12-1918, Dezember 1918


Kriegstagebuch des Ersten Weltkrieges für Dezember 1918.

Ebert begrüßt heimkehrende Truppen
Am 10. Dezember 1918 begrüßt Ebert am Brandeburger Tor heimkehrende Trippen mit den Worten ‚Ich grüße euch, die ihr unbesiegt vom Schlachtfeld heimkehrt !‘.

Dezember 1918

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Schlagzeilen vom Dezember 1918:


BEF und AEF überschreiten die deutsche Grenze von 1870 – Jugoslawischer Nationalrat verkündet die Vereinigung aller Serben, Kroaten und Slowenen – Elsässisch-lothringischer Landtag tagt als Nationalversammlung, um die formelle Rückkehr unter die französische Herrschaft anzukündigen – Köln wird von der britischen 2. Kavallerie-Brigade und Panzerwagen besetzt – Einrichtung einer alliierten Militärverwaltung in Konstantinopel – Polen bricht die Beziehungen zu Moskau ab – Mannerheim zum finnischen Regenten gewählt – Präsident Wilson landet in Brest an, kommt am 14. Dezember in Paris an – VERLÄNGERUNG DES WAFFENSTILLSTANDES – Das letzte ALLIIERTE-TÜRKISCHE GEFECHT – ALLGEMEINE (DIE SOGENANNTEN ‚KHAKI‘ ODER ‚COUPON‘-) WAHLEN in Großbritannien – Polen bricht die Beziehungen zu Deutschland ab – Die letzten deutschen Truppen ziehen aus Finnland ab – Berliner Rat der Volksbeauftragten beschließt über die vorläufige Regierung Ebert bis zu den Wahlen zur Nationalversammlung – Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands.

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Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 1. Dezember 1918:

amerikanische Militärkapelle in Cochem
Eine amerikanische Militärkapelle in Cochem an der Mosel.

Westfront
BEF und AEF überschreiten die deutsche Grenze von 1870: Die britische Zweite Armee (11 Divisionen plus der 1. Kavallerie-Division) überqueren diese zwischen Oudler und Eupen. Die dritte US-Armee (243.707 Mann) marschiert um 5.30 Uhr in Trier ein. Foch in London fordert einen großen Rheinbund: ‚Alle französischen, belgischen, luxemburgischen und rheinischen Provinzen. Mit 54 Millionen Einwohnern wird es die 65 bis 76 Millionen Bochs über dem Rhein ausgleichen.‘ Sowohl Lloyd George als auch Bonar Law sind dagegen, da dies ein ‚weiteres Elsass und Lothringen‘ schaffen wird. Foch erhält die Erlaubnis, den Waffenstillstand zu verlängern und gegebenenfalls weitere Zusagen zu machen. Er fordert die Briten auf, 10 Divisionen in den besetzten Gebieten auch nach der Unterzeichnung des Friedensvertrags und weitere 10 in Belgien und Frankreich beizubehalten.

Seekrieg
Nordsee: 8 U-Boote ergeben sich in Harwich (jetzt insgesamt 122); 62 seetüchtige Boote laufen aus. Von den insgesamt 176 übergebenen Booten erhält Großbritannien 105, Frankreich 46, Italien 10, Japan 7, die USA 6 und Belgien 2.

Politik
Großbritannien: Clemenceau, Foch, der italienische Premierminister Orlando und Baron Sollino treffen in London zur alliierten Konferenz ein (bis zum 3. Dezember).
Rumänien: König Ferdinand kehrt im Triumphzug nach Bukarest zurück. 100.000 Rumänen in Ungarn verkünden die Vereinigung mit Rumänien in Alba Julia (Siebenbürgen) und bilden am 2. Dezember eine provisorische Regierung.
Italien: Die Konferenz von Rom stimmt für die Annexion von Fiume, Sibenik, Spoleto usw.

Neutrale
Holland: Der deutsche Kronprinz verzichtet auf alle Rechte an der preußischen und kaiserlichen Krone, duldet aber eine Rettungsaktion durch Offiziere, welche die Holländer am 5. Dezember vereiteln.

Heimatfronten
Großbritannien: Die Lebensmittel-Einzelhandelspreise gehen um 4 % auf 29 % zurück. Autofahrer dürfen innerhalb von 30 Meilen (ca. 48 km) von zu Hause frei fahren; unbegrenzte Entfernung ab dem 16. Dezember.
USA: Die ersten Truppen kehren im britischen Passagierschiff Mauretania nach New York zurück (3.798 Mann bis zum 23. Dezember).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 2. Dezember 1918:

US-Präsident Wilson mit Ehefrau.
US-Präsident Wilson mit Ehefrau.

Heimatfronten
USA: Wilson teilt dem Kongress mit, dass er nach Europa geht.
Großbritannien: Aufkündigung der Eisen- und Stahl-Subventionen für 1919. Arbeiter der Kriegsindustrie erhalten die letzte Lohnerhöhung um 5 Schilling pro Woche (auf insgesamt 28 Schilling 6 Pence).


Westfront
Belgische Truppen besetzen Jülich, Mönchengladbach (5. Dezember), Krefeld am Rhein (6. Dezember). Kavallerie besetzt Neuss (4. Dezember) und Urdingen (8. Dezember).

Ostfront
Trans-Kaspien: Ein Roter Angriff auf Panzerzüge wird abgewehrt. Ein Weißer Überfall erobert Ravnina am 8. Dezember, aber der britische Oberbefehlshaber in Indien missbilligt den anglo-weißen Vorstoß nach Oxus am 11. Dezember.

Politik
Großbritannien: Das Kriegskabinett beschließt, auf die Auslieferung Kaiser Wilhelm II. zu drängen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 3. Dezember 1918:

Einmarsch Roter Kavallerie
Einmarsch Roter Kavallerie.

Ostfront
Südrussland: Die Rote Armee erobert Valuiki.

Seekrieg
Nordsee: Die Harwich Force entsendet die Kreuzer Centaur und Coventry in die Ostsee.

Heimatfronten
Deutschland: Matrosen rebellieren für Liebknecht.
USA: Der Kraftstoff-Verwalter tritt zurück.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 4. Dezember 1918:

Serbische Flüchtlinge
Serbische Flüchtlinge in Jugoslawien nach Kriegsende.

Politik
Jugoslawien: Der Nationalrat verkündet die Vereinigung aller Serben, Kroaten und Slowenen.
USA: Präsident Wilson reist nach Frankreich.
Polen: Ultimatum für die deutsche Räumung.
Schweiz: Die Regierung schickt 19 Lastwagen mit Lebensmitteln an hungernde Österreicher.

Westfront
Der Vormarsch der britischen Zweiten Armee nach Deutschland wird wieder aufgenommen, nachdem ein Stillstand durch Nachschubsprobleme bei der Eisenbahn erzwungen wurde. Kanadische Truppen überschreiten die deutsche Grenze nördlich von Luxemburg.


Seekrieg
Großbritannien – die britische Admiralität veröffentlicht Schätzung zu den weltweiten Verlusten der Schifffahrt während des Krieges bis zum 31. Oktober: 15.053.786 Tonnen Schiffsraum verloren, mit einem Nettoverlust von 1.811.584 t nach Neubauten und 2.392.675 t von den Mittelmächten erbeutet. Britischer Verlust 9.031.828 Tonnen, mit einem Nettoverlust von 3.443.012 Tonnen.

Heimatfronten
Großbritannien: Die Demobilisierung der Armee beginnt. Die Queen ruft Frauen auf, beim Wiederaufbau zu helfen. Die Kandidaten für die allgemeinen Wahlen werden nominiert.
USA: Wilson läuft auf dem ehemaligen deutschen Passagierschiff George Washington von New York aus.
Deutschland: Die Kölner Zentrums-Partei will eine Republik Rhein-Westfalen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 5. Dezember 1918:

Truppen kehren nach Berlin zurück
Deutsche Truppen kehren nach Berlin zurück.

Südfronten
Balkan: Das Kriegsministerium informiert General Milne, dass die britischen Streitkräfte unter der allgemeinen Kontrolle von Franchet d’Esperey bleiben; mit Ausnahme der Truppen, die an das östliche Ende des Schwarzen Meeres geschickt werden.
Adria: Italienische Truppen besetzen vollständig die dalmatinische Küste.

Afrika
Ostafrika: Die Soldaten von Lettow-Vorbeck erreichen Kigoma, wo ihnen ein großzügiger belgischer Empfang vor dem Besteigen der Züge gewährt wird; jedoch schlägt die Grippe zu. Die Askaris kommen in das Tabora-Lager bis zu ihrer Repatriierung.

Seekrieg
Ostsee: Der britische Kreuzer HMS Cassandra läuft auf eine Mine und sinkt.
Britische Heimatgewässer: Admiral Bayly erstellt den letzten Bericht aus Queenstown, dem Irischen Kommando. Die Q-Schiffe (U-Boot-Fallen) Suffolk Coast und Hyderabad werden auf der Themse für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Politik
Großbritannien: Lloyd George sagt, der Kaiser muss von einem internationalen Gerichtshof bestraft werden.
Frankreich: König Albert besucht Paris. Die britischen Vertreter in Versailles fordern Europa auf, die Wehrpflicht abzuschaffen.
Deutschland: Die Regierung gibt 300 Millionen Goldfranken, die im Rahmen des Vertrages von Brest-Litowsk erhalten wurden, wieder zurück.

Heimatfronten
Frankreich: Der elsässisch-lothringische Landtag tagt als Nationalversammlung, um die formelle Rückkehr unter die französische Herrschaft anzukündigen.
USA: Der Kongress forderte die Verlängerung der alliierten Kredite um ein Jahr.
Großbritannien: Kartoffelernte mit 4.209.000 Tonnen um 25 % über der von 1917.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 6. Dezember 1918:

Tanks vor dem Kölner Dom
Britische Tanks vor dem Kölner Dom.

Westfront
Köln wird von der britischen 2. Kavallerie-Brigade und Panzerwagen besetzt. Die Stadt wird zum Hauptquartier der alliierten Besatzungszone 3 bestimmt. Die lokalen Behörden hatten britische Kavallerie um Hilfe bei der Aufrechterhaltung der Ordnung gebeten. Die britische 28. Brigade der 9. Division erreicht Köln am 7. Dezember per Eisenbahn.

Ostfront
Westrussland: Die Rote Armee erobert Dünaburg zurück.

Heimatfronten
Deutschland: Regierungstruppen im Einsatz gegen eine Spartakisten-Demonstration in Berlin (180 Tote). Werbeaktion von Krupp ‚Wir machen alles‘.
Großbritannien: Die Kriegsrenten werden ab dem 1. November angehoben; für Eltern von unverheirateten Soldaten am 18. Dezember. Der Bahnstreik endet mit dem 8-Stunden-Arbeitstag, der ab dem 1. Februar 1919 gewährt wird.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 7. Dezember 1918:

Ein Soldat kehrt heim
Ein deutscher Soldat kehrt heim.

Naher Osten
Armenien: Die türkische Räumung auf die Grenze von 1877 ist abgeschlossen.

Politik
Bukowina: Eine Deputation trifft in Jassy ein, um die Vereinigung mit Rumänien durchzuführen.

Heimatfronten
Großbritannien: Die Streitkräfte werden angewiesen, zivile Arbeitsvermerke auszufüllen.
USA: ‚Britischer Tag‘.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 8. Dezember 1918:

Henri-Philippe Petain
Henri-Philippe Petain (1856-1951) als Marschall von Frankreich.

Westfront
Die britische 1. Kavallerie-Division erreicht den Rhein auf breiter Front und sichert die Übergänge. Das AEF marschiert in Koblenz ein. Petain wird feierlich zum Marschall von Frankreich in Metz vor Joffre, den alliierten Oberbefehlshabern und deren Vertretern ernannt. Poincare übergibt ihm seinen Marschallsstab. Petain wird französischer Oberbefehlshaber bis Februar 1920. König George V. besucht Ypern.

Naher Osten
Osmanisches Reich: Einrichtung einer alliierten Militärverwaltung in Konstantinopel.
Aden: Die Briten besetzen wieder Lahej und über 2.500 Mann türkischer Truppen ergeben sich bis zum 15. Dezember; 4.100 weitere bis zum 1. März 1919. Aber 800 nehmen die meisten Waffen und Munition mit zum Imam von Jemen in Sana und treten in seinen Dienst, einschließlich des Generalgouverneurs Mahmoud Nadim Bey.

Afrika
Ostafrika: Lettow-Vorbeck und seine Offiziere kommen mit dem Zug in Dares-Salaam an und Lettow-Vorbeck findet jeden ‚außergewöhnlich freundlich‘. Deventer lädt ihn, Gouverneur Schnee und Major Kraut zum Mittagessen ein.

Politik
Schweden und die Schweiz beenden die Beziehungen zu Russland.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 9. Dezember 1918:

Spielbank auf offener Strasse
Spielbank auf offener Straße in Berlin.

Westfront
Die deutschen Delegierten für die Erneuerung des Waffenstillstands (Erzberger, Oberndorff und Vanselow) verlassen Berlin in Richtung Trier. König George V. ist in Zeebrügge; Präsident Poincare in Straßburg. Die Amerikanischen Expeditionsstreitkräfte AEF erreichen den Rhein von Brohl bis Rolands Eck-Koblenz-Bonn.

Ostfront
Polen bricht die Beziehungen zu Moskau ab.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 10. Dezember 1918:

Ebert begrüßt heimkehrende Truppen
Am 10. Dezember 1918 begrüßt Ebert am Brandenburger Tor heimkehrende Truppen mit den Worten ‚Ich grüße euch, die ihr unbesiegt vom Schlachtfeld heimkehrt!‘.

Westfront
Frankreichs Präsident Poincare und Ministerpräsident Clemenceau treffen in Mühlhausen im Elsass ein. Die Amerikanischen Expeditionsstreitkräfte AEF besetzen formal das Westufer des Rheins von Andernach bis Rolandseck und von Trechtingshausen (nördlich von Bingen) bis Boppard.

Ostfront
Die Rote Armee besetzt wieder Minsk.

Politik
Bessarabien stimmt für die bedingungslose Vereinigung mit Rumänien.
Schweden: Die einzigen Nobelpreise gehen an die Deutschen Max Planck (Physik) und Fritz Haber (Chemie), Entwickler von Giftgasen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 11. Dezember 1918:

General Karl Mannerheim
General Karl Mannerheim konnte mit deutscher Hilfe die ‚Rote Garde‘ in Finnland besiegen.

Ostfront
Mannerheim zum finnischen Regenten gewählt; er kehrt am 22. Dezember triumphierend nach Helsinki zurück, weißes ‚Mannerheimer‘-Brot kommt von Alliierten.
Südrussland: Die ukrainischen Soldaten von General Petlyura schließen Odessa ein.

Westfront
Der britische Militärgouverneur (Generalleutnant Fergusson) hisst die britische Flagge über seinem Hauptquartier Hotel Monopol in Köln. Das AEF besetzt formell Koblenz. Französische Truppen unter Mangin rücken in Mainz ein; die Zivilverwaltung war zusammengebrochen und die Ordnung wird schnell wiederhergestellt.

Politik
Deutschland: Dr. Solf tritt als deutscher Außenminister zurück, Brockdorf-Rantzau wird Nachfolger.

Heimatfronten
Portugal – Lissabon-Revolte (bis 16. Dezember): Präsident Paes wird am 14. Dezember ermordet und Admiral Antunes am 16. Dezember zum vorläufigen Präsidenten gewählt.
Großbritannien: Die Lebensmittel-Rationierung für alle genießbaren Fleisch-Innereien wird beendet.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 12. Dezember 1918:

Republikanische Soldatenwehr
Wacheinteilung bei der Republikanischen Soldatenwehr.

Heimatfronten
Deutschland: Die Republikanische Soldatenwehr wird gebildet.
Großbritannien: Männer über 41 Jahre, welche 1918 einberufen worden waren, werden demobilisiert. Die Preise für Pferdefleisch wurden aufgrund des gestiegenen Konsums festgesetzt. Churchills letzte Wahlrede in Dundee betont die Notwendigkeit der Einheit auf der Friedenskonferenz.

Westfront
Die britische 1. Kavallerie-Division überquert den Rhein über die Hohenzollern-Brücke bei Köln und Bonn, um mit der Besetzung des 69 Kilometer langen Kölner Brückenkopfes zu beginnen. In Trier treffen sich alliierte und deutsche Waffenstillstands-Delegierte.

Seekrieg
Ostsee: Ein Geschwader der britischen Royal Navy trifft in Reval, Estland, ein.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 13. Dezember 1918:

US-Präsident Wilson in Paris
US-Präsident Wilson wird bei der Rundfahrt durch Paris von der Bevölkerung stürmisch begrüßt. Rechts neben ihm der französische Präsident Poincare.

Politik
Frankreich: Präsident Wilson landet in Brest an, kommt am 14. Dezember in Paris an und erhält am 16. Dezember die Auszeichnung Clés de la ville (Ehrenbürgerrecht).
Großbritannien: Lloyd Georges Wahlkampfs-Presseerklärung unterstützt die allgemeine Abschaffung der Wehrpflicht. Die indischen Delegierten bei der Friedenskonferenz treffen in London ein.

Westfront
VERLÄNGERUNG DES WAFFENSTILLSTANDES bis zum 17. Januar 1919. Britische Infanterie besetzt den Kölner Brückenkopf vollständig: Die britische 29. und 9. Division und das Kanadische Korps folgen der Kavallerie über den Rhein bei Köln-Bonn. Das AEF überquert den Rhein bei Koblenz, besetzt den Brückenkopf mit 3 Division, darunter die 2. US-Division, welche den Fluss bei Remagen überschreitet.

Ostfront
Estland: Die britischen Kreuzer Cardiff und Caradoc mit 5 Zerstörern beschießen das rückwärtige Gebiet der Roten Siebte Armee bei Wesenberg, zerstören eine Brücke an der Flussgrenze, was zusammen mit estnischen Partisanen den roten Vormarsch stoppt.

Naher Osten
Jemen – Das letzte ALLIIERTE-TÜRKISCHE GEFECHT: Die 2/101. Bombay-Grenadiere aus Ägypten landen und erstürmen Hodeida bis zum 14. Dezember, gedeckt durch die britischen Kreuzer Juno und Proserpine sowie dem bewaffneten Hilfskreuzer Suva. Der Befehlshaber der 40. türkischen Division flieht nach Sana.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 14. Dezember 1918:

britische Premierminister Lloyd George
Der britische Premierminister Lloyd George wird auf der Straße von der Menge begrüßt.

Heimatfronten
Großbritannien – ALLGEMEINE (DIE SOGENANNTEN ‚KHAKI‘ ODER ‚COUPON‘-) WAHLEN, erstmals wieder seit 1910. Ergebnisse gibt es erst am 28. Dezember, um die Stimmen aus den Streitkräften in Übersee zählen zu können. Die freiwilligen Munitionette-Arbeiterinnen werden entlassen. Soldaten, die in ihre Zivilberufe entlassen wurden, müssen zu den Einheiten zurückzukehren. Ein Schema für Hochschul- und Berufsausbildung in den Streitkräften angekündigt.

Westfront
WAFFENSTILLSTAND BIS ZUM 17. JANUAR 1919 VERLÄNGERT: Die Alliierten behalten sich das Recht vor, die neutrale Zone am Ostufer des Rheins zu besetzen.

Ostfront
Ukraine: Ukrainische Links-Nationalisten stürzen Skoropadski und verkünden in Kiew die Volksrepublik.
Weißrussland: Das sowjetische Weißrussland wird mit der RSFSR zusammengeschlossen (bis zum 17. Dezember).

Politik
Deutschland: Erneuerung des Waffenstillstands in Trier bis zum 17. Januar 1919.
Großbritannien: Der neue US-Botschafter trifft ein.
Rumänien: Bratianu neuer Ministerpräsident und Außenminister.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 15. Dezember 1918:

Regierungstreue Soldaten
Regierungstreue Soldaten verteilen auf den Berliner Straßen Propaganda-Material.

Heimatfronten
Deutschland: Programm der Volkspartei ausgegeben.
Österreich: Kaiser Karl ist in Eckartsau an der Grippe erkrankt, ebenso alle seine 5 Kinder.

Ostfront
Estland wird zur Sowjetrepublik ausgerufen. Lenin fordert Trotzkis Stellvertreter auf, die Südfront zu verstärken.
Ostsibirien: Das Hampshire-Regiment verlässt Wladiwostok in Richtung Omsk (bis zum 18. Dezember).

Politik
Polen: Die Regierung bricht die Beziehungen zu Deutschland ab.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 16. Dezember 1918:

 Reichskongress der Arbeiter- und Soldatenräte
Vom 16. bis 20. Dezember findet in Berlin der erste Reichskongress der Arbeiter- und Soldatenräte statt, wo es der SPD unter Ebert gelingt, sich durchzusetzen.

Heimatfronten
Deutschland: Konferenz der Arbeiter- und Soldatenräte in Berlin (bis 20. Dezember) mit 450 Abgeordneten.
Großbritannien: Demobilisierungs-Programm für Männer der Armee und der RAF, welche Arbeitsplätzen haben, zu denen sie gehen können. Die Schmalz-Rationierung wird eingestellt.

Westfront
Die Alliierten haben die Rhein-Brückenköpfe vollständig besetzt.

Ostfront
Finnland: Die letzten deutschen Truppen ziehen ab.
Baltische Staaten: Hoffmanns Tagebuch ‚Die Evakuierung [4 Divisionen am 11. November] wird sehr ungeordnet ….‘
Ural: Die Roten Truppen drehen nördlich von Jekaterinburg um.
Sibirien: General Janin erreicht Omsk, streitet aber mit Kolchak und geht am 20. Dezember an die Front.

Politik
Ungarn: Die Streitkräfte von Feldmarschall Mackensen aus Rumänien ergeben sich den Ungarn bei Budapest. Der Feldmarschall wird von den Franzosen bis Dezember 1919 interniert.
Südafrika: Botha trifft in London zur Friedenskonferenz ein.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 17. Dezember 1918:

Werbung für ein Bleichmittel
Werbung für ein Bleichmittel, typisch für die französischen Gefühle der Zeit. Clemenceau benutzt es, um den Kopf des Kaisers auszuwaschen.

Westfront
Britische Besetzung des Kölner Brückenkopfes und US-Besetzung des Koblenzer Brückenkopfes abgeschlossen, 40 alliierte Divisionen eingesetzt.

Ostfront
Lettland wird zu Sowjetrepublik erklärt.
Deutschland: Das Oberost-Hauptquartier wird nach Königsberg verlegt.

Heimatfronten
Deutschland: Kriegsminister Generalmajor Scheuch tritt zurück.
Großbritannien: Schema für die Haushaltsausbildung von Soldatenfrauen und ehemaligen Kriegsverlobten angekündigt. Churchill schreibt an den Premierminister, dass das Munitionsministerium (3 Millionen Arbeiter und 17.000 Mitarbeiter) 80% der Demobilisierung ausmacht und man sich darum kümmern sollte.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 18. Dezember 1918:

Demostration für den Berliner Vollzugsrat der radikalen Arbeiter
Der Rat der Volksbeauftragten und die Regierung Ebert steht in ständigem Machtkampf mit dem radikalen Berliner Vollzugsrat der Arbeiter um die zukünftige Verfassung.

Heimatfronten
Deutschland: Der Berliner Rat der Volksbeauftragten beschließt über die vorläufige Regierung Friedrich Ebert bis zu den Wahlen zur Nationalversammlung (festgelegt auf den 19. Januar 1919).
Großbritannien: Informationsministerium abgeschafft. Die Regierung will bis zu 10 Millionen Britische Pfund für Straßen- und Brücken-Reparaturen bereitstellen. Die ehemaligen Kriegsgefangenen der Royal-Navy-Division landen in Leith an. Die Beschränkungen für neue Zeitungen und Plakat-Formate werden aufgehoben.
Österreich: Wahlgesetz verabschiedet.
USA: 5 Mitarbeiter des Philadelphia Tageblattes werden wegen Verstöße gegen das Spionagegesetz inhaftiert.

Ostfront
Baltische Staaten: Deutsche Truppen evakuieren Dorpat in Estland. Es wird gemeldet, dass die Roten Walk in Livland erreicht haben.
Südrussland: Französische Kriegsschiffe treffen in Odessa ein.

Afrika
Ostafrika: Hauptmann Spangenberg stirbt in Oar-es-Salaam an der Grippe und 9 weiteren Deutsche, bevor 114 von ihnen mit Lettow-Vorbeck und 194 Frauen und Kindern am 17. Januar 1919 über Kapstadt und Rotterdam nach Hause fahren.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 19. Dezember 1918:

Douglas Haig 1916
Auf diesem Bild von 1916 ist Douglas Haig (rechts) mit Joffre, dem französischen Präsidenten Poincare, König George V. und Foch zu sehen.

Heimtfronten
Großbritannien: Haig und seine fünf Armeebefehlshaber kehren nach London zurück. Sir E. Geddes wird Koordinator für die Demobilisierung der Armee. Militärische Gratifikationen-Skala ausgegeben (von der Royal Navy am 24. Dezember).
Tschechoslowakei: 8-Stunden-Tag mit der 48-Stunden-Arbeitswoche eingeführt.

Westfront
Holland – Die ‚Limburger Passage‘: Der niederländische Außenminister Van Karnebeek berichtet dem Parlament, dass 70.300 deutsche Soldaten seit dem Waffenstillstand durch Südholland gereist sind. Das Entwaffnungsverfahren wurde strikt eingehalten, das Gepäck nach Kriegsmaterial durchsucht. Es gab keine Konsultation mit deutschen Stellen, nur mit den Befehlshabern der Einheiten während der Durchreise.
Großbritannien: Haig, sein Generalstabschef Generalleutnant Lawrence und fünf Armeebefehlshaber werden in London offiziell willkommen geheißen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 20. Dezember 1918:

Französische Kolonialtruppen in Odessa
Französische Kolonialtruppen in Odessa.

Ostfront
General Borius 1.800 französisch-afrikanische Truppen (156. Kolonial-Division) landen in Odessa an. Petluras Ukrainer erobern Kiew und beenden die Herrschaft von Skowopadski.

Heimatfronten
Deutschland: Hindenburg protestiert gegen die militärischen Beschlüsse der Berliner Konferenz. Spartakisten überfallen das Berliner Büro des Vorwärts.

Naher Osten
Die französischen Truppen von General Hameln (darunter 2 Bataillone Armenier) besetzen die Eisenbahntunnel von Kilikien und Taurus (29. Dezember), nachdem sie in Mersin angelandet waren.
Südpersien: ca. 2.000 Mann der Bushire Field Force säubern den Kamarij-Pass. Der deutsche Agent Wassmuss weigert sich immer noch, aufzugeben (23. Dezember).

Politik
Serbien: Ministerpräsident Pasic (seit 1912) tritt zurück.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 21. Dezember 1918:

Masaryk kommt in Prag an
Der triumphierende Masaryk kommt in Prag an, umgeben von tschechischen Legionären.

Heimatfronten
Tschechoslowakei: Präsident Masaryk trifft in Prag ein (vereidigt am 22. Dezember).
Großbritannien: Die Zuckerrationen für Kinder werden angehoben (Die Erlaubnis zur Produktion bei den Herstellern wird am 30. Dezember verdoppelt).
Deutschland: Preußische Nationalratswahlen für den 16. Januar 1919 festgelegt.

Ostfront
Sibirien: Bolschewistische Verschwörung in Omsk zerschlagen, aber die Weissen Repressalien sind willkürlich.

Naher Osten
Osmanisches Reich: Der Sultan löst die Nationalversammlung auf, nachdem diese die Regierung zensiert hat.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 22. Dezember 1918:

Englische Seifen-Werbung zur Desinfekton
Englische Seifen-Werbung zur Desinfektion, um die verheerende ‚Spanische Grippe‘ mit allerdings unzulänglichen Mitteln zu bekämpfen.

Ostfront
Georgien: Eine britische Brigade von der Saloniki-Armee landet in Batumi an, um sich mit der Garnison von Baku zu vereinigen, da armenisch-georgische Kämpfe im Gange sind. Ein Friedensvertrag wird am 17. Januar 1919 mit britischer Vermittlung unterzeichnet.

Politik
Polen: Erste US-Lebensmittelmission nach Warschau geschickt.

Heimatfronten
USA: Der Lebensmittel-Administrator setzt alle Lebensmittelvorschriften aus. Der Komödien-Film Too Fat to Fight (‚Zu Fett um zu kämpfen‘) wird gezeigt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 23. Dezember 1918:

MG-Trupp der Spartakisten
Ein MG-Trupp der Spartakisten im Straßenkampf.

Heimatfronten
Deutschland: Spartakisten und Matronen erobern die Berliner Kanzlei, aber die Regierungstruppen werfen sie mit 29 Toten bis zum 24. Dezember hinaus.

Westfront
Deutschland: Erzberger, Leiter der deutschen Waffenstillstands-Delegation, lobt im Interview mit der Nationalzeitung die ‚wohlwollende Haltung‘ von Foch: ‚Zuerst betrachteten die Alliierten die deutsche Waffenstillstands-Kommission mit großem und echtem Misstrauen, aber während der vier Wochen (sic) des Waffenstillstands gestand Marschall Foch offen ein, dass er sich selbst davon überzeugen konnte, dass wir uns ehrenhaft anstrengten, die gestellten Bedingungen zu erfüllen, obwohl er betonte, dass nicht alle Bedingungen erfüllt waren …‘. Foch erklärte ‚Ich verstehe, dass Sie vor allem drei Anliegen haben, nämlich erstens die Versorgung mit Lebensmitteln; zweitens, ein schnellstmöglicher Frieden; drittens, die deutschen Gefangenen‘. Foch kann die Kriegsgefangenen-Frage noch nicht diskutieren. ‚In Bezug auf die beiden anderen Punkte habe er jedoch eine wohlwollende Haltung eingenommen‘.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 24. Dezember 1918:

Unterhändler mit weißer Parlamentärsflagge
Ein Unterhändler mit weißer Parlamentärsflagge auf dem Weg zu der von Spartakisten und Matrosen besetzen Berliner Reichskanzlei wird am 24. Dezember 1918 von Regierungstruppen kontrolliert.

Naher Osten
Nordsyrien: Die 28. Indische Brigade (7. Division) besetzt Killis und Aintab nördlich von Aleppo, sowie die Bagdad-Bahn.

Heimatfronten
Österreich: Trinksprüche auf den Kaiser in ganz Wien. Der provisorische Präsident Renner sagte vor dem Staatsrat am 22. Dezember, dass die Dynastie noch immer der Mittelpunkt ist.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 25. Dezember 1918:

Anatoly Pepelyaev
Anatoly Pepelyaev, Befehlshaber des Weißen Mittel-sibirischen Korps.

Ostfront
Ural: General Pepelyayevs Weißes Sibirisches Korps der Nordarmee (Kolchak) von General Gadja erobert und plündert Perm (Provinzhauptstadt und Industriestadt) bei einem überraschenden Vorstoß und nimmt 30.000 Kriegsgefangene, 50 Geschütze, 10 Panzerwagen, 248 MGs, 260 Motoren und 4.000 Eisenbahnwagen vom betrunkenen Lashewischs Roter Dritten Armee, welche ohne Unterstützung durch die Zweiten Armee bleibt. Die Weißen verlieren 5.000 Gefallene oder Erfrorene, darunter 444 Offiziere.
Nordrussland: Ein britischer Subalternoffizier wird ermordet in der Nähe von Murmansk aufgefunden. Der Mörder wird am 5. Februar 1919 erschossen.
Südrussland: Französische Truppen landen in Sewastopol an.

Westfront
Frankreich: Präsident Poincare bereist die Ardennen und besucht Sedan, Mezieres, Charleville, Rethel und Vouziers. In Sedan antwortet er auf eine Begrüßungsansprache: ‚Der Name Sedan ist untrennbar mit der traurigen Erinnerung an eine schmerzhafte Vergangenheit verbunden, aber heute ist es befreit, und der Strahl des Ruhmes, der es erhellt, kann nicht gelöscht werden‘. Präsident Wilson verbringt den Weihnachtstag mit den Amerikanischen Expeditonsstreitkräften in ihrem Hauptquartier in Chaumont.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 26. Dezember 1918:

'Lennuk' der estnischen Marine
Einer der ehemaligen russischen Zerstörer als ‚Lennuk‘ der estnischen Marine.

Ostfront
Baltische Staaten: 2 Kreuzer und 3 Zerstörer der britischen Royal Navy erobern die Roten Zerstörer Spartak und Avrotil (bis zum 27. Dezember) mit 247 Kriegsgefangenen nach einer Verfolgung vor Reval. Die Schiffe werden später an die Marine von Estland übergeben.
Westukraine: Zur Republik erklärt.
Litauen: Die Regierung Voldemar tritt zurück, der neue Ministerpräsident Slezevicius bildet eine Koalition mit Voldemar als Außenminister. Das Hoffmann-Tagebuch verzeichnet ein polnisches Angebot zur Verteidigung von Wilna gegen die Roten.

Politik
Großbritannien: US-Präsident Wilson trifft in London ein, wo er vom König an der Eisenbahnstation Charing Cross empfangen wird.

Heimatfronten
Rumänien: Eine Demonstration der Arbeiter in Bukarest wird zerschlagen, dabei über 100 Tote.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 27. Dezember 1918:

Anhänger der Spartakusgruppe
Anhänger der Spartakusgruppe von Karl Liebknecht in Berlin.

Ostfront
UDSSR: Lenin schreibt an Chicherin und drängt auf eine Konferenz in Berlin oder Holland, um bis zum 1. Februar 1919 die Dritte Kommunistische Internationale zu gründen; die Plattform-Basis für die Bolschewiki und Spartakus-Liga am 31. Dezember. Zentralkommission der Roten Armee zur Bekämpfung der Desertion gebildet.
Deutschland: Der polnische General Dowbor-Musnicki besetzt Preußisch-Pommern bis zum 28. Dezember.

Politik
Großbritannien: US-Präsident Wilson trifft mit Lloyd George und Balfour zusammen und nimmt am Staatsbankett des Königs teil.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 28. Dezember 1918:

SPD-Kabinett Dezember 1918
Aus Protest über die Kämpfe gegen die Spartakisten treten die Regierungsmitglieder der USPD zurück. Die SPD nimmt, mit Zustimmung der Obersten Heeresleitung, Wisseli (rechts) und Gustav Noske (Mitte) in das Kabinett auf. Noske soll die Reichswehr aufbauen und wird zum ‚Bluthund‘ der jungen deutschen Demokratie.

Heimatfronten
Deutschland: Drei Kommissare der USPD treten zurück, werden aber durch Mitglieder der SPD ersetzt.
BRITISCHE ALLGEMEINE WAHLERGEBNISSE: Regierungskoalition 478 Sitze (Tory 384, LG Liberal 138, Coalition Labour 14) gegen 219 der Opposition (58 Labour, Asquith Liberale 27, Irische Nationalisten 7; Sinn Fein 73). Der liberale Anteil fällt um 50 % auf 25 % der Gesamtzahl (Asquith verliert nach 32 Jahren als Mitglied des Parlaments den Sitz). Erstmals seit 1906 dominieren die Tories. Gräfin Markiewicz ist die einzige erfolgreiche weibliche Kandidatin (von 17) für Dublin, wird aber nicht den Treueid auf den König schwören. Nationale Kriegsanleihen verzeichnen im vergangenen Jahr einen Rekord von 1.388,5 Millionen Britischen Pfund.
Italien: Der sozialistische Minister Bissolati (Zivilhilfe und Kriegsrenten) tritt wegen der anti-jugoslawischen Politik der Regierung zurück.

Ostfront
Polnisch-deutsche Kämpfe in Posen (Poznan).

Politik
Großbritannien: US-Präsident Wilsons Guildhall-Rede über die Bestandteile des Friedensvertrags.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 29. Dezember 1918:

Demonstration der Mehrheits-Sozialisten
Demonstration der Mehrheits-Sozialisten für die Regierung in der Wilhelmstraße in Berlin.

Heimatfronten
Deutschland: Mehrheitlich sozialistische Demonstration in Berlin gegen die Spartakisten, aber drei unabhängige Sozialisten verlassen die Regierung.
Frankreich: Ministerium für die befreiten Distrikte gebildet.
Großbritannien: Der Wert des Fleisch-Ration-Coupons wird von 4 auf 5 Schilling erhöht (Schweinefleisch, Geflügel, Wild und konserviertes Fleisch ohne Einschränkungen verfügbar). Churchill bittet vergeblich um die Admiralität anstatt das Kriegsministerium.

Ostfront
Baltische Staaten: Küsten-Patrouillen der Royal Navy (zurückgezogen am 2. Januar 1919) evakuieren 350 alliierte Staatsangehörige und die lettische Regierung aus Riga. 20.000 Rote stehen 40 km entfernt und schlagen die baltische Landeswehr bei Hintzenberg. Der Kreuzer HMS Ceres feuert auf die Baracken eines meuternden lettischen Regiments und zwingt sie zur Aufgabe bis zum 30. Dezember.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 30. Dezember 1918:

Hinein in die KPD
Aus der Spartakus-Gruppe von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht entsteht die Kommunistische Partei Deutschlands. Auf dem Plakat ist Liebknecht abgebildet.

Heimatfronten
Deutschland: Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands.

Ostfront
Nordrussland: Die Alliierten nehmen Kadish.
Sibirien: Kolchaks Truppen erobern Birsk.

Politik
Großbritannien: Wilson erhält die Bürgerrechte von Manchester.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 31. Dezember 1918:

 Präambel der endgültigen Verfassung des Deutschen Reiches
Die Präambel der endgültigen Verfassung des Deutschen Reiches, welche am 11. August 1919 verabschiedet wird. Erstmals seit 1848 wurden Grundrechte vorangestellt.

Heimatfronten
Deutschland: Im Vorwärts wird der Entwurf einer deutschen Verfassung veröffentlicht. Der Landsturm wird demobilisiert und aufgelöst.
USA: Kriegsindustrie und Eisenbahnverwaltung aufgelöst.
Großbritannien: 288.438 Truppen wurden bisher demobilisiert und 124.680 ehemalige britische Kriegsgefangenen haben die Verteilungslager erreicht. Die Zahl der nationalen Munitionsarbeiter wurde von 306.000 auf 136.000 reduziert. 12.276 von 21.698 Rüstungsverträgen wurden aufgekündigt. Letzte Sitzung des Kriegskabinetts der Koalition. Im Laufe des Jahres 1918 stieg die Arbeitslosigkeit auf 1,1 %, die Gewerkschaftsmitglieder stiegen um 19 % an. Nur 5.000 Arbeitstage sind durch Streiks vor dem Waffenstillstand verloren gegangen und die Einfuhren stiegen um 19 % an, während die Ausfuhren um 5 % abgefallen sind. Die Schiffstonnage sank gegenüber Ende 1914 um fast 20 % und die jährlichen Geburten waren mit 848.519 die niedrigsten des Krieges.

Westfront
Demobilisierung des deutschen Landsturms. Foch wird mitgeteilt, dass die Amerikanischen Expeditionsstreitkräfte AEF ab dem 1. März 1919 um 5 Divisionen pro Monat in den besetzten Gebieten reduziert werden.

Ostfront
Die Rote Zweite Armee erobert Ufa – das Tor zum Ural – und Sterilitamak zurück.

Seekrieg
Großbritannien: Fisher besucht den Flugzeugträger Furious in Rosyth und sagt dabei voraus, dass der nächste Krieg in 20 Jahren stattfinden wird.

Luftkrieg
Großbritannien: Tod von Hauptmann W. Leefe Robinson an der Spanischen Grippe (Victoria Cross, 23 Jahre alt), welcher am 14. Dezember aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause zurückgekehrt war.

Politik
Großbritannien: Wilson und Balfour verlassen London in Richtung Paris.

Neutrale
Holland: Die Regierung erlaubt eine normale Bootsdurchfahrt über die Flüsse.


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Quellenangaben und Literatur

Der I. Weltkrieg – Eine Chronik (Ian Westwell)
Chronicle of the First World War, 2 Bände (Randal Gray)


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