Einsätze der 3. SS-Panzer-Division Totenkopf (Teil IV) von 1944 bis 1945.
hier zu Teil III: Einsätze der SS-Panzergrenadier-Division Totenkopf 1943.
Russland 1944
Im März 1944 wurde der zwischenzeitlich als 3. SS-Panzer-Division Totenkopf bezeichnete Verband wieder einmal verlegt, diesmal nach Balta, wo sie als Nachhut die Rückendeckung des Rückzugs der Heeresgruppe B übernahm. Weitere Defensivaktionen in Rumänien ließen die Divisionsstärke weiter abnehmen.
SS-Unterscharführer der Totenkopf-Division als Panzerkommandant.
Das Panzergrenadier-Regiment 5 ‘Thule’ wurde vollständig mit mittleren Schützenpanzerwagen und schweren Waffen auf Selbstfahrlafetten ausgerüstet. Das Regiment 6 ‘Th.Eicke’ aus drei motorisierten Panzergrenadier-Bataillonen erhielt ebenfalls mittlere Schützenpanzerwagen und schwere Waffen auf Selbstfahrlafetten für den Regimentsstab, Regimentseinheiten und die 1./6.(gp).
Die Division erhielt zu diesem Zeitpunkt auch gezogene Wehrpflichtige der Wehrmacht als Ersatz und hatte anschließend eine Stärke von über 20.000 Mann und etwa 162 Panzerfahrzeuge zuzüglich leichte und mittlere Schützenpanzer.
3. SS-Panzer-Division Totenkopf | Einheiten |
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Stab/3. SS-Panzer-Division Totenkopf | Div.Begl.Kp.(mot) 1944 |
SS-Pz.Gren.Rgt. 5 'Thule' | I.-III.Rgt.Einh 13-16.Kp. |
SS-Pz.Gren.Rgt. 6 'Th.Eicke' | 1942 aus SS-IR. 9/mot. |
SS-Panzer-Rgt.3 'T' | I.-II-10. (PzKpfw VI Tiger I) – 9. (Pz.Pi.Kp) |
SS-Pz.Art.Rgt.3 'T' | I.-IV.-I.(SF)-1944/Pz.B.-Bttr. |
SS-Pz.Aufkl.Abt.3 'T' | fünf Pz.Aufkl.Kpn.(le.SPW) |
SS-Pz.Nachr.Abt.3 'T' | Fernspr.-/Funk-Kp.-le.Nachr.Kol. |
SS-Pz.Jäger-Abt.3 'T' | drei Pz.JG.-Kpn./1944 aus StuG.Abt. |
SS-Pz.Pionier-Btl.3 'T' | zwei Pi.Kpn./mot.-3.(gp)Kp./SPW |
SS-Pz.Flak.Abt.3 'T' | drei schwere, eine gemischte Flak-Batterie |
SS-Sturmgeschütz-Abt.3 | drei Sturmgeschütz-Batterien |
SS.Pz.Div.Na.Fü.-3 'T' | Versorgung und sonstige Dienste |
Der Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte.
Ein Scharfschütze der Totenkopf mit einem Karabiner 98 mit Zielfernrohr.
Bei Kräfteverhältnissen von eins zu zehn war aber nicht mehr möglich, als den russischen Vorstoß zu verzögern und die Division wurde Schritt für Schritt nach Westen abgedrängt.
Während dem August wurde Totenkopf zusammen mit der 5. SS-Panzer-Division Wiking für die Verteidigung der Zugänge nach Warschau eingesetzt. Anfang September schlugen sie russische Einheiten zurück, welche in die östlichen Vorstädte eingedrungen waren und trieben sie wieder über die Weichsel.
Der Erfolg war allerdings nur vorübergehend und im Oktober wurde Totenkopf gezwungen sich in Richtung Modlin zurückzuziehen und war zwischenzeitlich auf 75 Prozent der Stärke vom Juni reduziert worden.
Weitere Verteidigung östlich von Modlin bis Anfang Dezember und anschließend frontnahe Auffrischung bis zum 30. Dezember 1944.
Ungarn und Österreich 1945
Ende des Jahres wurde die 3. SS-Panzer-Division Totenkopf per Eisenbahn zur Heeresgruppe Süd in West-Ungarn verlegt. Zusammen mit der Wiking-Division greift sie am 1. Januar 1945 südlich der Donau aus der Gegend östlich von Komorn zum Entsatzversuch für das belagerte Budapest an. Nach 10 Tagen des unermüdlichen vorkämpfen bringen russische Reserven und der sich versteifenden Widerstand die SS-Divisionen zum stehen und der Angriff wird auf Befehl der Armeeführung eingestellt.Die Divisionen marschieren in die Gegend südwestlich von Stuhlweissenburg, wo sie am 18. Januar mit dem dritten Entsatzangriff auf Budapest beginnen. Diesmal ist der Fortschritt wesentlich besser und innerhalb von zwei Tagen werden von Totenkopf mit Tiger- und Panther-Panzern über 200 Feindpanzer bei Val abgeschossen. Der Durchbruch gelingt bis auf 20 km an Budapest heran, bis wieder starke russische Reserven den Angriff zum stehen bringen.
Starke russische Gegenangriffe zwingen die SS-Verbände zum Wald von Bakony am Plattensee zurück, wo sie sich eingraben.
Im März 1945 nimmt die 3. SS-Panzer-Division Totenkopf an der ‘Frühlingserwachen’-Offensive teil, dem letzten großen deutschen Angriff an der Ostfront. Zusammen mit den SS-Divisionen Leibstandarte, Das Reich und Hohenstaufen versuchen diese Verbände mit ihren schweren Panzern einen Vorstoß über hoffnungslos ungeeignetes Gelände durchzuführen. Nach etwa 30 km geht es nicht mehr weiter und der zornige Hitler läßt die Offensive abbrechen.
Eine Pak 40 wird an Stellungen von Totenkopf-Soldaten bei Wegyr vorbeigezogen.
Am Ende dieses Monats verfügte die Division noch über 1.000 Mann kampffähiger Soldaten und nur 6 Panzer.Am 9. Mai 1945 kapitulierte die Division in der Gegend südlich von Linz an der Donau gegenüber Teilen der US-Army. Diese akzeptierten die Kapitulation unter der Bedingung, daß die Totenkopf-Soldaten die Wachen des in der Nähe befindlichen Konzentrationslager Mauthausen entwaffnen. Die Soldaten führten den Auftrag aus und anschließend widerriefen die Amerikaner die Vereinbarung und lieferten die Überlebenden Mitte Mai den Russen aus.
Es ist müßig zu erwähnen, daß nur wenige Soldaten, welche den Totenkopf bis zum Schluß trugen, die russische Kriegsgefangenschaft überlebten.
Insgesamt wurden 46 Angehörige der Totenkopf-Division während des Zweiten Weltkrieges mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.
hier zu Teil I: Aufstellung der SS-Totenkopf-Division.
SS-Sturmmann der Totenkopf begutachtet eine Luger-Pistole.