02-1919, Februar 1919


Kriegstagebuch des Ersten Weltkrieges für Februar 1919.

Nationalversammlung von Weimar
Am 6. Februar 1919 tritt die deutsche Nationalversammlung mit 421 Abgeordneten, darunter 37 Frauen, im Theater in Weimar zur ersten Sitzung zusammen, um eine vorläufige Regierung zu wählen und die Verfassung zu beraten.

Februar 1919

Seiteninhalt:

Schlagzeilen vom Februar 1919:


In Weimar wird die Nationalversammlung eröffnet – Ebert zum ersten Präsidenten der deutschen Republik gewählt – Vorläufige Weimarer Verfassung veröffentlicht – Völkerbund-Pakt – Clemenceau wird vom Anarchisten Cottin verwundet – Blockade Bulgariens wird beendet.

zurück Zurück zu Januar 1919.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 1. Februar 1919:

Estnische Soldaten im Jahr 1919
Estnische Soldaten im Jahr 1919. Zwei von ihnen tragen deutsche Stahlhelme.

Baltische Staaten: Die Esten erobern Verro und Walk in Livland zurück. Die Letten erobern Shavil zurück. Der deutsche General Goltz trifft in Libau ein.
Russland: Im Februar bilden die Roten die zusammengefasste litauisch-weißrussische Sowjetrepublik ‚Liber‘, welche durch die Einnahme von Minsk durch die Polen im August zerschlagen wird. 152.000 Mann roter Truppen stehen gegenüber von Denikin im Süden. Das Baschkirische Korps von Kolchak südlich des Urals desertiert zu den Roten.
Großbritannien: Neue Ausgabe von fünfprozentigen nationalen Kriegsanleihen. Das Versorgungs-Ministerium ersetzt das Munitions-Ministerium bei der Organisation der Friedenszeit und dem Wiederaufbau. Britische Personalverluste bei den Luftstreitkräften bekannt gegeben.
Frankreich – Friedensprozess: Tschechisch-polnisches Teschener Abkommen unterzeichnet. Die rumänischen Ansprüche werden vorgelegt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 2. Februar 1919:

Eamon de Valera
Eamon de Valera bildete nach dem Osteraufstand im Jahr 1919 ein illegales irisches Parlament. Er setzte danach die Unabhängigkeit Irlands durch.

Großbritannien: Michael Collins hilft dem Sinn-Fein-Anführer de Valera bei der Flucht aus dem Gefängnis von Lincoln. Die anderen Sinn-Fein-Häftlinge werden zwischen dem 6. und 10. März freigelassen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 3. Februar 1919:

Frieden von Lausanne
Die griechische Besetzung des Smyrna-Gebietes führt bald zum griechisch-türkischen Krieg, welcher erst nach zwei Jahren im Frieden von Lausanne 1923 (Bild) beendet wird.

Frankreich – Friedensprozess: Venizelos präsentiert die griechischen Smyrna-Ansprüche in der Türkei (bis zum 4. Februar). Das Komitee des Völkerbundes tritt zum ersten Mal zusammen. Die Zuckerration wird um 50 % angehoben.
Großbritannien: Demobilisierung bei der Armee bisher 1.112.339 Männer. Der ‚Tube‘-Streik (bis zum 8. Februar) erreicht die Essenspause.
Schweiz: Die Internationale Sozialistische Konferenz in Bern nimmt 2 irische (nicht-britische) Delegierte auf (7. Februar).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 4. Februar 1919:

Kanadische Highlander auf dem Marsch
Gemälde von E. Kennigton: Kanadische Highlander auf dem Marsch.

Großbritannien: Die Londoner Kellner streiken erfolglos bis zum 10. Februar für den 8-Stunden-Tag und Reformen. Der kanadische Premierminister Sir R. Borden eröffnet die Londoner Ausstellung mit fast 400 Gemälden zum Thema Kriegsgedenken.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 5. Februar 1919:

Flughafen Tempelhof im Jahr 1928
Aus der ‚Deutschen Luft-Reederei‘ entsteht die ‚Deutsche Luft-Hansa‘, hier auf dem Flughafen Tempelhof im Jahr 1928.

Deutschland – Luftfahrt: Erster kontinuierlicher, täglicher Fluggastbetrieb der Deutschen Luft-Reederei mit umgebauten Militär-Doppeldecker zwischen Berlin und Weimar (knapp 200 Kilometer in 2 Stunden und 18 Minuten).
Russland – Friedensprozess: Die sowjetische Regierung akzeptiert die Einladung zum ‚Prinkipo-Vorschlag‘.
Großbritannien: Gedenkgottesdienst der Garde in der St. Pauls Kathedrale.
Ukraine: Die Rote Armee erobert Kiew zurück.
Südrussland: Die weißen Truppen von Denikin erobern Grozny und Kizliar (6. Februar), stellen eine Verbindung zu den Terek-Kosaken her; nur 10% der Roten Truppen erreichen Astrachan.
Frankreich: Ein Brief von Petain dankt dem heimkehrenden Italienischen Korps.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 6. Februar 1919:

Nationalversammlung von Weimar
Am 6. Februar 1919 tritt die deutsche Nationalversammlung mit 421 Abgeordneten, darunter 37 Frauen, im Theater in Weimar zur ersten Sitzung zusammen, um eine vorläufige Regierung zu wählen und die Verfassung zu beraten.

Deutschland: In Weimar wird die Nationalversammlung eröffnet.
Frankreich: Alliiertes-deutsches Abkommen über die Lebensmittelversorgung. Emir Faisal wird auf der Friedenskonferenz angehört.
Großbritannien: Handel erlaubt mit den Gebieten auf dem Westufer des Rheins, Elsass-Lothringen, der Tschechoslowakei und dem besetzten Österreich.
Südrussland: Milne in Konstantinopel schickt an den britischen Generalstab ein Telegramm, indem er mitteilt, dass die drei Kaukasus-Republiken wahrscheinlich nie ‚völlig unabhängig‘ sein werden.



Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 7. Februar 1919:

Militär-Gewehre werden in Deutschland zerschlagen
Militär-Gewehre werden in Deutschland zerschlagen. Die Vernichtung des ‚Kriegspotentials‘ wird von einer Interalliierten Militär-Kontroll-Kommission kleinlich überwacht.

Frankreich – Friedensprozess: Sonderkommission für deutsches Kriegsmaterial und Abrüstung gebildet. Die Forderungen Italiens werden gehört.
Baltikum: Die Roten sind aus Estland vertrieben.
Nordrussland: Alliierter Erfolg bei Kadesch (Archangelsk) und Verteidigung von Shredmekrenga (8. bis 11. Februar).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 8. Februar 1919:

Bewaffnete Arbeiter in Berlin
Bewaffnete Arbeiter in Berlin.

Frankreich – Friedensprozess: Oberster Alliierte Wirtschaftsrat angekündigt. Prinz Lwovs Pariser ‚Russische Politische Konferenz‘ weist den sowjetischen Anspruch, Russland zu vertreten, ab. Lloyd George kehrt nach London zurück (bis zum 6. März).
Deutschland: Kämpfe in Berlin.
Irland: Lord-Leutnant Feldmarschall French fängt sich die Grippe ein und ist bis zum 7. April von der Arbeit abwesend.
Osmanisches Reich: Franchet d’Esperey bezieht sein Hauptquartier in Konstantinopel als Oberbefehlshaber der Armees Alliees en Orient, wobei es am 17. Februar zu Auseinandersetzungen mit den Briten kommt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 9. Februar 1919:

Farman F60 Goliath
Ursprünglich als Bomber entworfen, wurde die Farman F60 Goliath für 12 Passagiere und zwei Besatzungsmitglieder umgebaut.

Frankreich – Luftfahrt: Erster Passagierflug London-Paris, mit einer Farman F60 Goliath, welche die Strecke von Kenley nach Versailles in 3 1/2 Stunden bei 156 km/h Reisegeschwindigkeit fliegt.
Baltikum: Der Kreuzer HMS Caledon schießt die Roten aus Windau in Lettland heraus. 2 weitere britische Kreuzer mit 5 Zerstörern laufen am 13. Februar in Richtung Ostsee aus. Die Esten nehmen Marienburg am 10. Februar ein.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 10. Februar 1919:

zerstörtes Ypern
Der Hautplatz der Kleinstadt Ypern. So sahen viele Städte in der Nähe der Front nach vier Kriegsjahren aus.

Frankreich – Friedensprozess: Waffenstillstands-Ausschuss ernannt, Marschall Foch sein Präsident. Der französische Finanzminister Klotz wird wegen der deutschen Zerstörungen in Frankreich angehört. Italien weigert sich, Wilson als Vermittler im Streit mit Jugoslawien über die Adria-Küstengebiete anzuerkennen.
Großbritannien: Die Abteilung für Industrie-Ausbildung des Arbeitsministeriums wird für die demobilisierten Männer gebildet. Das Kabinett wird durch ein gefälschtes Dokument getäuscht, indem behauptet wird, dass die Deutschen darauf abzielen, die Alliierten durch die bolschewistische Unterwanderung ihrer Armeen niederzuwerfen.
Südrussland: Der rechte Flügel von Denikin erreicht das Kaspische Meer.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 11. Februar 1919:

Ebert als erster Reichspräsident
Ebert als erster Reichspräsident der Weimarer Republik.

Deutschland: Ebert zum ersten Präsidenten der deutschen Republik gewählt; vorläufige Weimarer Verfassung veröffentlicht.
Frankreich: Der Alliierte Seetransport-Rat kündigt die Nutzung der übergebenen Schiffstonnage der Mittelmächte für die Rückführung von Gefangenen und den Transport von Lebensmitteln nach Mitteleuropa an. Friedensprozess: Die belgischen Forderungen werden angehört.
Großbritannien: Neue Marine-Prisengeld-Bestimmungen. Das Parlament tritt wieder zusammen. Das anglo-amerikanische Reading-Hines-Abkommen regelt 3 Zahlungsklassen für den britischen Transport von Soldaten des Amerikanischen Expeditionskorps AEF in Europa.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 12. Februar 1919:

Foch und Clemenceau
Frankreichs Kriegsheld Foch mit Ministerpräsident Georges Clemenceau.

Frankreich – Friedensprozess: Die Alliierten vereinbaren die Erneuerung der Waffenstillstands-Bedingungen und bilden mit Foch als Präsidenten einen Militär- und Marineausschuss.
Deutschland: Der neue Reichskanzler Scheidemann bildet ein Kabinett, Graf Brockdorff-Rantzau wird Außenminister.
Polen: Die alliierte Mission trifft in Warschau ein.
Südrussland: Die Ukrainer besiegen die Roten bei Kiew.
USA: 3-jähriges Marine-Bauprogramm verabschiedet.
Großbritannien: Die Bergleute lehnen das Lohnangebot der Regierung über 6 Pence mehr pro Woche ab und beschließen als Antwort auf ihre 30%-Forderung, den 6-Stunden-Tag und die Verstaatlichung, eine Urabstimmung am 13. Februar durchzuführen. Das Kriegskabinett stimmt bezüglich Russland zu, dass ‚eine Intervention in großem Maßstab nicht möglich war‘. Lloyd George sagt zu Churchill, ‚wenn wir etwas Gutes erreichen wollten, bräuchten wir mindestens eine Million Mann‘.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 13. Februar 1919:

Gründung des Libanon
Auf dem Foto wird die Gründung des Libanon in Beirut unter französischer Oberhoheit in Anwesenheit von General Gouraud proklamiert.

Frankreich – Friedensprozess: Syrische Ansprüche vorgelegt (der Drusen am 15. Februar).
Südrussland: Der französische General Berthelot kommt in Odessa an und macht die Weißen wütend, indem er sagt, er werde die Stadt den Ukrainern übergeben.
Großbritannien: Ein Änderungsantrag von Labour im House of Commons, welcher die Maßnahmen zur Niederschlagung der Arbeiterunruhen bedauert, wird mit 311 zu 59 Stimmen abgelehnt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 14. Februar 1919:

Rückzug Weißer Truppen
Rückzug Weißer Truppen im Winter Sibiriens.

Frankreich – Friedensprozess: Völkerbund-Pakt (veröffentlicht am 15. Februar), der von 27 Nationen auf der dritten Plenarsitzung genehmigt wird.
Russland: Um dieses Datum herum 84.000 Kampftruppen der Roten Ostfront, 372 Geschütze, 1.471 MGs gegen Kolchaks 256 Geschütze und 1.235 MGs. Rote Südfront 117.000 Mann, 460 Geschütze, 2.040 MGs gegen 38.000 Donkosaken, 165 Geschütze und 491 MGs. Rote Westfront 81.000 Mann und Rote Ukrainische Front 47.000 Mann.
Deutschland: Ruhr-Generalstreik (bis 19. Februar), Spartakisten besetzen mehrere Städte.
Großbritannien: Demobilisierung von 1.411.936 Soldaten bis zu diesem Termin.



Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 15. Februar 1919:

überfüllte Eisenbahnzüge
Reisen wegen Hamsterkäufe führen in Deutschland zu restlos überfüllten Eisenbahnzügen.

Frankreich – Friedensprozess: Der Alliierte Oberste Wirtschaftsrat hebt die Blockade der Dardanellen auf und der britische Handel mit den Häfen der Türkei, Bulgariens und Russlands am Schwarzen Meer kann wieder aufgenommen werden. Präsident Wilson verlässt Frankreich von Brest aus mit dem Passagierschiff George Washington in die USA.
Österreich: Dem britischen Militärvertreter in Wien wird ein Telegramm geschickt, um einen Offizier zu Kaiser Karl abzustellen.
Südrussland: General Krasnov tritt als Ataman der Donkosaken zurück, der Pro-Weiße General Bogaevski ersetzt ihn.
Transkaspien: Britischer Rückzug bis Ende März angeordnet, General Malleson informiert die Weißen am 1. März darüber.
Ostpersien: 1.640 britisch-indische Truppen plus 10.000 Mann auf den Nachschubrouten, mit 23.300 Tieren im Einsatz.
Großbritannien: Die Freigabe der requirierten Passagierschiffe beginnt. Schatzscheine werden zum ersten Mal seit Mai 1918 unter 1 Milliarde £ ausgegeben.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 16. Februar 1919:

Polnische Aufständige schiessen
Polnische Aufständische schießen auf deutsche Truppen.

Frankreich – Friedensprozess: Unterzeichnung der Bedingungen zur Verlängerung des Waffenstillstands in Trier, welcher bis zur Unterzeichnung des Friedensvertrags gültig ist (vorgelegt von Foch am 14. Februar). Foch fordert die ‚Einstellung der deutschen Angriffe auf die Polen in Posen (Poznan), Ostpreußen und Oberschlesien‘. Der britische Nahost-Experte Mark Sykes stirbt in Paris an einer doppelten Lungenentzündung.
Österreich: Die Wahl zur Nationalversammlung macht die Sozialdemokraten zur stärksten Partei.
Russland: Lloyd George in Paris teilt Churchill in zwei Telegrammen mit, dass die britische Politik Pro-Weiß ist, aber nicht die Ausländer müssen die Roten verdrängen. Dies bleibt die britische Politik, trotz Churchills anhaltender Bemühungen um eine stärkere Intervention.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 17. Februar 1919:

Luftpost Berlin-Weimar
Ein Bild von der ersten deutschen Luftpost-Verbindung von Berlin nach Weimar, welche am 6. Februar 1919 eröffnet wurde.

Keine besonderen Ereignisse an diesem Tag.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 18. Februar 1919:

Lewis Hine in Paris
US-Reporter Lewis Hine in Paris.

Frankreich – Friedensprozess: Die jugoslawischen Forderungen werden angehört.
Großbritannien: Der Premierminister weist das Lebensmittel-Ministerium an, die Preise zu senken.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 19. Februar 1919:

Bewaffnete Bürgerwehr München
In München führt bewaffnete Bürgerwehr gefangene Putschisten ab. In der Stadt waren bei Kriegsende viele Matrosen aus den Adria-Häfen gestrandet.

Frankreich: Clemenceau wird vom Anarchisten Cottin verwundet (zum Tode verurteilt am 15. März) und ist bis zum 27. Februar von der Friedenskonferenz abwesend.
Deutschland – Bayern: 600 bayerische Matrosen unternehmen einen Putschversuch, welcher von Linken und Rechten zerschlagen wird.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 20. Februar 1919:

Budenny 1919-20
Semyon Mikhailovich Budenny, Kommandant der Roten 1. Berittenen Armee in Südrussland von 1919 bis 1920.

Südrussland: Die Rote Südfront besiegt die Don-Kosaken nördlich des Donetz, wobei letztere auf 15.000 Mann zusammengeschlagen werden.
Afghanistan: Amir Habibullah Khan wird von Anhängern der Kriegspartei während einer Jagdexpedition ermordet. Sein dritter Sohn Amanulla wird Nachfolger.
Baltische Staaten: Die Esten besetzen die Insel Ösel.
Großbritannien: Der Lebensmittel-Kontrolleur kündigt die Beibehaltung von milden Kontrollen und die Erhöhung der Bier- (Preise am 24. Februar reduziert) und Spirituosen-Versorgung an. Die Bergleute verschieben den Streik bis zur Lohnabrechnung am 20. März. Der Bericht zum Zeebrügge-Überfall vom 9. Mai 1918 wird veröffentlicht. Der Bericht von General Marshall vom 1. Oktober 1918 in Mesopotamien wird ebenfalls veröffentlicht.
Ungarn: 4 bis 8 (?) Polizisten werden bei einer kommunistischen Demonstration getötet; Bela Kun und andere kommunistische Führer werden inhaftiert.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 21. Februar 1919:

Ermordung Eisner Tatort
Die Stelle, an der Eisner auf dem Weg zum Landtag erschossen wurde, schmücken seine Anhänger mit einem Foto und Blumen.

Deutschland: Der bayerische Ministerpräsident Eisner wird vom royalistischen Ex-Leutnant Graf Arco-Valley ermordet. Dabei werden im Münchner Landtag drei weitere Personen getötet und drei verletzt und es gibt zwei Tage lang Unruhen in der Stadt. Das Zentralkomitee verkündet das Kriegsrecht.
Frankreich – Friedensprozess: Die dänischen Ansprüche auf Schleswig-Holstein werden angehört.
Österreich: Kaiser Karl schreibt an König George V. und dankt ihm dafür, dass er einen britischen Offizier zu seinem Schutz abgestellt hat.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 22. Februar 1919:

ukrainische Armee auf dem Marsch
Die ukrainische Armee auf dem Marsch.

Galizien: Polnisch-ukrainischer Waffenstillstand bei Lemberg abgeschlossen (bis 3. März).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 23. Februar 1919:

Gott zu Woodrow Wilson
Gott zu Woodrow Wilson: ‚Wo finde ich deine vierzehn Punkte?‘ – Wilson: ‚Keine Aufregung, oh Lord, deine zehn Gebote haben wir ja auch nicht eingehalten.‘ Der US-Senat wird weder Wilsons Friedensvertrag von Versailles noch den Völkerbund-Beitritt ratifizieren und Senator Borah analysiert schonungslos: ‚Ihr Vertrag bedeutet nicht Frieden, denn wenn wir die Zukunft an Hand der Vergangenheit beurteilen, bedeutet er Krieg‘.

USA: Präsident Wilson landet in Boston an und spricht zugunsten für den Völkerbund (Ankunft in New York am 24. Februar).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 24. Februar 1919:

Offiziersanwärter der Roten Armee 1919
Kadett der Generalstabs-Akademie der Roten Armee 1919.

Russland: Trotzki sagt zu den Kadetten der Roten Armee in Moskau: ‚Die Lage ist absolut günstig‘. Die Rote Kaspische Flottille ergibt sich den Alliierten.
Baltikum: Oberbefehlshaber General Laidoner verkündet, dass sich in Estland keine ausländischen Truppen mehr aufhalten.
Frankreich – Friedensprozess: Die albanischen Forderungen werden angehört. Der Sinn-Fein-‚Gesandte‘ O’Kelly ist in Paris.
Großbritannien: Die britische 1919-Industriemesse wird in London eröffnet (bis zum 7. März).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 25. Februar 1919:

britischer Tank in Köln
Ein britischer Tank in Köln 1919.

Frankreich – Friedensprozess: Eine neutrale Zone zwischen Ungarn und Rumänien eingerichtet. Großbritannien und die USA sprechen sich gegen Clemenceaus vorgeschlagenen separaten Staat am westlichen Rheinufer aus.
Großbritannien: Die Verbindung der britischen Easter Railway nach Antwerpen wird wieder aufgenommen. Die Garde-Division kehrt Heim.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 26. Februar 1919:

britischer Aussenminister Balfour
Bereits am 2. November 1917 hatte sich der britische Außenminister für Balfour für einen zionistischen Staat ausgesprochen.

Frankreich – Friedensprozess: Die armenischen Forderungen werden gehört und die zionistischen Ansprüche auf eine nationale Heimat in Palästina am 27. Februar.
USA: Wilson gewinnt beim Abendessen im Weißen Haus nicht die Runde von 34 der feindlich eingestellten Kongress-Abgeordneten.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 27. Februar 1919:

Soldaten der Tschechischen Legion
Soldaten der Tschechischen Legion der Weißen in Sibirien.

Sibirien: Die Roten nehmen Orsk.
Österreich: Über 100 Personen am Kaiserhof in Eckartsau. Oberstleutnant Strutt arrangiert am 28. Februar eine britische LKW-Ladung mit Lebensmitteln, darunter das erste Weißbrot seit Anfang 1916.
Großbritannien: Die Regierung lädt die National Industrial Conference (Nationale Industrie-Konferenz) ein, um das Problem mit den Unruhen zu lösen.
USA: Wilson diskutiert den Völkerbund-Pakt mit dem Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten des Kongresses.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 28. Februar 1919:

Nachricht vom Tod an der Front
Die Nachricht vom Tod an der Front: mit Jubel und Begeisterung hatte der Krieg begonnen und nach viereinhalb Jahren standen Millionen von Familien ohne Ernäher da.

Italien: Kriegsverluste veröffentlicht.
Frankreich – Friedensprozess: Die russische ‚Prinkipo‘-Konferenz wird nicht abgehalten werden. Die Blockade Bulgariens wird beendet.
USA: Lord Reading trifft in New York ein. Die Senatoren Lodge und Knox sind gegen den Völkerbund.
Großbritannien: 948.620 arbeitslose Menschen erhalten Unterstützungszahlungen.
Deutschland – Bayern: Die Bewegung zur Erklärung einer Sowjetrepublik wird niedergeschlagen.


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Quellenangaben und Literatur

Der I. Weltkrieg – Eine Chronik (Ian Westwell)
Chronicle of the First World War, 2 Bände (Randal Gray)


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