12-1915, Dezember 1915


Kriegstagebuch des Ersten Weltkrieges für Dezember 1915.

austrian troops serbia
In überwältigender Stärke marschieren österreich-ungarische Truppen durch Serbien.

Joffre wird zum Oberbefehlshaber aller französischen Armeen an der westfront ernannt – Vierte Isonzo-Schlacht endet – erste alliierten Kriegskonferenz in Calais – Belagerung von Kut beginnt – alliierter Kriegsrat in Chantilly – Evakuierung von Gallipoli beginnt – alliierter Kriegsrat in Paris – direkte Bahnverbindung vom Osmanischen Reich zu den Mittelmächten wird hergestellt – anglofranzösischer Rückzug von Serbien nach Griechenland beginnt – die Evakuierung der serbischen Armee beginnt – Feldmarschall French tritt als Befehlshaber des BEF zurück, Sir Douglas Haig wird sein Nachfolger – erster französischer Luftangriff bei Nacht auf Deutschland – die deutsche Armee führt Phosgengas ein – Anzac- und Suvla-Brückenköpfe auf Gallipoli werden evakuiert – Memorandum von Falkenhayn für eine Zermürbungsschlacht bei Verdun – Sir W. Robertson wird Nachfolger von Sir A. Murray als Chef des britischen Imperialen Generalstabs – erster Einsatz von Sturmtruppen – das Wort ‘Tank’ (Panzer) wird geprägt – der getarnte Handelszerstörer Möwe läuft aus Bremen aus – Iwanow-Offensive – das britische Kabinett entscheidet sich für die Wehrpflicht – erste Konferenz zwischen Joffre und Haig.

Dezember 1915

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Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 1. Dezember 1915:

Junkers J-1
Das erste Ganzmetall-Flugzeug Junkers J-1.

Luftkrieg
Deutschland: Im Dezember der Erstflug der Junkers J-1, dem weltweit ersten Ganzmetall-Cantilever-Eindecker aus Stahl.
Ostfront: Im Dezember wird der erste russische Jagdverband mit ein paar einsitzigen Sikorskys aufgestellt, welche über MGs mit Unterbrechergetriebe verfügen, jedoch unzuverlässig sind.
Großbritannien – während des Dezembers verabschiedet der Royal Navy Air Service eine revidierte Nomenklatur: Einheit von 6 Flugzeugen werden als ‚Flight‘ bezeichnet, 2 oder 3 ‚Flights‘ bilden ein Geschwader. Das Royal Flying Corps stationiert 3 BE2 bei Cramlington an der Tyneside, um eine Verteidigung gegen Zeppeline aufzubauen.

Westfront
Frankreich: Colonel Driant, Stellvertreter in Nancy und Befehlshaber des Chasseur Regiments in der Nähe von Verdun, informiert die Abgeordnetenkammer darüber, dass die Abwehrkräfte von Verdun unorganisiert und unzureichend sind.
Flandern: Die Briten sprengen eine unterirdische Mine östlich von Bois Francais, worauf die Deutschen ihrerseits mit einer Minensprengung antworten.

Naher Osten
Gallipoli – Befehlshaber Monro teilt London mit: ‚Wenn uns die Entscheidung nicht in Kürze erreicht, bedeutet dies praktische eine Entscheidung gegen die Evakuierung‘.
Mesopotamien – Gefecht von Umm-at-Tubul: Townshends 6.500 Soldaten (536 Verluste) stellen sich 12.000 türkischen Soldaten (748 Verluste) zum Kampf. Die Kanonenboote Firefly und Comet laufen auf Grund und werden von den Türken erobert.

Afrikanische Fronten
Kamerun: Französische Soldaten besetzen Yoko. Die deutsche Garnison von Mora Garnison hat Lebensmittelvorräte bis März 1916 angelegt. Britische Truppen besetzen Fumban am folgenden Tag, sowie Kuti und Ngambe am 4. Dezember.

Seekrieg
Östliches Mittelmeer: Während des Dezembers landen U 38 und UC 12 (von Cattaro aus) Munition in der Nähe von Bardia (Cyrenaica) für die Senussi an.
Adria: Jetzt 92 Boote der Royal Navy in Brindisi stationiert, welche versuchen, die 75 km breite Strasse von Otranto zu sperren.

Geheimkrieg
Griechenland: Im Dezember übernimmt der Novelist Compton Mackenzie die britische Spionageabwehr in Athen als Agent ‚Z‘.

Politik
Das ‚Transito‘-Syndikat wird gegründet, um den Warentransport über Schweden nach Russland zu beschleunigen.


Heimatfronten
Großbritannien: Anstieg der Lebensmittelpreise im Einzelhandel seit Kriegsbeginn um 44 %. Banken schließen nun zwischen 15 und 16 Uhr. Im Dezember werden Bahnreisenden aufgefordert, die Jalousien nach unten ziehen (aufgehoben im März 1917). Der Bestseller The First Hundred Thousand von Ian Hay vom ursprünglichen BEF wird veröffentlicht.
Deutschland: Im Dezember wird Butter knapp, die Kupferdächer in Berlin werden zur Rohstoffgewinnung abgebaut.
Russland: Im Dezember die Jahresparade Order of St. George vor dem Zaren, einschließlich Abgesandter aller Armeekorps und der Flotten.



Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 2. Dezember 1915:

Hl Jungfrau im Schützengraben
In diesem österreich-ungarischen Schützengraben an der Ostfront spendet die Heilige Jungfrau den Soldaten Trost in einer schweren Zeit.

Ostfront
Galizien: Die österreich-ungarischen Truppen werden auf das Westufer des Flusses Styr zurückgedrängt, werden wieder am 17. Dezember zurückgeschlagen und es werden mehrere Angriffe am 3. Dezember an verschiedenen Stellen abgeschlagen.

Westfront
Das deutsche Kommuniqué berichtet von Artillerieduellen und unterirdischen Minenexplosionen an verschiedenen Punkten. Das französische Abendkommuniqué meldet: ‚zwischen der Somme und der Oise gab es einen heftigen Beschuss von unseren Stellungen bei Dancourt, Marqui-Villiers und Le Cessier – in der Gegend von Roye -, auf welchen unsere Batterien erfolgreich geantwortet haben‘.

Südfronten
Serbien: Das deutsche Hauptquartier meldet den Einmarsch in den Nordwesten von Montenegro, wo der Kronprinz von Serbien in Cetinje eintrifft.
Griechenland: Die Orient-Armee von Sarrail kommt unter den Oberbefehl von Joffre.
Italienische Front: Der in Triest geborene italienische Schriftsteller und Kriegsfreiwillige Scipio Siapater fällt im Alter von 27 Jahren auf dem Mt. Podgova.

Afrikanische Fronten
Tanganjikasee: Leutnant Rosenthal, der Kapitän der Kingani, entdeckt die neu eingetroffene Flottille der britischen Royal Navy bei Lukuga, wird aber gefangen genommen.

Seekrieg
Ägäis: Das Schlachtschiff Agamemnon zerschießt die Kavak-Brücke am Kopf des Golfs von Xeros.
Schwarzes Meer: 50 Landungsboote (mit einer Kapazität von je 760 Mann) werden für die russische Schwarzmeer-Flotte bestellt, nur 20 werden mit Motoren im Jahr 1916 fertiggestellt.

Besetzte Gebiete
Polen: Der Amerikaner Dr. Kellogg verhandelt mit den Deutschen über Nahrungsmittelhilfen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 3. Dezember 1915:

Hafenpromenade in Konstantinopel
Die Hafenpromenade in Konstantinopel ist zu sehen, nachdem das britische U-Boot E11 in den Hafen eindrang und eine Salve von Torpedos abschoss, welche ein großes Handelsschiff versenkte und diesen Abschnitt des Hafenkais zerstörte. Kommandant Nasmith nahm sich sogar die Zeit, um eine Fotografie durch sein Periskop zu machen, um seinen Besuch zu dokumentieren.

Seekrieg
Marmarameer: Das ​​britische U-Boot E11 (Nasmith) versenkt den türkischen Zerstörer Yarhisar (42 Überlebende) während einer Rekord-Patrouille über 48 Tage. Auch nimmt es die vermutlich erste Fotografie durch ein U-Boot-Periskop auf, am 13. Dezember von den Verteidigungsanlagen von Konstantinopel.
Mittelmeer: ​​Anglo-französische-italienische Vereinbarung, welche das Mittelmeer in 18 nationalen Patrouillenzonen einteilt (10 französische, je 4 für die anderen).
Nordsee: Die neuen Schlachtschiffe der Grand Fleet, Barham und Warspite kollidieren, können aber bis zum 23. Dezember repariert werden.


Westfront
JOFFRE WIRD ZUM OBERBEFEHLSHABER ALLER FRANZÖSISCHEN ARMEEN AN DER WESTFRONT ERNANNT. Feldmarschall French kehrt zum letzten Mal zum BEF nach Frankreich zurück und teilt am nächsten Tag mit, dass er zurücktreten müsse. Sein Brief erreicht den Premierminister am 6. Dezember, worin er auf Robertson als Nachfolger drängt.
Artois: Artillerie-Duelle. Kampf mit Lufttorpedos nordwestlich von Hügel 140.

Südfronten
Italienische Front – Die Vierte Isonzo-Schlacht endet, aber einige Kämpfe in dem Abschnitt gehen bis zum 15. Dezember weiter. Die italienischen Verluste belaufen sich auf 48.967, die österreich-ungarischen auf 30.000 Mann.
Serbien: Die bulgarische 3. Division verfolgt die besiegten Serben zum Fluss Drin und macht viel Beute. Die Franzosen beginnen mit dem Rückzug den Vardar hinunter und werden von vier bulgarischen Kolonnen verfolgt, welche ab dem 6. Dezember zu drücken beginnen.

Naher Osten
Mesopotamien: Townshend erreicht Kut nach einem Rückzug über 150 km und stellt klar, ‚Ich werde Kut verteidigen, wie ich es in Chitral tat.‘ Am nächsten Tag schickt er alle, bis auf 11 Boote, zurück.

Heimatfronten
Serbien: Die Regierung trifft in Skutari ein.
Großbritannien: Asquith gibt die bisherigen Kriegsverluste bis zum 9. November mit 510.230 Mann an.

Geheimkrieg
Churchill lässt seine Memorandum ‚Variants of the Offensive‘ (Varianten der Offensive = Tanks/Panzer) zirkulieren.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 4. Dezember 1915:

U-Boot-Minen
U-Boot-Minen durch die UC-Boote verursachen viele alliierte Schiffsverluste.

Seekrieg
Adria: Der italienische Zerstörer Intrepido wird vor Valona durch eine Mine des deutschen Minenleger-U-Boots UC 14 versenkt.
Nordsee: Die Harwich Force beginnt eine Einsatzerprobung mit dem Träger Vindex, wobei 2 Flugzeuge im Nebel zerstört werden. Schlechtes Wetter ruiniert die Einsätze (vom 20. bis 22. Dezember können 13 Einsätze geflogen werden).
Östliches Mittelmeer: Das d​eutsche U-Boot U 33 (Gansser) nimmt vom griechischen Frachter Spetse Oberstleutnant H.D. Napier (Britischer Militärattaché in Athen, zuvor in Bulgarien tätig) und des Königs Kurier Hauptmann Seymour Wilson von der Militärpolizei gefangen und beschlagnahmt einige Dokumente. Beide bleiben bis 1917 in österreich-ungarischer Kriegsgefangenschaft.

Westfront
„Schwere regen störte das Feuer der Artillerie‘ (das französische offizielle Kommuniqué). ‚Auf dem gesamten westlichen Kriegsschauplatz werden auf der ganzen Front Aktionen durch nebliges, stürmisches und regnerisches Wetter behindert.‘ (deutsches offizielles Kommuniqué).

Südfronten
Saloniki: Auf der Konferenz in Calais besteht der britische Premierminister Asquith auf die Evakuierung von Saloniki. Die Franzosen stimmen dem zu, aber andere Alliierte – einschließlich eines Telegramms des Zaren – erzwingen einen Politikwechsel in Chantilly am 6. Dezember.
Serbien: General Vassich evakuiert Monastir nördlich der griechischen Grenze, welches von bulgarischer Kavallerie besetzt wird.
Albanien: General Bertotti wird zum Befehlshaber der dortigen italienischen Truppen gemacht, welche aus einer Division bestehen (bis zum 12. Dezember 28.000 Soldaten). Er steht unter direkter Kontrolle des Kriegsministeriums. Die Savona-Brigade marschiert nach Durazzo und rastet in Valona. Mehr Truppen landen am 16. Dezember an.

Luftkrieg
Mesopotamien: Die letzten 2 britischen Wasserflugzeuge verlassen Kut. Am 6. Dezember fliegen auch die letzten 2 Flugzeuge aus und lassen 3 unbrauchbare Maschinen zurück.

Politik
Erste alliierten Kriegskonferenz in Calais, welche am 6. Dezember in Chantilly fortgesetzt wird.

Neutrale
USA: Die Regierung fordert die Abberufung des deutschen Marine- und Militärattachés, welche am 10. Dezember erfolgt. Henry Fords ‚Peace Ship‚ (Friedensschiff) Oscar II läuft mit Friedensaktivistinnen und Journalisten unter dem Motto aus: ‚Holen Sie die Jungs bis Weihnachten aus den Schützengräben und wieder nach Hause‘.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 5. Dezember 1915:

Türkische Sodlaten überqueren den Tigris oder Euphrat
Türkische Soldaten überqueren den Tigris oder Euphrat in einer ‚Gufa‘, eine Art von primitivem Schilfboot, welches in Mesopotamien seit Tausenden von Jahren verwendet wird.

Naher Osten
Mesopotamien – die Belagerung von Kut beginnt. Die 7. indische Division trifft in Basra ein.

Westfront
Flandern: Französische Geschütze beschießen deutsche Verbindungsgräben in der Nähe von Het Sas.
Artois: Deutsch-französisches Artillerieduell bei der ‚Doppelten Halde‘ südwestlich von Loos. Einige deutsche Brandgranaten werden auf Arras abgefeuert.
Somme: Grabenkämpfe nördlich von Herbécourt und in der Nähe von Tilloloy.
Maas: Französische unterirdische Minenoperationen bei Les Eparges.
Argonnen: Französische unterirdische Minenoperationen.

Ostfront
Baltikum: Deutsche Meldungen sprechen über einen Zusammenbruch der russischen Angriffe in der Nähe vom See Babit, westlich von Riga. Deutscher Artilleriebeschuss und Gasangriff am 9. Dezember.
West-Russland: Die deutsche Artillerie beschießt den Frontabschnitt von Daugavpils (Dünaburg).

Afrikanische Fronten
Uganda: 500 britische Soldaten bauen eine Brücke über den Fluss Kagera und besetzen am nächsten Tag zwei aufgegebene deutschen Grenzposten.
Victoria-See: 3 britische Schiffe beschießen Kemondo Bay, landen 100 Mann Truppen am Punkt Lubembe an, wehren drei Angriffe ab und schiffen sich wieder ein.

Seekrieg
Adria: Der österreich-ungarische Kreuzer Novara und Zerstörer torpedieren und zerstören das vor Durazzo (Albanien) gestrandete französische Unterseeboot Fresnel, nachdem sie zuvor 3 Dampfer und mehrere kleinere Boote versenkt haben. Der österreich-ungarische Kreuzer Helgoland und 6 Zerstörer überfallen Durazzo und versenken 5 Schoner.

Luftkrieg
Libysche Wüste: 2 BE2cs fliegen die erste von zahlreichen Aufklärungsmissionen für die WFF (Western Frontier Force) gegen die Senussi von Matruh aus. Zwei weitere Abteilungen des Royal Flying Corps werden am 8. Dezember nach Fayum (8. Dezember) und am 18. Dezember nach El Hammam geschickt, um die Sahara-Oasen zu überwachen.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Montag den 6. Dezember 1915:

Britische Kolonialtruppen
Britische Kolonialtruppen verteidigen eine Hügelstellung in Ostafrika.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: 250 deutsche Soldaten nehmen wieder den Kasigao Hügel. Bis zum 31. Dezember gelingt es 650 deutsche Truppen etwa 5.000 britische Soldaten südlich der Uganda Railway festzunageln.
Kamerun: Die Franzosen sind nur ca. 13 km von Eseka seit dem 24. November vorgerückt und hatten – mit Ausnahme an zwei Tagen – immer Gefechte.

Westfront
ALLIIERTER KRIEGSRAT in Chantilly (bis zum 8. Dezember) einschließlich Joffre, Haig, Alexejew und Cadorna.

Südfronten
Serbien: Die bulgarische 2. Division bombardiert und sondiert die Stellungen der britischen 10. Division südlich von Kosturino und drängt diese bis zum nächsten Tag bei dichtem Nebel bis zu 3,5 km und unter dem Verlust von 4 Kanonen zurück.
Albanien: Essad Pascha erklärt sich für die Alliierten und hätte bereits zugunsten der Serben beigetragen, aber seine Autorität sei begrenzt. Stammeskrieger der Arnauten dezimieren serbische Kolonnen aus Rache für das Blutvergießen von 1912/13.

Politik
Konferenz von Chantilly (bis zum 10. Dezember): Die Alliierten entscheiden sich für eine allgemeine Sommeroffensive für 1916. Am 10. Dezember wird auch beschlossen, Saloniki zu halten.

Neutrale
Griechenland: Venizelos zieht seine Partei von den Wahlen zurück.
USA: Die Regierung verlangt in einer Note die Verleugnung der Versenkung der Ancona zu beenden und die Verantwortlichen zu bestrafen. Österreich-Ungarn antwortet am 14. Dezember. Eine zweite US-Note folgt am 19. Dezember, über welche sich Wien am 29. Dezember beschwert.

Heimatfronten
Großbritannien: Die Invalidenrente für Armeeoffiziere wird erhöht. Das Munitionsministerium kontrolliert nun 2.026 Fabriken.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 7. Dezember 1915:

Österreich-ungarische Truppen in Serbien
In überwältigender Stärke marschieren österreich-ungarische Truppen durch Serbien.

Südfronten
Serbien: Die österreich-ungarische Dritte Armee nimmt Pec und schließt dann zur bulgarischen 3. Division auf, nachdem die Kämpfe allmählich zu Ende gehen.
Albanien: Der serbische Oberbefehlshaber Putnik kommt erkrankt in Skutari an und tritt wegen Krankheit zurück.

Westfront
Flandern: Die Deutschen geben die überfluteten Gräben am Fluss Yser auf.
Champagne: Die Franzosen verlieren erst und nehmen dann wieder vorgeschobene Stellungen in der Nähe von St. Souplet.

Naher Osten
Gallipoli: Das britische Kabinett stimmt der Evakuierung der Suvla– und Anzac-Brückenköpfe zu.

Afrikanische Fronten
Kamerun: General Dobell befiehlt einen einseitigen britischen Solo-Vorstoß nach Jaunde.

Neutrale
USA: Präsident Wilson prangert die Illoyalität im Ausland geborener US-Bürger in seiner jährlichen Botschaft an den Kongress an.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 8. Dezember 1915:

Gallipoli-Evakuierung
Nach Monaten erfolgloser Angriffe und zunehmender Verluste beginnt Großbritannien mit der Evakuierung der Gallipoli-Halbinsel.

Naher Osten
Gallipoli – EVAKUIERUNG BEGINNT: Bis zum 20. Dezember werden 83.048 Mann Truppen, 186 Geschütze, 1.718 Fahrzeuge sowie 4.695 Pferde und Maultiere abtransportiert. Die Hälfte von ihnen wird in den beiden letzten Nächten evakuiert.

Südfronten
Saloniki: Bulgarische Truppen stoßen in die anglofranzösische Rückzugsbewegung nordwestlich vom See Doiran und im Vardar-Tal, aber Nebel deckt den Rückzug am nächsten Tag.
Albanien: Das serbische Hauptquartier setzt seine Arbeit in Skutari mit General Bogovic als neuen Oberbefehlshaber fort. Ihre Soldaten haben kein Fleisch und nur Rationen von10 Gramm Brot pro Tag und Mann.

Luftkrieg
Westfront: 16 Flugzeuge des 3. Wing des Royal Flying Corps bombardieren den Flugplatz von Hervilly, trotz eines 100 km starken Westwindes. 14 Flugzeuge wiederholen den Angriff am 14. Dezember.

Politik
Frankreich: Die russische Munitions-Delegation kommt Paris an und fragt beim französischen Oberbefehlshaber Joffre nach mehr Gewehrmunition an. King George V empfängt sie am 18. Dezember.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 9. Dezember 1915:

Kommandant von E2
Der Kommandant von E2 steht neben seinem Bordgeschütz.

Seekrieg
Dardanellen: Das britische E2 ist das letzte alliierte U-Boot, welches eindringen kann.

Westfront
ALLIIERTER KRIEGSRAT IN PARIS. General Castelnau wird zum französischen Generalstabschef ernannt.
Artois: Französischer Artillerie-Beschuss in den Abschnitten von Loos und Givenchy, sowie zwischen den Flüssen Somme und Oise (in der Nähe von Fouquescourt).
Champagne: Artillerie-Duelle. Kämpfe mit Handgranaten östlich von Butte de Souain.

Naher Osten
Mesopotamien – Kut: Townshend lehnt die Aufforderung zur Kapitulation ab, lässt die Pontonbrücke zum Südufer in der Nacht vom 9./10. Dezember sprengen. Die türkischen Truppen greifen den Nordabschnitt bis zum 13. Dezember an und graben sich dann in 400-600 Meter Entfernung ein. Ihr Beschuss durch 38 Kanonen verursacht 202 Mann Verluste am 11. Dezember.

Politik
Deutschland: Dr. Scheidemann erklärt im Reichstag, dass die Sozialisten es ablehnen würden, über die Abtretung von Elsass-Lothringen zu diskutieren. Bethmann geheimes Memorandum bezweifelt, dass Deutschland alle Besitztümer oder einen Status quo erhalten könne.

Neutrale
Griechenland: Sarrail verlangt den Rückzug der griechischen Truppen aus Saloniki, welcher am 11. Dezember verweigert wird.
USA: Mutmaßliche Brandstiftung der Pulverfabrik Du Pont Co in Hopewell, Virginia. 500.000 Scheffel kanadischer Weizen, welcher für die Alliierten bestimmt ist, verbrennt bei Erie (Pa) am 10. Dezember.

Geheimkrieg
Großbritannien: Das Register des MI5 über Ausländer vermerkt, dass Mata Hari nach Paris zurückgekehrt ist.

Heimatfronten
Großbritannien: Dreibund für die Gewerkschaften von Bergbau, Eisenbahn und Verkehr ratifiziert (1,25 Millionen Mitglieder).


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 10. Dezember 1915:

Alpini marschieren zu Bergstellungen
Spezialisierte italienische Bergtruppen, die Alpini, marschieren zu ihren Bergstellungen.

Südfronten
Italienische Front: Italienische Truppen nehmen Stellungen über dem Bezzecca-Becken in den Karnischen Alpen.
In Pleß schlägt der österreich-ungarische Generalstabschef Conrad von Hötzendorf seinem deutschen Kollegen Falkenhayn zum ersten Mal eine gemeinsame Trentino-Offensive vor, um Italien mit 16 Divisionen im Frühjahr 1916 auszuschalten.

Westfront
Flandern: Die deutsche Artillerie verschießt 3.000 Granaten auf den Frontbogen von Ypern.

Naher Osten
Mesopotamien: Der mit dem Victoria Cross ausgezeichnete General Aylmer (VC) signalisiert dem eingeschlossenen Townshend, dass eine Entlastungsstreitmacht gebildet wird.

Seekrieg
Adria: 6 französische Zerstörer und 2 U-Boote kommen in Brindisi an, nachdem die Italiener um Hilfe für die Serben appelliert haben. Admiral Dartige trifft Abruzzi am 13. Dezember in Tarent.
Schwarzes Meer: Russische Zerstörer versenken 2 türkische Kanonenboote vor den Kirpen-Inseln.

Heimatfronten
Osmanisches Reich: Eine direkte Bahnverbindung zu den Mittelmächten wird hergestellt, welche bei der Lebensmittelversorgung hilft.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 11. Dezember 1915:

Rekrutierung Freiwilliger
Freiwillige melden sich in Großbritannien für den Militärdienst.

Heimatfronten
Großbritannien: Große Rekrutierungswelle in den letzten 2 Tagen nach dem bisherigen Altersgruppen-System.

Westfront
Artillerie-Duelle an verschiedenen Stellen. Die nationale belgische Munitionsfabrik in Frankreich in Le Havre explodiert unter schweren Verlusten.
Champagne: Kämpfe mit Gewehrgranaten und Bomben trotz anhaltenden Regens.

Südfronten
Serbien: Anglofranzösischer Rückzug nach Griechenland beginnt mit einiger Verwirrung unter feindlichem Druck. 122 britische Soldaten werden bis zum nächsten Tag getötet oder gefangen genommen.

Afrikanische Fronten
Libysche Wüste: Britische Truppen verdrängen 300 Senussi-Stammeskrieger westlich von Mersa Matruh, fügen am 13. Dezember 1.200 von ihnen eine Niederlage am Wadi Shaifa zu und schlagen 5.000 Krieger bei Jebel Medwa am 26. Dezember.

Luftkrieg
Deutschland: Das Marine-Luftschiff SL4 wird in Gale in seinem Schuppen zerstört, nachdem der Wind die Tore aufgeblasen hat.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 12. Dezember 1915:

Serbische Soldaten erwarten ihre Evakuierung
Serbische Soldaten erwarten ihre Evakuierung im albanischen Durazzo.

Südfronten
Albanien: Die Evakuierung der serbischen Armee beginnt. Die 1. Drina-Division verliert 981 Männer bis zum 14. Dezember.
Saloniki: Die ersten alliierten Truppen beginnen wieder in Saloniki per Zug einzutreffen. Die Bulgaren verfolgen sie nicht über die griechische Grenze.

Seekrieg
Adria: Die alliierten Marinen beginnen mit der Evakuierung der serbischen Armee (dauert bis zum 5. April 1916 an).
Ägäis: Die letzten 2 französischen Schlachtschiffe verlassen Mudros (Lemnos).

Westfront
Flandern: Britische Überfälle auf deutsche Gräben bei Neuve Chapelle.

Ostfront
Galizien und Bukowina: Iwanov befiehlt eine Offensive mit der neuen Siebten Armee (Schcherbachew) zusammen mit der Neunten Armee.

Luftkrieg
Westfront: Das Royal Flying Corps berichtet von 11 Fokker E Jägern im Einsatz (bis zum 15. Dezember) und gleich 3 zusammen bei einer einzigen Mission am 19. Dezember.

Heimatfronten
Frankreich: Artillerie-Oberst J.E. Estienne trifft Joffre um über ‚Landschiffe‘ (Tanks, Panzer) zu reden. Er wird am 31. Dezember freigestellt, um mit der Firma Schneider an diesen zu arbeiten.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 13. Dezember 1915:

Szent Istvan
Das österreich-ungarische Schlachtschiff ‚Szent Istvan‘.

Seekrieg
Adria: Der Vierte und letzte österreich-ungarische Tegetthott-Klassen-Dreadnought ‚Szent Istvan‘ wird in Pola fertiggestellt.

Westfront
Maas: Die Franzosen zerstören die letzte deutsche Pontonbrücke bei St. Mihiel.

Südfronten
Serbien: Bulgarische Truppen besetzen Doiran und Gevgel.

Naher Osten
Arabien: McMahon bittet Scherif Hussein in einem Brief um mehr Zeit, aber sendet schon einmal 20.000 Britische Pfund mit. Britischer Freundschaftsvertrag mit Ibn Saud.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 14. Dezember 1915:

Sultan Msinga von Ruanda
Sultan Msinga von Ruanda mit seinem für die Deutschen in Ostafrika kämpfenden Kadettenkorps.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Trotz eines deutlichen Memorandums von Kriegsminister Kitchener, welches sich gegen eine Offensive ausspricht, wird diese vorbereitet. Die britischen Truppen werden am 16. Dezember in 2 Divisionen formiert.

Westfront
Die Kommuniqués aus Paris und Berlin sind sich einig, dass es keine wichtigen Ereignisse gibt (nach The Times am 15. Dezember).

Südfronten
Saloniki: Die Alliierten entscheiden sich für eine Verteidigungslinie vor Saloniki bis zu 23 km landeinwärts und beginnen mit der Arbeit am 16. Dezember.

Luftkrieg
Nordsee: Ein Nieuport-Wasserflugzeug des britischen Royal Navy Air Service und ein deutsches Wasserflugzeug, welches versucht einen gestrandeten britische Dampfer zu bombardieren, schießen sich gegenseitig ab.

Politik
Die bulgarischen und griechischen Generalstäbe einigen sich auf eine vorübergehende neutrale Zone an der Grenze.

Heimatfronten
Großbritannien: Premierminister Asquith weigert sich, die Ministergehälter zu reduzieren.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 15. Dezember 1915:

Vorrückende russische Infanterie
Vorrückende russische Infanterie im winterlichen Schnee.

Ostfront
Der deutsche Kriegsminister hält sich in Hindenburgs Hauptquartier auf.
West-Russland: Russische Einbruchsversuche nördlich des See Drisviati (südlich von Dünaburg) zurückgeschlagen. Die Russen werden auch in der Nähe der Mündung der Beresina abgewehrt, aber eine deutsche Kolonne wird nördlich des Sees Miadzol am 19. Dezember zerschlagen.

Westfront
Feldmarschall French tritt als Befehlshaber des BEF zurück. Sir Douglas Haig wird sein Nachfolger und erhält einen herzlichen Brief von König George V.

Südfronten
Albanien: Die meisten Serben haben die Ebenen um Skutari, Podgovica und Elbasan erreicht. Französische Hilfslieferungen aus Brindisi beginnen einzutreffen. Die serbischen Truppen verfügen noch über 81 Geschütze, 179 MGs und 55.000 Gewehre.

Mittlerer Osten
Persien: Eine türkische Division besetzt Kasr-i-Shirin Nähe der Grenze. Der russische General Baratov nimmt die Heiligen Stadt Kum am 20. Dezember. Gefechte mit feindlichen Truppen bei Asadabad, südwestlich von Hamadan am 25. Dezember.

Afrikanische Fronten
Kamerun: Gouverneur Ebermaier und Oberst Zimmermann entscheiden, Jaunde heimlich zu evakuieren und sich südlich des Flusses Nyong zurückzuziehen. Die Kolonialverwaltung verlegt nach Ebolowa bis zum 25. Dezember.

Politik
Serbien: König Peter landet in Brindisi (Italien) an.

Geheimkrieg
337 aktive deutsche Agenten im Westen im Einsatz.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 16. Dezember 1915:

General Joseph Gallieni
Kriegsminister General Joseph Gallieni war Militärkommandant von Paris während der Schlacht an der Marne und hatte nicht unwesentlichen Einfluss auf deren Ausgang.

Westfront
Der französische Kriegsminister Gallieni bringt die Mängel in der Verteidigungsfähigkeit von Verdun zu Joffres Bewusstsein.
Flandern: Überfälle britischer Soldaten auf deutsche Schützengräben in der Nähe von Armentieres.

Seekrieg
Das deutsche U-Boot U 24 (Schneider) läuft von Helgoland aus, um Truppentransporte bei der Einfahrt nach Le Havre abzufangen. Es versenkt 5 Schiffe mit 22,767 t in den südwestlichen ‚Approaches‘ (Keltische See), muss aber wegen schwerer See wieder bis zum 4. Januar zurückkehren.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 17. Dezember 1915:

21-cm-Mörser L/12
Ein deutscher 21-cm-Mörser L/12 in seiner Feuerstellung.

Westfront
Aktivität der Artillerie entlang der gesamten Front.
Artois: Deutscher Angriff mit Handgranaten über den Steinbrüchen nördlich von Loos.

Mittlerer Osten
Großbritannien: Mark Sykes plädiert vor dem Kriegskomitee für eine Offensive von Ägypten aus und einer arabischen Revolte. Er befürchtet, dass der Sherif getötet werden könnte. Eine Annäherung der Standpunkte mit Paris wird vereinbart.

Afrikanische Fronten
Kamerun: Britische Truppen besetzen Chang Mangas und halten dort bis zum 22. Dezember an, nachdem sie 11 Tage lang vorgestoßen waren.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 18. Dezember 1915:

Douglas Haig
Douglas Haig sollte zum Prototyp des arroganten, unflexiblen Generals werden, der seine Ziele mit einer an Sturheit grenzender Beharrlichkeit verfolgt und dabei immense Verluste in Kauf nimmt.

Westfront
Flandern: Sir J. Frenchs Abschied vom BEF; er verlässt Frankreich am 21. Dezember. Der französische Oberbefehlshaber Joffre beklagt seine Abreise. Haig übernimmt das Kommando über das BEF am Mittag.

Afrikanische Fronten
Kamerun: 1.100 Soldaten der französischen östlichen Kampfgruppe rücken langsam südlich von Lembe bis zum 28. Dezember vor. Cunliffe nimmt Ditam und Linte. Die französische südliche Kampfgruppe (ca. 1.000 Soldaten) erzwingt den Übergang über den Fluss Campo am 20. Dezember und nimmt Ambam am 31. Dezember.

Seekrieg
Ostsee: Der deutsche Kreuzer Bremen und der Zerstörer V191 sinken durch russische Minen vor Windau (Kurland).
Östliches Mittelmeer: 2 französische Kreuzer treffen vor Syrien ein und der Kreuzer Foudre bei Dedegach um die türkischen bzw. bulgarischen Küsten zu blockieren.

Luftkrieg
Deutschland: Erster französischer Luftangriff bei Nacht, welcher den Bahnhof von Metz beschädigt.

Neutrale
USA: Präsident Wilson heiratet Frau Edith B. Galt in Washington.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 19. Dezember 1915:

Pilotenkleidung
Insbesondere im Winter wird es schon nach wenigen tausend Meter oft so bitterkalt, dass für Flieger arktische Vermummung notwendig wird.

Luftkrieg
Westfront: 48 deutsch-alliierte Zusammenstöße in der Luft.

Westfront
Flandern: Die deutsche Armee führt Phosgengas ein, welches 10-mal tödlicher als Chlor ist. Erster Einsatz gegen die britischen Truppen bei Pilkem-Wieltje nördlich von Ypern, wo 1.069 Soldaten vergast werden (120 Tote), aber keine Panik wie erhofft ausbricht.

Seekrieg
Dardanellen: 37 Motorboote oder als ‚Beetles‘ (‚Käfer‘) bezeichnete Fahrzeuge, helfen dem Geschwader der Royal Navy unter Keyes bei der abschließenden Evakuierung der Sulva– und Anzac-Brückenköpfe innerhalb einer einzigen Nacht vom 19. zum 20. Dezember. Die prophezeite Vernichtung tritt nicht ein und es gibt nur 3 Verwundete.

Neutrale
Norwegen: Das ‚Friedensschiff‘ Oscar II trifft ein und bleibt bis zum 22. Dezember, aber Ford verlässt das Schiff.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 20. Dezember 1915:

türkisches Küstengeschütz Dardanellen
Ein mächtiges Küstengeschütz von Krupp in der türkischen Festung Chemenlik bei Chanak an den Dardanellen.

Naher Osten
Gallipoli: Die Anzac- und Suvla-Brückenköpfe sind bis 5:10 Uhr Morgens evakuiert. Seit dem 19. Dezember wurden 20.652 Mann und 38 Geschütze abtransportiert. Monro fordert auch die Evakuierung des Helles-Brückenkopfs am 27. Dezember. Heftige Winter-Stürme am 22. und 23. Dezember.

Westfront
Memorandum von Falkenhayn: Der deutsche Generalstabschef schlägt eine beispiellose Zermürbungsschlacht bei Verdun vor, welche Kaiser Wilhelm II. begeistert. Auf der Rückreise von Potsdam zum deutschen Obersten Hauptquartier nach Mezieres besteigt in Montmedy der Generalstabschef der Fünften Armee, General Knobelsdorf, den Zug. Falkenhayn gibt ihm gleich eine ausführliche Einweisung, welche er seinem Armeebefehlshaber, den Kronprinzen, übergeben soll. Der Kronprinz ist beunruhigt von dem berichteten Beharren von Falkenhayn, dass die französische Armee bei Verdun ‚ausgeblutet‘ werden soll.
Ypres wird wieder durch die deutsche Artillerie beschossen.

Ostfront
General Ruzski wird zum Invaliden während seines Kommandos über die Nordfront. Die Russen führen den 13. Chiffre seit Kriegsbeginn ein, aber auch der ist nicht sicher.

Südfronten
Albanisch-griechische Grenze: Zusammenstöße bulgarischer und griechischer Truppen bei Koritisa im Norden des Epirus-Gebirge.

Luftkrieg
Westfront: 6 deutsche Flugzeuge bombardieren das Hauptquartier des Königs der Belgier in La Panne.

Neutrale
USA: Deutschland verleugnet seine Geheimagenten im Land.
Griechenland: Gounaris Regierungspartei gewinnt die Wahl.

Heimatfronten
Großbritannien: Premierminister Lloyd Georges ‚Zu-Spät‘-Rede zur Munitionssituation. Großbritannien sei gegenüber Deutschland vor allem bei MGs und Haubitzen im Rückstand.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 21. Dezember 1915:

William Robertson
Sir William Robert Robertson war von 1915 bis 1918 Chef des britischen Generalstabs.

Westfront
Sir W. Robertson wird Nachfolger von Sir A. Murray als CIGS (Chef des britischen Imperialen Generalstab). Wie Haig glaubt Robertson an die Zermürbungstaktik und die Konzentration von jedem Mann, Geschütz und Pferd an der Westfront. Monro wird Nachfolger von Haig als Befehlshaber der britischen Ersten Armee.
Elsass: Die französische 66. Division stößt den Hang vom Hartmannsweilerkopf hinab und nimmt 1.300 Kriegsgefangene, aber Divisionskommandeur Serret fällt.

Südfronten
Großbritannien: Das britische Kriegsministerium definiert Saloniki als eine eindeutige Defensivoperation.‘

Afrikanische Fronten
Kamerun: Französische Soldaten besetzen Mangeles.

Seekrieg
Adria: Ein italienischer Zerstörer versenkt ein mit Waffen beladenes österreich-ungarisches Schiff und rammt ein U-Boot.

Heimatfronten
Deutschland: Der Reichstag stimmt für die Fünfte Kriegsanleihe, es widersetzen sich nur 20 unabhängige Sozialisten.
Großbritannien: Murray tritt zurück und Robertson wird Chef des britischen Generalstabs und bildet eine neues militärisches Nachrichten-Direktorium. Maurice ersetzt Callwell als DMO (Direktor für militärische Operationen) am 29. Dezember.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 22. Dezember 1915:

Frühe Sturmtruppen
Frühe deutsche Sturmtruppen.

Westfront
Elsass: Erster Einsatz von Sturmtruppen. Das Sturm-Bataillon Rohrin führt in der Nacht vom 22./23. Dezember einen erfolgreichen deutschen Gegenangriff auf den Hartmannsweilerkopf durch. Die 82. Landwehr-Brigade nimmt den Kamm wieder zusammen mit 1.553 Kriegsgefangene, jedoch französische Erfolge am nächsten Tag.
Flandern: Generalleutnant H. Wilson, der ehemalige Chef-Verbindungsoffizier zu Foch, übernimmt das britische IV. Korps (bis zum 1. Dezember 1916).

Südfronten
Südlicher Balkan: 120.000 bulgarische Truppen stehen nun nördlich der griechischen Grenze.

Mittlerer Osten
Ägypten: Sir A. Murray ersetzt Maxwell als Oberbefehlshaber.

Heimatfronten
Großbritannien: Churchill auf Weihnachtsurlaub von der Westfront bis zum 27. Dezember, wobei er die Krise der Wehrpflicht mit Lloyd George erörtert.


Kriegstagebuch 2. Weltkrieg für Donnerstag den 23. Dezember 1915:

 Robert Georges Nivelle
Geboren 1856, erklomm Robert Georges Nivelle rasch die militärische Karriereleiter und wurde vom Kommandeur eines Artillerieregimentes in 1914 zum Befehlshaber eines Armeekorps, welches sich bei Verdun auszeichnen sollte.

Westfront
Frankreich: Nivelle wird befördert um das französische III. Korps zu befehligen.

Afrikanische Fronten
Kamerun: Fortsetzung des endgültigen britischen Vormarschs nach Jaunde in 4 Kolonnen.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 24. Dezember 1915:

Hauptmann der montenegrinischen Armee
Ein Hauptmann der montenegrinischen Armee in M1910-Uniform mit Dienstmütze.

Südfronten
Montenegro: Die österreich-ungarische 62. Division überquert letztendlich den Fluss Tara nach heroischen montenegrinischen Widerstand.

Westfront
DeutschlandFalkenhayn beginnt mit den Vorbereitungen für die Verdun-Offensive mit dem Codenamen ‚Gericht‘: Die Fünfte Armee (unter dem Kronprinzen) soll mit 4 Armeekorps und 2.000 Geschützen verstärkt werden und das französische Zentrum zwischen der Maas und Woevre angreifen.

Ostfront
Galizien: Schwere Kämpfe am Fluss Strypa.

Mittlerer Osten
Gallipoli – Helles Brückenkopf: Heftiger türkischer Artilleriebeschuss, aber britische Patrouillen feuern zurück.
Mesopotamien – Kut: Die türkische 52. Division wird zweimal vor dem Fort bis zum nächsten Tag abgeschlagen und erleidet 2.000 Verluste gegenüber 315 Mann der Verteidiger (bisher 1.625 britische Verluste seit dem 5. Dezember). Am 26. Dezember wird eine fünfstündige Waffenruhe vereinbart, um die Gefallenen zu bergen.

Afrikanische Fronten
Smith-Dorrien reist per Schiff nach Kapstadt, wo Brigade General Northey schon eingetroffen ist, fängt sich aber eine Lungenentzündung ein.
Somaliland: Anglo-italienisches Abkommen über die Grenze am Fluss Juba.

Seekrieg
Mittelmeer: Ein deutsches ​​U-Boot torpediert und versenkt das französische Passagierschiff Ville de Ciotat, wobei 80 Menschen ums Leben kommen.
Großbritannien: Der Erste Lord der Admiralität, Balfour, berichtet im House of Commons über den ’schrecklichen Stand‘ der Schiffsfrachtkosten.

Geheimkrieg
Großbritannien: Das Wort ‚Tank‘ (Panzer) wird geprägt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Samstag den 25. Dezember 1915:

deutsche Kriegsgefangene in Ostafrika
Kriegsgefangene einer Weltkrieg-Strategie – Deutsche unter Bewachung im fernen Ostafrika. Obwohl ein kolonialer ‚Nebenkriegsschauplatz‘, kostet der Kampf gegen Lettow-Vorbeck die Briten dreimal soviel Verluste wie im Burenkrieg und der Feldzug lässt die deutschen Truppen ungeschlagen bis zum letzten Tag des Krieges standhalten.

Afrikanische Fronten
Uganda-Bahn: Deutsche Soldaten werden an der Ndi-Station bis zum nächsten Tag zurückgeschlagen. 17 britische Verteidiger verursachen 24 deutsche Verluste bei dem versuchten Überfall über die Grenze.
Kamerun: Die Briten lehnen einen Waffenstillstand für Weihnachten ab und drücken auf Ngoa am 26. Dezember.

Westfront
Flandern: Zeitweise kleinere Artillerieduelle, zusammen mit unterirdischen Minenexplosionen am 26. Dezember. Des Königs Weihnachtsbotschaft an das BEF.
Vogesen: Eine französische Artillerie-Batterie meldet, einen deutschen Munitionszug im Bahnhof vom Hachimethe südöstlich von Bonhomme getroffen zu haben.

Mittlerer Osten
Gallipoli: Die evakuierten Truppen befinden sich nun hauptsächlich auf dem Meer zwischen Limnos und Ägypten (bis zum 31. Dezember).
Helles-Brückenkopf: Die französische Infanterie ist verschifft worden (vom 12. bis 22. Dezember), aber General Brulard hat die Artillerie zurückgelassen, um die Briten zu unterstützen, welche mit der Verladung der Vorratslager beginnen.

Heimatfronten
Großbritannien: Lloyd George sagt in seiner Rede in Glasgow, daß 80.000 Facharbeiter für die Munitionsfabriken benötigt werden, aber 3.000 Vertrauensleuten schreien ihn nieder.
Frankreich: ‚Soldaten-Tag‘ bis zum 26. Dezember. Im Dezember sind in den Munitionsfabriken 850.000 Menschen beschäftigt.

Geheimkrieg
Großbritannien: Haig notiert auf Churchills Memorandum ‚Ist irgendetwas über die Raupe (Tank=Panzer) bekannt ?‘


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Sonntag den 26. Dezember 1915:

Der deutsche getarnte Handelszerstörer 'Möwe'.
Der deutsche getarnte Handelszerstörer ‚Möwe‘.

Seekrieg
Nordsee: Der getarnte Handelszerstörer Möwe (Dohna-Schlodien) läuft aus Bremen aus und überlistet die Northern Patrol beim Ausbruch in den Atlantik. Am 16. Januar fängt sie das britische Passagierschiff Appam mit einer Ladung im Wert von 2 Millionen Pfund, plus den Gouverneuren von Sierra Leone und Nigeria, nördlich von Madeira ab und setzt ein Prisenkommando über, welches das Schiff bis zum 1. Februar 1916 nach Norfolk in Virginia bringt. Möwe kehrt am 4. März 1916 nach Bremen zurück, nachdem sie 14 Schiffe (darunter 11 britische) mit zusammen 57.520 t versenkt hat.

Afrikanische Fronten
Tanganjikasee: Das englische Motorboot Mimi versenkt den deutschen Dampfer Kingani, welcher am 15. Januar 1916 von den Briten gehoben wird und als HMS Fiti übernommen wird.

Geheimkrieg
Deutschland: Berlin zahlt Dr. Helphand 1 Million Rubel für Propaganda-Aktionen in Petrograd, nachdem der deutsche Botschafter in Kopenhagen, Brockdorff-Rantzau, am 6. Dezember die Überzeugung ausgesprochen hat, dass einzig eine Revolution Russland von den Alliierten abbringen kann.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Montag den 27. Dezember 1915:

Winter Galizien 1915/16
Winter 1915/16 in einem österreich-ungarischen Schützengraben in Galizien.

Ostfront
Galizien und Bukowina: Iwanow-Offensive mit 18 Infanterie- und 4 Kavalleriedivisionen, unterstützt von 1.000 Kanonen (mit 1.000 Granaten pro Geschütz) auf einer 150 km langen Frontlinie vom Fluss Prut zum Fluss Dnjestr bis zum 9. Januar 1916. Die österreich-ungarische Siebte Armee mit 8 Infanterie- und 5 Kavallerie-Divisionen wehrt alleine 6 Angriffe am ersten Tag ab. Iwanow verliert 50.000 Mann (einschließlich 6.000 Kriegsgefangenen) für geringe Geländegewinne.

Westfront
Maas: Das deutsche VII. Reservekorps (Zwehl) vollendet seine geheime Verlegung von Valenciennes in Stellungen nördlich von Verdun.

Seekrieg
Mittelmeer: Die britische Regierung beschließt, den Kap Helles-Brückenkopf auf Gallipoli zu evakuieren.
Gallipoli: Das Schlachtschiff Agamemnon mit 2 Monitoren beschießt Kum Tepe. 2 französische Kreuzer besetzen die Insel Castellorizzo, östlich von Rhodos, trotz griechischen Protesten.

Heimatfronten
Bulgarien: Zar Ferdinand begrüßt in einer Thronrede Serbiens Niederlage.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 28. Dezember 1915:

League with the Kaiser ?
Den Engländer wird durch dieses Propagandaplakat klargemacht: Wer zu viel konsumiert, hilft den Deutschen !

Heimatfronten
Großbritannien: Das Kabinett entscheidet sich für die Wehrpflicht.

Westfront
Die letzten Teile des Indischen Korps verlassen Frankreich. Artillerie-Aktivität in der Nähe von Armentieres und Ypern.

Ostfront
Baltikum: Lettische Truppen verjagen deutsche Soldaten auf dem Fluss Aa.

Südfronten
Saloniki: Die britische 29. Brigade wird auf dem Seeweg rund um die Khalkidike-Halbinsel verschifft, um die Verteidigungslinie östlich vom Golf bis Rendina abzuschließen, d.h. bis zum Meer.

Naher Osten
Mesopotamien: Die türkischen Truppen beginnen mit dem Bau einer Verteidigungslinie 5 km östlich von Scheich Sa’ad gegen die britischen Entsatz-Streitkräfte für Kut.

Seekrieg
Adria: Das französische U-Boot Archimede torpediert und versenkt das österreich-ungarische Transportschiff Kupa vor Kap Pianka.

Politik
USA: Oberst House reist nach Europa.
Großbritannien: Der Kriegsausschuss ist damit einverstanden, dass die Hauptanstrengungen im Jahr 1916 an der Westfront erfolgen sollen.

Neutrale
USA: Der Staatsgerichtshof von New York klagt den deutschen Kapitän Rintelen und 7 amerikanische Staatsbürger der Verschwörung mit dem Ziel der Einschränkung des Außenhandels an.
Schweden: 4.000 Pfund (1,81 Tonnen) Gummi mit dem Ziel Deutschland werden auf ‚Friedensschiff‘ Oscar II beschlagnahmt.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Mittwoch den 29. Dezember 1915:

Haig und Joffre
Der Befehlshaber des BEF, Haig (links) und der französische Oberbefehlshaber Joffre im Gespräch.

Westfront
Erste Konferenz zwischen Joffre und Haig: Debatte über die Sommer-Offensiven 1916 an der Somme. Joffre schlägt eine, große kombinierte Offensive mit 65 Divisionen auf einer 100 km breiten Frontlinie von Arras über westlich von Peronne bis nach Lassigny vor.
Flandern: Deutsche Schützengräben in der Nähe von Armentieres werden durch britische Soldaten überfallen.

Seekrieg
Adria: Hochgeschwindigkeits-Verfolgungsgefecht bei Cattaro zwischen einem österreich-ungarischen und einem alliierten Geschwader aus 4 Kreuzern, einschließlich der britischen Schiffe Dartmouth und Weymouth. 2 von 5 österreich-ungarischen Zerstören sinken dabei in einem Minenfeld vor Durazzo, nachdem sie 3 Schiffe dort versenkt haben. Der österreich-ungarische Kreuzer Helgoland wird beschädigt. Das französische Unterseeboot Minge wird vor Durazzo durch den österreich-ungarischen Zerstörer Balaton versenkt. Beide Seiten sind mit den Ergebnissen der Aktion unzufrieden.

Luftkrieg
Westfront: 6 Fokker E Jäger schießen eine BE2c der 8. Staffel des Royal Flying Corps westlich von Cambrai ab, aber Leutnant Sholto Douglas (der zukünftige Marschall der Royal Air Force) in der anderen BE2c kann sich sowohl Boelcke als auch Immelmann durch einen Tiefflug in 3 Metern Höhe entziehen. Flugzeuge des Royal Flying Corps beschädigen den Bahnhof von Comines und den Flugplatz von Hervilly.

Politik
Großbritannien: Der britische Außenminister Grey lässt einen Bericht vom russischen Außenminister Sazanow im Kabinett zirkulieren, welchen dieser aus Armenien über Quellen in Konstantinopel erhalten hat. Nach diesem Bericht sei Djemal Pascha angeblich bereit, gegen den Sultan und Deutschland zu rebellieren, wenn er als Sultan der nicht-europäischen Türkei ohne Konstantinopel und die Dardanellen-Meerenge anerkannt werden würde.
Frankreich: Ein Gesetz gibt den ausländischen Angehörigen von gefallenen alliierten Soldaten unbegrenztes Besuchsrecht an den Soldatengräbern in Frankreich.

Heimatfronten
Großbritannien: Premiere des dreistündigen Propagandafilm ‚Britain Prepared‘ (‚Großbritannien vorbereitet‘) am Leicester Square. Balfour gibt bekannt, dass der Film weltweit vertrieben werden soll.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Donnerstag den 30. Dezember 1915:

Start eines Zeppelins.
Start eines Zeppelins.

Südfronten
Saloniki: Erster Zeppelin-Angriff.

Luftkrieg
Saloniki: Erster deutscher Luftangriff (durch Zeppeline), wobei ein griechischer Hirte am Stadtrand getötet wird. Der Vorfall lässt die Griechen aber kalt.

Neutrale
Griechenland: Der französische General Sarrail lässt im besetzten Saloniki die Konsuln und 54 Mitarbeiter der Mittelmächte verhaften.

Westfront
Artois: Deutsche Soldaten lassen 5 unterirdische Minen in der Nähe von Loos explodieren.
Elsass: Französische Truppen erobern Reh-Felsen und Hirzstein im Abschnitt vom Hartmannsweilerkopf.

Afrikanische Fronten
Kamerun: Ebermaier verlässt mit der deutschen Nachhut Jaunde.
Ostafrika: Die ersten südafrikanischen Truppen landen in Mombasa an.

Seekrieg
Deutschland: Generalstabschef Falkenhayn befürwortet den unbeschränkten U-Boot-Krieg gegen Großbritannien als das Seekriegs-Gegenstück zur geplanten Offensive bei Verdun gegen Frankreich. Admiral von Holtzendorff ist davon überzeugt, dass nur etwa 650.000 t neuer alliierter Handelsschiffsraum 1916 gebaut wird, aber etwa 70 deutsche U-Boote jeden Monat 160.000 t versenken können.
Nordsee: Der britische Kreuzer Natal wird durch eine interne Explosion im Cromarty Firth zerstört, wobei es 304 Tote gibt.
Östliches Mittelmeer: Das deutsche U-Boot ​​U 38 (Valentiner) torpediert und versenkt das P & O-Passagierschiff Persia ohne Vorwarnung ca. 100 km vor Kreta. Es gibt dabei 334 Tote, darunter 2 US-Bürger, einschließlich des Konsuls von Aden.


Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Freitag den 31. Dezember 1915:

General Paul von Lettow-Vorbeck
General Paul von Lettow-Vorbeck führt erfolgreich die deutschen und einheimischen Soldaten in Deutsch-Ostafrika.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Lettow-Vorbeck schreibt an Kaiser Wilhelm II. einen Brief, welchen dieser erst im August 1916 erhält. Er listet darin die Störungen durch Gouverneur Schnee auf und er hätte nun eine Truppenstärke von 14.298 Mann (darunter 2.988 Weiße).

Westfront
Flandern: Deutscher Angriff und geringer Vorstoß in der Nähe von Hulluch.
Elsass: Deutscher Gegenangriff in der Nähe von Hirzstein.
Die deutsche Armee verfügt nun über 8.000 MGs. Die französische Armee hat nun 13.000 Kraftfahrzeuge.

Ostfront
Pripet: Der russische General Brussilow greift über den Fluss Styr hinweg in der Nähe von Chartorysk an.

Naher Osten
Armenien: Judenitsch hat die streng geheimen Vorbereitungen für die Überraschungsoffensive am 10. Januar abgeschlossen und reist nach Tiflis, um den Großherzog darüber zu informieren.

Seekrieg
Großbritannien: Die britische Northern Patrol hat im abgelaufenen Jahr 3.098 Schiffen abgefangen, von den 743 nach Kirkwall auf den Shetlandinseln geschickt wurden. Das waren durchschnittlich 66 Schiffe pro Woche. 817 Fischerboote und 408 alliierte Schiffe wurden durchgelassen. Auf den Patrouillen gingen 4 bewaffnete Hilfskreuzer verloren.

Luftkrieg
Westfront: Die deutsche Jagdfliegerstärke ist nun auf 86 Fokker E angewachsen. Das Royal Flying Corps hat auch dadurch 50 Piloten und Beobachter seit dem 1. November verloren.

Heimatfronten
Großbritannien: 6000 Lungentuberkulose-Fällen in den britischen Streitkräften bis zum heutigen Tag. Die Mitgliederzahl in der TU-Gewerkschaft ist auf 5 % angewachsen (4,3 Millionen Arbeiter). Die Arbeitslosigkeit beträgt nur noch 1 %, der tiefste Wert seit 1872. Nur noch 74 Leute beziehen Arbeitslosenhilfe (6.055 im Dezember 1914). Die Importe sind gegenüber 1914 um 18 % angestiegen, während die Exporte um 11 % gefallen sind. Eine Nettozuwanderung von 25.000 Menschen in das Königreich bedingt durch den Krieg.
Osmanisches Reich: Kemal Pascha ist krankgeschrieben und hält sich in Konstantinopel auf.


gehe zu Weiter zu Januar 1916.


Quellenangaben und Literatur

Der I. Weltkrieg – Eine Chronik (Ian Westwell)
Chronicle of the First World War, 2 Bände (Randal Gray)


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