterstützungsfeuer.

Westfront
Deutschland: Seit dem 26. September sind 43 deutsche Reserve-Divisionen gebunden.
Flandern: Die britische 34. Division kehrt nach Menin zurück, als im Süden die Britische Zweite Armee den Fluss Lys erreicht und bis zum 16. Oktober überquert. Die belgische 3. Division erreicht den Fluss ebenfalls am 16. Oktober.

Ostfront
Wolga: Krasnovs Donkosaken-Offensive bedroht Zarizyn; Vatsetis befiehlt, es nicht aufzugeben.
Besetztes Polen: Die österreich-ungarische Verwaltung in Lublin verpflichtet sich, den Polen die östlichen Bezirke zu überlassen.

Südfronten
Serbien: Die serbische Erste Armee wieder im Einsatz am Feind, einschließlich gegen die österreich-ungarische 30. Division (aus der Ukraine angekommen), verfolgt diese bis zum 18. Oktober. Der erste alliierte Eisenbahnzug erreicht Veles.
Saloniki: Milne und der Befehlshaber der Royal Navy im Mittelmeer, Admiral Calthorpe, besprechen kombinierte Operationen gegen die Türkei.

Heimatfronten
Deutschland: Ein kaiserlicher Befehl unterstellt das Militär der zivilen Autorität. 1.500 Berlinerinnen und Berliner sterben an Grippe.
Österreich-Ungarn: Der ungarische Ministerpräsident Wekerle kommt in Wien an und erhält ein Manifest zur Freistellung der ungarischen Kronländer.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 16. Oktober 1918:

Tank Mark V der Amerikanischen Expeditionsstreitkräfte
Tank Mark V der Amerikanischen Expeditionsstreitkräfte greifen deutsche Stellungen an.

Westfront
Flandern: Letzter deutscher Artillerie-Beschuss von Dünkirchen. Korporal Hitler (16. Bayerisches Reserve-Regiment) wird durch eine britische Gasgranate verwundet und halb-blind ins Krankenhaus Pasewalk in Pommern evakuiert.
Aisne: Französische Truppen (Gouraud) überschreiten den Fluss, erstürmen die Höhen von Vouziers und erobern Grandpe.
Maas: Das AEF durchbricht die Kriemhild-Linien in heftigen Angriffen (am 16., 17. und 18. Oktober). Ein deutscher Kompanie-Führer schreibt nach Hause ‚… ein schnelles Ende ist zu hoffen, es gibt nichts mehr zu retten‘.
Artois: Die OHL befiehlt der Sechsten und Siebzehnten Armee, sich in die Hermann-Linie zurückzuziehen.

Seekrieg
Nordsee: Das U-Boot L12 der Royal Navy versenkt U 90 im Skagerrak; G2 wird auf eine ähnliche Mission geschickt und versenkt am 28. Oktober U 78.
Deutschland: Der schnelle Leichte Kreuzer Frauenlob II wird in Kiel von Stapel gelassen.

Politik
Österreich-Ungarn: Kaiser Karls ‚Volksmanifest‘ verkündet eine Föderation mit sechs sich selbst verwalteten Nationalitäten, aber Siebenbürgen bleibt ungarisch und der österreichische Ministerpräsident prangert dies an.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 17. Oktober 1918:

Ungarische Soldaten der österreichisch-ungarischen Armee in Prag
Ungarische Soldaten der österreichisch-ungarischen Armee in gemächlicher Besetzung einer Straßenkreuzung in Prag im Oktober 1918. Die Habsburger gestanden nun kleinmütig nationalistische Forderungen zu.

Politik
Österreich-Ungarn: Die Tschechen proklamieren die Republik in Prag (der Rat in Paris erklärt am 18. Oktober formal die Unabhängigkeit). Das ungarische Parlament erklärt die Unabhängigkeit mit Ausnahme von der Krone zu repräsentativen Zwecken.
Deutschland: Kaiser Wilhelm II., Ludendorff und Prinz Max konferieren wegen einer Antwort auf die US-Note.

Westfront
Flandern: Die Belgier besetzen wieder Ostende. Die britische Zweite Armee erreicht den Stadtrand von Tourcoing. Der alliierte Vormarsch seit dem 14. Oktober hat die Verteidigungsanlagen von Lille überwunden, die Fünfte Armee des BEF (57. Division) besetzt LILLE ohne einen Schuss abzugeben. Clemenceau besucht die Stadt am 20. Oktober.
Selle – Schlacht an der Selle (bis zum 25. Oktober): Die Vierte, Dritte und Erste Armee des BEF (die britische 8. Division besetzt Douai und die Kanadier überqueren den Sensee-Kanal) und das II. US-Korps greifen die Hermann-Linie um 05:30 Uhr auf einem 16 km breiten Frontabschnitt südlich von Le Cateau (genommen) an und stoßen 5 km nach Osten vor und nimmt 5.000 Kriegsgefangene und 60 Geschütze.
Deutschland – vollständige Kabinettssitzung: Ludendorff fordert einen Kampf bis zum Ende, verurteilt Wilsons zweite Note und erklärt ‚… auf mein Gewissen hin ist einen Durchbruch (der Alliierten) unwahrscheinlich‘; in 4 Wochen wird die Feldzugs-Saison vorbei sein, sodass er sich, versehen mit den versprochenen Verstärkungen, in die Antwerpen-Maas-Linie zurückziehen kann, um im Frühjahr 1919 den Kampf wieder aufzunehmen. Belgien muss, wenn notwendig, wieder zum Schlachtfeld werden, ‚wobei 1914 im Vergleich dazu ein Kinderspiel war‘. Ludendorff, befragt durch den Reichskanzler, bezeichnet die Situation als ernst, aber nicht hoffnungslos (‚vielleicht kommt Deutschlands Kriegsglück zurück‘). Kriegsminister Scheuch sagt, dass ca. 600.000 Mann Verstärkungen aufrufbar sind, warnt aber davor, dass, wenn das rumänische Öl … abgeschnitten wird, die Armee (und die Luftwaffe) nur für weitere 6 Wochen einsatzfähig sind.
Großbritannien: König George V. wird Oberbefehlshaber des Panzerkorps.

Seekrieg
Nordsee: Die deutsche Marine evakuiert Ostende, Zeebrügge und Brügge und lässt 9 Küsten-Torpedoboote zurück.
Mittelmeer: Den österreich-ungarischen U-Booten wird die Rückkehr befohlen.

Luftkrieg
Westfront: Regen und Nebel schränken das Fliegen ein (bis zum 27. Oktober) und unterstützen den Rückzug der Deutschen. RAF-Piloten landen in Ghistelles, Gent und auf dem Marktplatz von Ostende, als die deutschen Truppen abrücken.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 18. Oktober 1918:

Peugeot-Panzerwagen
Ein französischer Peugeot-Panzerwagen gibt Unterstützungsfeuer.

Westfront
Serre: Mangins französische Zehnte Armee erzielt den endgültigen Sieg beim Durchbruch durch die Hunding-Linie entlang des Flusses Serre (tschechische Truppen im Gefecht am 22. Oktober) nördlich von Laon. Mangin mit seinem Hauptquartier wird für die am 27. Oktober geplante Offensive in Lothringen abgezogen. In einem Brief an den Kanzler beschreibt Rupprecht die erschöpften Truppen, denen Artillerie, Pferde, Munition, Treibstoff und Offiziere fehlen und endet ‚…. wir müssen Frieden machen, bevor der Feind nach Deutschland eindringt‘. Foch verlegt sein Hauptquartier in den Norden nach Senlis.

Südfronten
Bulgarien: Die letzten deutschen Truppen ziehen ab.
Italienische Front: Starker Regen verschiebt die Offensive der Alliierten auf den 24. Oktober.

Afrika
Ostafrika: Lettow-Vorbeck erfährt von der Kapitulation Bulgariens aus erbeuteten Zeitungen.

Seekrieg
Nordsee: Scheer täuscht den Kaiser mit der Aussage ‚Die Flotte soll wieder für andere Aufgaben zur Verfügung stehen‘ (d.h. mit dem insgeheim geplanten ‚letzten Einsatz‘), wenn der Einstellung des U-Boot-Kriegs nicht ein sofortiger Waffenstillstand folgt. Das Küsten-U-Boot UB 123 sinkt in der Nordsee-Minensperre.
Adria: 16 Zerstörer der Royal Navy verlassen die Otranto-Sperre, nachdem die Minensperre zur Insel Fano fertiggestellt ist und laufen in Richtung Ägäis; 24 Trawler folgen.

Luftkrieg
Westfront: Britische Handley Page Bomber werfen 4t Bomben auf den Bahnhof von Namur und Charleroi.
Ägäis: Letzter RAF-Angriff (der zehnte seit Juli) auf Konstantinopel; 12 DH-Bomber melden Treffer auf das Kriegsministerium und den Bahnhof.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 19. Oktober 1918:

Küstenbatterie-Stellung an der beglischen Küste
Alliierte Soldaten besichtigen eine verlassene deutsche Küstenbatterie-Stellung an der belgischen Küste.

Westfront
Frankreich: LETZTE ALLGEMEINE RICHTLINIE VON FOCH für seine 14 Armeen.
Großbritannien: Haig besucht den Chef des britischen Generalstabs und das Kriegskabinett in London und ist der Ansicht, dass ‚der Feind nicht bereit war, bedingungslos zu kapitulieren‘, fordert daher Bedingungen für einen Waffenstillstand noch im Jahr 1918, um die Erholung Deutschlands über den Winter zu verhindern.
Lys: Ludendorff weist Rupprecht an, die Hermann-Lys-Linie für mindestens acht Tage zu halten, da Plumers britische Zweite Armee den Fluss nach einem 10-Kilometer-Vorstoß überschreitet und Courtrai am 20. Oktober nimmt.
Flandern: Belgische Truppen besetzen wieder Zeebrügge und Brügge; König Albert fliegt am 23. Oktober ein.
Artois: Die 4. kanadische Division befreit Denain im weitesten Vorstoß des Tages über 11 Kilometer; der Prince of Wales nimmt an der Erntedankfeier teil.

Südfronten
Bulgarien: Das französisch 227. Infanterieregiment, mit der Eisenbahn aus Sofia, erreicht die Donau bei Lom-Palanka, erbeutet am 21. Oktober einen Konvoi aus Flussbooten. D’Esperey berichtet von dem ersten französischen Geschützfeuer, welches seit 1809 wieder an der Donau zu hören ist. Die Kavallerie von Jouinot-Gambetta erreicht die Donau bei Vidin am 21. Oktober, nach einem 703-Kilometer-Marsch innerhalb von 36 Tagen.

Naher Osten
Mesopotamien: Die Deutschen ziehen alle 1.200 Berater, Flugzeuge, Kanonen und Transportfahrzeuge bis zum 21. Oktober zurück.
Südpersien: Trotz Grippe (1.453 Mann am 23. Oktober krank) besetzen die Briten Ahram, aber Zair Khidar und Wassmuss sind geflohen. Etwa 1.000 Briten verlassen Shiraz am 20. Oktober, um Firuzabad von 2.000 Stammeskriegern am 25. Oktober zu entsetzen, bevor auch hier die Grippe zuschlägt.

Luftkrieg
Syrien: 2 australische Bristol-Jäger der 1. Squadron zerstören einen deutschen Zweisitzer 40 km südwestlich von Aleppo (bombardiert am 23. Oktober) und greifen den Flugplatz Babannet im Norden an.
Großbritannien: Das kanadische Jagdflieger-Ass von der Westfront, Quigley (34 Luftsiege), stirbt an Grippe. Die erste Torpedoflugzeug-Staffel mit 20 Sopwith Cuckoos wird auf den britischen Träger Argus eingeschifft.
Westfront: König Alberts Brief an Curzon lobt die Unterstützung der RAF beim Sieg der Alliierten vom 28. bis 30. September.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 20. Oktober 1918:

Deutscher Unteroffizier eines Infanterie-Regimentes
Deutscher Unteroffizier eines Infanterie-Regimentes in Serbien im Oktober 1918.

Südfronten
Serbien – Schlacht von Paracin (bis 23. Oktober): Die serbische Erste Armee greift die starke deutsche Nachhut im oberen Morava-Tal an. Die serbische Zweite Armee löst die französischen Truppen in Pristina ab, bevor sie über den Kossovo ins westliche Morava-Tal vordringt.

Westfront
Flandern: DIE GESAMTE BELGISCHE KÜSTE IN ALLIIERTEN HÄNDEN, der belgischer Nordflügel steht an der niederländischen Grenze.
Selle – Zweite Phase (bis 22. Oktober): Britische Truppen erstürmen die Hermann-Linie und dehnen ihren Vormarsch nach Norden bis zum 25. Oktober aus. Die britische Dritte Armee (7 Divisionen) überquert die Selle mithilfe von 4 unterstützenden Tanks und erobert Solesmes. Die 27. und 30. US-Divisionen werden zur Erholung zurückgezogen (11.500 Verluste seit dem 27. September).
Lothringen: Foch weist Petain an, sich auf den Beginn der Offensive vorzubereiten, wie letzterer dies am 14. Oktober gefordert hat.
Maas und Argonnen: Amerikanische Verluste bis jetzt 54.158 Mann.

Ostfront
Ural: Das stark mitgenommene tschechische 4. Regiment meutert; das 1. Regiment folgt bald.

Seekrieg
Deutschland: Allen U-Boote wird die Rückkehr durch Scheer befohlen (insgesamt 17 Boote zurückgerufen); das Küsten-U-Boot UB 86 ist das letzte auslaufende Boot, welches die Nordsee-Sperre in Richtung Irischer See durchbricht.
Ärmelkanal: Der britische Monitor M21 läuft auf 2 Minen vor Ostende und muss zurück nach Dover geschleppt werden, sinkt aber vorher.

Politik
Deutschland: Die dritte Note akzeptiert die Bedingungen der USA (vom 14. Oktober), einschließlich des Verzichts auf den U-Boot-Krieg (Washington erhält sie am 22. Oktober).

Neutrale
Dänemark: Die Regierung schlägt eine schleswig-holsteinische Volksabstimmung vor.

Heimatfronten
Osmanisches Reich: Allgemeine Amnestie für Exilanten und Flüchtlinge als Teil des Regierungsprogramms von Izzet Pascha, das der Versammlung am 19. Oktober vorgelegt wurde. Treffen der Presse und Vereinbarung zum gemeinsamen Handeln am 21. Oktober.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 21. Oktober 1918:

 italienischen Oberbefehlshaber General Armando Diaz
Dem nach der Niederlage von Caporetto neu eingesetzten italienischen Oberbefehlshaber General Armando Diaz (rechts) gelang es, die italienische Armee zu reorganisieren und die Moral durch verschiedene Zugeständnisse gegenüber den Soldaten zu verbessern.

Südfronten
Italienische Front: Diaz endgültige Befehle für die bevorstehende Offensive heben hervor, dass ‚die österreich-ungarischen Streitkräfte im Trentino, von denen an der Piave getrennt werden müssen‘.
Bulgarien: Die britische 26. Division kommt mit der Bahn (vollständig bis zum 23. Oktober) in Mustapha Pascha an der Bulgarisch-Türkischen Grenze westlich von Adrianopel an, wo sich lediglich eine Garnison von 1 Bataillon mit 2 Geschützen befindet.

Seekrieg
Irische See: Das letzte Handelsschiff (Küstenfrachter Saint Bareham, 8 Tote), das von einem U-Boot in britischen Heimatgewässern versenkt wird.
Großbritannien: Beatty besteht auf einer Sitzung des Kriegskabinetts auf eine Kapitulation der deutschen Flotte sowie aller U-Boote und von Helgoland.

Luftkrieg
Deutschland: 7 Airco D.H.9 Bomber der 100. Squadron gehen bei einem Tagesangriff auf Frankfurt/Main verloren, davon 4 durch Jagdflugzeuge.

Heimatfronten
Deutschland: Ludendorff genehmigt den U-Boot-Plan von Scheer, einschließlich der Freisetzung von Fachkräften von der Front. Der Kaiser trifft den Reichstag im Berliner Schloss Bellevue, ein ISP-Führer sagt: ‚Die Kronen rollen über den Boden‘.
Österreich-Ungarn: Die deutschen Volksgruppen in Österreich erklären in Wien ihre Unabhängigkeit und bilden eine Nationalversammlung; Grundgesetze werden am 30. Oktober verabschiedet.
Frankreich: Le Matins Karte ‚Panorama der Befreiungsschlacht‘ in Paris veröffentlicht.
Großbritannien: Beaverbrook tritt als Informationsminister aus Gesundheitsgründen zurück. Der Arbeitsminister berichtet, dass eine Sonderabteilung und das Hauptquartier der Heimatstreitkräfte die Bereitstellung von Hilfsarbeitskräften vorbereiten. Thomson von der Sonderabteilung schreibt, dass die Arbeitsmoral der Arbeiterklasse wahrscheinlich auf ihrem Höhepunkt ist, warnt aber vor Streikplänen der Gewerkschaften.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 22. Oktober 1918:

Admiral Reinhard Scheer
Admiral Reinhard Scheer, der Held der Seeschlacht am Skagerrak, wurde im August 1918 zum Chef des Admiralstabs und Befehlshaber der Seekriegsleitung befördert. Mit dem Einsatzbefehl an die Hochseeflotte löste er die Meuterei in Kiel aus, welche schließlich zur November-Revolution in Deutschland führte.

Seekrieg
Nordsee: Levetzow überbringt Hipper in Wilhelmshaven den mündlichen Einsatzbefehl (Operationsplan Nr. 19): ‚Die Hochseeflotte soll die englische Flotte angreifen und bekämpfen‘. Nichts darf die Operation verzögern, weil das Land ‚mit voller Geschwindigkeit auf einen Waffenstillstand zusteuert‘. Der Plan sieht koordinierte Vorstöße zur Themse-Mündung und an die Küste von Flandern vor, mit 22 U-Booten in Lauerstellung vor Schottland.
Adria: Italienische Kriegsschiffe beschießen die Gegend südlich von Giovanni di Medua in Albanien, während die österreich-ungarischen Truppen evakuieren.

Heimatfronten
Deutschland: Liebknecht wird bei einer allgemeinen Amnestie freigelassen. Der Reichskanzler präsentiert dem Reichstag eine Verfassungsreform; gleiches Wahlrecht für Frauen am 26. Oktober.
Österreich-Ungarn: Der tschechische Sozialist Klofac teilt Kaiser Karl mit, dass die Böhmische Länder der Krone entgleiten.
Großbritannien: Neue 10-Schilling-Banknote ausgegeben.

Luftkrieg
Adria: 142 italienische Flugboote und 56 Caproni-Bomber greifen Pola an.

Westfront
Schelde: Die britische Erste Armee nähert sich Valenciennes, die 3. Kanadische Division säubert Foret de Raismes bei einem Vorstoß über 6,5 Kilometer.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 23. Oktober 1918:

Tank Mk V schleppt andern ab
Einer der neueren britischen Tank Mk V schleppt einen anderen, stecken geblieben Panzer mit einem Stahlseil ab.

Westfront
Selle – Dritte Phase: Byngs Dritte Armee (mit 6 Tanks) greift Forest und Ovillers an, erobert den Grand Champ Bergkamm, Rawlinsons 18. Division (mit 6 Tanks) erobert Bousies. Das BEF dringt bis zum 24. Oktober 10 Kilometer tief in die deutschen Linien auf einem 55 Kilometer breiten Frontabschnitt vor.

Seekrieg
Nordsee: Die Harwich Force zum letzten Mal im Einsatz. Obwohl das Wetter den Start ihrer Wasserflugzeuge verhindert und 3 von 4 Sopwith Camel auf ihren Leichtern zerstört wurden, werden deutsche Flugzeuge verjagt.
Adria: Die Disziplin innerhalb der österreich-ungarischen Flotte bricht zusammen mit der Forderung, nach Hause gehen zu dürfen.

Geheimkrieg
Nordsee: Die britische Admiralität warnt Beatty vor der Vorbereitung des deutschen Flotten-Einsatzes.

Luftkrieg
Westfront: Mehr Aktivitäten als in den letzten Wochen, wobei Bristol-Jäger der 20. Squadron der RAF 5 Fokker D.VII ohne Verluste zerstören und der Hirson-Eisenbahnknotenpunkt bombardiert wird. Prinz Albert fliegt in einem Handley Page ein, um sich dem RAF-Hauptquartier in der Nähe von Nancy anzuschließen.
Deutschland: Ein Handley Page Bomber zerstört die Greist-Munitionsfabrik bei Kaiserslautern mit einer 750-kg-Bombe in der Nacht vom 21. zum 22. Oktober. Ähnliche Verwüstung in der Wiesbadener Innenstadt in der Nacht vom 23. zum 24. Oktober mit 49 Toten.

Politik
USA: Wilson leitet die deutsche Note (vom 20. Oktober) an die anderen Alliierten weiter, die vorschlagen, Waffenstillstandsbedingungen auszuarbeiten.
Großbritannien: Balfour-Rede beim ANZAC-Mittagessen, in der er sagt, dass die deutschen Kolonien nie zurückgegeben werden können.

Heimatfronten
Großbritannien: Das House of Commons stimmt mit 274 zu 24 Stimmen für weibliche Abgeordnete im Parlament.
Ungarn: Ministerpräsident Wekerle tritt zurück. Kaiser Karl und Zita eröffnen die Debrecener Universität.
USA: Chaplin heiratet heimlich die Schauspielerin Mildred Harris in Los Angeles (bekannt gemacht am 9. November).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 24. Oktober 1918:

149-mm-Skoda-Haubitze Modell 1914 im Einsatz bei der italienischen Artillerie
Österreich-ungarische 149-mm-Skoda-Haubitze Modell 1914 im Einsatz bei der italienischen Artillerie.

Südfronten
Italienische Front: Schlacht von VITTORIO VENETO (oder DRITTE PIAVE; bis 4. November) beginnt im Regen am Tag des einjährigen Jubiläums von Caporetto um 05:00 Uhr mit 1.402 Geschützen auf dem Abschnitt beim Mt. Grappa, gefolgt um 07:00 Uhr durch den Infanterieangriff der italienischen Vierten Armee entlang einer 21 km langen Front, gewinnt aber nur wenig Boden und 1.800 Kriegsgefangene gegen eine heftige, gut geführte Verteidigung. 2 britische Bataillone erobern die nördliche Hälfte der Insel Papadopoli im Fluss Piave und 6 italienische Bataillone die Caserta-Insel in der Nacht vom 23. zum 24. Oktober und nehmen 350 Kriegsgefangene, aber die österreich-ungarische Artillerie zerstört die meisten Brücken. Am Asiago gewinnt ein anglo-französischer Ablenkungsangriff 1.000 Kriegsgefangene.

Luftkrieg
Italienische Front: 600 alliierte Flugzeuge (darunter 93 anglo-französische) unterstützen die letzte Offensive. Verheerende Wirkung unter den flüchtenden österreich-ungarischen Kolonnen, vor allem vom 29. bis 30. Oktober. Die RAF wirft über 9.000 kg Bomben ab, verfeuert 51.000 Schuss MG-Munition und verliert 7 Flugzeuge bis zum 4. November.

Naher Osten
Kaukasus: Inzwischen hat die neue türkische Regierung 4 Divisionen aus Armenien und Aserbaidschan abgezogen (Deutschland wurde informiert) und der Vorstoß auf Enzeli wurde aufgegeben; nur noch 3 Divisionen stehen im Kaukasus, nachdem sie Anfang Oktober nach Derbent vorgedrungen waren.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 25. Oktober 1918:

Erkundungstrupps mit Kampfmessern
Italiener eines Erkundungstrupps mit Kampfmessern.

Südfronten
Piave: Die britischen Truppen überrennen in der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober den Rest der Papadopoli-Insel, aber Überschwemmungen verzögern die vollständige Überquerung des Flusses. Die italienischen Angriffe auf den Grappa-Abschnitt gehen unter hohen Verlusten weiter und sie erobern und verlieren dann wieder den Mount Asolone mit 600 Kriegsgefangenen. Die Pesaro-Brigade und Arditi-Truppen erobern den Mount Pertica; die österreichische Edelweiß-Gebirgs-Division wird in die Schlacht geworfen.
Serbien: Österreich-ungarischer-deutscher Rückzug über die Save und Donau bis zum 1. November über Brücken und mit Flussdampfern zwischen Smederovo und Sabac, gedeckt durch Fluss-Monitore. Die Serben erreichen Kragujevac, 100 Kilometer südlich der Donau.
Saloniki: Die ersten 5 indischen Bataillone aus Mesopotamien landen an.

Westfront
Frankreich: Foch, Haig, Petain und Pershing treffen sich im Senlis, vereinbaren und formulieren fixe Vorschläge, einschließlich der Übergabe von Artillerie, Eisenbahnmaterial und U-Booten, um neue Kämpfe nach einem Waffenstillstand zu verhindern.
Selle – Vierte Phase endet: 24 britische Divisionen haben 31 deutsche Divisionen weit weg vom Fluss abgedrängt und stehen am Rande von Valenciennes, Le Ouesnoy und am südlichen Rand des Mormal-Waldes. Es wurden insgesamt 20.000 Kriegsgefangene eingebracht und 475 Kanonen erbeutet. DIE LETZTE EFFEKTIVE DEUTSCHE VERTEIDIGUNGSLINIE AN DER WESTFRONT IST AUFGEBROCHEN.
Flandern: Erfolg der britischen Zweiten Armee bei Ooteghem.
Oise: Das französische 79. Regiment (XX. Korps, Erste Armee) mit 4 Tanks erstürmt Villers-le-Sec innerhalb der Hunding-Line und bringt 150 Kriegsgefangene, 1 Kanone, 58 MGs und 1 Granatwerfer für 40 Mann Verluste trotz eines Gegenangriffs ein.

Naher Osten
Syrien: Oberst Nuri Beys 1.500 Araber dringen im zweiten Versuch in Aleppo ein, werden aber erneut von Kemals Truppen vertrieben, als sich 500 britische Kavalleristen mit Panzerwagen 20 Kilometer südwestlich zusammenschließen.
Mesopotamien: Britische Panzerwagen nähern sich Sharqat von der Wüste aus, als die 40. Brigade (britische 13. Division) erneut Kirkuk einnimmt.

Seekrieg
Mittelmeer: Scheer befiehlt allen seetüchtigen U-Booten im Mittelmeer nach Deutschland zurückzulaufen. 12 Boote beginnen zwischen dem 29. und 31. Oktober mit der Rückfahrt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 26. Oktober 1918:

Gefechtspause österreich-ungarischer Soldaten
Gefechtspause österreich-ungarischer Soldaten an der Piave-Flusslinien-Front.

Südfronten
Piave: Die italienischen Angriffe im Grappa-Abschnitt scheitern hauptsächlich und erreichen nur den Gipfel 1186 und den Col del Cuc (bisher 568 Gefallene im Aosta Alpini Bataillon). Feldmarschall Boroevic dankt den Verteidigern und ist zuversichtlich, dass ’sie den Feind davon überzeugen werden, dass ihr Blut umsonst vergossen wurde‘, aber 3 ungarische Divisionen bitten um die Rückkehr nach Hause (bis zum 27. Oktober). Die Italiener beginnen mit dem Bau von vier Brücken an der mittleren Piave.

Westfront
Deutschland: LUDENDORFF TRITT ZURÜCK als Erster Quartiermeister-General und de facto Oberbefehlshaber der Westfront, in Berlin. Der Kaiser sagt ‚Die Operation ist gelungen. Ich habe die siamesischen Zwillinge (Hindenburg und Ludendorff) getrennt.‘ Der Kaiser lehnt den von Hindenburg angebotenen Rücktritt ab. Auf Ludendorff folgt Gröner, dessen Kompetenzen in der Eisenbahn-Logistik sich während des Rückzugs als unschätzbar erweisen sollen.
Großbritannien: Im obersten Hauptquartier des BEF in Frankreich leitet Churchill die Gas-Konferenz der höheren Offiziere und fliegt am 30. Oktober nach Hause zurück.

Naher Osten
Ägäis: Drei türkische Gesandte beginnen auf Mudros Waffenstillstands-Gespräche (bis zum 30. Oktober).
Syrien: Die Briten betreten Aleppo nach 10:00 Uhr, nachdem ca. 1.000 Türken die Stadt verlassen haben. 500 Jodhpur- und Mysore-Lanzenreiter (80 Verluste) greifen Kemal Paschas 3.000 Truppen mit 8 Kanonen nördlich der Stadt Haritan an, werden aber nach dem Niederstechen von 50 Türken und der Gefangennahme von 20 weiteren abgeschlagen.
Mesopotamien: Cassels 1.000 Kavalleristen mit 6 Geschützen der britischen 11. Kavallerie-Brigade durchqueren 21 km nördlich von Sharqat den 1,5 Kilometer breiten Tigris durch eine Furt, nachdem sie in zwei Tagen 134 km geritten sind. Dagegen wird die 17. indische Division bis zum 27. Oktober vor der türkischen Humur-Abwehrlinie mit 618 Mann Verlusten abgewiesen.

Luftkrieg
Frankreich: Trenchard zum Oberbefehlshaber der gesamt-alliierten ‚Unabhängigen Luftstreitmacht‘ ernannt, welche Foch unterstellt ist.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 27. Oktober 1918:

britischer Soldate bewacht eine Gruppe von österreich-ungarischen Kriegsgefangenen
Ein einsamer britischer Soldat bewacht eine Gruppe von österreich-ungarischen Kriegsgefangenen an der Piave.

Südfronten
Piave: Österreich-ungarische Gegenangriffe erobern kurzzeitig den Mt. Pertica, sowie Istrice und Valderoa mit 600 Kriegsgefangenen zurück. Nachdem die Italiener und Briten ab 6.45 Uhr durch die Piave gewatet sind, bilden sie drei Brückenköpfe über den Fluss, die bis zu 3 km tief sind und haben dabei 7.800 Kriegsgefangene und 74 Geschütze erbeutet. Österreich-ungarische Artillerie zerstört 3 Brücken bis 8.00 Uhr, aber Teile von 2 österreich-ungarischen Divisionen weigern sich, einen Gegenangriff durchzuführen. Die Achte und Zwölfte Armee sind auf Schwimmer (82 Caimani di Piave) und Luftversorgung angewiesen, da 5 neue Brücken nur kurzlebig sind und nur 17 Bataillone den Fluss in der Nacht vom 27./28. Oktober überqueren konnten.

Westfront
Ein deutscher Angriff nordwestlich von Le Quesnoy wird abgewehrt.
Aisne: Angriffe der französischen Fünften Armee auf einem 12 km langen Frontabschnitt nordwestlich von Chateau Porcien (westlich von Rethel), schwerer Beschuss von Seraincourt im Nordwesten am 28. Oktober.
Maas und Argonnen: Die 78. US-Division (ca. 5.000 Verluste) erobert Grandpre nach Kämpfen seit dem 25. Oktober.

Luftkrieg
Westfront: Der kanadische Major W. Barker in einer Sopwith Snipe der 201. Squadron kämpft im Alleingang gegen 5 Formationen mit insgesamt ca. 60 Flugzeugen über dem Mormal-Wald. Er schießt 4 ab (50 Luftsiege insgesamt), erhält 3 Wunden und macht eine Notlandung hinter den britischen Linien. Ihm wird das Victoria Cross am 30. November verliehen.
Italienische Front: 6 RE8s werfen 5.000 Schuss Munition mit dem Fallschirm ab, um britische Truppen zu versorgen. 9 Sopwith Camel Jäger zerstören 3 österreich-ungarische Ballons. Österreich-ungarische Flugzeuge bombardieren erfolglos Brücken der Alliierten über die Piave.

Politik
Österreich-Ungarn: Kaiser Karls Telegramm an den deutschen Kaiser Wilhelm II. besagt ‚Mein Volk ist weder fähig noch willens, den Krieg fortzusetzen …. Ich habe die nicht änderbare Entscheidung getroffen, einen Separatfrieden und einen sofortigen Waffenstillstand zu suchen‘. ÖSTERREICH-UNGARN FRAGT NACH EINEM WAFFENSTILLSTAND AN (über Stockholm), EBENSO WIE DEUTSCHLAND. Lammasch folgt Hussarek (zurückgetreten) als österreichisch-ungarischer Ministerpräsident (bis zum 31. Oktober), empfängt den tschechischen Botschafter am 30. Oktober.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 28. Oktober 1918:

Türkische Kavallerie aus Mossul
Türkische Kavallerie rückt aus Mossul heran.

Naher Osten
Mesopotamien – Schlacht bei Sharqat (bis zum 30. Oktober): Das 1. Bataillon der 7. Gurkhas wird nach einem 53-Kilometer-Eilmarsch innerhalb von 21 Stunden Cassels Truppen unterstellt, als dieser gegen 6.000 türkische Soldaten mit 24 Kanonen aus Mossul kämpft.

Westfront
Schelde: Die britische 51. Division erobert Mont Houy südlich von Valenciennes, wird aber bis zum 29. Oktober zurück zu den Südhängen durch einen Gegenangriff von 3 deutschen Divisionen getrieben.

Südfronten
Serbien: Die serbischen Truppen erreichen die Linie Uzice-Arandelovac-Pozarevac.
Albanien: Italienische Truppen marschieren in Alessio ein.
Bulgarien: Die britische 22. Division landet in Dedeagach an. Nach zwei Verschiebungen wegen schlechten Wetter wurde sie aus Stavros auf 17 Zerstörern für die Invasion der europäischen Türkei herangebracht, welche nur 16 Kilometer entfernt beginnt. Transporter und Kavallerie kommen am 30. Oktober nach einem zermürbenden Überlandmarsch an. Unter Berthelot entsteht die französische Armee der Donau (bis zum 25. Januar 1920).
Piave: Das italienische XVIII. Korps verstärkt den anglo-italienischen Brückenkopf von Papadopoli und nimmt 3.000 Kriegsgefangene, 7 Kanonen und 150 MGs mithilfe britischen Sperrfeuers. Die österreich-ungarische Sechsten Armee gibt um 20:30 Uhr den Befehl zum Rückzug heraus, nachdem die Italiener die drei Brückenköpfe vereinigt haben und schon bis zu 6,5 km vom Fluss entfernt stehen. Der italienische König beobachtet die Operationen von Montello aus. Sitzung der österreich-ungarischen Waffenstillstands-Kommission. Boroevic sagt in der Nacht vom 28./29. Oktober zu Kaiser Karl, dass die Lage ‚unhaltbar‘ sei.

Seekrieg
Nordsee – Letzter U-Boot-Einsatz: Das Küsten-U-Boot UB 116 (Emsmann) der Flottille aus Flandern mit einer Besatzung aus Freiwilligen unternimmt eine ‚Selbstmord-Mission‘ gegen das Flaggschiff der Grand Fleet Queen Elisabeth, von dem fälschlicherweise angenommen wird, dass es bei Scapa Flow liegt. Der Angreifer wird in einem elektrisch gezündeten Minenfeld zerstört.
Adria: Das deutsche Personal evakuiert Pola, das von Cattaro wird am 30. Oktober verschifft und versenkt bis zum 1. November 10 U-Boote dort und in Fiume selbst.

Luftkrieg
Westfront: 3 Fokker D.VII (2 verloren) fangen Airco DH9 Bomber (1 verloren) über Mons ab und die 205. Squadron der RAF bombardiert Namur (bis zum 30. Oktober).

Politik
Frankreich: Alliierte Waffenstillstands-Konferenz in Paris (bis 30. Oktober).
Österreich-Ungarn: Galizien trennt sich vom Reich der Habsburger. Der tschechische Nationalrat in Prag übernimmt die innere Verwaltung. TSCHECHOSLOWAKEI UNABHÄNGIG.

Heimatfronten
Deutschland: Kaiser Wilhelm II. unterzeichnet eine geänderte Verfassung, sagt ‚… (sein) Amt ist ein Dienst am deutschen Volk‘, aber auf Wunsch von Hindenburg kehrt er am 29. Oktober mit dem Zug nach Spa zurück und weigert sich, Prinz Max zu treffen.
Österreich-Ungarn: Das Militärkommando Agram kapituliert gegenüber dem jugoslawischen Rat.
Frankreich: Das BEF paradiert in das kürzlich befreite Lille ein, wobei Churchill anwesend ist.
Kanada: Fünfte Kriegsanleihe.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 29. Oktober 1918:

Versorgung italienischer Verwundeter
Versorgung italienischer Verwundeter während der Schlacht von Vittorio Veneto.

Südfronten
Italienische Front – Um 8:30 Uhr fragen die Österreicher nach einem Waffenstillstand an: Hauptmann Ruggera trägt die weiße Flagge zu den italienischen Linien bei Serravak im Etschtal.
Piave: Die Kalabria-Brigade erstürmt den Mount Asolone (Grappa-Abschnitt), verliert ihn aber wieder an österreich-ungarische Truppen. Die Italiener setzen nach 24.500 Mann Verlusten die Angriffe in Graupel und Nebel aus. Alle 21 Brücken der Achten Armee werden wieder aufgebaut, als die österreich-ungarischen Geschütze in der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober verstummen und die britischen Truppen den Fluss Monticana über eine intakte Brücke überqueren, nachdem sie den Gegenangriff von 2 Division abgewehrt hatten. Die Italiener spielen auf Zeit, während sich die österreich-ungarische Armee immer mehr auflöst. Französische Truppen erobern Segusina mit 3.000 Kriegsgefangenen und 18 Kanonen. Das österreich-ungarische Oberste Hauptquartier kündigt die Entscheidung an, ‚den Veneto zu evakuieren … um seinen guten Willen zum Frieden zu zeigen‘. Der allgemeine italienische Fortschritt um 8 Kilometer nimmt Conegliano und Susegana.
Saloniki: Generalleutnant T.M. Bridges trifft als Chef der britischen Militärmission bei Franchet d’Esperey ein.

Naher Osten
Mesopotamien: Die britische 7. Kavallerie-Brigade (ca. 3.100 Mann) erstürmt den Friedhofs-Hügel zu Fuß und nimmt 990 Kriegsgefangene und 12 MGs, da 3.000 Mann der 17. Division (509 Verluste) nur langsame Fortschritte gegenüber 4.000 Türken machen.
Syrien und Palästina: Das EEF verfügt über 4.345 Kraftfahrzeuge und 1.523 Motorräder.

Seekrieg
Der Alliierte Marinerat bereitet die Waffenstillstands-Vereinbarungen der Marinen bis zum 4. November vor.
Nordsee: Die Hochseeflotte bereitet sich auf den Einsatz auf ‚Ehre oder Tod‘ vor, aber der passive Widerstand der Besatzungen behindert bereits alle Schlachtschiffe und 3 kleine Kreuzer. Rote Flaggen werden auf den Linienschiffen Thüringen und Helgoland gehisst.

Luftkrieg
Deutschland: 14 Flugzeuge der alliierten ‚Unabhängigen Luftstreitmacht‘ bombardieren 9 verschiedene Ziele in der Nacht vom 29. bis 30. Oktober, wobei es über 40 Opfer gibt.
Westfront: Deutsche Jagdflugzeuge (2 verloren) zwingen die Airco DH9 Bomber der 107. Squadron (1 Eskort-Jäger verloren) vor dem Angriff auf Marienburg zum Abdrehen, aber das Ziel wird am 30. Oktober bombardiert.
Italienische Front: Der Kommandeur der Wasserflugzeug-Staffel, Leutnant Casagrande Eugenio, beendet mit dem 15. Einsatz seit dem 30. Juli das Absetzen und Abholen von Agenten hinter der österreich-ungarischen Piave-Front.

Politik
Österreich-Ungarn: JUGOSLAWISCHE UNABHÄNGIGKEIT ERKLÄRT vom Nationalrat in Agram. Der slowakische Nationalrat stimmt für eine Union. KAISER KARL BITTET DIAZ UM EINEN WAFFENSTILLSTAND. Arz schickt ein Telegramm an Hindenburg, indem er mitteilt, dass die österreich-ungarische Armee in Italien am Ende ist, über die Hälfte ihrer Divisionen weigern sich zu kämpfen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 30. Oktober 1918:

Österreich-ungarische Kriegsgefangene bei Vittorio Veneto
Österreich-ungarische Kriegsgefangene bei Vittorio Veneto.

Südfronten
Piave: Italienische Firenze-Lanzenreiter und Bersaglieri-Radfahrer erreichen Vittorio Veneto, das bisherige Hauptquartier der österreich-ungarischen Sechsten Armee. Die italienische Dritte Armee erstürmt die Untere Piave an vier Stellen, während die italienische Kavallerie und Panzerwagen die Verfolgung aufnehmen; die österreich-ungarische Sechste Armee wird in zwei Teile aufgespalten. Insgesamt werden 33.000 Kriegsgefangene genommen. Die österreich-ungarische Belluno-Gruppe beginnt den allgemeinen Rückzug in der Nacht vom 30. auf den 31. Oktober. Die österreich-ungarische Waffenstillstands-Delegation erreicht Villa Giusti bei Padua um 20:00 Uhr.
Adria: Die Ungarn übergeben Fiume den Kroaten.
Balkan: 122.000 österreich-ungarische Truppen (5 1/2 Infanterie- und 1 Kavallerie-Division) mit 540 Geschützen in Albanien und Serbien gegen 144.000 Italiener mit 373 Geschütze unter der Gesamtzahl von 730.850 alliierter Soldaten mit 1.883 Geschützen.

Naher Osten
OSMANISCHES REICH: WAFFENSTILLSTAND UNTERZEICHNET UM 21:40 UHR an Bord des Schlachtschiffs HMS Agamemnon im Hafen von Mudros. Die 25 Klauseln beginnen mit der Öffnung und Besetzung der Dardanellen (veröffentlicht am 2. November).
Mesopotamien – die türkische Tigris-Gruppe (Oberst Ismail Hakki Bey) kapituliert bei Sharqat: 11.321 Kriegsgefangene, 51 Geschütze, 130 MGs und 2.000 Tiere bei 1.886 britischen Verlusten seit dem 23. Oktober, einschließlich 1.200 gefangenen Türken durch die britische 7. Kavallerie-Brigade bei einer Verfolgung über 26 Kilometer nach Norden.

Seekrieg
Nordsee: Der britische Abhör- und Entschlüsselungen-Dienst Room 40 fängt ein Signal der Hochseeflotte um 8.00 Uhr ab, welches besagt ‚Alle Offiziere an Bord des Flaggschiffes‘, was der erste Hinweis auf eine Meuterei ist. Der Befehl, aus dem Hafen auszulaufen, wird fünfmal missachtet und die Besatzungen werden durch 1.000 Verhaftungen bis zum 31. Oktober verringert. Hipper verteilt die Flotte auf die Elbe, Kiel und Wilhelmshaven.

Luftkrieg
Westfront: Sopwith Dolphin Jäger der Nr. 19 Squadron und Airco D.H.9 der 98. Squadron werden von zahlen deutschen Jägern angegriffen (10 verloren) als sie wichtige Eisenbahnziele abdecken. 10 Doplhins und 4 D.H.9 werden abgeschossen, 2 weitere D.H.9 stürzen ab, aber 12 Bristol-Jäger der 88. Squadron zerstören 9 von ca.17 Fokker D.VII über Tournai ohne Verluste. 62 RAF-Flugzeuge (3 verloren) greifen den Flugplatz Rebaix nördlich von Ath an, treffen 4 Hangars und zerstören 9 Flugzeuge in der Luft. Etwa 30 deutsche Jäger zersprengen 2 Staffeln D.H.9 (2 der Bomber und 4 Begleitjäger abgeschossen). Leutnant Degelow schießt eine Airco D.H.4 ab und erhält den letzten von 75 Auszeichnungen des Pour le Merite für die Fliegertruppe. Die RAF meldet ihr bestes Ergebnis, mit 67 deutschen Flugzeuge für einen Verlust von 41 britischen abgeschossen zu haben.

Politik
Deutschland: Eine Not der Regierung an die USA besagt, dass die Waffenstillstands-Bedingungen erwartet werden.
Österreich-Ungarn: Fiume erklärt die Unabhängigkeit und wünscht eine Volksabstimmung zum Anschluss an Italien. Kaiser Karl übergibt die Flotte an den jugoslawischen Nationalrat, die Donauflotte an die Ungarn und erlaubt es den Offizieren, in den neuen nationalen Armeen zu dienen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 31. Oktober 1918:

Italienische Soldaten besetzen eine aufgegebene österreich-ungarische Stellung
Italienische Soldaten besetzen eine aufgegebene österreich-ungarische Stellung.

Südfronten
Piave: Die italienische Vierte und Sechste Armeen besetzen die leeren österreich-ungarischen Grappa- und Asiago-Stellungen, bis 17:00 Uhr haben 2 Alpini-Bataillone Feltre gesäubert. Briten und Italiener erreichen den Fluss Livenza. Britische Rückeroberung von Sacile.
Albanien: Italiener und Serben erobern Skutari.
Bulgarien: 2 britische und 1 französische Division stehen am Fluss Maritsa nahe der türkischen Grenze.

Westfront
Frankreich: Im Oktober haben die Alliierten 108.343 Kriegsgefangene und 2.064 Kanonen eingebracht. Seit dem 1. August hat das BEF 172.659 Kriegsgefangene, 2.378 Kanonen, 17.000 MGs und 2.750 Granatwerfer genommen und 358.149 Mann Verluste erlitten (121.046 davon im Oktober). Foch sagt dem Obersten Kriegsrat: ‚… seit dem 18. Juli haben wir den Feind zum Rückzug gezwungen. Wir haben ihn auf über 400 Kilometer Frontlänge angegriffen und wir tun dies weiterhin … wir können dies fortsetzen, wenn der Feind es wünscht, bis zu seiner vollständigen Niederlage …‘.
Deutschland: Der Kaiser verlässt Berlin (zum letzten Mal) mit dem Zug zur OHL nach Spa.
Flandern: Der Angriffserfolg der britischen Zweiten Armee in Tieghem erreicht mit 1.000 Kriegsgefangenen den Fluss Schelde. Die Alliierten haben hier seit dem 14. Oktober 19.000 Kriegsgefangene genommen und 50 km überwunden.

Naher Osten
TÜRKEI: DIE FEINDSELIGKEITEN ENDEN UM DIE MITTAGSZEIT. Liman von Sanders übergibt den Oberbefehl über die türkischen Truppen an Kemal Pascha in Adana und die Rückführung von 10.000 deutschen Soldaten beginnt.
Mesopotamien: Nur 3.280 Türken mit 44 Geschützen in Mosul oder dorthin unterwegs. General Lewin besetzt Altun Kopri auf dem Kleinen Zab.
Südpersien: 600 britische Truppen (35 Verluste), 4 Geschütze und 2 MGs nehmen das Dorf Lardeh mit 30 Kriegsgefangenen bis zum 1. November ein.

Seekrieg
Österreich-Ungarn: Die Flotte in Pola wird an den südslawischen Nationalrat in Agram übergeben. Nicht-Slawen können nach Hause gehen, die Schiffe sind zum ersten Mal voll beleuchtet, Admiral Horthy setzt ein Abschiedssignal und gibt das Kommando etwa um 16:45 Uhr ab.
Alliierte und neutrale Schifffahrtsverluste im Oktober an U-Boote: 52 Schiffe (davon 23 britische mit 318 Menschenleben) mit zusammen 112.427 Tonnen. Britische Verluste aus allen Gründen 25 Schiffe mit 59.229 Tonnen. Die deutsche U-Boot-Zahl gibt 73 Schiffe mit 116.237 Tonnen an. Der niedrigsten monatliche Tonnageverlust seit Juli 1916; 5 U-Boote gesunken.

Luftkrieg
Deutschland: 9 Bomben von DH-Bombern der 55. Squadron fordern 86 Opfer in Bonn.
Westfront: Im Oktober wurden 5.360.000 Flugblätter von alliierten Ballons abgeworfen. Das AEF (Amerikanische Expeditionsstreitkräfte) meldet, dass 80 % der deutschen Kriegsgefangenen, welche bis zum 15. Oktober eingebracht wurden, davon eines mit sich führten, davon waren 12 % der Flugblätter von der RAF abgeworfen. Die RAF verliert 164 Flugzeuge, die Franzosen 46.

Politik
Österreich-Ungarn: REVOLUTIONEN IN WIEN UND BUDAPEST; Rote Garden ermorden Graf Tisza in der ungarischen Hauptstadt. Polnische Truppen besetzen Krakau. Die Slowenen in der Laibacher Nationalversammlung verkünden ihre Unabhängigkeit.

Heimatfronten
Großbritannien: Im Oktober wird gemeldet, dass über 10.000 Schiffe seit Juni 1917 repariert wurden. Der Schiffbau stieg gegenüber 1917 um fast 50 % an, dabei nur wenig Veränderung bei der Zahl der Arbeitsplätze oder Ausfalltage.
Ungarn: Kaiser Karl ernennt Graf Karolyi zum neuen Ministerpräsidenten.
Österreich-Ungarn: Tod von Egon Schiele, einem expressionistischen Maler und Soldaten, im Alter von 28 Jahren an der Grippe in Wien. Seit dem 3. März sind 700.000 Kriegsgefangene aus Russland zurückgekehrt.


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Quellenangaben und Literatur

Der I. Weltkrieg – Eine Chronik (Ian Westwell)
Chronicle of the First World War, 2 Bände (Randal Gray)


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