Halifax Bomber


Schwerer Handley Page Halifax Bomber der Royal Air Force.
Geschichte, Entwicklung, Einsatz, Spezifikationen, Statistiken, Bilder und 3d-Modell.

Handley Page Halifax Mk II
Eine fabrikneue Handley Page Halifax Mk II der frühen Serie 1 mit einem Boulton-Paul-Frontturm (mit zwei MG’s) auf dem Testflug.

Handley Page Halifax Bomber
Typ:
schweres Kampfflugzeug der RAF, auch Patrouillen-Bomber, U-Boot-Jäger, ECM-Flugzeug, Wetter-Flugzeug und Transportflugzeug.

Geschichte:


Obwohl der Halifax Bomber nicht so im Rampenlicht stand wie ihr Partner, die Avro Lancaster, waren sie doch für die RAF im 2. Weltkrieg zumindest genauso wichtig, denn sie tat Dienst in viel mehr Aufgabenbereichen.

Ursprünglich als zweimotoriger Bomber mit einem Abfluggewicht von 12.000 kg geplant, wurden daraus eine kampfstarke Waffenplattform und ein Transporter mit Startgewichten bis zu 31.000 kg, denen eine Reihe früher Änderungen nicht geschadet hat. Die bei weitem wichtigste Änderung war im Sommer 1937 der Übergang von zwei Vulture-Motoren auf vier Merlin-Motoren, sodass der Bomber nicht unter den gleichen Problemen wie die Avro Manchester litt.

Die ersten 100 Halifax Bomber wurden am 3. September 1937 bestellt. Diese Halifax Mk I hatte einen Bombenschacht von 6,70 m Länge und sechs Bombenkammern im mittleren Flügelteil. Sie hatte vier 1.280 PS Merlin X-Motoren und zur Verteidigung zwei 7,7-mm-Brownings Maschinengewehre im Bugstand, vier im Heck und zwei an den Seiten.
Sie flog ihren ersten Einsatz in der Nacht vom 11./12. März 1941 auf Le Havre.

Die Mk I Srs.2 hatte 27.216 kg Abfluggewicht und die Srs.3 mehr Treibstoff.

Handley Page Halifax Mk I der ersten Produktionsserie
Eine Handley Page Halifax Mk I der ersten Produktionsserie, aufgenommen von einem anderen Halifax Bomber Mitte 1941.

Die Mk II bekam 1.390 PS Merlin XX-Motoren und 7,7-mm Zwiliings-MGs im Rückenturm statt an den Seiten. Bei der Mk II Srs.1 Special waren Bug- und Rückenturm sowie die Auspuffdämpfer entfernt, um die Leistung zu steigern. Die Mk II Srs.1A erhielt die klare Bugkuppel mit manuellem 7,7-mm-Vickers-K, vier 7,7-mm-MGs im Rückenturm und 1.390 PS Merlin XXII-Motor, spätere Modelle auch größere Seitenflossen, was die Bombenabwurfgenauigkeit erhöhte. Eine hiervon setzte erstmals H2S-Radar zur Bodenzielnavigation ein.

Die GR II Srs.1A mit 12,7-mm-MGs im Bug und Marineausrüstung wurde im November 1942 in Dienst gestellt.

Alle Leistungsprobleme wurden in der Halifax Mk III mit 1.650 PS Hercules-Motoren und Verstellpropellern gelöst. Die Mk IV mit Kompressor wurde nicht gebaut.
Die Mk V war ein Mk II Srs.1A Bomber mit Dowty-Fahrgestell und Hydraulik, welche als Nachtbomber, See-Patrouillen-Bomber, U-Boot-Jäger und Wetter-Flugzeug verwendet wurden.

Die Mk VI war der endgültige Bomber mit 1.800 PS Hercules 100-Motor, mehr Treibstoff und Tropenausrüstung.
Die Mk VII war eine Mk VI mit alten Hercules XVI-Motoren.
Die Mk C VIII war ein unbewaffneter Transporter mit Schnellladeeinrichtung an Stelle des Bombenschachtes und 11 Passagiersitzen. Die Mk A IX transportierte 16 Fallschirmjäger samt Ausrüstung.


Die Mk III, V, VII und IX wurden in ganz Europa als Schlepper für Lastensegler, zum Transport von Agenten und von Waffen für die Widerstandsbewegungen sowie als ECM-Flugzeuge eingesetzt.

Insgesamt wurden von Handley Page, English Electric, der London Aircraft Production Group, Fairey und Rootes 6.176 Halifax Bomber gebaut, wobei zeitweise ein Ausstoß von einem Kampfflugzeug je Stunde erreicht wurde.
Der letzte Einsatz fand im März 1952 von Gibraltar aus statt.


 

Benutzer: England (RAF), Australien, Kanada, Neuseeland, frei-französische Streitkräfte.


Animation 3D-Modell Halifax B.III-Bomber


Spezifikationen für Handley Page Halifax Mk II

Spezifikationen:

Handley Page Halifax Mk IIAngaben
Typschwerer strategischer Nachtbomber
Antrieb 4 x Rolls-Royce Merlin XX V-12-Motoren mit je 1.390 PS, wassergekühlt
Besatzung7
Spannweite 30,12 m
Länge über alles 21,36 m
Höhe über alles 6,32 m
Leergewicht 16.000 kg
Startgewicht 27.216 kg
Höchstgeschwindigkeit 435 km/h
Steigleistung 229 m/min.
Dienstgipfelhöhe 7.010 m
Reichweite 1.770 km (mit voller Bombenlast), sonst bis 2.976 km

Bewaffnung:

Handley Page Halifax Mk IISpezifikation
elektrisch angetriebene Türme2 (Rumpf und Heck) mit je 4 x 7,7-mm-Browning MG
in Bugverglasung1 x Vickers K MG
MGs insgesamt9
Bombenzuladung5.900 kg Bombenzuladung im internen Bombenschacht

Einsatzstatistik:

Handley Page Halifax Mk IIAngaben
Erstflug (Prototyp)25. Oktober 1939
Serienproduktion (Mk I)11. Oktober 1940
Truppenlieferung (Mk I)23. November 1940
Erster Kampfeinsatz (Mk I)11. März 1941
Erstflug Mk IIIJuli 1943
Endlieferung20.November 1946
Truppenverwendung bisMärz 1952
Stückzahl (alle) insgesamt: 6.176
Einsätze im 2.Weltkrieg 82.773 (davon 73.312 als Bomber)
Verluste 2.232 (37,08 Einsätze je Verlust)
Bombenmenge auf Ziele 224.207 t (3,06 t je Bombereinsatz)
Lebensdauer bei Nachtbomber-Einsätzen durchschnittlich 20 Nachtbombereinsätze in etwa 6 Wochen. Die größte Gefahr bestand auf den ersten 5 Flügen, bei denen rund 40% aller Verluste auftraten.


Quellenangaben und Literatur

Luftkrieg (Piekalkiewicz)
Das große Buch der Luftkämpfe (Ian Parsons)
Combat Aircraft of World War II (Bill Gunston)
World Aircraft World War II (Enzo Angelucci, Paolo Matricardi)
The Encyclopedia of Weapons of World War II (Chris Bishop)


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